Etwas absolut Neues:
Der Markt hat nur 3 Richtungen:

  • aufwärts
  • abwärts
  • seitwärts

Und für alle diese Situationen gibt es Finanzprodukte, die eine Partizipation an dem jeweiligen vorliegenden Trend bieten. In diesem Artikel wird es dabei um gehebelte Produkte gehen, da für ungehebelte Investments meistens auch eine direkte Investition verfügbar ist, wie zum Beispiel eine Aktie oder Anleihe. Sollte dies nicht der Fall sein, so existieren meist ETFs, welche den Zielmarkt abbilden und eine kostengünstige Alternative für mittel- bis langfristige Investments darstellt.

Daher „strippen“ wir die Produkte nun nicht in ihre Bestandteile, sondern schauen uns einmal genau an, wie sich diese in den jeweiligen Marktsituationen verhalten. Wo liegen die Vor – und Nachteile der Produkte und wie könnte man beispielsweise in sie investieren.

In einem Aufwärtsmarkt liegen Primärphasen der Progression und der Kontraktion vor, einfach gesagt Trendbewegung und Korrektur.
In Folge betrachten wir nur Geschäfte, welche mit der Trendrichtung handeln. Diese Grundannahme gilt für alle folgenden Marktphasen.

In besagtem Aufwärtstrend gehen wir nun von einer starken Bewegung aus. Uns bieten sich hier nun zwei Möglichkeiten an. Die eine ist ein sogenanntes Faktor-Zertifikat, die andere ein Knock-Out Produkt.
Dies sind nicht alle zur Verfügung stehenden Produkte, doch mit die populärsten.
Ein Faktor-Zertifikat punktet dabei durch seine Einfachheit. Doch genau diese ist für viele Investoren gerade so tückisch, denn der fixierte Hebel, der auf den ersten Blick überaus attraktiv erscheint, kann je nach Marktsituation auch zum scharfen Schwert werden, das zurück schwingt.
Faktor-Zertifikate wurden bereits in einer vorangegangenen Sektion besprochen: Faktorzertifikate.
Hier wird mit ihnen das Beispiel für die Short Seite gerechnet.

Auf der Long Seite soll dieses Mal ein Knock-Out der klassischen Form herhalten.

Knock Out

Ein klassischer Knock-Out zeichnet sich durch seine Eigenschaft aus wertlos zu verfallen, sobald ein bestimmter Basiswert unterschritten wird. Zumeist wird das Produkt dann gegen eine kleine Rückzahlung ausgebucht. Diese Rückzahlung wird aus steuerlichen Gründen geleistet, zu denen wir aus rechtlichen Gründen keine weiteren Angaben machen dürfen. Bei Detailfragen wenden Sie sich bitte an Ihren Steuer- / Anlageberater.
Der Wert eines Knock-Out berechnet sich dabei durch seinen „inneren Wert“(+Aufgeld). Diese Begrifflichkeit kommt dabei von der Tatsache, dass ein Knock-Out im Prinzip der Gattung der Optionsscheine entstammt, da es diese Zertifikate auch mit Laufzeitbeschränkungen gibt.
Der innere Wert ist definiert als die Differenz zwischen Barriere und dem aktuellen Kurs multipliziert mit dem Bezugsverhältnis.

An einem Beispiel: Es wurde ein Knock-Out Call auf die InsideTrading AG gekauft. Der zugrundeliegende Basiswert (Insidetrading) steht aktuell bei 45€, der Basispreis des Knock-Outs ist 40€, das Bezugsverhältnis sei als 0.1 gegeben.
Daher ist der Wert des Scheins:

(45€-40€)*0.1 = 50 Cent

In dem Moment, in dem der Basiswert – also hier InsideTrading– im Handel den Wert von 40€ erreicht oder unterschreitet, verfällt der Schein wertlos und wird aus dem Depot ausgebucht.
Der große Vorteil des Produktes ist wie im Knock-Out Artikel besprochen im Gegensatz zu Aktien oder Futures, dass man von vornherein weiß, wie viel Geld man maximal verlieren kann. Bei einer Aktie oder einem Future ist dies theoretisch ein Fallen des Basiswertes auf 0.

In Seitwärtsmärkten gibt es verschiedene Formen an Produkten, welche sich eigenen: Discount-Zertifikate, Bonus-Zertifikate, Aktienanleihen, Inline-Optionsscheine sowie Express-Zertifikate.

Da Discount- und Bonuszertifikate aber auch für leicht steigende Märkte geeignet sind, fokussieren wir uns jetzt auf die Produkte, welche wirklich für den Seitwärtsmarkt strukturiert werden.

Ein Inline-Optionsschein ist ein Knock-Out Produkt, welches beim Verlassen eines Korridors wertlos verfällt. Da ein Inline-Optionssschein ein Knock-Out Produkt ist, bietet es entsprechend Renditen im niedrigen aber auch im hohen zweistelligen Bereich.
Da aber viele Anleger dieses Knock-Out Risiko gerade in Seitwärtsspekulationen vermeiden wollen, bietet sich die Alternative eines sogenannten Express-Zertifikates.

Express-Zertifikat
Diese Express-Zertifikate werden im Laufe ihres Lebens an verschiedenen Bewertungstagen betrachtet und je nach Stand des Basiswertes ­–also unsere für Beispiele herangezogene InsideTrading AG­– gewinnt das Produkt an Wert (Bonuszahlung) oder aber es erfolgt eine Rückzahlung.

Im Detail:

  • Liegt die InsideTrading AG unter ihrem Bewertungslevel, so läuft das Produkt weiter, eine Rückzahlung erfolgt in diesem Moment nicht.
  • Liegt die InsideTrading AG über ihrem Bewertungslevel, so wird der entsprechende Nominalwert zuzüglich Bonusbeträge ausgezahlt.

Am letzten Bewertungstag:

  • Liegt der Basiswert am letzten Bewertungstag auf oder oberhalb des Auszahlungslevels, erfolgt die Rückzahlung zum Nominalbetrag zuzüglich Bonusbetrag.
  • Liegt der Basiswert am letzten Bewertungstag auf oder oberhalb der Barriere aber unterhalb des Auszahlungsniveaus, so erfolgt die Rückzahlung zum Nominalbetrag.
  • Notiert die InsideTrading AG unglücklicherweise zum finalen Bewertungstag unterhalb der Barriere, so erleidet der Anleger einen Verlust in Höhe des prozentualen Abstandes zur Barriere.

Auch hier ist ein kleines Beispiel sicher nicht verkehrt.

Betrachten wir die theoretische InsideTrading AG:
Es wird nun ein Express-Zertifikat angeboten. Das Zertifikat läuft über zwei Jahre und soll dabei einmal pro Jahr eine Bewertung erfahren. InsideTrading steht bei 100€, die Barriere ist mit 90€ 10% entfernt. Das Auszahlungsniveau sei bei 100€ festgelegt.
Für jedes Mal, wenn die InsideTrading Ag am Bewertungstag unterhalb der Bewertungsschwelle notiert, wird der Bonus dem Produkt gutgeschrieben und es läuft weiter.
Angenommen das Produkt wird nun beim ersten Mal wie genannt unterhalb der Schwelle liegen, beim zweiten Mal liegt es jedoch oberhalb, so wird der Nominalwert zuzüglich dem Bonus ausgezahlt.
Hier wären dies entsprechend 10€ plus dem Nominalwert 100€ = 110€.

Wenden wir uns zum Schluss nun dem bearischen Marktumfeld zu. Wie versprochen soll nun das Faktor Zertifikat zum Einsatz kommen. Bei diesem ist der Kaufzeitpunkt nicht relevant für den Hebel, welchen das Produkt beim Kauf hat, denn der Hebel ist per Konstruktion festgelegt.
Faktor Zertifikat
Bauen wir uns ein Beispiel. InsideTrading hat aktuell einen Kurswert von 42€, dem Investor hat der letzte Artikel nicht gefallen und er möchte sich rächen und nimmt eine auf fallende Kurse setzende Position ein. Zu unserem Unglück behält er recht, er hatte sich ein vierfach gehebeltes Faktor Zertifikat gekauft, welches bei 42€ einen Wert von 1€ hatte. Der neue Kurs nach der schlagartig an einem Tag stattfindenden Abwärtsbewegung liegt bei 35€. Das entspricht einem Kursverfall von 16,6%. Das Faktor Zertifikat multipliziert nun die Bewegung, also sowohl die Gewinne als auch die Verluste, um den Faktor 4.
Der Gewinn, den der Anleger mit seinem Zertifikat machte, ist also:

4*16,6% = 66,4%

Also ist der neue Preis des Faktorzertifikates steigt also um 66,4% auf 1.66€.
Wichtig ist dabei, dass die Bewegung an einem Tag stattfand, denn der Hebel des Zertifikates wird an jedem neuen Tag an den Schlusskurs des vorangegangenen Tages gekoppelt. Genaueres über diesen Effekt ist im Artikel Faktorzertifikate oder im Wissensbereich zu finden.

Wir hoffen, dass diese Ausführungen dabei helfen, die Produktwelt der Zertifikate, welche unendlich erscheint, etwas besser kennen zu lernen.

Hier noch einige Rufnummern zu den Hotlines der Emittenten, sodass weitere Rückfragen keine Umstände machen sollen, denn nichts ist wichtiger als sein Produkt zu kennen.

 

Beste Grüße, InsideTrading.

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