FIRE steht für „Financial Independence, Retire Early“ und beschreibt eine Bewegung, der immer mehr Menschen anhängen. Bei diesem Lebensmodell geht es darum, früh in Rente zu gehen beziehungsweise zu einem frühen Zeitpunkt im Leben nicht mehr abhängig von der Erwerbsarbeit zu sein.  

Dafür muss in der Gegenwart und in jungen Jahren sparsam gelebt werden. Um das Ziel zu erreichen, zum Beispiel mit 40, 45 oder 50 aufzuhören zu arbeiten, ist eiserne Disziplin wichtig. Die eigenen Ein- und Ausgaben detailliert festzuhalten, ist ein wichtiger Bestandteil dieses Lebenskonzepts. Schließlich will genau geplant werden, wie viel Geld eingeht und welche Summe nach Abzug aller Kosten übrig ist und zur Seite gelegt werden kann.  

 

Geld wird nicht nur gespart, sondern auch angelegt 

Dabei geht es nicht nur um das Sparen an sich, sondern das gesparte Geld wird im Rahmen der FIRE-Bewegung in der Regel auch angelegt. Schließlich wird Geld, das einfach nur auf dem Girokonto liegt, stetig weniger, insbesondere bei den stark steigenden Inflationsraten.  

Es anzulegen und in verschiedene Assets zu investieren, ist daher die effektivere Variante, da das Geld auf diese Weise arbeiten kann und sich im besten Fall vermehrt. Ab einem gewissen Zeitpunkt soll es dann aus dem Depot entnommen werden, um davon leben zu können.  

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Welche Assets eignen sich für die Geldanlage? 

Am beliebtesten ist das Anlegen des Geldes in Aktien und ETFs. Die Auswahl breit gestreuter Indexfonds führt zu einer gut diversifizierten Anlage des eigenen Geldes, bei der auch größere Schwankungen langfristig gut ausgeglichen werden. Doch auch Kryptowährungen zu kaufen, ist Teil einer diversifizierten Anlagestrategie.  

Der Gedanke beim Kauf von Kryptowährungen wie Bitcoin oder Ethereum ist derselbe wie beim Kauf von Aktien und ETFs. Das Geld wird angelegt und soll sich im besten Fall vermehren. Je breiter gestreut das Investment ist und je mehr Assets berücksichtigt werden, desto höher ist die Chance auf Rendite und desto besser ist das Risiko abgefedert. Das Investment in Kryptowährungen – speziell in die etabliertesten Akteure – wird oft mit Anlagen im Bereich Gold oder Fremdwährungen verglichen, da es vor allem auf mittel- und langfristige Sicht sinnvoll ist.  

Wer erfolgreich investieren will, muss gut informiert sein 

Der Unterschied zwischen dem Investment in Aktien und dem Investment in Kryptowährungen ist, dass bei Aktien ein Unternehmen dahintersteht, das Umsätze erwirtschaftet und etwas produziert. Somit werden Anleger direkt an der Wertentwicklung des Unternehmens beteiligt, was zum Beispiel auch über Dividendenausschüttungen erfolgen kann. Beim Bitcoin und anderen Kryptowährungen steht kein direkter Wert dahinter, sondern es handelt sich um eine Wette auf eine Wertsteigerung und auf die wachsende Akzeptanz und Verbreitung von Kryptowährungen.  

Viele Experten räumen Bitcoin und Co eine glänzende Entwicklung ein, weshalb ein gut diversifiziertes Portfolio auch Kryptos enthalten kann. Entscheidend ist, dass das Investment nicht einseitig ist und dass es insbesondere gut durchdacht ist. Denn schließlich sind die Anhänger der FIRE-Bewegung darauf angewiesen, dass ihr Geld mit der Zeit mehr und nicht weniger wird, schließlich wollen sie von diesem Geld ab einem gewissen Punkt leben. Dafür müssen sie sich gut mit dem Thema Investieren auskennen und letztlich ihren Weg wählen, wie aus ihren eisernen Ersparnissen mit 40, 45 oder 50 Jahren so viel werden kann, dass es zur Finanzierung des täglichen Lebens ausreicht. 

 

Freiheit ist das Ziel 

Dabei geht es den meisten Anhängern der FIRE-Bewegung nicht um ein Leben in Saus und Braus. Sie wollen schlichtweg nicht mehr an die Verpflichtung, 40 Stunden pro Woche arbeiten zu müssen, gebunden sein, sondern ihr Leben unabhängig davon gestalten. Dabei gibt es sogar Anhänger der FIRE-Bewegung, die trotz des Erreichens ihrer Ziele noch weiterarbeiten. Durch finanzielle Sicherheit ist man allerdings deutlich flexibler und kann seinen Zeitaufwand reduzieren. Der Arbeit wird dementsprechend aus der eigenen Lust nachgegangen und nicht aufgrund von Notwendigkeit.  

Das Thema Freiheit steht ganz oben bei den FIRE-Anhängern und dafür sind sie bereit, sich in der Gegenwart stark einzuschränken. Viele leben sogar frugal, das heißt, sie haben ihre Ausgaben auf das absolut Nötigste reduziert.  

Was bedeutet Frugalismus? 

Wer frugal lebt, verzichtet auf Konsum, kocht selbst, anstatt ins Restaurant zu gehen, fährt nicht in den Urlaub oder wählt den Campingplatz statt eines 4-Sterne-Hotels und kauft Kleidung Second Hand, statt jeden Monat die neuesten Sneaker zu shoppen.  

Wer so reduziert lebt, braucht kein fünfstelliges Nettogehalt jeden Monat, um sich innerhalb von zehn bis 20 Jahren ein nennenswertes Vermögen aufzubauen. Selbstverständlich hilft ein großes Einkommen dabei, die eigenen Ziele schneller zu erreichen, aber es geht auch mit weniger Geld, solange die Disziplin sowie die Anlagestrategie stimmen.   

Die FIRE-Bewegung ist nicht für jeden etwas, schließlich leben viele Menschen lieber in der Gegenwart ohne Einschränkungen und können sich nicht vorstellen, sich nur auf das absolut Nötigste zu beschränken. Doch wer einmal den Reiz der finanziellen Freiheit entdeckt hat und sich mit diesem Ansatz identifizieren kann, der kann versuchen für sich einen Mittelweg zu finden, zwischen einem schönen Leben in der Gegenwart und einer gut geplanten, unabhängigen Zukunft.  

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