Nahezu überall verfügbares Internet, mehr Transparenz und Fortschritt in allen Bereich unserer Gesellschaft und Wirtschaft durch Technologie. Der Fortschritt ist erkennbar und gewaltig. Doch in aus jedem Wandel resultieren verständlicherweise auch negative Nebeneffekte. Vor Allem das mediale und individuelle eher hysterische Verhalten in den social media führt zu einer Verrohung der Sitten und Übersteigerung der Meinungen. Wir erkennen immer deutlicher: Nicht alles, was glänzt, ist auch Gold.

Ich habe mich in letzter Zeit intensiv mit der Frage beschäftigt wohin uns, als globale Gesellschaft, der eingeschlagene Weg führt. Was ist unser Schicksal? Doch leider ist es uns, und so auch mir, nur möglich Vermutungen anzustellen. Niemand kennt die Zukunft.

Dabei interessiert sich der Mensch seit tausenden Jahren brennend dafür. Während die alten Griechen Orakel befragten las man die Zukunft im Mittelalter aus Karten und Knochen. Im 21. Jahrhundert sind es gefeierte Visionäre, wie Tesla-Chef Elon Musk oder der leider verstorbene Apple-Chef Steve Jobs, welche die Zukunft erdenken und in der Realität präsentieren. Was erwartet uns, als Weltgemeinschaft, in der Zukunft? Das ist die Frage aller Fragen. Und „42“ ist leider keine Antwort darauf. Unzählige Theorien gibt es. Mit diesem Beitrag möchte ich eine weitere hinzufügen.

Entstehung neuer Spezies

Technologie wird immer effizienter und leichter verfügbar. Die ersten Computer wogen mehrere Tonnen. Und die ersten mobilen Telefone füllten ganze Kofferräume. Heutzutage tragen wir Computer und Telefon kombiniert, in Form eines Smartphones, in der Hosentasche. Auch rückt die Technologie immer näher an den Menschen heran. Das Notebook ist unlängst als Smartphone in unsere Hosentaschen gewandert. Und mit smart wearables, beispielsweise smarten Uhren, bringen wir die Technologie nun an unseren Körper. Es ist nur eine Frage der Zeit bis wir die Technologie im großen Stil in unseren Körper integrieren.

Der Mensch ist ohnehin gezwungen seine begrenzten humanen Möglichkeiten durch eine technologische Aufrüstung seines Körpers zu verbessern. Der Mensch muss im Wettlauf der Technologisierung mithalten. Roboter werden immer besser. Und während derzeit der Mensch Roboter betreibt, so ist es ebenfalls nur eine Frage der Zeit bis Roboter Roboter betreiben. Künstliche Intelligenz (KI) wird immer intelligenter.

‚Der Mensch kann, trotz technologischer Aufrüstung seiner Selbst, nicht mit der Leistungsstärke und Geschwindigkeit übriger Technologie mithalten und wird zwangsweise abgehängt werden.‘

Aus diesen Trends ist, aus meiner Sicht, erkennbar, dass es in Zukunft auf der Erde drei Spezies geben wird. Es wird einfache Menschen, Cyborgs und KI geben.

Technologie und IT-Infrastruktur benötigen viel Kapital und Wissen. So werden sich, nach meiner Meinung, nur die oberen 10 bis 15% der Menschen den Aufstieg zum Hybrid aus Mensch und Maschine, also einem Cyborg, leisten können. Da auch Cyborgs als Arbeitskräfte, Management der Strukturen und Soldaten zur Verteidigung des Vorteils benötigt werden, könnten in Zukunft 20 bis 25% der Menschen den Aufstieg zur Spezies der Cyborgs schaffen.

Darüber hinaus arbeitet der Mensch an immer intelligenteren Technologien. Es gibt immer noch große Herausforderung. Doch es gibt, so schätze ich es ein, die durchaus logische Theorie, dass der Moment, wenn eine KI programmiert wurde, die selbst KI programmieren kann, der Mensch eine Art Gott-KI, welche sich selbst vervielfältigt, geschaffen hat.

Die Verschärfung der Schichten

Basierend auf der Überlegung, dass es in Zukunft drei Spezies mit unterschiedlichen oder konkurrierenden Interessen geben wird, frage ich mich, ob wir uns in eine bessere Zukunft bewegen oder die Verschärfung der Schichten und Schaffung eigener Spezies zu mehr Problemen führen wird?

Bereits heutzutage beherrschen wenige Menschen, welche über viel Kapital, Macht und Wissen verfügen, die Massen. Auch besteht der Trend, dass es wenige Unternehmen gibt, welche jedoch extreme Marktmacht und viel Kapital besitzen. Amazon, Google, Apple.

Der Trend sollte sich fortsetzen. So steht diesen Personen und Unternehmen die Welt, dank Technologie und World Wide Web, offener denn je zur Verfügung. Diese Schicht der Reichen wird Technologie immer intensiver einsetzen. Dies ist der Schicht der Armen nicht möglich. Diese werden immer gläserner und immer beherrschter werden. Kein Wunder. Immerhin vernetzen und bald auch verchipen wird Konsumenten uns immer intensiver und schenken den wenigen Weltmarktführern immer mehr Wissen, Zugriff und Kontrolle über uns.

Die Verschärfung der Schichten nimmt stetig zu. Weniger werden stetig mehr haben und können.

Krieg der Spezies

Die Unterteilung der Weltgemeinschaft in Schichten wird sich verschärfen. Darüber hinaus könnte es in Zukunft nicht nur Schichten, sondern auch Spezies, mit konträren Interessen geben. Basierend auf dieser Theorie wären Konflikte und Kriege zwischen den Spezies unvermeidbar.

Der einfache Mensch wird sich natürlich gegen das „Beherrscht werden“ durch die reiche Schicht, wenn diese nicht bereits Cyborgs sind, auflehnen. Dies steht natürlich im Konflikt zu den Interessen von Google, Amazon und Facebook möglichst ungehinderten Zugang zum Menschen zu haben. Diese Unternehmen konzentrieren hierbei immer mehr Macht, in Form von Besitz von Daten und Zugriff auf technische Geräte, und Abhängigkeit auf sich. Es wird einen Punkt geben an dem diese Macht nicht mehr gebrochen werden kann und diese Konzerne für unsere Systeme Systemrelevant geworden sind. Und doch wird der einfache Mensch sich im Kampf für die Rückgewinnung seiner Selbstbestimmung und Unabhängigkeit versuchen von den Mega-Konzernen zu lösen und lokale Strukturen zu schaffen. Hier besteht Konfliktpotenzial.

Mega-Konzerne und Reiche besitzen nicht nur immer mehr Kontrolle über Menschen, sondern auch über die Politik. In den USA ist dies bereits am deutlichsten zu erkennen. So sind die Reiche Schicht und Politik nicht mehr zu trennen. Ein reicher Unternehmer ist Präsident des Landes und somit „Herrscher“ und Volksvertreter. Wird es in Zukunft noch unabhängige Politik geben oder werden die Reichen und Unternehmen die Länder lenken und somit auch, dank Zugriff auf Sicherheitskräfte und Armeen, Aufstände der einfachen Menschen niederschlagen können? Ist dies das Szenario der oberen 20 bis 25%?

‚Während derzeit militärisches Vorgehen oftmals darauf zielt die Bereitstellung von Gütern des Kontrahenten zu stören, werden Güter zunehmend virtuell sein und sich somit das militärische Interesse ebenfalls dahingehend verlagern.‘

Doch nicht nur zwischen Arm und Reich bzw. eventuell in Zukunft Mensch und Cyborg gibt es Interessenskonflikte. Cyborgs und KI benötigen IT-Infrastruktur, Server-Leistung und immens viel Energie. Für mich ist es durchaus logisch, dass Cyborgs oder KI untereinander oder gegeneinander um diese Ressourcen kämpfen. Heutzutage werden bereits Kriege um Öl geführt. In Zukunft könnten es auch Kriege um Strom sein. Rücken hier dann Island, Norwegen, afrikanische Staaten und andere Länder mit natürlichen Strom-Quellen (Thermischer Energie, Wasserenergie, Sonnenenergie, …) in den Fokus? Während militärisches Vorgehen im Mittelalter oftmals auf die Nahrungsversorgung des Gegners (z.B. durch Belagerung) zielte, waren es in jüngeren Kriegen Angriffe auf die Industrie (z.B. Fabriken) und Infrastruktur (z.B. Brücken) des Kontrahenten. Werden die Kriege in Zukunft physisch und virtuell auf die Server-Farmen und Energie-Netze und -Gewinnung des Gegners gerichtet sein?

Auch in Zukunft wird es ideologische Auseinandersetzungen, Interessenskonflikte und begrenzte Ressourcen geben. Meine Theorie ist, dass es hierbei zu einer verstärkten Polarisierung zwischen den einfachen Menschen, dank Kapital und Wissen technologisch bevorzugten Reichen (eventuell auch Cyborgs) und künstlicher Intelligenz kommen wird und hier neuartiges Konfliktpotenzial geben könnte.

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