Nachdem der Kryptomarkt in den vergangenen Monaten immer weiter an Wert verloren hat, befinden sich die Kurse von Bitcoin und Co aktuell an einem Scheidepunkt. Es gibt viele Experten, die von einem anstehenden Bull Run ausgehen und ebenso viele, die mit weiteren Kursverlusten rechnen. So wirklich weiß aktuell einfach niemand, in welche Richtung sich der Markt entwickeln wird.

Dies liegt unter anderem auch an den schwierigen wirtschaftlichen Bedingungen und den vielen exogenen Faktoren, die für die zukünftige Entwicklung vom Kryptospace eine Rolle spielen. Um besser abwägen, und sich eine eigene Meinung bilden zu können, werden im Folgenden die wichtigsten Argumente für und gegen einen baldigen Bull Run aufgeführt.

 

Argumente für eine Erholung des Marktes:

 

  1. Die Kurse sind bereits stark korrigiert
    Dies ist wahrscheinlich der einleuchtendste Grund, für eine mögliche Trendwende. Irgendwann geht es schließlich immer wieder bergauf und inzwischen dauert der Bärenmarkt bereits mehr als ein Jahr an. Damit hat er die durchschnittliche Dauer solcher negativen Marktphasen im Kryptospace bereits erreicht und eine Erholung erscheint wahrscheinlich. Inzwischen wurden dem Markt zwei Drittel seiner Liquidität entzogen und die Marktkapitalisierung von Kryptowährungen sank von über 3 Billionen auf unter eine Billion Dollar. Nach einem derartigen Bärenmarkt ist eine Erholung statistisch wahrscheinlicher als ein noch weitergehender Kursverfall. Es zeigt sich zudem, dass Börsen, wo man Kryptowährungen kaufen kann, in den vergangenen Wochen einen Zuwachs an Kundeninteresse verzeichnen, was als positives Zeichen gedeutet werden kann.
  1. Möglichkeit für entlastende News innerhalb und außerhalb des Kryptomarktes
    Sowohl Kryptointern als auch Extern stehen Märkte aktuell unter überdurchschnittlichem Druck. Mit dem Debakel um FTX und Alameda und den Auswirkungen dieses Ereignisses auf andere Unternehmen wie Genesis und BlockFi herrscht im Kryptomarkt aktuell unruhige, ängstliche Stimmung. Auch außerhalb von Krypto sorgen Ereignisse wie der Ukraine-Konflikt, Covid und Unruhen in China außerdem für ein negatives Marktsentiment. All dies drückt die Kurse von Risikoassets wie dem Bitcoin nach unten. Bei einer derart großen Anzahl von Krisenherden gibt es viel Potenzial für Erleichterung. Schon die Aussicht auf eine Lösung eines dieser Konflikte würde für einen ordentlichen Aufschwung sorgen und könnte in einer Art Kettenreaktion gipfeln, die dem negativen Überschwung ein Ende bereitet und einen neuen Bull Run einleitet.

 

Argumente gegen einen anstehenden Bull Run:

 

  1. Nachwirkungen des Debakels um FTX und Alameda
    Der Bankrott der zweitgrößten Kryptobörse FTX und der damit verbundene Verlust der Assets der Nutzer, sorgten vor ein paar Wochen für den letzten größeren Crash am Kryptomarkt. Bitcoin, Ethereum und die meisten anderen Coins setzten neue Jahrestiefs und das Vertrauen von Investoren in den Kryptomarkt ist nachhaltig geschädigt. Doch als wäre dies nicht schlimm genug, könnten einige der vielen mit FTX und Alameda in Verbindung stehenden Plattformen und Projekte nun auch einer Insolvenz entgegensteuern, da auch sie Assets auf den bankrotten Plattformen gespeichert hatten. Sollten noch weitere renommierte Unternehmen von der Bildfläche verschwinden, würde dies für noch tiefere Kurse sorgen.

 

  1. Eine weitere Verschärfung der weltwirtschaftlichen Situation und globaler Konflikte
    Zwar sind Kryptowährungen eigentlich als Sicherheit vor wirtschaftlichen Unruhen und schwierigen Zeiten für Fiatwährungen gedacht, doch aktuell sind ihre Kurse immer noch eng mit den traditionellen Märkten verbunden. Eine weitere Straffung der Zinspolitik durch die FED, Lieferengpässe aus China und mögliche Handelsembargos zwischen Ost und West sind nur einige der vielen möglichen Faktoren, die traditionelle Märkte und damit auch Krypto weiter unter Druck setzen könnten. Zwar muss keines dieser Ereignisse eintreten, doch angesichts der aktuellen globalen Situation, scheint es durchaus im Rahmen des möglichen zu liegen.

 

Ist ein anstehender Bull Run also wahrscheinlich?

Es lassen sich Argumente für und gegen einen anstehenden Bull Run finden. Viele Dinge und Einflussfaktoren stehen aktuell eher positiv und nach einem Jahr fallender Kurse, scheint eine Erholung der Märkte etwas wahrscheinlicher als eine Fortsetzung des Negativ-Trends. Doch diese Aussage sollte in keinen Fall deterministisch betrachtet werden, da es eine ganze Reihe von Faktoren gibt, deren Eintreten einen Bull Run noch einmal um Monate oder Jahre nach hinten verschieben würde.

Verlässt man sich auf die Daten und Kursverläufe der Vergangenheit, dann wird es mit Sicherheit früher oder später zu einem erneuten Bullenmarkt kommen, doch wann genau dieser eintritt, kann aktuell niemand mit Gewissheit prognostizieren.

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