Der Momentum Indikator – Funktionsweise, Anwendung und Signale

Der Momentum Indikator ist ein Oszillator, also ein um eine Mittel bzw. in diesem Falle klassisch der Nulllinie schwankender (oszillierender Indikator).  Der Momentum ist der wohl am meisten verwendete Indikator. Er besticht durch seine enorme Einfachheit. Dies macht den Indikator wesentlich intuitiver als manch andere technische Analysemethode. Durch seine einfache Berechnungsweise ist der Indikator in quasi jeder Handelsplattform verfügbar.

Die Nulllinie ist eine dem Indikator hinzugefügte statische Linie. Sie resultiert nicht aus der Berechnungsformel, sondern ist vielmehr aus signalgebenden Gründen für den Indikator interessant. Die verschiedenen Signale, die aus dem Momentum generiert werden können, werden später genauer betrachtet und in dem zugehörigen Video noch anhand eines Beispiels verdeutlicht.

Berechnung des Momentum Indikators

Dem Momentum Indikator lieg keine besonders komplizierte Berechnungsformel zu Grunde. Der Indikator berechnet lediglich die Differenz vom aktuellen Schlusskurs zum Schlusskurs vor n Tagen. Der Inputfaktor, der dem Indikator in den Handelsplattformen übergeben wird, ist eben dieses n –also die Anzahl an Tagen, die der Indikator in die Vergangenheit gehen soll. Selbstverständlich kann der Indikator auch Intra-Day verwendet werden. In diesem Falle geht der Indikator dann n Perioden zurück: seien es 5min, 15min oder Stundenintervalle. Formal sieht die Berechnung des Indikators wie folgt aus:

Oszillatoren

Je positiver oder negativer der Wert des Indikators, desto besser oder schlechter war die Performance des Marktes im gewählten Zeitfenster. Im Modell der Risikoprämien ist Momentum einer der stabilsten Performance-Faktoren (selbst stabiler als Value). Die Idee hinter dem Momentum ist, dass ein Trend sich selbst immer wieder bestätigen sollte und starke Kursbewegungen das Interesse von noch nicht investierten Marktteilnehmern weckt und diese auf den schon fahrenden Zug aufspringen. Von eben diesen Händlern profitiert der Nutzer des Momentum Indikators. Es ist wichtig zu bemerken, dass manchmal das Momentum auf 100 standardisiert wird (Werte über 100 sind dann bullishes Momentum, Werte unter 100 bearishes Momentum).

Trading mit dem Momentum Indikator – Momentum Signale

Momentum –  Das Überschreiten der Mittellinie

Sobald der Indikatorwert die Nulllinie überschreitet, kann man davon ausgehen, dass das Marktumfeld sich gewandelt hat. Die Rendite der vergangenen Periode wechselt. Positionen, die in diesem Zeitfenster eröffnet wurden und die bis jetzt noch profitabel waren, sind nun unter Wwasser. Gleichzeitig werden Händler bestätigt, die die richtige Position eingenommen haben. Objektive Beobachter sehen eine solche Wende und bekommen unter Umständen Interesse in einen Markt zu investieren, da sie von der entsprechenden Marktrichtung überzeugt sind und nun ebenfalls Positionen einnehmen wollen. Dieses sehr einfache Signal kann so viele Informationen über den Markt und seine Teilnehmer liefern.

Anders als bei einem MACD Signal versucht der Händler hier nicht in eine Korrektur hinein zu handeln, sondern er sucht nach einem Markt, der sich in die gewünschte Richtung bewegt. Der Trader fährt also einen anderen Stil als ein Marktteilnehmer, der sich z.B. Fibbonacci Retracements oder dem MACD-Crossover bedient.

Momentum Divergenzen – tiefere Hochs oder höhere Tiefs

Neben dem klassischen Ansatz des Momentums, Bewegungen zu erkennen, hat sich auch die Methode Divergenzen zu handeln zunehmend etabliert. Das Momentum eignet sich auch sehr gut, um die Stärke eines Trends zu messen. Erreicht der Basiswert in seinem Trendverlauf ein neues höheres Hoch oder ein tieferes Tief, welches nicht durch ein höheres Hoch bzw. tieferes Tief im Momentum Indikator bestätigt wird, so deutet dies auf ein Abschwächen des Trends hin. Die Idee dahinter ist, dass ein Trend sich verstärken sollte. Bei starken Bewegungen sollte die Rendite des Marktes in der jeweiligen Trendrichtung groß sein. Erreicht der Markt nun also in einem Trend ein neues Hoch, verliert aber an Dynamik, so wird dies im Momentum Indikator durch ein tieferes Hoch sichtbar. Selbiges gilt auch für einen Abwärtstrend. Natürlich ist dies auch im Kursverlauf erkennbar, jedoch glättet der Momentum Indikator diesen Zusammenhang und ermöglicht durch die Signallinie zudem die Erzeugung eines Signals.

Wo findet man den Momentum Indikator in den gängigen Handelsplattformen

Trader Workstation

Die Traderworkstation ist eine professionelle Handelsplattform für den Aktien-, Futures-, Options- sowie FOREX- und Bonds-Handel. Sie ermöglicht das Einbinden verschiedenster Datenfeeds und unterstützen durch die Verwendung gängiger Programmiersprachen auch die Erstellung von Handelssystemen. Ein Orderbuchtrader sowie ausgefeilte Tools zur technischen Analyse, Risikoszenarien und Impliziter Volatilitätsanalyse sind integriert. Angeboten wird sie z.B. hier.

Wie man einen Chart öffnet und das Momentum hinzufügt, zeigt das Video.

Metatrader 5

Der Metatrader 5 ist der Nachfolger der von den meisten Forex und CFD Brokern angebotenen Software MT4. Was sich im Vergleich zum MT4 geändert hat, kann nachgelesen werden.

Wie man einen Chart öffnet und den Momentum Indikator hinzufügt, lässt sich dem Video entnehmen.

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