Bei Zertifikaten handelt es sich um sogenannte Schuldverschreibungen. Hierbei wird kein Eigentum an einem Unternehmen erworben oder wie im Falle eines Fonds, an einem Sondervermögen. Stattdessen wird dem Emittenten, meist einer Bank, lediglich Geld geliehen. Hierfür erhält man eine Gegenleistung. Es handelt sich dabei allerdings nicht um festen Zinsen, sondern beispielsweise um den gleichen Gewinn, den der DAX im selben Zeitraum gemacht hat.

Ein Zertifikat ist im Gegensatz zu einer Aktie oder einem Fonds-Anteil kein Anteilsschein. Es ist eher mit einer Anleihe zu vergleichen als mit eine Aktie. Zertifikate können zum Einen zu bestimmten Zeitpunkten fällig werden und zum Anderen eine unbegrenzte Laufzeit haben. Index-Zertifikate sind oft sogenannte Open-End-Zertifikate ohne festgelegten Verfallszeitpunkt. Discount-, Bonus- oder Garantie-Zertifikate wiederum haben oft einen Endtermin und müssen pünktlich zu diesem Termin zurückgezahlt werden.

 

Vor- und Nachteile von Zertifikaten

Was Zertifikate sind und worin die Vor– und Nachteile liegen, findet sich hier. Positiv zu bewerten ist in jedem Fall, dass sie ganz einfach über die Börse gekauft und wieder verkauft werden können. Dies hat den Vorteil, dass man keine teuren Ausgabeaufschläge zahlen muss, wie es so oft bei Investmentfonds der Fall ist. Bei solchen Fonds ist es häufig Gang und Gäbe, dass fünf Prozent des Betrags einbehalten werden.

Zertifikate sind meist deutlich billiger als klassische Investmentfonds. Es wird zwar ein Depot benötigt, dies gibt es heutzutage allerdings bei vielen Online-Brokern kostenlos. Mit einem Zertifikat lassen sich genau wie bei einem Fonds mehrere Aktien bilden. Dadurch, dass es zahlreiche Zertifikate auf Indizes wie den DAX, den Dow Jones oder den Hang Seng gibt, können Anleger ihr Risiko ganz einfach streuen. Ein weiterer Vorteil von Zertifikaten ist, dass sie relativ flexibel gestaltet werden können. Es ist zum Beispiel möglich, dass ein Zertifikat die Rückzahlung des investierten Kapitals ganz oder teilweise garantiert. Des Weiteren ist es möglich, dass alle Gewinne und Verluste mit einem Hebel nachgebildet werden.

Zu den Nachteilen von Zertifikaten gehören zum Beispiel die Kursrisiken und man sollte sich auch darüber im Klaren sein, dass Zertifikat nicht gleich Zertifikat ist. Der Zins und häufig auch die Rückzahlung sind im Gegensatz zu Festgeldern und Anleihen nicht garantiert, wodurch hohe Verluste möglich sind. Aufgrund der großen Unterschiede sollten sich Anleger daher genau informieren, was sie sich kaufen. Bei Zertifikaten gibt es zudem noch das sogenannte Emittentenrisiko.

Zertifikate unterliegen genauso wenig dem Einlagenschutz wie Anleihen von Banken. Dadurch kann es auch mal zu Pleiten kommen. Zusätzlich kommen bei Zertifikaten mit festgelegtem Verfallszeitpunkt noch Rollkosten hinzu. Hierbei handelt es sich um die Kosten, die entstehen, weil ein altes Zertifikat fällig wird und das Geld neu investiert werden muss. Hierfür entstehen beispielsweise Kosten, wie die Kaufgebühren oder auch ein Spread.

 

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