Das DAX-Renditedreieck des deutschen Aktieninstituts (DAI)

Das DAX-Renditedreieck des deutschen Aktieninstituts (DAI)

„Investieren in Aktien ist riskant“ oder „Ich zocke doch nicht an der Börse“ sind Aussagen, die sicherlich häufiger in Zusammenhang mit dem Aktienmarkt getätigt werden.

Mit diesen Aussagen wird allerdings das Investieren in Aktien negativ pauschalisiert.

Meistens verbirgt sich hinter ihnen eine wohlbekannte Erfahrung für den Privatanleger: Einsteigen, wenn die Kurse extrem hoch sind und später erkennen, dass man genauso gut eine Tulpe gegen eine Altstadtvilla in bester Grachtenlage hätte eintauschen können. Man erinnere sich an die Tulpomanie in den Niederlanden in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts.

Dieses Beispiel ist sicherlich ein bisschen überzogen, trifft aber sicherlich auf einen nicht unerheblichen Teil der Privatanleger zu. Dabei muss man nicht unbedingt bis zur Tulpomanie zurückgehen. Ein Blick bis zur Jahrtausendwende und der Dotcom-Blase reicht da schon.

Viele Privatanleger haben damals mit T-Aktie (damals ein Kurswert von über 80,- EUR) hohe Verluste erlitten.

Ein Einstieg in die Boomphase hinein, mit der Hoffnung auf hohe Kursgewinne, kann allerdings nicht als nachhaltiges Investieren angesehen werden.

Gleichwohl trägt es dazu bei, dass die Aktie zur Vermögensbildung eher verpönt ist. Nicht nur bei dem Privatanleger von damals, sondern zum Teil auch noch bei der nachfolgenden Generation.

„Bausparverträge und Lebensversicherungen sind eine sichere Sache“ hört man häufiger als „Aktien sind eine sichere langfristige Vermögensanlage“.

Sicherlich weißt ein Bausparvertrag oder eine Lebensversicherung kaum bis gar keine Volatilität auf, da i.d.R. durch garantierte Zinsen die Rendite schon gesichert scheint, aber ob es sich dabei um eine sichere Anlage zur VermögensBILDUNG handelt, darf zumindest hinterfragt werden. Die Inflation sollte man zumindest dabei nicht außen vor lassen.

Wer eine Rendite über den Inflationsausgleich hinaus erwartet, kommt in der heutigen Zeit von Niedrigzinsen nicht ohne einen Blick auf den Aktienmarkt aus. Aber da war doch was, Risiko, Verluste, Zockerei? Lieber nicht.

Bleibt die Frage, ob diese Begrifflichkeiten zwingend mit einem Aktieninvestment einhergehen müssen.

In diesem Zusammenhang sollte man zumindest mal über das DAX-Renditedreieck des deutschen Aktieninstituts (DAI) gestolpert sein.

Auf den ersten Blick sind dort viele Zahlen, die sich vielleicht auch nicht sofort nachvollziehen lassen. Der zweite Blick zeigt aber, nachhaltiges Investieren in Aktien lässt sich schwer mit Begriffen wie Verluste, Risiko und Zockerei verbinden.

Renditedreieck

Das DAX-Renditedreieck ist nach Kalenderjahren aufgebaut. Auf der rechten Seite befinden sich die Jahre des Ankaufs, auf der unteren die Jahre des Verkaufs. Von links nach rechts sind die Jahre des Anlagehorizonts in 5-Jahres-Schritte unterteilt. Pro Querstrich ist also ein Anlagehorizont von 5 Jahren gegeben. Von ganz links bis 5 Jahre, bis ganz rechts, über 60 Jahre Anlagedauer.

In den jeweiligen Kästchen, in denen jeweils Ankaufs- und Verkaufsjahr aufeinander treffen, befindet sich die durchschnittliche, jährliche Rendite. Dazu ist innerhalb der Grafik auch ein entsprechendes Musterbeispiel abgebildet.

Zur graphischen Abhebung der unterschiedlichen Jahresrenditen sind diese mit entsprechenden Farben versehen (dunkelrot = starkes Minus; weiß = kaum bzw. nur sehr geringe Rendite bis dunkelblau = hohe positive Rendite).

Aufgrund der Farbgestaltung fällt einem recht schnell ins Auge, dass die Renditen weiter rechts, also bei einem hohen Anlagehorizont ein ins dunkel tendierende blau/lila 😉 aufweisen. Von rot oder weiß ist auf der rechten Seite des Renditedreiecks nichts zu sehen.

Anhand dessen lässt sich also erkennen, dass bei einem langfristig angelegten Investment in Aktien (Anlagehorizont über 10 Jahre) ein Verlust bzw. eine negative Rendite fast ausgeschlossen ist.

Hierbei spielt natürlich die Tatsache, dass es sich beim DAX um einen Performanceindex (total return index) handelt, eine bedeutende Rolle. D.h. Beim Performanceindex werden die Dividenden aus den im DAX enthaltenen Titeln in den Index reinvestiert, während sie beim Kursindex unberücksichtigt bleiben.

Somit werden die ausgeschütteten Gewinne der Dax-Konzerne bei der durchschnittlichen Jahresrendite mitberücksichtigt.

Bei einer Dividendenrendite von bspw. 2% ergibt sich auf 10 Jahren eine Gesamtrendite von 20%. Dies spielt insgesamt bei der durchschnittlichen Rendite eine gewichtige Rolle. Aber auch nur dann, wenn langfristig angelegt wird. Bei einem An- und Verkauf innerhalb weniger Wochen kommt dieser Effekt regelmäßig nicht zum Tragen.

Psychologie des Trends

Psychologie des Trends

Die Psychologie des Trends

Die Psychologie des Trends ist etwas was neben der normalen Theorie um den Trendaufbau mit Sicherheit Beachtung finden muss.

Man muss sich bei der technischen Analyse immer vergegenwärtigen, dass hinter der Kursbewegung immer verschiedene Marktteilnehmer stehen, die den Kurs bewegen. Aus welchen Gründen auch immer.

Warum sich der Kurs bewegt, ob aufgrund von Nachrichten, Fundamentalanalysen, Algorithmen oder ähnlichem ist bei der technischen Analyse egal. Wichtig ist, dass der Kurs sich bewegt.

Impulsbewegung die erste:

Wir nehmen mal an, dass der Pfefferminzia Fonds an der Aktie der InsideTrading AG(folgend: Aktie X) interessiert ist, weil diese günstig gehandelt wird. Der Fonds beginnt jetzt mit großen Stückzahlen in die Aktie einzusteigen. Die Nachfrage steigt → Der Kurs steigt zügig an!

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Es entsteht also eine zügige Bewegung. So eine Bewegung bringt meistens nach sich, dass andere Marktteilnehmer auf diese Bewegung aufmerksam werden. Ein ganz normaler Vorgang der so nicht nur an der Börse sondern überall vorkommt. Bei Bewegung entsteht Aufmerksamkeit.

Irgendwann wird aber ein Kursniveau erreicht sein, bei dem die Nachfrage nachlässt und das Angebot zunimmt.

Marktteilnehmer, welche von Anfang an in der Aktie investiert waren, liegen nun mit ihrer Position im Gewinn. Der eine mehr, der andere weniger. Sofern diese Marktteilnehmer eher spekulativ in die Aktie der InsideTrading AG eingestiegen sind, werden sie nach dem Kursanstieg beginnen die Aktie zu verkaufen.

Das Angebot nimmt zu.

Andere Anleger, die den Kursanstieg verfolgt haben und auf die Aktie der InsideTrading AG aufmerksam geworden sind, teilen sich nun auf. Ein Teil der Anleger, in der Regel die erfahrenen Anleger, beobachten die Aktie weiterhin, da sie nach dem Anstieg eine Korrektur erwarten.

Weniger erfahrene Anleger sind von der Aktie begeistert. Warum auch nicht? Alle Börsenzeitschriften empfehlen diese zum Kauf und das Potenzial liegt bei weiteren 200% in nur wenigen Wochen.

Sie steigen ein. Aber diese Marktteilnehmer befinden sich in der Minderheit, da nur wenige Marktteilnehmer bereit sind, bei den hohen Kursen noch zu kaufen.

Selbiges gilt für den Pfefferminzia Fonds. Aufgrund des hohen Kurses scheint die Aktie nicht mehr günstig. Der Fonds senkt die Käufe bzw. tritt am Markt nicht mehr als Käufer auf. Ggf. beginnt der Fonds sogar Stückzahlen seiner Position zu verkaufen und ein Teil der Gewinne mitzunehmen.

Das Ergebnis:

Die Nachfrage sinkt. Das Angebot erhöht sich.

Die Konsequenz daraus:

Es bildet sich der erste Hochpunkt in unserem Trend.

Die erste Korrektur:

Die Korrektur

Die Kurse beginnen aufgrund der geringeren Nachfrage und dem erhöhten Angebot zu korrigieren.

Für die Marktteilnehmer, die zu Höchstkursen gekauft haben, ergibt sich nun ein entsprechender Verlust. Im Depot dieser Anleger weist die Aktie der InsideTrading AG ein mehr oder weniger hohes Minus aus.

Diese Marktteilnehmer kommen in der Korrektur zu der Auffassung, dass sie eine Fehlinvestition getätigt haben. Vielleicht ist die Aktie der InsideTrading AG in verschiedenen Zeitschriften auch schon aus dem Musterdepot ausgestoppt worden.

Sie entschließen sich die Verluste zu begrenzen und ihre Positionen an der Aktie zu veräußern.

Da die Käuferseite aufgrund der Höchstkurse entsprechend gering war, erhöht sich zwar das Angebot, aber das Volumen bleibt entsprechend gering.

Die Aktie hat nun die Höchstkurse korrigiert. Die Anleger, die am Hochpunkt gekauft haben, beginnen diese Positionen zu veräußern. An der InsideTrading AG hat sich allerdings aus fundamentalen Gesichtspunkten keine nennenswerte Änderung ergeben.

Für die erfahrenen Trader ergeben sich jetzt die ersten Kaufsignale. Der übergeordnete Trend ist intakt und die Korrektur hat jetzt Handelsmarken erreicht, an denen eine Rückkehr zum übergeordneten Trend relativ wahrscheinlich ist.

Diese Trader erhöhen somit die Nachfrage.

Weiterhin ist eine Beteiligungsgesellschaft Betrading (BY) auf die Aktie der InsideTrading AG aufmerksam geworden. Die Aktie ergibt eine hervorragende Ergänzung zum aktuellen Beteiligungsportfolio. BY ist langfristig an dem Unternehmen interessiert, weshalb der Kurs eine untergeordnete Rolle spielt. Dennoch kommt BY die Korrektur ganz gelegen um sich erste Positionen der Aktie ins Portfolio zu legen.

Der Pfefferminzia Fonds nutzt das niedrigere Kursniveau ebenfalls um die Position wieder aufzustocken.

Dies hat zur Folge, dass die Käuferseite die Nachfrage so erhöht, dass der Kurs erneut beginnt zu steigen. Die Korrektur ist beendet und eine neue Impulsbewegung setzt ein.

Impulsbewegung die zweite:

Impulsbewegung, Trendfolge

Aufgrund der jetzt wieder anziehenden Kurse steigen weitere erfahrene Trader ein für die sich Einstiegssignale ergeben. Durch die erhöhte Nachfrage wird die Korrektur nicht nur beendet sondern der Markt kann sogar über den vorherigen Hochpunkt ansteigen und ein neues Hoch generieren.

Für alle Marktteilnehmer die am 1. Hochpunkt eingestiegen sind ist dies unter zwei Gesichtspunkten eine bittere Bewegung.

Zunächst haben sie durch den Verkauf der Aktie einen Verlust erzielt. Hätten sie die Position länger gehalten wäre der Verlust zu minimieren gewesen bzw. die Position ist aktuell sogar in den Gewinn gelaufen und man hätte einen Gewinn erzielen können.

Diese Marktteilnehmer sehen jetzt ihre anfängliche Auffassung bestätigt. „Die Aktie ist eine Gewinner-Aktie und jetzt werde ich dabei bleiben egal was passiert“.

Die Nachfrage steigt somit nochmal marginal an bevor die Nachfrage erneut nachlässt, da bereits alle Marktteilnehmer die kaufen wollen/wollten bereits gekauft haben und im Gewinn liegen.

Ein neuer Hochpunkt ist erreicht, da das Volumen auf der Nachfrageseite nicht mehr zunimmt. Die Aktie der InsideTrading AG wird nicht mehr in neue Höhe getrieben, die Rally ist zunächst vorbei.

Erneute Korrektur

Eine erneute Korrektur:

Die Marktteilnehmer, die im Zuge der Korrektur gekauft haben, beginnen ihre Positionen teilzuverkaufen oder ganz zu schließen. Zunächst kann das Angebot noch durch die Nachfrage der unerfahrenen Marktteilnehmer aufgenommen werden aber schlussendlich wird aufgrund des hohen Kursniveaus womöglich ein Angebotsüberhang herrschen.

Hinzu kommt, dass eventuell wenige Trader, die spät eingestiegen sind, ihren kleinen Gewinn ebenfalls sichern wollen. Sie erinnern sich an ihren letzten Einstieg und wollen unter keinen Umständen erneut in die Verlustzone rutschen. Daher beschließen sie den minimalen Gewinn lieber zu sichern und verkaufen ihre Position ebenfalls.

Der Kurs beginnt im weiteren Kursverlauf zu fallen und hinterlässt einen neuen lokalen Hochpunkt (Wendepunkt des Kursverlaufs).

Die weniger erfahrenen Anleger und Trader erinnern sich an die erste Korrektur und werden erneut unsicher. Diese werden erneut unsicher und bauen zunehmend Frustration auf. Sie bekommen das Gefühl, dass der Markt immer das Gegenteil von ihnen macht.

Das Spiel beginnt von neuem!

Sie merken: Es steckt eine gewisse Psychologie hinter den Kursen, gepaart mit verschiedensten Erwartungshaltungen verschiedener Anlegergruppen. Bedenken Sie dies stets. Hinterfragen Sie zudem stets Ihr eigenes Anlageverhalten und versuchen Sie nicht die typischen nachfolgenden Fehler zu machen:

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Quelle: FRF Finanzmakler

 

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Bewegung und Korrektur

Bewegung und Korrektur

Bewegung und Korrektur – Was passiert zwischen den Wendepunkten

Die wichtigen Punkte innerhalb eines Trends (Hoch- und Tiefpunkte) und damit einhergehende Unterstützungen und Widerstände haben wir bereits ausreichend beleuchtet.
Damit sind wir auf die markanten Punkte in einem Trend eingegangen. Offen bleibt allerdings was zwischen diesen Punkten passiert.

Neben den Hoch- und Tiefpunkten besteht ein Trend weiterhin aus einer Bewegung und einer Korrektur.
In einem Aufwärtstrend findet die Bewegung zwischen dem vorherigen Tiefpunkt und dem neuen Hochpunkt statt. Die Korrektur erfolgt dabei zwischen dem vorherigen Hochpunkt und dem neuen Tief.
In einem Abwärtstrend stellt sich Situation genau umgekehrt dar.
Zur Veranschaulichung eine weitere Abbildung:

Abbildung 4a (Bewegung und Korrektur)

Bewegung und Korrektur

Man sieht also, dass die Kursverläufe sich aus zwei verschiedenen Arten von Bewegungen zusammensetzen. Der Impulsbewegung und der Korrektur-(Bewegung).
Dabei ist die Impulsbewegung in der Regel dynamischer und zügiger als die Korrektur. Hinzu kommt meistens, dass die Impulsbewegung von einem höheren Volumen getragen ist als die Korrektur, in welcher das Volumen eher abnehmende Tendenz aufweist.
Impulsbewegung und Korrektur müssen dabei nicht immer wie oben veranschaulicht in einem Trend auftreten. Daneben sind durch Anordnung von Impulsbewegung und Korrektur auch andere Kursmuster möglich, welche häufig in „ Fortsetzungsformationen“ oder „Trendwendeformationen“ unterteilt werden. Diese Kursmuster werden später noch detailliert betrachtet.


Trendlinien:

Nachdem wir uns mit Unterstützungen und Widerständen sowie Bewegung und Korrektur beschäftigt haben, verfügen wir nun über ein Fundament an Grundwissen über den Trendaufbau.
Damit können wir uns einem weiteren wichtigen Instrument der technischen Analyse widmen. Der Trendlinie bzw. den Trendkanälen. Gerade zu Beginn kommt es häufig vor, dass ein Trend auf eben eine solche Trendlinie oder einen Trendkanal heruntergebrochen wird. Daher haben wir uns im Vorfeld explizit mit dem Trendaufbau beschäftigt, bevor uns nun diesem Instrument widmen.

zwei Typen von Trendlinien:
Bei Trendlinien wird zwischen einer Aufwärts- und Abwärtstrendlinie unterschieden.
Bei einer Aufwärtstrendlinie wird eine Linie entlang der einzelnen lokalen Reaktionstiefs gezogen.
Bei einer Abwärtstrendlinie wird dies analog mit den lokalen Reaktionshochs durchgeführt.
Um das zu verdeutlichen schauen wir einmal in die folgenden Abbildungen:

Aufwärtstrendlinie

Abwärtstrendlinie

Wichtig dabei ist: Trendlinien verlaufen selten so genau wie es in der Theorie dargestellt ist. Hier kann es gerade im Verlauf der einzelnen Periode zu kurzfristigen Über- und Unterschreitungen der Trendlinien kommen. Daher ist es meistens notwendig, mehrere Linien zu ziehen und etwas zu experimentieren bevor die richtige Trendlinie gefunden wird.
Dabei kann auch auf bestimmte Pufferzonen bei Trendlinien zurückgegriffen werden. Die einzig wahre Trendlinie ist in der Praxis eher selten anzutreffen.
Deshalb ist es wichtig, sich zunächst mit dem grundsätzlichen Trend auseinander zu setzen.
Haben wir kontinuierlich ansteigende neue Hoch- und Tiefpunkte (Aufwärtstrend) oder fallende Hoch- und Tiefpunkte (Abwärtstrend)? Wenn ja können diese Hoch-oder Tiefpunkte über eine Linie, der Trendlinie miteinander verbunden werden.
Wir brauchen also mindestens zwei verschiedene neue Hoch- oder Tiefpunkte. Ansonsten ist das Verbinden dieser Punkte zu einer steigenden/ fallenden Trendlinie nicht möglich.
Sofern eine Trendlinie auf lediglich zwei Berührungspunkten basiert, befindet sich diese sozusagen im Versuchsstadium. Wenn wir uns einen Chart nehmen und frei Hand zwei Punkte miteinander verbinden werden wir selten dazu kommen, dass im weiteren Kursverlauf eine gültige Trendlinie entstanden ist. Um die Trendlinie zu bestätigen und ihr bei einer größeren Anzahl an Marktteilnehmern eine gewisse Gültigkeit zu verleihen, ist ein dritter Test bzw. ein dritter Berührungspunkt des Kurses mit der Trendlinie erforderlich.
Grundsätzlich gilt: Desto häufiger die Trendlinie durch den Kursverlauf bestätigt wird, d.h. der Kurs durchbricht die Trendlinie nicht, desto stärker ist diese Trendlinie, weil immer mehr Marktteilnehmer diese akzeptieren und den Kurs durch Käufe/Verkäufe in die andere Richtung ziehen.


Die gültige Trendlinie als Hilfsmittel der Trendbestimmung:

Sobald die Trendlinie durch einen dritten Punkt bestätigt ist, liegt eine gültige Trendlinie vor. Neben der Trendrichtung lässt sich über die Trendlinie jetzt auch die Trendgeschwindigkeit bestimmen.
Dem Trendhandel liegt die Annahme zu Grunde, dass ein Trend in seiner Richtung und Geschwindigkeit eher beibehalten als geändert wird „The Trend isyour Friend“.

Die Trendlinie hilft uns somit insbesondere Korrekturen innerhalb des Trends richtig einzusortieren. Im Normalfall sollten die einzelnen Korrekturen der verlaufenden Trendlinie immer relativ nahe kommen (→ Trendrichtung und Trendgeschwindigkeit werden beibehalten).

Damit erweist sich die Trendlinie als Indikator für einen eventuell bevorstehenden Trendwechsel. Sofern nämlich die Korrektur über die Trendlinie hinausgeht, besteht eine erhöhte Gefahr, dass der Trend wechselt.
Ein Trendbruch ist hingegen noch nicht endgültig bei einem Bruch der Trendlinie erreicht. Daher kann der Bruch der Trendlinie hier nur ein Indiz sein.

Bruch ohne Tief

In der Abbildung sehen wir, dass die Trendlinie (dunkelgrün) gebrochen worden ist. Dadurch hat sich der Trend allerdings noch nicht in seiner Richtung geändert. Der Kurs liegt immer noch oberhalb des vorangegangenen Tiefpunktes. Erst wenn der Kurs diesen Unterstützungsbereich unterschreitet, hätten wir ein neues tieferes Tief und der Aufwärtstrend wäre nicht mehr intakt. Die Bedingung von stetig ansteigenden lokalen Hoch- und TIEFPUNKTEN wäre dann nicht mehr erfüllt.

Lediglich die Geschwindigkeit des Aufwärtstrends hat sich geändert. Der Aufwärtstrend würde, sofern die Korrektur in der Abbildung auf diesem Kursnvievau enden würde, lediglich etwas flacher und nicht mehr so steil wie vorher verlaufen.

Es lässt sich also zusammenfassen, dass eine Trendlinie ein unterstützendes Hilfsmittel für Kaufs- und Verkaufsentscheidungen darstellt. In der Nähe der Trendlinie eignen sich Käufe oder Verkäufe, da davon ausgegangen werden kann, dass der Kurs sich nicht mehr weit in die entgegengesetzte Richtung (Also die Trendlinie bricht) bewegt und in meine erwartete Verlaufsrichtung dreht. Kurz gesagt, der Kurs sollte jetzt wieder von einer Korrektur in die Bewegung übergehen.

Sofern dies nicht der Fall ist bietet mir die Trendlinie ein Indiz dafür, dass unter Umständen ein Trendwechsel bevorsteht.

Weitere Aspekte der Trendlinie:
Wie bereits oben angesprochen besteht die Möglichkeit, eine Trendlinie mit verschiedenen Punkten einer Periode zu verbinden. Hierbei wird hauptsächlich zwischen einer Trendlinie anhand verschiedener Tagesschlusskurse und einer Trendlinien zwischen den Extremen einer Periode (bspw. Tageshochs und Tagestiefs) unterschieden.
Es besteht auch die Möglichkeit beide Trendlinien zu benutzen. Dadurch ergibt sich eine sog. Pufferzone an der Trendlinie.

Die folgenden Abbildungen machen dies deutlich.

D1 EUR USD H4

EURUSD Trendlinie H4

Zunächst sind lediglich die Tageshöchstkurse durch eine Trendlinie (orange) miteinander verbunden worden. Im zweiten Chart sind zusätzlich die Tagesschlusskurse der lokalen Hochpunkte verbunden worden. Diese lassen sich durch einen Linienchart entsprechend lokalisieren, vgl. folgende Abbildung:

EUR USD Trendlineie Berührung

Wir sehen also, dass es verschiedene Möglichkeiten gibt Trendlinien einzuzeichnen. Wichtig ist zu verstehen, dass nicht jede Verletzung einer Trendlinie eine Trendwende zur Folge hat. Um diese Fehlsignale aber zu minimieren, bieten die Pufferzone eine entsprechende Möglichkeit.


Verletzung der Trendlinie:

In Zusammenhang mit den oben aufgeführten Pufferzonen stellt sich die Frage, wann von dem Bruch einer Trendlinie gesprochen werden kann. Man wird es immer erleben, dass der Kurs im Verlauf einer Periode die Trendlinie durchbricht aber im Laufe dieser Handelsperiode (D1, H1, etc.) wieder zurückgehandelt wird. D.h. der Schlusskurs der Handelsperiode liegt wieder innerhalb der Trendlinie.

Grundsätzlich lässt sich sagen, dass eine Trendlinie durchbrochen ist wenn der Schlusskurs außerhalb der Trendlinie liegt. Ob es sich dann dabei auch um einen nachhaltigen Bruch der Trendlinie handelt, kann erst mit Verlauf der folgenden Zeitperioden gesagt werden. Häufig kommt es hier auch zu Fehlsignalen.

Dies mag sich darauf zurückführen lassen, dass es sich bei dem Bereich zwischen Trendlinie und vorangegangenen Hoch- bzw. Tiefpunkt um einen leeren Raum handelt. Der Trend ist nach wie vor intakt. Lediglich die Frage der zukünftigen Geschwindigkeit des Trends ist jetzt offen. Ein sehr variabler Bereich, der stets mit Vorsicht zu handeln ist.

Der Bruch der Trendlinie nur ein Indiz und keine Bestätigung für einen Trendwechsel!“

Der Trendkanal:
In den vorgenannten Beispielen haben wir gesehen, dass eine Aufwärtstrendlinie stets die lokalen Tiefpunkte miteinander verbindet.

Darüber hinaus können aber auch die Hochpunkte miteinander verbunden werden und so ein sog. Trendkanal gebildet werden. Voraussetzung hierfür ist, dass der Trend halbwegs symmetrisch verläuft. D.h. Hoch- und Tiefpunkte haben immer eine bestimmte Distanz zueinander. Hierfür schauen wir uns den folgenden Chart einmal an.

Trendkanal

Trendkanäle sind logischerweise seltener als Trendlinien. Dies liegt daran, dass eine weitere Voraussetzung (Symmetrie) vorliegen muss.

Die obere Trendlinie liefert dabei ähnliche Signale wie die untere Trendlinie. Auch die Anwendung von Pufferzonen ist für diese möglich. Es lässt sich also festhalten das alle Informationen, die wir oben zur Haupttrendlinie in Erfahrung gebracht haben, auch auf die Trendkanallinie anzuwenden sind.


Die Trendlinie als Unterstützung und Widerstand:

Wie oben bereits angesprochen kann eine Trendlinie auch als Unterstützung oder Widerstand fungieren. Die Ausführungen zu Unterstützungen und Widerständen bei lokalen Hoch- und Tiefpunkten können hierbei analog angewendet werden.

Somit kann auch das Modell über die Wechselwirkung zwischen Unterstützung und Widerstand angewendet werden. Hierfür schauen wir zunächst auf die folgende Grafik:

Unterstützung Widerstand,

Wir sehen, dass die Trendlinie zunächst dreimal getestet worden ist. Die Trendlinie erfüllt somit die Voraussetzung einer gültigen Trendlinie und kann als Unterstützung verwendet werden. Beim vierten Test der Trendlinie wird diese aber durchbrochen. Nicht nur kurzfristig sondern auch nachhaltig, da der Kurs im weiteren Verlauf sogar unter dem vorangegangenen lokalen Tief notiert. Die Korrektur hat sich zu einer Bewegung ausgedehnt.

Diese Bewegung wird, im folgenden, ebenfalls korrigiert. Als Korrekturziel kommt neben dem vorherigen Tiefpunkt jetzt ebenfalls die bestehende Trendlinie in Betracht. Diese war vorher vom Markt als Unterstützung anerkannt und wandelt sich nach dem Bruch in einen Widerstandsbereich.


Von Trendstufen und Zeiteinheiten

Wir haben nun herausgearbeitet, dass ein Trend aus verschiedenen Hoch- und Tiefpunkten besteht und zwischen den lokalen Punkten Impuls- sowie Korrekturbewegungen stattfinden.
Zu beachten ist dabei, dass Trends in verschiedenen Zeiteinheiten vorkommen können.
Zeiteinheit bedeutet dabei, dass für jede Zeiteinheit eine Kerze bzw. ein Balken ausgebildet wird. In der Zeiteinheit D1 (=Daily1) wird für jeden Handelstag eine Kerze ausgebildet. Im H1-Chart (=Hour1) wird bspw. für jede Stunde eine Kerze ausgebildet.
Oftmals werden Zeiteinheiten und Trendstufen miteinander gleichgesetzt. Diese Gleichung geht allerdings nicht auf, da sich für die Trendstufen eine andere Definition ergibt.

Eine neue Trendstufe ist erreicht, wenn man den jetzigen Trend erneut in Bewegung und Korrektur zerlegen kann.

Hierzu eine graphische Darstellung:

Abbildung 5a (übergeordneter & untergeordneter Trend)

Trends Zusammenhang

Im Vergleich zu den Trendstufen ist nicht bei jeder kleineren oder größeren Zeiteinheit ein anderes Trendbild erkennbar. Heißt: Ob ich mir nun den M15 oder M30 Chart anzeigen lasse, der sichtbare Trend ist der Selbe. Etwas feiner dargestellt, aber der Trend bleibt. Eine andere Darstellung ergibt sich bei der Unterscheidung zwischen Tages- und Stundenchart. Hier ergibt sich eine neue untergeordnete bzw. übergeordnete Trendstufe.

Im Wesentlichen lassen sich folgende Trendstufen und Zeiteinheiten zusammenfassen:

 

T1 T2 T3 T4 T5
Monat D1
W1
H1
H4
M15
M5
M1
Tick

 

Der Monatschart stellt somit die erste und auch die absolut übergeordnete Trendstufe dar. Alle anderen Trendstufen sind diesem untergeordnet.

Damit kommen wir zu der Erkenntnis: Desto niedriger die Trendstufe in der ich handele, desto mehr übergeordnete Trendstufen muss ich berücksichtigen.

Dabei muss ich jeweils für die übergeordneten Trendstufen klären, wo die lokalen Hoch- und Tiefpunkte sind und welcher Trend in der übergeordneten Trendstufe vorliegt.

Ein Beispiel:

(Abbildung 5b (Beispiel übergeordnet & untergeordnet)

Trendszusammenhang2

 

Angenommen wir handeln den untergeordneten Abwärtstrend im Stundenchart. Dieser Abwärtstrend ist gem. der Definition absolut intakt. Eine Abfolge von ständigen niedrigeren Hoch- und Tiefpunkten. Sofern nur dieser Trend betrachtet wird, sollte die Wahrscheinlichkeit, dass der Trend erhalten bleibt und wir weiter fallende Kurse sehen größer sein, als dass der Trend sich ändert.

In diesem Fall befinden wir uns allerdings an einem wichtigen Unterstützungsniveau einer übergeordneten Trendstufe. Auf Tagesbasis haben wir das Kursniveau des vorherigen Hochpunktes erreicht, ein Punkt an dem der Markt (hier theoretisch) immer wieder nach oben gedreht hat um den übergeordneten Trend fortzusetzen.

Die Wahrscheinlichkeit, dass der intakte Abwärtstrend auf Stundenbasis fortgeführt wird, ist also unter Einbeziehung der übergeordneten lokalen Kursmarken wesentlich geringer. Viel wahrscheinlicher ist hingegen die übergeordnete Trendfortsetzung.

Wir sehen also, dass die übergeordnete Lage immer beachtet werden muss. Wer übergeordnet handelt, muss sich die untergeordneten Trendstufen nicht zwingend anschauen. Hier geht es lediglich um eine Timing-Frage. Wer aber auf höheren Trendstufen unterwegs ist ohne die Großwetterlage für sich geklärt zu haben, läuft Gefahr, gänzlich auf das falsche Pferd zu setzen. Ein Fehler der vermieden werden kann, sofern man die nötige Weitsicht an den Tag legt.

 

Grundlagen der Charttechnik – Trends

Grundlagen der Charttechnik – Trends

Der Aufbau von Trends
Eine der berühmtesten Börsenweisheiten lautet „The Trend is your Friend“. Diese Aussage beruht auf der Annahme, dass die Wahrscheinlichkeit für eine Trendfortsetzung immer größer ist als die Wahrscheinlichkeit, dass der Trend sich ändert bzw. wir eine Trendwende sehen. Die Trendkonzeption ist somit unverzichtbar für den Ansatz der technischen Marktanalyse. Werkzeuge der technischen Analyse wie Trendlinien oder Durchschnittslinien, haben daher ausschließlich die Aufgabe die Trendrichtung zu erkennen, um schlussendlich an diesem Trend partizipieren zu können Allgemein umschrieben ist die Trendrichtung die Fahrtrichtung des Marktes.

 

Der Trend hat drei Möglichkeiten
Ein Trend zeichnet sich dadurch aus, dass niemals ausschließlich steigende Notierungen vorliegen. Vielmehr verläuft der Trend in einer Abfolge von neuen Hochs und Tiefs. Man könnte sagen zwei Schritte voraus und einen zurück oder eben anders herum. Ein Trend muss aber nicht zwingend nach oben oder unten gehen. Eine weitere Alternative ist, dass der Trend seitwärts verläuft. Einen Schritt vor und wieder einen zurück. Der Markt entscheidet sich dementsprechend nicht für eine bestimmte Richtung.

Ob der Trend nach oben oder unten geht, ist in der Abfolge der jeweiligen Hochs und Tiefs zu klassifizieren. Ein Aufwärtstrend zeichnet sich dadurch aus, dass im Trendverlauf immer neue höhere Hochs und höhere Tiefs ausgebildet werden. Bei einem Abwärtstrend ist es entsprechend andersherum. Der Trendverlauf bildet immer tiefere Tiefs und tiefere Hochs aus.

Bei seitwärts gerichteten Trends wechseln sich Hochs und Tiefs auf den jeweiligen identischen Höhen ab.
In Textform nicht unbedingt leicht verständlich. Daher zur Veranschaulichung die Abbildungen 1a bis 1c.

Abbildung 1a (Aufwärtstrend Abfolge von höheren Hochs & höheren Tiefs)Aufwärtstrend

Abfolge lokaler ständig ansteigender HochsAbfolge lokaler ständig ansteigender Tiefs

 

Abbildung 1b (Abwärtstrend Abfolge von tieferen Tiefs & tieferen Hochs) Abwärtstrend

Abfolge lokaler ständig fallender TiefsAbfolge lokaler ständig fallender Hoch

Abbildung 1c (Seitwärtstrend Abfolge von gleichbleibenden Hochs und Tiefs)

Seitwärtsmarkt

Wir sehen also, dass ein Trend drei verschiedene Richtungen aufweisen kann. Oftmals besteht allerdings die Annahme, dass ein Trend nur nach oben oder nach unten laufen kann. Dies entspricht aber nicht den Tatsachen. Dabei ist es nur eine logische Konsequenz wenn man die Psychologie des Marktes und die Preisbildung an den Märkten zu Grunde legt.
Es gibt Käufer und Verkäufer. Beide treffen an der Börse zusammen. Je nach Angebot und Nachfrage wird dann der Preis bestimmt. Verallgemeinert lässt sich sagen: Steigt die Nachfrage bei gleich bleibenden Angebot, erhöht sich der Preis.
Liegt das Gegenteil vor, fällt der Preis. Es wird aber auch immer Marktphasen geben, in denen das Angebot der Nachfrage entspricht. Der Preis bleibt gleich bzw. bewegt sich lediglich in einem gewissen Rahmen, leicht auf und ab.
Es ist unrealistisch, dass diese Situation über einen langen Zeitraum gegeben ist, da verschiedene Einflussfaktoren die Nachfrage und das Angebot immer wieder verändern, aber für eine Übergangsphase sollte dies immer wieder in Betracht gezogen werden. Man spricht hier auch von einer Seitwärtsrange, was sich auch mit Preisspanne übersetzen lässt. Oftmals wird diese Marktphase auch als „trendlos“ bezeichnet.

Dass es auch solche trendlosen Marktphasen gibt, ist ein ganz wichtiger Punkt. Wer am Markt agiert hat im wesentlichen zwei Möglichkeiten: Aktien kaufen (Long gehen) oder Aktien verkaufen (Short gehen). Hier lässt sich aber in trendlosen Marktphasen wenig Profit erzielen, da die Preisspanne eben entsprechend gering ist.
Long gehen ist lediglich in einem Aufwärtstrend wirklich profitabel. Short gehen bei einem Abwärtstrend. Aber in Seitwärtsphasen sorgen beide Varianten eher für wenig Rendite.
In solchen Marktphasen kommt eine dritte Variante ins Spiel, nämlich an der Seitenlinie zu stehen und abzuwarten, bis sich eine neue Trendrichtung etabliert, welche dann wieder profitabel gehandelt werden kann. Wie sich eine neue Trendrichtung erneut etabliert, sehen wir gleich in der nächsten Grafik weiter unten.
Dies fällt allerdings vielen Anlegern schwer, weshalb trendlose Marktphasen bei vielen häufig zu Verlusten führen.
In der folgenden Abbildung sehen wir das Währungspaar EUR/JPY zwischen Oktober 2013 und Juni 2014. Auffällig ist, dass der EURJPY in dieser Zeit alle verschiedenen Trendrichtungen ausgebildet hat.
Die verschiedenen Trends sind durch die blauen vertikalen Linien entsprechend unterteilt worden.
Die lokalen Hoch- und Tiefpunkte sind durch grüne und rote Rechtecke visualisiert worden.

Trendphasen

Aus der Abbildung ist ersichtlich, dass der EURJPY sich zwischen Oktober und Dezember 2013 in einem Aufwärtstrend befand.
Der aufwärts gerichtete Trend ist deswegen ansteigend, weil steigende Hochs (grüne Rechtecke) sich mit gleichzeitig ansteigenden Tiefs (rote Rechtecke) abwechseln.
Darauf folgte ab Dezember ein Abwärtstrend welcher bis Februar 2014 andauerte.
Dieser Abwärtstrend zeichnet sich durch fallende Tiefs aus, die sich mit gleichzeitig fallenden Hochs abwechseln. Ein Tiefpunkt liegt also gemessen am Kurs tiefer, als das Tief zuvor. Für die lokalen Hochpunkte gilt dies entsprechend.
Zwischen März und August 2014 lag im EURJPY ein Seitwärtstrend vor.
Dies ergibt sich aus den gleichbleibenden Hoch- und Tiefpunkten. In dieser Zeit konnten keine neuen höheren Hochs bzw. höhere Tiefs ausgebildet werden. Von einer vorangegangenen steigenden Trendphase sind wir also in eine sog. trendlose Marktphase übergegangen.

 

Unterstützungen und Widerstände
Wir haben nun gesehen, dass Trends aus verschiedenen lokalen Hoch- und Tiefpunkten bestehen. Ob diese lokalen Punkte ansteigen oder abfallen, zeigt uns ob wir uns in einem Aufwärts- oder Abwärtstrend befinden.

Bisher sind wir allerdings noch nicht auf die Bedeutung dieser Punkte eingegangen. Dabei kommt diesen Wendepunkten innerhalb der Chart- und der Markttechnik eine wichtige Bedeutung zu.
Die Reaktionstiefs bzw. die lokalen Tiefpunkte werden allgemein als Unterstützung bezeichnet und als Unterstützungsbereiche genutzt.
Für die Hochpunkte gilt dies analog. Allerdings stellen diese einen Widerstandsbereich dar.

 

In der Theorie lässt sich das folgendermaßen darstellen:

Abbildung 2a (Abwärtstrend – Widerstände und Unterstützungen)

Unterstützung und Widerstand

In Abbildung 2a sehen wir einen Abwärtstrend. Widerstände und Unterstützungen weisen dabei ein fallendes Muster aus. Die Widerstände ergeben sich auf immer geringeren Kursniveaus. Für Unterstützungen gilt dies analog.

Abbildung 2b (Aufwärtstrend – Widerstände und Unterstützungen)

Durchbruch Widerstand

In Abbildung 2b sehen wir einen intakten Aufwärtstrend. Die Widerstände steigen mit dem weiteren Kursverlauf kontinuierlich an, da immer neue höhere Hochpunkte ausgebildet werden. Für die Unterstützungen gilt dies analog.
Eine Unterstützung liegt daher immer unter dem aktuellen Kursniveau und stellt einen vorangegangenen lokalen Tiefpunkt dar (vgl. obere Abbildungen).
Ein Widerstand liegt immer oberhalb des aktuellen Kurses und stellt ein vorangegangenen lokalen Hochpunkt dar (vgl. rote Striche, obere Abbildung).
An diesen Punkten ist im vorherigen Kursverlauf das Angebot größer geworden als die Nachfrage (keine neue Kurssteigerung – Der Kurs fällt anschließend) bzw. die Nachfrage größer als das Angebot (keine neuen Kurstiefs – Der Kurs steigt anschließend).
Ein gesundes Verständnis für die Bedeutung von Unterstützungen und Widerständen ist eine wichtige Voraussetzung für das Umsetzen von Trendhandel und Trendkonzepten. An diesen Punkten wird immer wieder aufs Neue überprüft, ob der Trend bestehen bleibt oder gegebenenfalls eine Trendwende einsetzen könnte.
Wenn beispielsweise die Korrekturbewegung in einem Aufwärtstrend den kompletten Anstieg seit dem vorangehenden Tief konsolidiert, kann dies ein erstes Warnzeichen für einen eventuellen Trendwechsel sein. Sofern die Unterstützungslinie sogar unterschritten wird, ist ein Trendwechsel umso wahrscheinlicher.
Weiterhin gilt jeder Test des vorangegangenen Hochs (Widerstandsbereich) als kritischer Moment in einem Aufwärtstrend.
(Für den Abwärtstrend gilt diese Annahme hinsichtlich des Unterstützungsbereichs entsprechend)

Hier entscheidet sich, ob die Masse der Marktteilnehmer bereit sind einen höheren Preis zu zahlen, als sie das vor der Korrektur getan haben. Sofern dem so ist, wird die Nachfrage konstant bleiben und es wird ein neuer lokaler Hochpunkt ausgebildet. Wir sehen einen Ausbruch über das vorherige Widerstandslevel.
Ist dies Nicht der Fall, prallt der Kurs am Widerstand ab. Es liegt ein fehlgeschlagener Ausbruchsversuch vor.
Auch hier erleben wir ein erstes Warnzeichen für einen Wechsel der vorherrschenden Trendrichtung.

Unterstützung = Widerstand &Widerstand = Unterstützung

Bisher haben wir Widerstände ausschließlich mit dem vorangehenden lokalen Hochpunkt und die Unterstützungen mit den vorherigen lokalen Tiefs in Verbindung gebracht.

Darüber hinaus ist allerdings noch ein weiterer Aspekt zu beachten. Im Rahmen der technischen Analyse ist die Annahme weit verbreitet, dass sobald der Kurs einen Unterstützungs- oder Widerstandsbereich über-oder unterschreitet, diesen Bereich umkehrt und die gegenteilige Bedeutung zumisst.
Wir schauen uns das in der folgenden Abbildung einmal an, wie sich diese Annahme in der Theorie darstellt:

Abbildung 3a (Umkehr von Widerstand in Unterstützung)

Umkehr Widerstand in Unterstützung

In der oberen Abbildung 3a sehen wir einen intakten Aufwärtstrend (Abfolge von neuen höheren lokalen Hochpunkten und tieferen Tiefs). Die beiden Tiefs bilden jeweils einen Unterstützungsbereich. Das vorherige Hoch stellt einen Widerstand dar, den der Kurs zunächst überwinden muss um den Aufwärtstrend zu bestätigen.
Sofern der Widerstand nicht überwunden wird, besteht die Gefahr einer Trendumkehr bzw. eines Trendwechsels.

Abbildung 3b (Umkehr von Widerstand in Unterstützung)

Widerstand wird Unterstützung

Wir sehen nun, dass der Kurs den Widerstandsbereich überwunden hat. Die Folge ist, dass der vorherige Widerstandsbereich nun eine Unterstützung darstellt.
Diesem Vorgehen liegt die Auffassung zu Grunde, dass die Marktteilnehmer auf diesem Kursniveau schon einmal reagiert haben und das Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage hier gedreht haben. Für die Zukunft gilt nun, dass das Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage eher an einem Reaktionspunkt erneut dreht als irgendwo, wo es keine Reaktion bzw. Änderung der Kursrichtung gab.
Der weitere Kursverlauf könnte sich daher wie folgt darstellen:

Abbildung 3c (Umkehr von Widerstand und Unterstützung)

Korrektur Unterstützung

Wir sehen, dass die Marktteilnehmer den vorherigen Widerstand nun als Unterstützung angenommen und auf diesem Kursniveau erneut reagiert haben. Erneut kam es zu einer Änderung des Verhältnisses zwischen Käufern und Verkäufern (→ Die Nachfrage überstieg an diesem Punkt das Angebot, der Kurs beginnt wieder zu steigen).

Wir sehen also, dass nicht nur das vorherige lokale Tief als Unterstützungsbereich fungiert sondern weitere Unterstützungsbereiche denkbar sind, an denen der Kurs wieder nach oben oder unten drehen kann.

 

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Grundlagen der Charttechnik

Grundlagen der Charttechnik

Dieser Artikel ist zunächst als Einstieg und für die Leser gedacht, die mit der Konstruktion von Charts noch nicht so vertraut sind bzw. ihr Hauptaugenmerk bisher lediglich auf die Fundamentalanalyse oder Nachrichten gelegt haben.

Es wird darauf eingegangen wie die Kursdaten gelesen und in den Chart, der betrachtet wird, übertragen werden. Wer mit dem Aufbau von Charts bereits vertraut ist wird in diesem Artikel wenig Neues finden aber wir haben alle einmal angefangen und jeder soll die Möglichkeit haben, von Anfang an dabei zu sein. Insoweit vertröste ich auf die nächsten Artikel 😉

Schauen wir uns zunächst einen Chart in Gänze an und welche Informationen sich wo befinden.

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Eine Kerze stellt dabei eine Zeitperiode dar. In dem oberen Chart umfasst eine Kerze somit die Kursbewegung des gesamten Tages. Welche Informationen eine Kerze enthält wird etwas später in diesem Artikel dargestellt.

Die verschiedenen Charttypen:

(Abbildung 1.1 Balkenchart)

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Der Balkenchart (Abbildung 1.1) gehörte in der Vergangenheit zu den populärsten Charttypen bevor der japanische Kerzenchart sich immer mehr durchsetzte. Zunächst gehen wir auf die Informationen des Balkencharts ein, bevor weiter unten der japanische Kerzenchart erläutert wird.

Aus dem Balkenchart lassen sich vier Informationen ablesen:

  • Der Tageshöchstkurs
  • Der Tagestiefstkurs
  • Der Eröffnungs- und der Tagesschlusskurs.

Der kleine Strich auf der linken Seite des Balkens stellt dabei den Eröffnungskurs dar. Der Strich auf der rechten Seite den Tagesschlusskurs.

Das obere Ende des Balkens zeigt den Tageshöchstkurs an. Das untere Ende entspricht dem Tagestiefstkurs.

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 (Abbildung 1.2 Linienchart)

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Der Linienchart (Abbildung 1.2 – selbe Kursbewegung wie in der Abbildung 1.1) zeigt nur den Schlusskurs der jeweiligen Periode an (Periode = Tag → Anzeige des Tageschlusskurses). Der Schlusskurs stellt den wichtigsten Kurs einer Handelsperiode dar. Daher ist auch der Linienchart für eine technische Analyse durchaus geeignet.

 

Der japanische Kerzenchart:

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Der Kerzenchart ist die japanische Version des Balkencharts. Der Kerzenchart bietet identische Informationen wie ein Balkenchart. Lediglich die Darstellung der Kursspanne der einzelnen Periode weicht vom Balkenchart ab.

Der Kerzenchart erfreut sich in den letzten Jahren immer größerer Beliebtheit und ist die Hauptdarstellungsmethode eines Charts. Daher wird in den kommenden Artikeln bzw. in regelmäßigen Analysen auch hauptsächlich dieser Chart-Typ verwendet.

 Das Wichtigste an einer Kerze ist die Beziehung zwischen Eröffnungs- und Schlusskurs. Der Raum dazwischen bildet den sog. Kerzenkörper (auch Body genannt) und spielt für viele technische Analysten eine gewichtige Rolle. Anhand des Kerzenkörpers lassen sich gewisse Aussagen zu der Handelsaktivität innerhalb der Handelsperiode treffen.

Eben dieser Kerzenkörper bildet den Unterschied zwischen Kerzen- und Balkenchart. Diesen Kerzenkörper können sie sich in einen Balkenchart ebenfalls hinein denken. Lediglich die graphische Darstellung ist eine andere. Alle technischen Werkzeuge und Indikatoren funktionieren daher im Balkenchart genauso wie im Kerzenchart.

 

Die Kerze:

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In der Abbildung nehmen wir als Beispiel eine Kerze mit einem grünen Kerzenkörper. Der grüne Kerzenkörper bedeutet, dass innerhalb der Periode der Kurs gestiegen ist. Der Schlusskurs liegt über dem Eröffnungskurs. Das Ende der oberen Linien steht für das Tageshoch, das untere Ende des sog. Schattens stellt den Tiefstkurs der Periode dar.

In der folgenden Abbildung ist dies nochmal etwas genauer dargestellt.

 

7Der sog. Schatten wird teilweise auch als Kerzendocht beschrieben. Sofern Sie mal auf diese Formulierung stoßen sollten, müssen Sie sich nur merken, dass es hier keinen Unterschied in der Bedeutung gibt.

Der japanische Kerzenchart bietet im Vergleich zu anderen Darstellungsvarianten einige leichte Vorteile. Durch die farbliche Darstellung lassen sich steigende und fallende Perioden leichter erkennen. Zudem lassen sich im Vergleich zum Linienchart weitere wichtige Informationen wie Tageshöchst- und Tagestiefpunkte erkennen. Der Linienchart basiert lediglich auf den Schlusskursen. Diese werden durch eine Linie verbunden. Weiterhin lassen sich Kurslücken zwischen den Schluss- und Eröffnungskursen zweier Perioden leichter erkennen. Im Linienchart lassen sich diese Kurslücken gar nicht erkennen. Im Balkenchart ist ein genaues Auge erforderlich. Dies kann dazu führen, dass die Kurslücken teils gar nicht erkannt werden und so wichtige Informationen nicht die entsprechende Beachtung finden.

 Neben dem Kursverlauf sollte der Chart noch eine weitere wichtige Information enthalten – den Umsatz.

Der Umsatz stellt dabei die Gesamtaktivität des Handels dar. Im Grunde stellt er die Anzahl der Aktien/ Zertifikate dar, die innerhalb der Periode gehandelt worden sind, also den Besitzer gewechselt haben.

Um die Daten entsprechend darzustellen werden unterhalb des Charts in der Regel Umsatzbalken verwendet.
Vgl. dazu folgende Abbildung:

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Im unteren Teil des Chart-Bildes ist der Umsatz dargestellt.

Sofern der Umsatz in der aktuellen Periode niedriger war als in der vorherigen Periode, wird der Umsatzbalken rot dargestellt. Ist der Umsatz im Vergleich zur vorherigen Periode angestiegen, wird er grün dargestellt.
Welche Bedeutung der Umsatz hat, wird später immer mal wieder aufgegriffen.

 Da wir nun wissen, wie Kerzen- und Balkencharts konstruiert sind, können wir uns mit der Analyse bzw. der Interpretation dieser Charts beschäftigen. Hier werden wir in den nächsten Artikeln ansetzen.

Beachten Sie stets, dass der Chart nur die einzelnen Kurse graphisch darstellt und immer ein gewisses Anlegerverhalten dahinter steht. Für sich allein betrachtet ist der Chart nutzlos. Sehen sie es wie ein Gemälde, für sich alleine ist es nur ein Bild, der Name des Künstlers, seine Intentionen und Gedanken machen es wichtig und interessant. „Was hat sich der Künstler dabei gedacht?“. Selbiges gilt beim Chart, „Was denken die Marktteilnehmer und wie verhalten sie sich?“. Das ist das Entscheidende!

Untreue und Eidbruch durch Kanzlerin Angela Merkel?

Untreue und Eidbruch durch Kanzlerin Angela Merkel?

Jeder deutsche Kanzler und jede deutsche Kanzlerin, so auch Angela Merkel, schwören einen Eid bei Amtsantritt vor dem deutschen Bundestag, dem deutschen Volk und wahlweise auch vor Gott. Dieser lautet: „Ich schwöre, dass ich meine Kraft dem Wohle des deutschen Volkes widmen, seinen Nutzen mehren, Schaden von ihm wenden, das Grundgesetz und die Gesetze des Bundes wahren und verteidigen, meine Pflichten gewissenhaft erfüllen und Gerechtigkeit gegen jedermann üben werde. So wahr mir Gott helfe.

Die Kanzlerin schwor Schaden vom deutschen Volk abzuwenden. Doch sind massive Geldleistungen für Griechenland, welche kaum wirtschaftlichen Schaden auf Deutschland ausüben, nicht ein finanzieller Schaden deutscher Staatsbürger? Und späht die USA nicht weiterhin große Teile der deutschen Kommunikation aus? Und ist es nicht erwiesen, dass viele Aspekte des TTIP auch schädlich für deutsche Unternehmen und Konsumenten sein können? Kann man die Kanzlerin dann nicht auf Eidbruch verklagen?

Der Eid ist laut Grundgesetz verpflichtend zu leisten. Artikel 56 GG wurde in einem der großen Standardwerke der Kommentarliteratur zum Grundgesetz, dem Maunz/Dürig/Herzog/Scholz, Kommentar zum Grundgesetz (Artikel 56 Randnummern 4 und 10), wie folgt kommentiert: „Wie sämtliche Amtseide, die im deutschen öffentlichen Recht vorgesehen sind, ist auch der Amtseid des Bundespräsidenten in keiner denkbaren Beziehung strafbewehrt, etwa in dem Sinne, dass eine flagrante Verletzung der im Eid übernommenen Verpflichtungen strafrechtlich als Meineid o. Ä. gewertet würde.“

Nach diesem Kommentar zum Grundgesetz, nach welchem sich Juristen richten, kann die Kanzlerin oder Kanzler strafrechtlich bei Bruch dieses Eids nicht belangt werden. Welcher Sinn steckt hinter einem Eid, welcher nicht einzuhalten ist? Eine breite unbestimmbare Gruppe ist der Meinung, dass der Eid in keiner Weise strafrechtlich verfolgt werden kann. Doch das Strafgesetzbuch sagt zum Eid folgendes: § 154 StPO – Meineid (1) Wer vor Gericht oder vor einer anderen zur Abnahme von Eiden zuständigen Stelle falsch schwört, wird mit Freiheitsstrafe nicht unter einem Jahr bestraft. (2) In minder schweren Fällen ist die Strafe Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu fünf Jahren.

Der Eid ist im Grundgesetz als ein solcher benannt. Dieser Eid wird auch offiziell vor dem Bundestag und während öffentlicher Übertragung geleistet. Es ist ein Eid. Und ein Eidbruch kann in diesem Sinne auch strafrechtlich verfolgt werden. So meine Sicht. Wenn der offizielle Eid der Person im höchsten und wichtigsten Amt Deutschlands nicht bindend ist, was ist dann mit dem Eid der Ärzte, der Beamten und der Soldaten?

Und was mit ist mit Untreue im Amt nach §266 StGB? „Wer die ihm durch Gesetz, behördlichen Auftrag oder Rechtsgeschäft eingeräumte Befugnis, über fremdes Vermögen zu verfügen oder einen anderen zu verpflichten, mißbraucht oder die ihm kraft Gesetzes, behördlichen Auftrags, Rechtsgeschäfts oder eines Treueverhältnisses obliegende Pflicht, fremde Vermögensinteressen wahrzunehmen, verletzt und dadurch dem, dessen Vermögensinteressen er zu betreuen hat, Nachteil zufügt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.“ Dieses Gesetz geht in die selbe Richtung wie der Eid. Eine Person hat in manchen Situationen oder Ämtern Pflichten und Verantwortung gegenüber anderen, die es einzuhalten gilt. Vor Allem die fremden Vermögensinteressen sollte man diskutieren. Was haben deutschen Soldaten in Afghanistan verteidigt? Eine Demokratie sicherlich nicht. Diese in dem Land kulturell nicht verankert. Aufdrücken kann man eine Demokratie nicht. Waren es nicht die Interessen der USA dort militärische Basen als Druckmittel gegen den Iran und Russland im Kampf um ölreiche Gebiete?

Bereits in meinem Blog zu einer idealen Demokratie forderte ich, dass Aussagen und Versprechen der verantwortlichen Politiker bindend sein müssen und nur in speziellen Situationen nicht mehr gelten. Wahllügen und Ausreden dürfen in derart verantwortungsvollen Positionen nicht geduldet werden. Wenn jemand in einem Sportverein unsauber Arbeitet kann er auf Untreue verklagt werden. Wenn ein Soldat seinen Eid bricht wird er aufs härteste bestraft. Aber ein Kanzler oder eine Kanzlerin mit Verantwortung für 80 Millionen Menschen ist an Nichts gebunden? Natürlich braucht ein Politiker im Amt Spielraum. Situationen ändern sich. Diplomatie hat auch nie einen weg. Kompromisse müssen eingegangen werden. Doch so viel Spielraum, dass der Eid nicht binden ist?

Lesen Sie hier den Inside Trading Artikel zur möglichen Wiederwahl von Angela Merkel im Wahljahr 2017

Strategien – langweilig aber erfolgreich!

Strategien – langweilig aber erfolgreich!

Ich bin der Meinung, dass jeder Händler der an der Börse tätig ist eine Strategie benötigt. Deswegen möchte ich gerne ein paar Aspekte nennen die bei der Lösung der richtigen Strategie zu beachten sind. Zu allererst sollte man wissen, welches Produkt man handelt und ob man seine Entscheidungen aufgrund von Nachrichten oder aufgrund der Markttechnik tätigt. Entscheidet man sich für Nachrichten sollte man aufschreiben, wo man diese Nachrichten herbekommt, wann man sich sie täglich anschaut und zu welchen Zeiten man nach ihnen handelt. Gleiches gilt für die Markttechnik, da es sich hierbei um ein sehr weites Thema handelt sollte man exakt wissen, welche Strategie man sich hier bereitlegt. Wichtig ist, dass die Strategie aufgeschrieben werden muss und so detailliert ist, das selbst ein Dritter sie verstehen kann und die Käufe und Verkäufe ausführen kann. Theoretisch müsste also die eigene Mutter oder Großmutter diese Strategie auch handeln können. Hier mag ich glauben, gibt es Grund zu resignieren, aber nur wenn man eine genau definierte Strategie hat, die möglichst auch einfach ist, kann sie wiederholt werden und konsistent gehandelt werden. Dann können duplizierbare Ergebnisse erwirtschaftet werden, welches wie ich gleich mit dem Gesetz der Serie ausführe von großer Wichtigkeit ist. In Bezug dazu gibt es noch einen Aspekt den man akzeptieren und verstehen muss. Es gibt keine Strategie auf der Welt die jeden Tag erfolgreich ist. Dies ist auch nicht das Maß, welches eine Strategie erfüllen muss. Selbst die einfachste Strategie hat den Sinn ein Fixstern zu sein, den man kontinuierlich handelt und der eine Trefferquote generiert, die möglichst nicht null ist. Dabei ist es angenehmer wenn man seine Trefferquote bewusst niedrig ansetzt, das bedeutet, dass man eine Trefferquote von 30% und somit 70% Fehltrades akzeptiert. Es ist wichtig sich über solche Zahlen Gedanken zu machen, weil man ansonst dem typischen Fehler unterliegen wird aus jedem Tag und jeder Transaktion das Beste heraus zu holen.

So funktioniert Börse aber nicht und ist mit unter einer der größten Gefahren die es gibt.

 
Börse ist ein Nummernspiel, welches bedeutet, dass bevor man seine erste Transaktion tätigt, man vorher eine Serie festlegt, die man mit einer fixen Strategie handelt. Jede Transaktion erfolgt dann in der Serie nach dem gleichen Muster.
Wenn man es nun wirklich fertig gebracht hat die Einstiegsstrategie aufzuschreiben, wird ein großer Teil der täglichen Ablenkungen im Handel eliminiert sein. Denn wenn man nun 100% weiß wann man einsteigt, ist man frei genug für den nächsten Wesentlichen Schritt im Handel.
 
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Man kann nun seine Risiken minimieren und seine Gewinne laufen lassen. Gewiss wird man jetzt sagen „ja, Risiken minimieren und Gewinne laufen lassen“ dies habe ich schon oft gehört und sagt sich leichter als getan. Ja, das stimmt, aber ich kann versichern, wenn man nicht vorher 100% weiß, wann man einsteigt in den Markt wird das managen der Risiken und Gewinne unmöglich werden. Wenn man aber eine festgelegte Strategie hat, wird es zwar immer noch der schwerste Aspekt im Handel  bleiben, aber immerhin ist es ein ganzes Stück leichter geworden:
 

 

Es ist wichtig, dass Verluste einen bestimmten Bereich nie überschreiten dürfen!

 
Dann gewinnt man einen wichtigen Vorteil, selbst wenn man unendlich viele Transaktionen gemacht hat. Wenn man immer einen fixen Maximalverlust hat, besitzt man nämlich einen fixen maximalen Durchschnittsverlust, welches bedeutet, dass man sich nie mehr Gedanken um seine Verluste machen muss, da diese nun fix sind. In dieser banalen Aussage steckt im Grunde schweres Verständnis und sollte durchdacht und mit einem Beispiel errechnet werden.
Nun kann man sich vollkommen auf seine Gewinne konzentrieren. Jetzt kann man immer noch sagen, „ja Gewinne laufen lassen, sagt sich leichter als getan“ und dem stimme ich auch vollkommen zu. Aber Gewinne laufen lassen ist einfacher geworden, wenn man sich um seine Verluste und um seinen Einstieg nie mehr kümmern braucht, denn dieser steht jetzt fix. Außerdem ist man sich schon über seine fiktive Trefferquote bewusst, welches verhindert jeder Transaktion das Beste abzugewinnen und sich zu viel in die aktuelle Transaktion hinein zu steigern. Auch kann man die Ungewissheit ablegen, wie das Ergebnis der aktuellen Transaktion aussehen wird, denn man weiß, dass man sich in einem Nummernspiel befindet und z.B. eine Serie von 20 oder 50 Gelegenheiten handelt, mit der man seine Strategie testen wird. Wenn man sich also gerade beim vierten von 20 Versuchen befindet und bis jetzt alle verloren sind, braucht man weder den Kopf in den Sand zu stecken, noch auch nur den geringsten Haaransatz an der Strategie zu verändern.
Wenn man eine Trefferquote von 30% angesetzt hat,  können von 20 Transaktionen 14 verlieren. Jedoch wenn man nur sechs Transaktionen gewinnt, bedeutet dies auch, dass diese in ihrem Gewinn mindestens zweieinhalb mal größer sein müssen als die Verluste.
Die maximalen Durchschnittsverluste könnten z.B. zehn betragen und die Gewinne 50.
Ist dies möglich?
Bei einer Ausbruchsstrategie, die z.B. in mindestens 30% der Fälle in eine Bewegung übergeht,  ist dies mehr als möglich. Dann stehen sich 300 Punkte Gewinn und 140 Punkte Verlust gegenüber womit man 160 erwirtschaftet. Ausbrüche sind eine der drei wichtigsten Bestandteile der Markttechnik. Es gibt den Ausbruchs-, den Bewegungs- und den Trendhandel.
 

 

Fazit:

Man muss sich auf eine Einstiegsstrategie und auf die Serie konzentrieren. Letzteres heißt, es ist egal wie das Ergebnis einer einzelnen Transaktion aussieht, es zählt nur die Gesamtheit der Serie. Egal?, natürlich soll ein negatives Ergebnis nicht höher als der fixe Durchschnittsverlust sein und die Konzentration muss auf die Maximierung des laufenden Gewinnes liegen. Gewinne mitnehmen, weil es einem gerade gefallen würde, obwohl es keinen markttechnischen Anlass dazu gibt, ist natürlich tabu. Dieses Verhalten wird man aber mit der Zeit ausmerzen, wenn man sich vollkommen auf laufende Gewinne konzentriert.
 
Ebenso wie man sich auf seine maximalen Gewinne konzentriert, gibt es noch eine weitere Konzentration im Markt und zwar die der fixen Uhrzeit zum Handel. Dies gilt für die Markttechnik und natürlich weniger für zeitlich fest angekündigte Nachrichten.

 

Wieso soll man dies tun?

 
Die Antwort ist leicht, weil kein Mensch sich den ganzen Tag konzentrieren kann und weil die Bedingungen des Erfolges einer markttechnischen Strategie nicht den ganzen Tag Geltung haben. Dabei gibt es von 8:00-11:00 Strategien die von 11:00 bis 14:00 Uhr nicht funktionieren und umgekehrt. Exakt so ist es von 14:00 bis 17:00 Uhr von 17:00 bis 20:00 Uhr und von 20:00 bis 22:00 Uhr. Dies liegt daran, dass die Börse neben Volumina auch banalen Einflüssen wie Mittagspausen, Feierabende und -tage unterliegen. Auch wenn Seit 2008 Hochgeschwindigkeitscomputer an der Börse dominant sind, besteht sie immer noch nahezu 100% aus Menschen, die morgen weder einen anderen Job angenommen haben noch zu einem anderen Zeitpunkt zur Arbeit kommen. Sie arbeiten also immer noch zur gleichen Zeit an der Börse und dies meistens mit konstanten Strategien.
Kann sich auch nur einer ernsthaft vorstellen, dass irgendein Menschen in den unterschiedlichen Banken und Institutionen auf den weiten Kontinenten da draußen ohne Strategie und ohne Plan vorgeht?
 
Es gibt zahlreiche private Händler die von 8:00 Uhr bis 22:00 Uhr die Märkte überwachen und/ oder nicht spontan ihre Strategie aufschreiben können.
Was ich davon halte, ist sicher deutlich geworden. Es ist die Austrittskarte vom Markt bevor man überhaupt eingetreten ist.
 
Abschließend möchte ich sagen, wer nun eine fixe Einstiegsstrategie, fixe Durchschnittsverluste, eine fixe Handelsuhrzeit, eine fixe Trefferquote und eine fixe Serie hat, kann sich entspannt zurücklehnen.
Je mehr fixe Gewohnheiten man im Trading besitzt desto mehr kann man sich jenen Dingen widmen, die wirklich Bedeutung und Wichtigkeit tragen, wie die laufenden Gewinnen und die Stoppsetzung. Dagegen gibt es nichts was einen mehr zurückwirft und frustriert als jeden Tag immer wieder von vorne zu beginnen und alles neu zu überdenken.
 
Christoph
88 der beliebtesten Börsenzitate und Weisheiten von Warren Buffett

88 der beliebtesten Börsenzitate und Weisheiten von Warren Buffett

88 der beliebtesten Börsenzitate und Weisheiten von Warren Buffett

Wenn der Starinvestor Warren Buffett redet, dann hören alle zu, denn er schaffte es, unglaublich komplizierte Dinge auf den Punkt zu bringen und in einem netten Statement zu verpacken. Oftmals schwirrt einem dies dann noch Wochen im Kopf herum.

Wer jetzt an einen geschniegelten Wall Street Investmentbänker denkt, den muss ich enttäuschen, denn Warren Buffett ist alles andere als das, aber seht selbst:


Der heute (x²+2)³/x-(x³·x³+28)·¼ Jahre alte (Stand 2015), in Omaha (USA) geborene Milliardär von nebenan. Mehr über Warren Buffett erfahrt ihr hier.

Meist ist es nicht, nötig ganze Autobiografien oder Artikel zu lesen, da sowieso nur ein paar Aussagen und Zitate im Kopf bleiben (obwohl es nicht schadet ein paar davon zu lesen). Bei der Recherche bin ich auf viele Zitate und Weisheiten von Warren Buffett gestoßen, sodass es teilweise schwer nachvollziehbar ist, ob all diese Börsenweisheiten richtig überliefert wurden. Da es in den meisten Fällen aber um die Aussagen selbst und nicht die genaue und perfekte Schreibweise geht, bitte ich Euch, mir kleine Abweichungen zu verzeihen.

PS ein Zitat ist nicht von Warren Buffett sondern aus meiner eigenen Feder. Wollen wir doch mal schauen, wer das Zitat als erstes erkennt. Für einen echten Insider sollte das kein Problem sein! 

PS PS  x ist selbstverständlich 2 und wir von InsideTrading hoffen, dass sich Warren Buffett noch lange bester Gesundheit erfreuen wird!

Viel Spaß beim Lesen und Philosophieren – es lohnt sich!

  1. Die wichtigsten Regeln: „Regel Nr. 1: „Verliere nie Geld“, Regel Nr. 2: „Vergiss nie Regel Nr. 1“

  2. Bei den Milliardären, die ich kenne, bringt das Geld nur ihre grundlegenden Charakterzüge zum Vorschein. Wenn sie Deppen waren, bevor sie zu Geld kamen, sind sie hinterher immer noch Deppen, aber mit einer Milliarde Dollar.

  3. Betrachte Fluktuationen am Markt als Freund, nicht als Feind. Profitiere vom Börsenwahn statt mit ihm mitzumachen.

  4. Das Risiko ist Teil von Gottes Spiel, für alle Menschen und Nationen in gleichem Maße.

  5. Das Risiko streuen müssen nur Investoren, die nicht wissen was sie tun.

  6. Das Wichtigste für einen Investor ist nicht der Intellekt sondern das Temperament. Dein Temperament sollte so sein, dass Du weder große Freude empfindest, wenn Du mit der Masse läufst, und ebenso wenig, wenn Du gegen den Strom schwimmst.

  7. Der dümmste Grund eine Aktie zu kaufen, ist, weil sie steigt.

  8. Der erfolgreiche Investor hat sehr viel Geduld, er kauft weit unter dem fairen Wert und verkauft weit über dem fairen Wert.

  9. Der Investor von heute profitiert nicht vom Wachstum von gestern.

  10. Der Preis ist, was du zahlst. Der Wert, ist was du bekommst.

  11. Der richtige Zeitpunkt, diese Anteile zu kaufen ist an Tagen ohne Y im Namen. (Im englischen endet jeder Wochentag auf „day“.)

  12. Der Schlüssel zum erfolgreichen Investieren liegt nicht in der Frage, wie sehr eine Industrie die Gesellschaft beeinflusst oder ob sie wachsen wird, sondern darin, herauszufinden, ob ein bestimmtes Unternehmen einen Wettbewerbsvorteil hat und wenn ja, wie lange dieser anhalten wird.

  13. Die Frage, wie man reich wird, ist leicht zu beantworten. Kaufe einen Dollar, aber bezahle nicht mehr als 50 Cent dafür.

  14. Die Ketten der Gewohnheit sind zu leicht, um sie wahrzunehmen, bis sie zu schwer sind, um sie zu zerbrechen.

  15. Die Ketten, die unsere schlechten Angewohnheiten uns anlegen, nehmen wir erst wahr, wenn wir sie nicht mehr sprengen können.

  16. Die meisten Leute interessieren sich für Aktien, wenn alle anderen es tun. Die beste Zeit ist aber, wenn sich niemand für Aktien interessiert.

  17. Die wirtschaftswissenschaftlichen Fakultäten zeichnen lieber schwierige und komplizierte Verhaltensweisen als einfache aus, aber einfache Verhaltensweisen sind effektiver.

  18. Die Zeit ist der Freund toller Unternehmen und ist der Feind der mittelmäßigen.

  19. Die Zukunft ist niemals klar: Schon für ein bisschen Gewissheit muss man einen hohen Preis zahlen. Unsicherheit ist deshalb der Freund von Langfrist-Investoren.

  20. Diversifizieren ist ein Schutz gegen Unwissen. Es macht wenig Sinn für diejenigen, die Bescheid wissen.

  21. Du must nur sehr wenige Dinge in Deinem Leben richtig machen, solange Du nicht zu viele Dinge falsch machst.

  22. Ein Risiko entsteht, wenn du nicht weißt, was du tust.

  23. Eine Aktie, die man nicht 10 Jahre zu halten bereit ist, darf man auch nicht 10 Minuten besitzen.

  24. Eine Meinungsumfrage ersetzt nicht das selbständige Denken.

  25. Erfolgreiches Investieren benötigt Zeit, Disziplin und Geduld. Unabhängig davon, wie groß Dein Talent oder Deine Anstrengungen sind, einige Dinge brauchen einfach Zeit: Man kann kein Kind in einem Monat bekommen, indem man 9 Frauen schwängert.

  26. Erst wenn die Ebbe kommt, sieht man, wer ohne Badehose schwimmen gegangen ist.

  27. Es dauert zwanzig Jahre, sich eine Reputation zu erwerben und fünf Minuten, sie zu verlieren. Wenn man das im Auge behält, handelt man anders.

  28. Es gibt eine Menge Geschäftsfelder, von denen Charlie und ich nichts verstehen, aber das verursacht uns keine schlaflosen Nächte. Es bedeutet nur, dass wir zum nächsten weitergehen, und das sollte jeder Investor tun.

  29. Es ist bei weitem besser, ein herausragendes Unternehmen zu einem anständigen Preis zu kaufen, als ein anständiges Unternehmen zu einem herausragenden Preis.

  30. Es ist besser, ungefähr recht zu haben, als sich tödlich zu irren.

  31. Es ist gut mit Leuten herumzuhängen, die besser sind als Du. Such Dir Menschen, die ein besseres Benehmen haben als Du, und Du wirst automatisch in ihre Richtung treiben.

  32. Es ist nicht notwendig, außergewöhnliche Dinge zu tun, um außergewöhnliche Resultate zu erzielen.

  33. Es ist schmerzlich auf soviel Geld zu sitzen. Aber noch schmerzlicher ist es, etwas Dummes damit anzustellen.

  34. Es ist wesentlich besser, ein wundervolles Unternehmen zu einem fairen Preis zu kaufen, als ein faires Unternehmen zu einem wundervollen Preis zu erwerben.

  35. Es scheint da einen gewissen perversen menschlichen Charakterzug zu geben, der gerne einfache Dinge kompliziert macht.

  36. Gelegenheiten kommen unregelmäßig. Wenn es gerade Gold regnet, stell einen Eimer vor die Tür und keinen Fingerhut.

  37. Glücklicherweise gibt es mehrere Wege, die zum Finanzhimmel führen.

  38. Ich bin ein besserer Investor, weil ich ein Geschäftsmann bin und ein besserer Geschäftsmann, weil ich Investor bin.

  39. Ich bin fest davon überzeugt, dass es auf der ganzen Erde nicht so viele komplette Schnarchnasen gibt, wie in den Vereinigten Staaten. Niemand kann sich eine angemessene Vorstellung davon machen, der noch nicht hier war.

  40. Ich denke nie darüber nach, was die Börse machen wird. Ich weiß nicht, wie man die Börse oder die Zinsen oder die Konjunktur vorhersagen kann. Und ich habe keine Ahnung, ob die Börse in zwei Jahren höher oder tiefer stehen wird.

  41. Ich fühle mich nicht schuldig wegen meines Vermögens. So wie ich es sehe, habe ich einfach eine ganze Menge Berechtigungsscheine gegen die Gesellschaft. So als ob ich diese kleinen Papierstücke in Konsum umwandeln könnte. Wenn ich wollte, könnte ich 10.000 Leute anheuern, die nichts anderes täten, als den Rest meines Lebens jeden Tag ein Bild von mir zu malen. Das Bruttosozialprodukt würde dadurch steigen. Aber das Ergebnis wäre sinnlos und ich würde diese 10.000 Leute davon abhalten, über AIDS zu forschen, zu unterrichten oder Kranke zu pflegen. Deswegen tue ich das nicht. Ich verwende nur wenige dieser Berechtigungsscheine. Es gibt nicht viele materielle Güter, die ich gerne besitzen würde. Wenn meine Frau und ich gestorben sind, vermache ich alle diese Berechtigungsscheine der Wohlfahrt.

  42. Ich habe mich widerstrebend von dem Gedanken verabschiedet, mein Portfolio nach meinem Tod weiter zu managen – meine Hoffnung aufgebend, dem Begriff »über den Tellerrand schauen« eine neue Bedeutung zu geben. (im Original ‘thinking outside the box.’ Box ist hier doppeldeutig auch als Sarg zu verstehen.)

  43. Ich habe nicht vor, über sieben Fuß hohe Hürden zu springen. Ich suche einen Fuß hohe Hürden, die ich mit einem Schritt übersteigen kann.

  44. Ich trage teure Anzüge. Aber an mir sehen sie billig aus.

  45. Ich versuche nicht, zwei Meter hoch zu springen. Ich schaue mich nach Hindernissen um, die 30 Zentimeter hoch sind, und die ich einfach überschreiten kann.

  46. Ich versuche nie, mit Aktien Geld zu verdienen. Ich kaufe in der Überzeugung, dass die Börse am nächsten Tag auch für fünf Jahre schließen könnte.

  47. Ich wusste immer, dass ich reich werden würde. Ich glaube nicht, dass ich jemals eine Sekunde daran gezweifelt habe.

  48. Im Geschäftsleben ist der Rückspiegel immer klarer als die Frontscheibe.

  49. Institutionen, die mit Geschäftsanteilen handeln, ›Investoren‹ zu nennen ist wie jemanden, der nur One-Night-Stands hat, als ›romantisch‹ zu bezeichnen.

  50. Investiere nur in eine Aktie, deren Geschäft du auch verstehst.

  51. Investieren ist kein Spiel, in dem derjenige mit einem IQ von 160 diejenigen mit einem IQ von 130 schlägt. Vernunft ist wesentlich.

  52. Investoren, die in einem überhitzten Markt kaufen, müssen sich darüber klar werden, dass es oft eine lange Zeit braucht, bis auch der Wert eines herausragenden Unternehmens den Preis erreicht, den sie dafür bezahlt haben.

  53. Je klüger die Journalisten sind, desto besser für eine Gesellschaft. Bis zu einem gewissen Grad lesen Leute die Zeitungen, um sich zu informieren – und je klüger der Lehrer, desto klüger die Schüler.

  54. Kaufe nie eine Aktie, wenn du nicht damit leben kannst, dass sich der Kurs halbiert.

  55. Kaufe nur etwas, das du auch gerne behalten willst, wenn die Börse für zehn Jahre schließt.

  56. Kaufen Sie billig, verkaufen Sie nie!

  57. Konzentrieren Sie Ihre Investments. Wenn Sie einen Harem mit vierzig Frauen haben, lernen Sie keine richtig kennen.

  58. Kurzfristig ist der Markt ein Schönheitswettbewerb, langfristig ist er eine Waage.

  59. Man braucht 20 Jahre, um sich einen Ruf zu erarbeiten und es braucht nur 5 Minuten, um ihn zu ruinieren. Wenn man das im Kopf behält, geht man einige Dinge anders an.

  60. Man muss im Leben nur sehr wenig richtig machen, solange man nur nicht allzu viel falsch macht.

  61. Man sollte nur in Firmen investieren, die auch ein absoluter Vollidiot leiten kann, denn eines Tages wird genau das passieren!

  62. Nichts betäubt Rationalität mehr als ohne Aufwand verdientes Geld.

  63. Reich wird, wer in Unternehmen investiert, die weniger kosten, als sie wert sind.

  64. Risiko entsteht dann, wenn Anleger nicht wissen, was sie tun.

  65. Seien Sie ängstlich, wenn die Welt gierig ist und seien Sie gierig, wenn die Welt ängstlich ist.

  66. Solange unsere Investments in jedem Jahr 15% Prozent zulegen, mache ich mir um Quartalszahlen keine Sorgen.

  67. Solltest Du Dich eines Tages in einem chronisch undichten Boot befinden, dann ist es wahrscheinlich besser, Deine Energie darein zu investieren, in ein anderes Boot umzusteigen, als ständig Lecks zu stopfen.

  68. Überlass es den Holzköpfen zu lesen, was Holzköpfe geschrieben haben.

  69. Unsere bevorzugte Haltezeit ist: für immer.

  70. Verlass dich niemals darauf, einen guten Verkaufspreis zu erzielen. Halte den Einkaufspreis so niedrig, dass selbst ein mittelmäßiger Verkauf ein gutes Ergebnis bringt.

  71. Vor langer Zeit hat mir Ben Graham beigebracht, dass ‘der Preis das ist, was Du zahlst, und der Wert das ist, was Du bekommst.’ Ob wir über Socken oder über Aktien reden: Ich mag es, Dinge zu kaufen, wenn sie heruntergesetzt sind.

  72. Vor langer Zeit hat uns Sir Isaac Newton drei Gesetze der Bewegung gegeben, die das Werk eines Genies sind. Aber Sir Isaacs Talente erstreckten sich nicht auf das Investieren: Er verlor eine Menge Geld im Südseeschwindel und erklärte später: »Ich kann die Bewegung der Sterne berechnen, aber nicht die Verrücktheit der Menschen.« Wäre er von seinem Verlust nicht so traumatisiert gewesen, hätte Sir Isaac vielleicht noch ein viertes Gesetz der Bewegung gefunden: Für Investoren im Allgemeinen gilt: je größer die Bewegung, desto kleiner der Gewinn.

  73. Warum nicht sein Geld nur in Unternehmen investieren, die man wirklich liebt? Wie Mae West sagte: »Ein Übermaß an guten Dingen kann etwas Wundervolles sein.«

  74. Warum soll ich die zweitbeste Aktie kaufen, wenn ich die beste haben kann?

  75. Was wir aus der Geschichte lernen, ist, dass Menschen nicht aus der Geschichte lernen.

  76. Wenn die Vergangenheit das Maß aller Dinge wäre, wären die reichsten Leute die Archivare.

  77. Wenn Du nicht bereit bist, eine Aktie für zehn Jahre zu halten, solltest Du auch nicht darüber nachdenken, sie für zehn Minuten zu besitzen. Wenn Du Dir ein Portfolio zusammenstellst, das Aktien von Unternehmen enthält, deren Einnahmen über die Jahre steigen, dann wird auch der Marktwert Deines Portfolios steigen.

  78. Wenn du zu den glücklichsten 1 Prozent der Menschheit gehörst, schuldest du es dem Rest der Menschheit, dir Gedanken über die anderen 99 Prozent zu machen.

  79. Wenn ein Unternehmen gut läuft, wird die Aktie letztendlich folgen.

  80. Wenn jemand gute Aktien hat, wäre er verrückt, wenn er sie nur wegen eines Kursrückschlags verkaufen würde. Ich suche Unternehmen, die ich verstehe und von deren Zukunftsaussichten ich überzeugt bin.

  81. Wer sich nach den Tipps von Brokern richtet, kann auch seinen Friseur fragen, ob er einen neuen Haarschnitt empfiehlt.

  82. Wir denken uns arm, weil die falschen Dinge uns das Gefühl von Reichtum geben.

  83. Wie erkennt man, wann man am besten Aktien kauft: „Die Tatsache, dass Leute gierig, ängstlich und töricht sind, lässt sich sehr wohl voraussehen. Nicht jedoch in welcher Reihenfolge.

  84. Wir haben das 21. Jahrhundert begrüßt, indem wir in solch hochmoderne Branchen wie Baumaterialien, Teppiche, Dämmstoffe und Farben investiert haben.

  85. Wir lieben den Prozess weit mehr als den Fortgang.

  86. Wir versuchen einfach, vorsichtig zu sein wo andere gierig sind und gierig wo andere vorsichtig sind.

  87. Wir werden nicht für Aktivität bezahlt, sondern dafür Recht zu haben. 

  88. Zeit ist der Freund von wunderbaren Unternehmen und der Feind von mittelmäßigen Unternehmen.

 

Viele Grüße und ein erfolgreiches Handeln,

Erik

PS falls ihr noch weitere Zitate lesen möchtet, hier geht es zu denen von André Kostolany

 

5 Kennziffern im Risikomanagement, die jeder Trader im Blick haben sollte

5 Kennziffern im Risikomanagement, die jeder Trader im Blick haben sollte

Der Begriff Risikomanagement wird oft gleichgesetzt mit dem Stop-Loss. „Risikomanagement? Ja, klar, ich setzt ja einen Stop-Loss“, dass hört man oft, wenn man mit anderen Tradern spricht. Manchmal höre ich sogar Sätze wie „Risikomanagement? Der bekannte Börsen-Guru XYZ hat aber gesagt, dass Stop-Loss-Auträge nicht gut sind, weil man dann zufällig aus einer Aktie ausgestoppt wird. Zudem fischen die Profis ja nur die Order ab.“ Bei so etwas bekomme ich Gänsehaut.

Das Nichtwissen im Bereich des Risikomanagements ist sehr groß, vor allem bei Anfängern. Zugern konzentriert man sich auf das, warum man ja Trading betreibt: Den Handel. Doch jeder Anfänger oder Profi, der sich schon mal mit dem Erfolg der erfolgreichsten Trader beschäftigt hat, weiß, wie konservativ diese handeln und welchen Stellenwert sie dem Risikomanagement einräumen.

Welche Kennzahlen muss man im Blick behalten? Im Prinzip baut man sich mit dem Risikomanagement ein Abwehr gegen Ereignisse auf, mit denen man nicht rechnet. Es ist die Versicherung, dass man morgen noch handeln kann. Alleine diese beiden Sätze zeigen schon mal, dass hiermit nicht nur der Stop-Loss gemeint sein kann. Das Risikomanagement ist immer auf den Trader zugeschnitten. Wie viel hält man aus, bevor man nicht mehr schlafen kann?

5 Kennzahlen, die jeder Trader im Blick haben muss:

  1. Einzelpositionsrisiko: Dies ist der Betrag, welcher bei einer einzelnen Position riskiert wird. Wenn ein Trader beispielsweise 1% von seinem Geld-Kapital (ohne offene Gewinne) riskiert, ist diese das Risiko für diese einzelne Position. 1% von 10.000 EUR sind 100 EUR, somit kann ein Trader mit dieser Kontogröße 100 EUR pro Position riskieren. Entsprechende Kalkulation der Positionsgröße natürlich vorausgesetzt. Die zentrale Frage lautet hier: Wie oft kann ich hintereinander ausgestoppt werden, bis ich nicht mehr vernünftig traden kann?
     
  2. Portfoliorisiko: In dieser Kennzahl wird ausgedrückt, wie hoch das gesamte Risiko aller Einzelpositionen ist. Ein Trader muss sich hier einen Wert setzten, der das Maximum darstellt, welches er auf einen Schlag in einem Normalfall verlieren kann. Wer beispielsweise 5 Positionen mit einem Einzelpositionsrisiko von jeweils 1% offen hat, der hat ein Portfoliorisiko von 5%!
    Es reicht nicht aus, nur auf die einzelne Position zu schauen. Gerade Trader, die einzelne Aktien handeln, müssen immer auf das Portfoliorisiko schauen. Die wichtigste Frage lautet hier: Wenn alle Positionen auf einmal ausgestoppt werden, wie hoch ist mein Verlust?
     
  3. Positionsgröße: Jetzt mag der Leser vielleicht denken, was die Positionsgröße mit Risikomanagement zu tun hat. Schließlich hat man ja ein festes Risiko pro Einzelposition definiert. Doch es ist eine sehr wichtige Größe!
    Viele Märkte sind nicht 24h geöffnet, sondern nur innerhalb fest definierter Tageszeiten. In diesen Märkten kann es zu Kurslücken über Nacht kommen. Dies gilt sowohl für Long- als auch Short-Positionen, wobei Short-Positionen hier ein größeres Risiko besitzen. Eine Longposition kann nur um 100% fallen, während eine Shortposition unendlich gegen den Trader laufen kann.
    Die zentrale Frage bei der Positionsgröße lautet: Was passiert mit meinem Tradingkonto, wenn die Position eine Kurslücke von 50% aufweist? Das kann bei z.B. der Veröffentlichung von Nachrichten bei einem Aktientitel durchaus passieren. Wenn die Positionsgröße beispielsweise 50% des Geld-Kapitals ausmacht, dann wäre eine Kurslücke von 50% ein Verlust von 25% des Geld-Kapitals! Solche Ereignisse sind selten, können aber zu einem Ruin führen. Gerade im Forex-Markt werden oft sehr hohe Positionsgrößen eingegangen.
     
  4. Gesamtportfoliogröße: Bei dieser Kennzahl verhält es sich genauso wie bei den ersten beiden. Wie groß sind alle Positionen gemeinsam? Wer beispielsweise 5 Aktienpositionen besitzt, zwei mit 25% Positionsgröße, eine mit 50% Positionsgröße und zwei mit 10% Positionsgröße, besitzt eine Gesamtportfoliogröße von 120%. Dies wäre ein Hebel von 1,2. Was würde passieren, wenn diese 5 Positionen eine Kurslücke über Nacht von jeweils 10% ausweisen, weil eine unvorhergesehene Nachricht den Markt trifft? Es ist wichtig sich über solche Fälle Gedanken zu machen.
     
  5. Die Korrelation bzw. Diversifikation: Man kann diesen Wert als Kennzahl ausdrücken, aber es reicht auch, wenn man einfach seine Positionen im Portfolio hiernach ordnet. Gerade Trader, die Aktien handeln, aber auch Forex-Trader oder Rohstoff-Trader sind von diesem Risiko betroffen. Wer beispielsweise 5 Aktien in seinem Portfolio hat, handelt in Wirklichkeit eine große Position auf den Aktienmarkt, da Aktien immer eine sehr hohe Korrelation zueinander aufweisen. Wer sogar 2 von diesen 5 Aktien im selben Sektor besitzt, der hat fast die Hälfte der Positionen in einem Sektor und besitzt somit hier eine größere Korrelation. Dasselbe gilt bei der Trade-Richtung: Wenn alle Positionen long gehandelt werden, setzt man stark auf steigende Kurse.
    Bei dieser Betrachtung des Risikos gilt immer wieder dieselbe Frage: Was passiert, wenn z.B. über Nacht unvorhergesehene Nachrichten erscheinen? Wie verhält sich mein Portfolio und meine Trades. Es ist wichtig dies zu betrachten und sich Limits zu setzen, damit man nicht alles auf eine Karte setzt.

Wie man an den obigen Kennzahlen sieht, besteht Risikomanagement nicht nur darin einen Stopp-Loss-Kurs für einen Trade zu wählen, sondern sich darüber Gedanken zu machen, was bei unvorhersehbaren Ereignissen passiert. Genau von diesen Ereignissen gibt es mehr, als die meisten Trader denken und sie werden unterschätzt. Warum ist das so? Ganz einfach: Man kann die Entwicklung der Märkte nicht vorhersehen, auch wenn man dies gerne würde.

Um ein besseres Gefühl für Risiken zu bekommen, kann die Trading Simulation von Insidetrading verwendet werden.

Julian Komar

Copyright: Julian Komar. Alle Rechte vorbehalten.


Julian Komar

Über Julian Komar

Julian Komar beschäftigt sich seit mehr als 4 Jahren mit Trading und technischer Analyse. Gerade die Themen Trendfolge, Tradingpsychologie und Risikomanagement sind sein Schwerpunkt.

Im bekannten TRADERS’ Magazin kann man regelmäßig Kolumnen von ihm zu diesen Themen finden.

In seinem Trading-Blog veröffentlicht er fast täglich spannende Artikel und einmal pro Woche wird ein kostenloser Newsletter versendet: blog.julian-komar.de

 

Die arabische Halbinsel

Die arabische Halbinsel

Die arabische Halbinsel ist war in der Vergangenheit aber ist auch noch heutzutage eine wichtige Region. Ob Reichtum, Politik, Wirtschaft, Tourismus, Kultur oder Kriege. Immer wieder sind Länder der arabischen Halbinsel involviert. Was ist das für eine Region? Welches sind die Länder und wie wichtig ist die Halbinsel wirklich? Tauchen wir ein in eine Welt, die uns so fremd, aber doch so nah ist, wo immer mehr Europäer auf der arabischen Halbinsel leben. Immer wieder sind Länder der Halbinsel in den Medien. Ob Ölpreis oder Waffenlieferung – was macht diese Region aus?

Interessant: 3 der 6 letzten absoluten Monarchien weltweit befinden sich neben dem Vatikanstaat, Swasiland und Brunei mit dem Oman, Katar und Saudi Arabien auf der arabischen Halbinsel.

Allgemein

Die arabische Halbinsel ist mit 2,7 Millionen km² die größte Halbinsel der Welt. 90% dieser sind mit Wüste bedeckt. Geologisch gehört die Halbinsel zu Afrika. Geografisch zählt man sie zum Nahen Osten/Vorderasien (Asien). 2008 lebten rund 60 Millionen Menschen auf der Halbinsel.

Auf der arabischen Halbinsel liegen die Königreiche Bahrain, Saudi-Arabien, Oman und der Yemen, sowie die Arabische Emirate, welche aus sieben Königreichen besteht.

Die arabische Halbinsel ist so groß wie Deutschland, Frankreich, Spanien, Italien, England, Schottland, Polen und die Ukraine zusammen oder fast so groß wie Indien.

Die Geschichte der arabischen Halbinsel

Die ältesten Knochenfunde eines „modernen“ Menschen sind 160.000 Jahre alt und wurden in Äthiopien (Afrika) gefunden. Weitere Funde belegen, dass der Mensch in Afrika entstanden ist und sich von dort aus nach Asien und Europa ausbereitete. Dabei bewegten sich einige Gruppen über viele tausend Jahre hinweg über den Sinai (Ägypten, Israel) nach Europa. Andere Artgenossen setzen auf den südlichen fruchtbaren Teil der arabischen Halbinsel über und bewegten sich von dort aus weiter in Richtung Asien. Hierbei handelt es nicht um das schnelle Reisen, wie wir es heute kennen, sondern um das langsame besiedeln neuer Gebiete über viele tausend Jahre hinweg währenddessen sich der moderne Mensch immer weiter entwickelte.

Der größte Teil der Geschichte der Halbinsel spielt sich im Süden und an den Küsten ab. Da 90% der Insel mit Wüste bedeckt sind war die Erschließung dieser lebensfeindlichen Gebiete über viele zehntausend Jahre unmöglich. Bis 300 n.Chr. bestand das Königreich der Sabäer worauf bis etwa 600 n.Chr. das Königreich der Himjaren folgte. Seit etwa 106 n.Chr. war der nördliche Teil der Halbinsel durch das römische Reich erobert worden und als Provinz „Arabia“ und Teil des römischen Oriens geführt. Der Begründer des Islam, Prophet Mohammed, wurde in Mekka im Westen der arabischen Halbinsel geborgen. Von dort aus breitete sich der Islam aus und stellt heute mit fast 2 Milliarden Anhängern die zweitgrößte Relgion der Welt dar. Seit etwa 1.000 n.Chr. ist die Halbinsel durch Einfälle der Portugiesen und Mongolen geprägt. Bis zum Ende des zweiten Weltkrieges waren große Gebiete der Region Teil des Osmanischen Reiches.

Die Republik Yemen

Die Republik Jemen ist etwa anderthalb Mal so groß wie Deutschland. Rund 25 Millionen Einwohner erwirtschaften ein Bruttoinlandsprodukt in Höhe von 21 Milliarden US-Dollar. Dies entspricht nicht ein Mal 1.000$ BIP je Einwohner. Der Jemen ist in viele Teile zerfallen. Ein ehemaliger Präsident des Landes konnte mit den Huthi Rebellen große Teile des Jemen erobern. Derzeit gibt es zwei Hauptstädte. Auch Seperatisten-Gruppen und Ableger von Al-Quaida versuchen sich Gebiete des Jemen zu sichern. Die Zentralregierung wird durch Saudi-Arabien gestützt und unterstützt während man vermutet, dass der Iran die Huthi-Rebellen fördert. Die Zentralregierung kontrolliert geschätzt nur noch 1/3 des Landes.

Das Sultanat Oman

Der Oman ist etwa so groß wie Deutschland und stellt eine absolute Monarchie dar. Das Land besitzt jedoch gleichzeitig eine Verfassung und Minister, welche jedoch nur beratende Funktion haben. Etwa 4,5 Millionen Einwohner erwirtschaften ein BIP in Höhe von 70 Milliarden US-Dollar (ca. 23.000$ pro Kopf). Etwa 2/3 aller Einwohner leben in Städten. Die Bevölkerung ist von 2,7 Millionen Einwohner 2010 auf 4,2 Millionen Einwohner 2015 explodiert. Das Gesundheitssystem im Oman wurde seit 1990 stark ausgebaut. Die medizinische Versorgung sowie der Schulbesuch sind kostenlos. 90% der Kinder im Oman werden eingeschult. 2004 waren 1/3 der Bevölkerung jünger als 15 Jahre. Auch im Oman gibt es immer wieder Proteste und Rebellen-Aufstände. Der Sultan beschränkt die Freiheit der Medien und Menschen und geht vehement gegen die Opposition vor. Der Oman wurde durch seine Vorkommen von Erdöl und Erdgas reich. Aktuell ist der Oman eines der 20. größten Förderländer der Welt. Die Armee (ca. 43.000 Soldaten) ist mit westlichen Waffen aufgerüstet.

Die Vereinigte Arabische Emirate (VAE)

1971 entließ das Vereinigtre Königreich Großbritannien die zuvor als Vertragsstaaten bekannten Emirate in die Freiheit. Bereits kurz darauf beschlossen die Scheichs der Emiraten eine Union bzw. Föderation zu gründen, die VAE. Das politische System der Vereinigten Arabischen Emirate ist extrem interessant! Jedes Emirat besitzt seine eigene Regierung. In den einzelnen Emirate ist es Tradition, dass der Scheich des jeweils einflussreichsten Stammes das jeweilige Emirat führt. Die Bevölkerung soll jedoch Zugnag zum Scheich haben, weswegen öffentliche Sitzungen abgehalten werden in denen jeder zu Wort kommen kann. Die VAE hat traditionelle Formen der Führung und moderne kombiniert. Während in den Emirate Stämme und Scheichs regieren so bilden die Emirate zusammen den förderativen Nationalrat (FNC). Die Emirate unterliegen andauernder Veränderungen im System und ständiger Reformen. Zwischen den Emirate und dem zentralen Nationalrat werden Kompetenzen immer wieder ausgetauscht. Beispielsweise entschlossen sich die Emirate in den 1970ern nicht mehr jeder für sich eine Armee zu führen, sondern dies an den Nationalrat abzugeben. Der FNC wird indirekt gewählt. Ziel und Wunsch der Emirate ist es einen direkt durch das Volk gewählten Nationalrat zu bilden während die Emirate selbst weiterhin traditionell regiert werden.

Etwa 5,5 Millionen Einwoher erwirtschaften ein BIP in Höhe von 370 Milliarden US-Dollar. Dieser Reichtum basiert auf den siebtgrößten Ölvorkommen, welche in der VAE liegen. Die VAE ist die am weitesten entwickelte Volkswirtschaft im Nahen Osten und mit einem BIP je Kopf in Höhe von $60.000 eines der reichsten Länder der Welt. Die Emirate bieten ein qualitativ hochwertiges Gesundheitswesen, welches für Staatsbürger kostenlos nutzbar ist. In den VAE besteht Schulpflicht, sowie das Land mit 15:1 eine der besten Lehrer-zu-Schüler-Quoten der Welt besitzt.

Obwohl die VAE eine moderne sich andauernd verändernde Regierungsform haben sowie moderne Gesetzgebung, wie Arbeitsrechte, ist Homosexualität illegal und steht unter Todesstrafe. Die Gesetzgebung besteht dual aus Gesetzen und der Scharia. Die Scharia wird in den Vereinigten Emiraten nicht angewandt, aber neue Gesetze werden stets auf die Vereinbarkeit mit dem Islam überprüft.

Die Vereinigte Arabische Emirate stellt im Nahen Osten eine der wohl liberalsten Staatsformen dar. Trotz dem Zusammenleben zahlreicher Ethnien und Religion (etwa 3 Millionen Arbeitsmigranten leben in den VAE) gibt es kaum Probleme und Spannung vor Ort. Auch respektiert die islamische Förderation nicht nur andere Religionen, sondern ermöglicht diesen auch die Ausübung ihrer Religion und den Bau von beispielsweise Kirchen. Die VAE bieten verfolgten Minderheiten Schutz. Vor Allem in Dubai erkennt man den multikulturellen und -religiösen Ansatz der Förderation. Ungeachtet dessen richtet sich das Land in der Gesetzgebung, wie gesagt, nach dem Islam und bestraft teilweise die Abkehr vom Islam beispielsweise mit dem Tod.

Mit 54.000 Soldaten ist die Truppenstärke rein nach der Anzahl mit den Niederlanden oder Kanda zu vergleichen. Die USA und Frankreich stellen die wichtigsten Waffenlieferanten dar. Die VAE haben intensiv einen Beitrag zur Lösung von Konflikten geleistet. Beispielsweise investierten der 1971 gegründete „Abu Dhabi Fund for Development“ sowie die Vereinigten Emirate etwas mehr als 6 Milliarden US-Dollar in 258 Projekte in 52 Ländern.

Das Emirat Katar

Etwa 2,2 Millionen Einwohner erwirtschaften in der absoluten Monarchie des Emirat Katar ein BIP in Höhe von 170 Milliarden US-Dollar. Mit $100.000 Wirtschaftsleistung pro Einwohner ist Katar eines der reichsten Länder der Welt (Platz 3). Katar ist der wohl unwirtlichste der Wüstenstaaten. Lediglich im Norden wachsen dank seltener Regengüsse Palmen und Dornenbüsche. Nur jeder siebste Einwohner ist Katari. Jedoch jeder dritte Einwohner entweder Inder oder Pakistaner. 92% aller Menschen leben in Städten. 2004 waren gut 1/4 aller Einwohner jünger als 15 Jahre. Seit 2008 verdoppelte sich die Anzahl der Einwohner.

Katar möchte weltoffen und modern, groß, stark und beliebt sein. Und das obwohl das Land zulässt, dass Rebellengruppen, wie Beispielsweise die Taliban, und Terrororganisationen Büros in Katar öffentlich betreiben. Katar unterstützt teils bewiesen und teils mutmaßlich fundamentalistische Islamistengruppen. So wirft man Katar die Finanzierung des Gaza-Streifens, des Islamischen Staates, Al-Quaidas, den Al-Schabaab-Milizen und den Muslimbrüdern vor. Saudi Arabien, die VAE und Bahrain haben ihre Botschafter aus dem Land abgezogen. Das diplomatische Verhältnis ist angespannt.

Auch werden Katar neben der Finanzierung fraglicher Organisationen und Kriege erhebliche Menschenrechtsveretzungen vorgeworfen. Die Bevölkerung und Medien werden unterdrückt, sowie Arbeitsmigranten in oftmals menschenunwürdigen Verhältnissen wie Sklaven Leben müssen. Auch hat Katar den größten CO2-Ausstoß pro Kopf weltweit. Umweltschutz ist dem Land bisher wenig wichtig. Dennoch haben England und die USA militärische Stützpunkte in Katar.

Das Königreich Saudi Arabien

Etwa 80% der Fläche der arabischen Halbinsel, sowie gut 50% der Einwohner (vor dem Jemen mit etwa 41% Anteil) werden durch das Königreich Saudi Arabien gestellt. 30 Millionen Einwohner der absoluten Monarchie erwirtschaften ein BIP von 600 Milliarden US-Dollar ($20.500 je Einwohner). Saudi Arabien ist als politische und militärische Macht immens einflussreich im Nahen Osten und stellt als sunnitisch-islamisches Land (Wahabismus als Staatsreligion) den Macht-Gegenpol zum schiitischen Iran als zweiter Machtpol in Vorderasien dar. Saudi Arabien dominiert des weiteren die OPEC und beeinflusst den globalen Öl-Markt sowie das Land seine Reichtümer zum zweitgrößten Staatsfond der Welt angehäuft hat.

Waffenlieferungen der USA und Europas (auch Deutschlands) werden immer wieder harsch kritisiert. Saudi Arabien stellt zwar eine strategisch und wirtschaftlich extrem bedeutenden Partner dar, doch sind die Menschenrechtsverletzungen bedenklich. Der islamische Wahabismus als Staatsreligion ist eine besonder islamisch-konservative Auslegung. Die Scharia wird in Saudi-Arabien strengstens angewendet. Wie extrem das Ausmaß ist ist daran zu erkennen, dass der Islamische Staat sich in seiner Auffassung nach dem Vorbild Saudi Arabiens richtet. Saudi Arabien duldet die Muslimbruderschaft im Land und unterstützt den Salafismus.

Man lebt in Saudi Arabien größtenteils in Städten (86%) und einigen wenigen Oasen. 90% der Einwohner sind arabischer Abstammung. 10% kommen vor Allem aus Afrika und China. Es leben nur wenige Europäer und US-Amerikaner in dem Königreich, was vor Allem an der Gefahr vor der strengen islamischen Gesetzgebung liegt. Westliche Einwohner leben vor Allem in Compounds, was hermetisch abgeriegelte Kolonien mit eigner Infrastruktur sind. Etwa 400 Stämme bilden den Staat und etwas mehr als 1/10 der Bevölkerung sind Nomaden und Halbnomaden. Fast 2/3 der Bevölkerung sind unter 25 Jahren alt.

Geschichtlich musste Saudi Arabien ein Bündnis mit den USA und anderen westlichen Staaten eintreten als der Irak Kuwait besetzte. Die Stationierung von westlichen Truppen in dem Königreich widersprach jedoch dem strenggläubigen Prinzipien weswegen die Nutzung der Militärstützpunkte mit dem dritten Golfkrieg wieder untersagt wurde, aber heute bereits leicht gelockert wurde. US-Amerikanische Ausbilder befinden sich im Land zur Ausbildung der Streitkräfte.

Saudi Arabien duldet keine andere Religion. Das Ausüben anderer Religionen steht unter Strafe, nicht-islamische Gotteshäuser gibt es in dem Land nicht. Das sunnitische Land akzeptiert den sunnitischen Islam nicht als Islam, weswegen die etwa 10 – 15% der Bevölkerung stellenden Sunniten in der Ausübung ihrer Form des Islam ebenfalls eingeschränkt sind. Im Index der Geschlechtergleichberechtigung liegt das Königreich auf Platz 129 von 134. Männer dürfen sich in der Öffentlichkeit beispielsweise nicht mit Frauen zeigen und Frauen müssen von Kopf bis Fuß komplett verhüllt sein. Männer gelten als Vormund der Frau und dürfen über die Frau und ihre Freiheit bestimmen.

Saudi Arabien genießt in der arabischen und islamischen Welt eine Sonderstellung als Hüter der Heiligen Stätten in Mekka und Medina. Das Land finanziert massiv extremistische Gruppierungen. Zwischen dem Iran und Königreich herrscht eine Art kalter Krieg. Beide Länder messen sich in zahlreichen Stellvertreterkriegen, wie z.B. im Jemen oder Syrien, bei denen beide Seiten unterschiedliche Rebellen-Gruppen finanzieren und aufrüsten. Saudi Arabien verfügt über 230.000 Berufs-Soldaten und bietet damit neben Israel eine der schlagkräftigsten Armeen im Nahen Osten auf.

Seit einigen Jahren ist eine vorsichtige Öffnung des Königreichs zu erkennen. Hier und da werden beispielsweise Frauen erste Rechte eingeräumt, wie das Recht auf Bildung oder Arbeit. Diese ersten vorsichtigen Schritte sind jedoch eher als Tropfen auf den heißen Stein und Symbol denn als Öffnung zu verstehen.

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