Angela Merkel – Vorteile, Nachteile und Auswirkungen für Deutschland

Angela Merkel – Vorteile, Nachteile und Auswirkungen für Deutschland. Deutschland bzw. Europa ist ohne Merkel kaum vorzustellen, oder? Als deutsche Kanzlerin beeinflusst sie die Politik weltweit nun seit 12 Jahren. In dem nachfolgenden Beitrag haben wir die Vorteile und Nachteile einer weiteren Amtszeit mal in Stichpunkten zusammengetragen. Zusätzlich haben wir versucht, die wichtigsten Kennzahlen und Entwicklungen mit denen ihrer Vorgänger zu vergleichen.

 

Vortele und Nachteile von Merkel

 

Vorteile der Wiederwahl von Angela Merkel

  • So konnte Angela Merkel die deutsche Wirtschaftsleistung pro Kopf (inflationsbereinigt) in jedem Jahr durchschnittlich um 460€ auf zuletzt 38.000€ steigern. Helmut Kohl und Gerhard Schröder hingegen erreichten „nur“ 355€.
  • Eine der meist diskutierten Wirtschaftsdaten ist die Arbeitslosenquote. Diese konnte unsere Frau Bundeskanzlerin In den bisherigen drei Amtszeiten von 10,9% auf 5,8% senken. Anders war dies bei Gerhard Schröder und Helmut Kohl – bei beiden stieg die Arbeitslosenquote.
  • Zwischen den ganzen Männern in der Politik gilt sie nicht nur als eine der mächtigsten Frauen in Europa, sondern als eine der mächtigsten und angesehensten Politikern weltweit. So konnte sie die deutschen Interessen in vielen Bereichen vertreten und stärken.
  • Während viele europäische Länder ernste wirtschaftliche Probleme haben, geht es Deutschland aktuell (in Zahlen) besser denn je.
  • Trotz der Finanzkrise und den ganzen Rettungspaketen ist mit Merkel als Kanzlerin die Staatsverschuldung in Deutschland von rund 80% auf 60% des BIP gesunken. Dies ist ein großartiger Wert und könnte in Zukunft einen enormen Wettbewerbsvorteil gegenüber vielen anderen Ländern darstellen.
  • Die Klimakanzlerin – Angela Merkel und die Energiewende. Trotz zahlreicher Kritik wagte sie den Schritt und leitete die Energiewende in unserem Land ein. Hier gehört Deutschland heute zu den Vorreitern, was uns irgendwie auch stolz machen sollte.
  • Sie wurde stark für ihre Flüchtlingspolitik kritisiert und dennoch ist Deutschland größtenteils von islamistischen Angriffen verschont geblieben. Die Aufnahme und der weitgehend herzliche Empfang von so vielen Flüchtlingen könnte einer der Gründe dafür sein. In dieser Situation hat unsere „Mutter der Nation“ Herz gezeigt und entgegen vieler die Aufnahme von tausenden Flüchtlingen einfach durchgesetzt.
  • Von vielen heißt es immer, sie würde Deutschland nur verwalten und nicht aktiv regieren. Das möchte ich hier mal als Vorteil gelten lassen. Ich (persönlich) sehe es als Vorteil, wenn ein Kanzler abwartend agiert und nicht sofort eine Meinung zu allem hat. Es wirkt einfach unprofessionell, wenn ein Bundeskanzler seine Meinung zu Themen ständig revidiert.
  • Konstanz und Stabilität – dafür steht unsere Bundeskanzlerin Angela Merkel. Das sind zwei Eigenschaften, die in einer instabilen Welt wie heute Gold wert sein können.
  • Ein weiterer großer Vorteil Angela Merkels ist ihre Erfahrung. Sie hat in den 12 Jahren ihrer Amtszeit einige schwierige Entscheidungen treffen müssen und einige Krisen gemeistert.

 

Nachteile der Wiederwahl von Angela Merkel

  • Ein Nachteil von Angela Merkel, der ihr seit Jahren immer wieder vorgeworfen wird, ist, dass sie Deutschland nur verwaltet und nicht gestaltet.
  • Die Investitionen in Deutschland sind gesunken. Ohne Investitionen kann das Anlagevermögen nicht aufrecht erhalten werden. Das wirtschaftliche Fundament Deutschlands hat Risse bekommen. Hier sollte man die schwarze Null eventuell etwas öfter in Frage stellen.
  • Reformen brauchen in der Politik immer lange. Seitdem jedoch Merkel im Amt ist, hat man das Gefühl, dass wichtige Reformen nur ganz langsam umgesetzt werden.
  • Richtige und wichtige Visionen werden auf die Agenda gesetzt, aber nur unzureichend umgesetzt. So hat Deutschland in Bereichen der Internet-Anbindung oder Förderung von Start-ups den Anschluss an viele andere Länder verloren
  • 12 Jahre ist wirklich eine lange Zeit, In vielen anderen Demokratien ist die Amtszeit von wichtigen Positionen auf maximal 2 oder 3 begrenzt. Dieses hat den Vorteil, dass regelmäßig frischer Wind in ein solches Amt kommt. So könnte man sagen, dass Deutschland ein personeller Wechsel in der Position des Kanzlers nach 12 Jahren gut tun würde.
  • Die Erfolge Merkels, so sagen viele, seien nicht ihr Verdienst, sondern das „Erbe“ der ‚Agenda 2010‘ von Gerhard Schröder (SPD), der die Weichen richtig stellte. Die Vorarbeit von Schröder sei auch der Hauptgrund für das relativ gute Überstehen der Wirtschaftskrise.
  • Positiv wirkten sich auch die Sondereffekte der Geldpolitik der EZB auf den Haushalt aus (über 100 Milliarden Euro Zinsersparnis) und stabilisierten so die Investitionen, Kreditvergabe und Inflation.
  • Die Schere zwischen Arm und Reich ist in Deutschland – so wie auch in vielen anderen Ländern – weiter auseinandergegangen.
  • Sorgen aufgrund der demographischen Auswirkungen auf die Renten- und Krankensysteme sind weiterhin vorhanden und nicht gelöst

 

Angela Merkel – Auswirkungen für Deutschland

  • Mit Merkel an der Spitze würde es keine großen Überraschungen geben. Sie würde wie gewohnt weiter regieren.
  • Ihr ist zudem zuzutrauen, dass sie mit dem Rechtsschwung, den die AfD mitbringt, gut umzugehen weiß.
  • Der richtige Umgang mit Trump und Putin wird in den nächsten Jahren große diplomatische Fähigkeiten und Erfahrung erfordern und auch da macht es Sinn, auf eine erfahrene Politikerin zu setzen.
  • Zudem ist eine Bankenkrise in Europa, ein weltweiter Währungskrieg und die Zerschlagung des Euroraums präsent.

 

Fazit

Es stellt sich die Frage, ob Deutschland wirklich über 16 Jahre von ein und derselben Person geführt werden sollte. Der Vorteil eines Wechsels wären neue Ideen und Ansätze. Denn seien wir mal ehrlich; 4 Amtszeiten lang der gleiche „kreative“ Kopf mit immer wieder denselben Strategien und Ansätzen, das klingt einfach nicht richtig.  Doch schauen wir uns in der SPD, den Grünen, der AfD, den Linken oder der FDP mal um, dann fehlen uns die Alternativen. Viel schlimmer noch, selbst wenn wir einen neuen Kanzler wählen, welche Macht wird dieser in Deutschland haben? In den uns bevorstehenden Zeiten brauchen wir eine Person, die in Deutschland eine große Mehrheit erzielt und in Europa und der Welt angesehen ist.

Die Politik mit Angela Merkel hat mit Emotionen nichts zu tun! Sie ist trocken, zäh, langweilig und unemotional! Dennoch würde die Wiederwahl von Angela Merkel Deutschland eine starke politische Stimme verleihen und nach außen hin Einigkeit ausstrahlen. Auch wüssten die deutschen Bürger eine erfahrene, unaufgeregte und mächtige Anführerin bzw. Kanzlerin im Amt. Angela Merkel steht für Stabilität und Konstanz – dies ist in Zeiten des Wandels, der Instabilität und großer weltpolitischer Sorgen viel wert.

 

Bundestagswahl 2017, Alternativlos?!

 

Ergänzungen und Kommentare sind herzlich Willkommen.

 

Gleitende Durchschnitte / Moving Averages – Signale

Gleitende Durchschnitte – SMA – EMA – WMA – LMA

Welche gleitende Durchschnitte / Moving Averages gibt es?

Es gibt eine Vielzahl von gleitenden Durschnitten. Das Grundprinzip von allen ist die Bildung eines Mittelwertes aus vergangenen Kursen. Der Unterschied der einzelnen gleitenden Durchschnitte ist die Gewichtung. Wie man die verschiedenen Moving Averages in den jeweiligen Handelsplattformen findet, sowie Beispiele zur Anwendung zeigt das Beispielvideo.
Ein Mittelwert berechnet sich durch das Aufsummieren aller Werte im Betrachtungszeitraum und dem darauffolgenden Teilen durch die Anzahl von aufsummierten Punkten. Formal lässt sich das ausdrücken als:

Je nach Typ des Moving Averages werden nun die einzelnen Perioden unterschiedlich stark gewichtet, sodass beispielsweise die letzten Perioden einen wesentlich größeren Einfluss auf den Wert des gleitenden Durchschnittes haben. Gleichfalls kann man auch das Gegenteil darstellen. Den Gewichtungsmöglichkeiten sind keine Grenzen gesetzt. Die bekanntesten vier Formen von Moving Averages werden hier vorgestellt.

Was sind die gängigsten gleitenden Durchschnitte?

Simple Moving Average (SMA)

Der Simple Moving Average (SMA) oder auch einfacher gleitender Durchschnitt ist lediglich der oben beschriebene Durchschnitt über die letzten n Perioden. Der Indikator ist von der Anzahl der Perioden, der in die Berechnung einbezogen werden soll, abhängig. Durch die unterschiedliche Anzahl der betrachteten Zeitpunkte lassen sich kurz-, mittel- oder auch langfristige Trends erkennen und verfolgen.

Exponential Moving Average (EMA)

Exponential Moving Average (EMA) oder auch exponentieller gleitender Durchschnitt gewichtet die vergangenen Kurse in der Betrachtungsperiode anhand einer Exponentialverteilung. Dabei wird dem jeweiligen Datenpunkt der zugehörige Wert aus der Verteilungsfunktion einer Exponentialfunktion mit dem entsprechenden Alpha als Faktor angehängt. Das Ergebnis: Je größer das Alpha, desto schneller werden ältere Datenpunkte für den Wert des Durchschnittes uninteressant. Somit reagiert der Indikator auf aktuelle Preisbewegungen umso sensitiver und der gleitende Durchschnitt folgt dem Markt enger. Bei den normalen EMAs orientiert sich das Alpha an der Anzahl der betrachteten Perioden.

Gewichtung von Moving Averages

Abbildung 1: Die Gewichtungen eines EMA 30 (y-Achse) zum jeweiligen Zeitpunkt (Periode x-Achse)

Weighted Moving Average (WMA)

Beim Weighted Moving Average (WMA) also dem gewichteten gleitenden Durchschnitt nimmt das Gewicht der einzelnen Datenpunkte linear ab. Je älter der Wert, umso geringer ist sein Einfluss auf den Wert des Indikators. Ähnlich dem EMA wird hier ein größerer Schwerpunkt auf die aktuellen Marktbewegungen gelegt. Beim EMA fällt jedoch der Einfluss der vergangenen Perioden sehr schnell ab und nähert sich dann langsam einem Nulleinfluss an. Bei der linearen Variante haben die mittleren Werte des Betrachtungszeitraums einen größeren Einfluss. Dafür ist das extreme Übergewicht, welches auf den ersten Perioden im Beispiel des EMA liegt, nicht gegeben.

Gewichtung bei 30 Perioden:

Linear Gewichteter Gleitender Durchschnitt

Abbildung 2: Darstellung der lineare verlaufenden Gewichtungen eines WMA Gewichte auf der y-Achse, die jeweilige Periode ist auf der x-Achse abgetragen.

Volume Weighted Moving Average (VWMA)

Beim Volume Weighted Moving Average (VWMA) wird das Gewicht, also der Einfluss der einzelnen Perioden auf den Wert des gleitenden Durchschnittes, durch das Handelsvolumen der jeweiligen Periode bestimmt. Je größer das gehandelte Volumen in einer Periode, umso größer ist der Einfluss auf den Wert des Moving Average. Dieser Indikator ist allerdings nicht für alle Märkte vorhanden. Zur Berechnung sind die Volumensdaten notwendig. Diese sind jedoch zum Beispiel für FOREX oder auch OTC Produkte nicht immer verfügbar. Die Intention hinter diesem Indikator ist relativ klar und einleuchtend. Kurse, die unter viel Volumen entstanden sind, sollten von mehr Marktteilnehmern erzeugt worden sein und somit vom Markt eine höhere Anerkennung erhalten, als durch wenige Transaktionen entstandene Kurse. Durch die Volumensgewichtung lässt sich nicht sagen, welche Periode in der Zukunft welches Gewicht bei der Berechnung des Indikators haben wird.

unterschiedliche Gleitende Durchschnitte

Abbildung 3:Verschiedene gleitende Durchschnitte im Metatrader 4.  Blau: der SMA – Rot: der EMA – Grün: der WMA – VWMA (ist aufgrund des Fehlenden Volumens bei FX nicht verfügbar)

Trading mit Moving Averages – Signale durch gleitende Durchschnitte

Warum sollte man unterschiedliche Moving Averages verwenden?

Durch die Nutzung unterschiedlicher gleitender Durchschnitte kann man seine Analyse verfeinern und sich vor bestimmten Situationen schützen, welche man aus einem Signal ausschließen möchte. So folgt ein EMA dem Markt wesentlich direkter, da die letzten Kurse stärker eingerechnet werden als bei einem normalen SMA. Als Folge kann es bei kurzen Korrekturen schneller zu einem Signal kommen. Wenn dies nicht gewünscht ist, kann man solche Umstände durch die richtige Wahl des gleitenden Durchschnittes vermeiden.

Moving Average Cross- Over

Eines der klassischen Handelssignale, welches sich unter Zuhilfenahme von gleitenden Durchschnitten erzeugen lässt, ist der Cross-Over – also das Schneiden von verschiedenen gleitenden Durchschnitten. Die wirtschaftliche Intention hinter diesem Handelsansatz liegt wie beim Momentum-Indikator in der Momentum-Risikoprämie. Wenn ein Markt unter Druck steht und Verluste verzeichnet, so liegt der schnelle gleitende Durchschnitt unter dem langsamen, da die aktuell fallenden Kurse einen Mittelwert mit weniger Beobachtungen stärker beeinflussen, als einen in den eine größere Anzahl an Perioden eingeht. Sobald der Markt dann wieder Kursgewinne erzielen kann, die ausreichend groß sind, damit der schnelle den langsamen Durchschnitt bricht (also von unten nach oben überkreuzt), könnte die Korrektur beendet sein und sich der Aufwärtstrend fortsetzen. Die umgekehrte Version gilt für einen Abwärtstrend. Sobald das entgegengesetzte Signal erscheint, wird die Position liquidiert. Ein großer Vorteil eines solchen Vorgehens: Die Risiken werden minimiert und die Chancen sind unendlich offen. Wieso? Ganz einfach: Betrachten wir ein Kaufsignal. Wenn das Kaufsignal erscheint, wird die Kaufposition eröffnet und so lange gehalten, bis das Gegensignal eintritt. Beginnt der Markt entgegen der Erwartung nicht zu steigen sondern zu fallen, so wird die Kaufposition schnell wieder aufgelöst. Steigt der Markt hingegen, so bleibt die Position so lange offen, bis eine eindeutige Korrektur Anlass zum Schließen der Position gibt, da die gleitenden Durschnitte sich wieder schneiden. Durch diese Asymmetrie ergeben sich ein gutes Chance-Risikoprofil und eine optimierte Renditeverteilung. Kombiniert mit fundamentalen Meinungen kann ein solcher Indikator beim Timing und der Risikobegrenzung helfen.

Steigung des gleitenden Durchschnittes – Delta des Moving Averages zur Trenddefinition

Die Urfrage des Händlers lautet wie folgt: Steigt oder fällt der Markt aktuell? Was ist der Trend des Marktes?
Eine der simpelsten Methoden der Trenddefinition ist es, verschiedene gleitende Durchschnitte zu betrachten. Steigen alle, so ist der Markt in einem Aufwärtstrend. Fällt der kurzfristige, während alle anderen steigen, ist der Markt zwar bullish, befindet sich aber aktuell in einer Korrektur. Genau dasselbe gilt selbstredend auch für einen Abwärtstrend. Somit lässt sich einfach über die Steigung der einzelnen gleitenden Durchschnitte ein Trend herleiten. Dieser ist immer eindeutig und lässt keinen Interpretationsspielraum zu.

Wem die Nutzung von vielen Durchschnitten zu aufwändig ist, kann sich auch einfach mit einem eher längerfristigen gleitenden Durchschnitt die Markttendenz anzeigen lassen. Steigt der Indikatorwert von Periode zu Periode, ist der Markt in einem Aufwärtstrend. Fallen die Indikatorwerte, so ist der Markt in einem Abwärtstrend.

Wo findet man die gleitenden Durchschnitte in den gängigen Handelsplattformen

Trader Workstation

Die Traderworkstation ist eine professionelle Handelsplattform für den Aktien-, Futures-, Options- sowie FOREX- und Bonds-Handel. Sie ermöglicht das Einbinden verschiedenster Datenfeeds und unterstützen durch die Verwendung gängiger Programmiersprachen auch die Erstellung von Handelssystemen. Ein Orderbuchtrader sowie ausgefeilte Tools zur technischen Analyse, Risikoszenarien und Impliziter Volatilitätsanalyse sind integriert. Angeboten wird sie z.B. hier.

Wie man einen Chart in der Handelsplattform von BANX öffnet und Moving Averages hinzufügt, zeigt dasVideo.

Metatrader 5

Der Metatrader 5 ist der Nachfolger der von den meisten Forex und CFD Brokern angebotenen Software MT4. Was sich im Vergleich zum MT4 geändert hat, kann nachgelesen werden.

Wie man einen Chart öffnet und Moving Averages hinzufügt, lässt sich dem Video entnehmen.

Börsenpsychologie 6.0 – Charakterbildung

Dies ist einer meiner letzten Artikel der Börsenpsychologie-Reihe. Ich möchte in diesem Beitrag kurz zusammenfassen, was in den fünf vorherigen Artikel dargestellt wurde, um dann auf die heutige Thematik der Charakterbildung einzugehen.

Bisher haben wir erarbeitet, dass die Börse vor Allem auf Psychologie basiert. Alles dreht sich um die Bewertung von Werten. Bei eben jener Bewertung in einem komplexen und schnelllebigen Umfeld unter Zeitdruck und ohne ausreichend Zugang zu vollständigen Informationen kommen schnell Emotionen auf. Der einzelne Trader und die Masse verhalten sich psychologisch erwartbar, aber oftmals irrational. An der Börse kommt es stetig zu Über- oder Unterbewertungen. Dies ist eine Folge der psychologischen Einflüsse. Noch immer bestimmen Menschen den Handel.

Daraufhin sind wir diverse psychologische Studien, Erkenntnisse und Definitionen durchgegangen. Was eine mentale Buchführung, der Kontrast-Effekt oder die Muster-Illusion? Wir haben uns, teils trocken und zäh, durch die Vorgänge gearbeitet, um ein benötigtes Grundwissen zu erarbeiten.

Nun möchte ich in diesem und den kommenden Beiträgen in die praktische Seite der Börsenpsychologie wechseln. Was passiert mit uns? Wie sollten wir uns verhalten? Wie erkennen wir psychologische Einflüsse am Markt?

 

Du tradest nicht den Markt, sondern deinen Charakter

Ist es überhaupt möglich den Markt zu handeln? Kann jeder von uns einen Hebel umlegen und sein Trading-Verhalten innerhalb von Minuten und einigen Stunden anpassen? Ich denke nicht. Denn unser Verhalten ist geprägt durch uns und nicht durch den Markt. Sind wir selbst risikoscheu, dann werden wir in volatilen und chaotischen Phasen nicht anfangen zu spekulieren und nach Chancen zu suchen. Jeder hat eine andere Vorliebe – für die einen ist es beispielsweise die Trend-Folge, für die anderen wiederum das antizyklische Investment.

Eventuell kann man dies mit einer Sportart, beispielsweise Fußball, vergleichen: Du bringst dich mit deinen Fähigkeiten in das Spiel ein. Andersrum wäre auch komisch: Das Spiel bestimmt deine Fähigkeiten?

Als Trader ist es dementsprechend, wie auch bereits in vorherigen Artikeln betont, äußerst wichtig sich selbst zu beobachten. Die meisten Fehler machst du selbst. Wenn du deine Rendite, dein maximal Drawdown oder andere Werte deines Tradings verbessern möchtest, dann fang bei dir an. Du kannst die richtigen Stellschrauben bewegen. Es fängt bei dir an und es endet bei dir. Bei deinem Tanz mit dem Markt führt dieser dich. Er gibt Ton, Takt, Tanz, Geschwindigkeit und Richtung an. Doch es liegt an dir wie du diesen Tanz gestaltest: stolperst du? Fällst du? Oder tanzt du den Markt elegant aus und kannst auch die ein oder andere Figur einbauen?

 

Trading bedeutet Charakterbildung

Um nun die Beispiele Fußball und Tanz zu verbinden: Du bringst dich mit deinen Fähigkeiten in das Spiel ein, doch ganz das Spiel als einzelner nicht lenken. Der Markt führt und zwingt dir das Spiel auf. Geschwindigkeit und Richtung kannst du nicht beeinflussen. Wenn du nun jedoch wenige Fähigkeiten besitzt und beispielsweise nur als Stürmer spielen und nur mit dem rechten Fuß schießen kannst, dann wirst in vielen Spielen schlecht aussehen.

Trading ist Training, Entwicklung und Charakterbildung. Im richtigen Moment musst du das Spiel des Marktes lesen und verstehen können und auch Mal mit dem linken Spann abziehen. Wenn du dich im wilden und schwindelerregenden Tanz nur rechtsrum drehen kannst wirst du bei einer linksgerichteten Drehbewegung sofort ins Stolpern geraten.

Deine Fähigkeiten sind entscheidend und nie gut genug. Dein Vorgehen (Taktik/Set Up) muss genau so stimmen, wie deine Fähigkeiten den Markt zu verstehen (Psychologie, Chart-Technik, Kennzahlen, …) und richtig einzuordnen. Doch es bringt dir wenig, wenn du den Markt verstehst aber nicht handeln kannst. Als Händler solltest du dich auch in der Mathematik, Risiko- und Moneymanagement, verschiedene Handels-Formen, Branchen und zahlreiche weitere Dinge aneignen. Am Ende des Tages musst du fallende Märkte genauso wie steigende handeln können. Kannst du denn mit beiden Füßen schießen?

 

Deine Entwicklung ist ein Prozess mit Hochs und Tiefs

Die Entwicklung als Trader zieht erfolgreichere und erfolglosere Phasen mit sich. Du wirst Hochs und Tiefs erleben. Fehler gehören genauso dazu, wie auch Erfolge. Neben dem Wissen bist eben du, der den Handel macht.

Fehler und Tiefs können Ängste auslösen. Schönreden oder Meiden sind große Fehler. Wer vom 10-Meter-Trump springt und auf dem Rücken landet sollte sofort erneut springen. Ansonsten setzt sich die Angst davor fest. Auch du solltest Fehler nicht persönlich nehmen, sondern diese als Ansporn und Basis des Lernens verstehen. Analysiere deinen Trade und finde das Problem.

Andersrum ist Hochmut der beste Weg zu fallen. Wer eine Leiter hoch hinaufsteigt kann eben auch wesentlich tiefer fallen. Erfolg fällt einem nicht zu. An der Börse gibt es glückliche Momente, doch auch hier ist die meiste Rendite harte Arbeit. Wer zufrieden ist mit seinem Trading, sich als erfolgreich wahrnimmt, der vergisst, dass der Erfolg nicht ewig anhalten wird. Hochmut kommt vor dem Fall. Gerade in erfolgreichen Phasen sollte man sich konzentrieren und den Blick nicht vernebeln lassen. Woher kommt der Erfolg? Wie habe ich ich generiert? Was muss ich anders machen, um weiterhin Erfolg zu haben?

Eines der schwierigsten Dinge ist den eigenen Erfolg zu hinterfragen und etwas zu verändern. Es ist ein gutes Gefühl erfolgreich zu sein. Diesen dann zu kritisieren fällt den meisten Menschen schwer. Den bisherigen Weg, welcher den Erfolg brachte, zu verändern, machen tatsächlich die wenigsten. Hier kann man durchaus das Wort Charakterstärke nutzen.

Börse bedeutet Lernen. Börse bedeutet Entwicklung. Börse bedeutet Charakterbildung.

Trader müssen sich entwickeln, hinterfragen und formen. Es gibt wenige Berufe in denen es derart wichtig ist sich selbst eine Entwicklung zuzutrauen. Niemals darf man selbstgefällig wiederholen, was man immer tut. Man muss sich stets verändern und neu ausrichten. Das kostet Zeit und Kraft. Aber wer konzentriert an dieses beiden Fähigkeiten arbeitet und sich stets darin schult besser zu werden, wird besser als die meisten sein: Du musst den Markt lesen und mit verschiedenste Szenarien handeln können.

7 Tipps für den Handel mit binären Optionen

Binäre Optionen bieten bei niedrigen Einsätzen hohe Renditen. Der Handel ist einfach, setzt aber ein wenig Übung voraus. Mit einem Demokonto gelingt der Einstieg.

Seit wenigen Jahren kursiert der Begriff „binäre Optionen“ durch das Internet. Die wenigsten konnten anfänglich etwas damit anfangen. Die rasante Zunahme an denjenigen, die hier aktiv wurden und künftig aktiv werden, zeigt jedoch, dass es zum einen offensichtlich kein Hexenwerk ist. Zum anderen wird deutlich, dass der Begriff durchaus mit Leben erfüllt ist. Im folgenden erfahren Sie alles, was für einen erfolgreichen Einstieg in den Handel notwendig ist.

Der Terminus „binär“ ist der Mathematik entliehen und weist darauf hin, dass es nur zwei Möglichkeiten beim Handel mit diesen Derivaten gibt. Bevor wir tiefer in die Materie einsteigen, wollen wir kurz das Prinzip der digitalen oder binären Optionen erläutern.

 

Das Prinzip binärer Optionen

Mit der Eröffnung einer Option legt sich der Trader fest, ob der Kurs des unterlegten Basiswertes zum Ende der Option höher oder niedriger als zum Eröffnungszeitpunkt lag. War die Prognose richtig, winken im klassischen Call- oder Put-Handel Renditen zwischen 50 und 100 Prozent. Die Dauer einer binären Option können Sie von unter einer Minute (60 Sekundenhandel) bis hin zu mehreren Wochen wählen.

Als Basiswerte stehen

  • Aktien
  • Rohstoffe
  • Indizes
  • Währungspaare
  • Anleihen

zur Verfügung.

Binäre Optionen wenden sich nicht nur an Trader mit großem Budget, im Gegenteil. Sie ermöglichen es auch denjenigen mit kleinerem Geldbeutel, von den Börsen zu profitieren. Die Mindestbeträge im klassischen Handel bewegen sich je nach Broker zwischen einem Euro und 25 Euro.

Um am Handel teilnehmen zu können, bedarf es eines Handelskontos bei einem auf binäre Optionen spezialisierten Makler. Die Mindesteinlagen beginnen, auch wieder abhängig vom jeweiligen Broker, bereits ab 100 Euro, bewegen sich im Mittel um die 250 Euro. Das Traden mit binären Optionen setzt also wirklich keinen großen Kapitalstock voraus, sondern kann von (fast) jedem betrieben werden.

Bei der Brokerauswahl fällt auf, dass die meisten Anbieter auf Zypern registriert sind. Der Grund dafür liegt in der Regulierung. Die zypriotische Börsenaufsicht ZySEC war die erste EU-Behörde, die einen Standard zur Regulierung für binäre Optionen Broker vorgab. Auf dieser Webseite finden Sie weitere wesentliche Informationen, die Ihnen bei der Wahl des Brokers behilflich sein können.

 

Die wichtigsten Regulierungsbehörden auf einen Blick:

Zypern ZySEC
Australien AISEC
Großbritannien FSA
Deutschland Bafin

 

Kommen wir jetzt aber zu den Tipps, die Ihnen den Einstieg erleichtern sollen.

 

Tipp 1: Das Demokonto

Die meisten Broker stellen ein kostenloses Demokonto zur Verfügung. Nutzen Sie das Demokonto, bevor Sie mit Echtgeld handeln. Der Handel mit binären Optionen muss erlernt werden. Das Demokonto ermöglicht es Ihnen auch, Erfahrungen mit der Handelsplattform zu sammeln. Das Trading ist zu schnell, um dies im realen Handel zu versuchen. Gute Broker bieten auch Webinare oder Tutorials an. Das Demokonto gilt als die ideale Möglichkeit, das Erlernte zunächst im Test auszuprobieren. Die OptionFair Erfahrungen zeigen, dass dieser Broker beispielsweise ein kostenloses Demokonto zur Verfügung stellt.

 

Tipp 2: Strategien testen

Der erfolgreiche Handel mit binären Optionen basiert darauf, Handelssignale zu erkennen und mit der richtigen Strategie einzusteigen. Dies erfordert Übung. Voraussetzung dafür ist, dass Sie in der Lage sind, Charts zu lesen und daraus die Handelssignale abzuleiten. Mit dem Demokonto können Sie die verschiedenen Strategien austesten, ohne Lehrgeld zu bezahlen. Sofort „mal eben“ auf eine 60-Sekundenoption zu setzen, geht zu 50 Prozent schief und führt schnell zu Frustration. Bei den populärsten Strategien handelt es sich um

  • Trendfolge
  • Antizyklischer Einstieg
  • Die Volatilitätsstrategie bei unruhigen Märkten

 

Tipp 3: Nutzen Sie das Social Trading

Unter Social Trading versteht man eine Community, ähnlich Facebook, in der die erfolgreichsten Trader ihre Deals publik machen und andere Trader diese eins zu eins in ihr Orderbuch übernehmen können. Dieses Modell bietet Einsteigern die ideale Möglichkeit, von der Erfahrung der „alten Hasen“ zu profitieren. Im Gegenzug werden die erfahrenen Trader, „Gurus“ genannt, mit einem kleinen Teil an den Gewinnen ihrer „follower“ beteiligt – ein faires Geschäft, da es zu einer Win-win-Situation führt.

 

Tipp 4: Langsam bei den Turbooptionen

Turbooptionen, bekannter als 60-Sekundenoptionen, sind verlockend. Sie setzen auf einen Basiswert, prognostizieren die Entwicklung und streichen eine Minute später 80 Prozent Rendite ein. Soweit zur Theorie. In der Praxis sieht es allerdings so aus, dass Sie ein Mindestmaß an Erfahrung mitbringen sollten, um erfolgreich im Turbobereich zu agieren. Betrachten Sie einmal auf einem Chart, wie schnell und häufig sich das Verhältnis zweier Währungen zueinander innerhalb von einer Minute zur anderen verändert. Turbooptionen setzen voraus, dass Sie beispielsweise die ad hoc Meldung einer Zentralbank über die Währungspolitik genau zum richtigen Zeitpunkt nutzen. Sie wissen, in welche Richtung die jeweilige Währung im Verhältnis zu einer anderen marschieren wird. Turbooptionen eignen sich auch bei extrem volatilen Märkten.

 

Tipp 5: Beginnen Sie mit ruhigen Basiswerten

Die Aktie von Coca-Cola ist weniger volatil als das Verhältnis des türkischen Pfundes gegenüber dem US-Dollar. Der Trend eines sogenannten „Bluechip“, der Aktie eines Großunternehmens lässt sich auch über die Dauer von 15 Minuten oder einer Stunde besser vorhersagen, als ein „zittriger“ Wert. Wenn Sie sich für den Einstieg in den Handel mit binären Optionen für die etwas nervenschonenderen Werte entscheiden, stehen Ihre Erfolgsaussichten deutlich besser.

 

Tipp 6: „The trend is your friend“

Hinter der Aussage, auf den Trend zu setzen, verbirgt sich die einfachste und populärste Handelsstrategie. Verfolgen Sie den Trend einer Aktie über einen längeren Zeitraum, durchaus auch für 24 Stunden. Trotz diverser Kursausbrüche in die eine oder andere Richtung sehen Sie, wie sich der Wert entwickelt. Vor diesem Hintergrund ist es einfacher, zu entscheiden, ob der Kurs steigen oder fallen wird. Allerdings gilt auch, dass eine Trendumkehr um so wahrscheinlicher wird, je länger der Trend anhält. Diese Erfahrung haben Sie aber bereits mit dem Demokonto und der Chartanalyse gesammelt.

 

Tipp 7: Niemals nur auf ein Pferd setzen

Ihr Handelskonto ist eröffnet, 250 Euro sind eingezahlt und mit dem Demokonto haben Sie erste ideelle Erfolge erzielt. Zum einen gilt es, auch beim Handel mit binären Optionen Risiko-Management zu betreiben. Das bedeutet, dass Sie zum einen immer noch eine Cash-Position auf dem Konto halten sollten. Zum anderen empfehlen erfolgreiche Trader, nie mehr als zehn Prozent des Guthabens auf einen einzelnen Basiswert zu setzen. Auch die bereits erprobten Trader wissen, dass eine binäre Option im Umkehrschluss zu überdurchschnittlichen Renditen auch einen Totalverlust bedeuten kann. Einige Broker bieten allerdings an, dass ihre Kunden bei einer Fehlspekulation bis zu 15 Prozent des eingesetzten Kapitals zurückerhalten.

 

Bildquelle: Mclek – 424472908 / Shutterstock.com

 

Trading-Fehler verstehen: Das Verlust-Dreieck

Viele Anleger handeln und machen Verluste. Sie fragen sich meist warum. Sie haben auf Tipps geachtet oder sind in eine Aktie eingestiegen. Oft stehen emotionale Aspkete im Weg oder das Vorgehen war einfach unsauber und ohne Strategie. In diesem Blog möchte ich eine mögliche und wahrscheinlich recht häufige Fehler-Quelle erklären.

 

Wie sieht ein vorbildlicher Trade aus?

Ein Händler greift hierbei sein Fachwissen zu. Er kennt die Theorie und ist mit der Materie vertraut. Dies kann strategisches oder historisches Wissen aber auch das Beherrschen von Fundamental- und Chart-Analyse sein. Nun analysiert er den Markt, den Bereich oder die Aktie, ob er die Theorie in der Realität wiedererkennt. Er wertet viele Daten aus und selektiert aus diesen Daten mögliche Anlage-Objekt, dokumentiert seine Ausarbeitung und beobachtet diese. Am Ende entscheidet er sich aus seinen favorisierten Werten für ein oder mehr Objekte sie nun hoffentlich erfolgreich zu traden. Währen und nach dem Trade wertet er die Arbeit aus. Nach diesem Vorgehen geht er wieder dazu über sein theoretisches Wissen anzuwenden und nach neuen Objekten für Investments zu suchen.





Was viele Anleger falsch machen

Viele Anleger agieren hierbei unsauber und voreilig. Sie fühlen sich unter Druck gesetzt, sind zu schusselig oder unwissend. Sie haben zwar Theoretisches Wissen, analysieren Werte und Märkte auch, doch entscheiden sich dann viel zu schnell für einen Trade. Den Trade werten sie dann nicht aus, sondern gehen sofort wieder mit der Theorie an den Markt. Sie wundern sich warum die Trades nicht klappen, weil sie ihre Arbeit nicht auswerten. Und die Trades klappen oftmals nicht, weil sie sich aus dem Markt wahllos Werte herausziehen, diese analysieren und vielleicht handeln. Sie wählen nicht aus, dokumentieren und sortieren nicht. Sie arbeiten voreilig und bewegen sich zumeist im Verlust-Dreieck.

 

Sie wundern sich warum Ihre Trades nicht klappen? Das kann daran liegen, dass Sie ihre Arbeit nicht auswerten. Und weil Sie ihre Arbeit nicht auswerten erkennen Sie die Fehler auch nicht, die Sie machen.

Das der Trade nicht klappte muss nicht am Markt liegen, sondern kann auch an Ihnen liegen. Zum Handel gehört nicht nur der Markt, sondern auch Risikomanagement, Stopps setzen, Psychologie und vieles Mehr. Trotz theoretischem Wissen und immer neuen Trades erkennen Sie Beispielsweise ohne Auswertung Ihres Handelns nicht, dass die Stopps falsch gesetzt sind. Sie ärgern sich, dass 5 aus 8 Trades Misserfolge sind, erkennen jedoch nicht, dass ihre Positionen eigentlich richtig gedacht waren, aber lediglich zu früh ausgestoppt wurden, und der Markt kurz darauf in die Richtung dreht in die Sie wollten. Die richtige Schlussfolgerung, welche zum Erfolg führen würde, wäre das die Stopps anders gesetzt werden müssen. Wenn sie jedoch voreilig erneut über Ihr theoretisches Wissen den Markt analysieren und eventuell in anderen Bereichen und Branchen nach Ihrem Glück suchen, so werden Sie jedoch immer wieder den eigentlichen Fehler machen, den Sie nicht erkennen, da ein wichtiger Schritt im Trading-Verhalten fehlt. Sie sind im Verlust-Dreieck gefangen.

  • Arbeiten Sie ruhig und kontrolliert
  • Analysieren Sie den Markt
  • Selektieren Sie potentielle Anlage-Objekte
  • Dokumentieren Sie Marktgeschehen
  • Handeln Sie nicht voreilig, sondern überlegt
  • Analysieren Sie ihr Vorgehen
  • Suchen Sie am Markt nach Möglichkeiten
  • Suchen Sie bei sich nach Fehlern

 

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Fonds – Vorteile, Nachteile und Alternativen

Fonds- Überwiegen die Vorteile oder Nachteile? Vor allem in Zeiten niedriger Zinsen sind Tagesgeldkonten keine Option mehr und wer sich keine Immobilien leisten kann oder will, der investiert in Investmentfonds. Wir von InsideTrading.de haben die Vorteile und Nachteile von Fonds einmal in Stichpunkten aufgeführt und gegenübergestellt. Bei unserer Recherche haben wir versucht, vor allem die Argumente aufzugreifen, die immer wieder in Chats und Foren aufkommen.

Bild Beschrieftung Vorteile und Nachteile von Investmentfonds und Fonds

 

Bei dem Thema Fonds geht es meist um die Kosten und die Rendite: Ein witziges Gesprächsprotokoll zwischen einem Vermögensberater und einem Kunden. Die Zahlen beruhen auf wahrer Begebenheit. Hier geht es zum Artikel: Die Renditelüge der Fonds

Fondsrendite die Lüge

Wenn Vermögensberater über Fondsrendite sprechen.

 Vorteile von Fonds bzw. Investmentfonds

  • Neben dem klassischen Sparbuch ist der Fondssparplan einer der wahrscheinlich leichtesten Möglichkeiten sein Geld anzulegen.
  • Das Geld wird automatisch vom Konto abgebucht und dadurch steht es zum Ausgeben auf dem Konto nicht mehr zur Verfügung. Dennoch können Sie bei den meisten Fonds die Sparrate auch regelmäßig verändern oder sogar aussetzten.
  • Ausgezeichnete Risikostreuung – Man kann mit einem geringen Kapitaleinsatz sein Investmentvermögen breit streuen.
  • Das Investieren in Einzelwerte birgt immer die Gefahr, dass der Ausfall einer Anleihe oder die Pleite von einem Unternehmen das Depot sehr stark in die roten Zahlen treibt. Die breite Diversifikation eines Fonds lässt das Ausfallrisiko einzelner Wert kaum ins Gewicht fallen. Der Wertverlust einiger weniger wird meist durch die Gewinne anderer ausgeglichen.
  • Es ist nicht nötig, sich als Sparer weiter mit der Finanzanlage zu beschäftigen (auch wenn es nicht schaden würde). Sollten Sie sich einmal für einen Investmentfonds entschieden haben, dann wird alles Weitere von Experten (Fondsmanager) für Sie übernommen.
  • Professionelle Kapitalmarktexperten übernehmen die Produktauswahl, die Strategieentscheidungen und die Festlegung des Zeitpunkts einer Umschichtung. Natürlich halten Sie sich dabei an die gesetzlichen Regelungen und die Vorgaben aus dem Anlageprospekt.
  • Große Sicherheit ist ein weiter meist genannter Vorteil. Investmentfonds werden von Aufsichtsbehörden überwacht, denen der Fonds regelmäßig Rechenschaft ablegen muss.
  • Das Geld wird von einer Depotbank verwahrt und liegt nicht im Haus der Fondsgesellschaft (Sondervermögen). Die Verwahrung und Betreuung der Anlegergelder sind somit zum bestmöglichen Anlegerschutz der Anlegerinteressen getrennt.
  • In Absprache mit Ihrem Finanzberater/ Ihrem Bankberater können Sie Ihr Vermögen jeder Zeit auch von einem Fond in einen anderen umschichten. Sollten sich somit die Kurse und das Risiko nicht wie erwartet entwickeln oder der Fonds nicht mehr zu Ihren persönlichen Anlagezielen passen, dann ist die Umschichtung oft ein sinnvoller Schritt.
  • Ein großer Vorteil ist auch, dass das in einen Fonds investierte Geld als Sondervermögen Somit ist Ihr Vermögen auch in dem Fall von Liquiditätsengpässen oder einer Pleite der Fondsgesellschaft geschützt. Die Gesellschaft hat in einer solchen Situation kein Anrecht auf das Vermögen, das Sie verwaltet. Anders verhält es sich bei der Investition in ein Investmentzertifikat. Dieses würde in dem Falle einer Pleite des Emittenten in die Konkursmasse mit eingehen.
  • Sie können Ihre Anteile in der Regel börsentäglich an die Fondsgesellschaft zum Rücknahmepreis verkaufen (hohe Liquidität). Es gibt keine Kündigungsfrist. Somit sind Sie sehr flexibel und können meist schnell auf Ihr Geld zugreifen.

 

Nachteile von Fonds und Investmentfonds

  • Hohe Kosten: Im Gegensatz zu anderen Finanzprodukten gibt es bei Investmentfonds nicht nur den Spread sondern einen Ausgabeaufschlag. Dieser beträgt oft bis zu 5% und schmälert die Investitionssumme schon beim Kauf erheblich.
  • Jährliche Gebühren: Fonds verlangen eine jährliche Verwaltungsgebühr bzw. Managementgebühr, die es beispielsweise beim Kauf von Aktien nicht gibt. Diese schmälert die Performanz zusätzlich.
  • Die beworbene Rendite ist eine Bruttorendite, welche als „schön gerechnet“ bezeichnet werden kann. Mehr Information zum Thema Fondsrendite finde Sie hier: „Die Renditelüge der Fonds
  • Die Portfoliomanager des Fonds versuchen oft das Risiko durch eine breite Streuung zu minimieren. So investieren Sie oft in 100 verschiedene Finanzwerte. Dieses verringert jedoch auch die Gewinnchancen und hohe Renditen erheblich.
  • Jegliches Eingreifen in den Handel oder die Entscheidungsfindung ist nicht möglich. Im Gegensatz zu vielen anderen Investments kann man die Position auch nicht wirklich gut headgen, selbst wenn man mit der Performance des Portfoliomanagers nicht zufrieden ist. Hier bleibt einem nur das Abstoßen des Fonds.
  • Ein weiterer Nachteil von Fonds ist die Trägheit. Fonds verpassen durch weite Wege und schwierige Genehmigungsverfahren die neusten und lokutiven Trends meist völlig. Bei einem Einstieg wurden die großen Gewinne schon von anderen eingestrichen.
  • Fonds sind durch verschiedene gesetzliche Vorgaben und Anlagerichtlinien (Fondsauftrag) meist dazu verpflichtet, zu einem Mindestaß im Markt investiert zu sein. Dieses schmälert gerade in Phasen unsicherer Märkte die Performance zusätzlich. Hedgefonds haben in der Regel mehr Freiheiten und sind somit davon ausgeschlossen.
  • Die Auswahl an Investmentfonds ist vielfältig und verwirrend. Hier gilt, dass man sich bei der Auswahl mit dem Thema intensiver beschäftigen sollte, als bei dem Kauf einer Aktie. Der Grund ist, dass man allein durch den Kauf und sofortigen Verkauf einen relativ großer Verlust verbuchen würde.
  • Ausgenommen von Geldmarktfonds sind Fonds nicht für die kurzfristige Anlage geeinte. Die Gebühren sind einfach zu hoch.

 

Alternativen zu Fonds / Investmentfonds

In diesem Artikel ging es nicht darum Fonds zu bewerben oder davon abzuraten. Es ging uns nur darum, die Vorteile und Nachteile gegenüberzustellen und so ein Bewusstsein vor dem Kauf zu schaffen. Selbstverständlich gibt es nicht nur das ausgestorbene Tagesgeld und Fonds, sondern auch noch viele Alternativen. Eine der beliebtesten Alternative sind derzeit ETFs. ETF steht für exchange traded fund und bezeichnet passiv gemanagte, an der Börse handelbare Fonds. Der große Vorteil von ETFs gegenüber Investmentfonds ist, dass diese meist wesentlich günstiger in der Anschaffung und auch im Verkauf sind. Zudem ist die Diversifikation und Streuung vergleichbar.

Weitere Informationen und wichtige Links zum Thema ETFs:

 

 

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Stochastics- Technische Analyse – Signale – Anwendung

Der Stochastics ist ein Oszillator, also ein schwankender (oszillierender) Indikator. Er verwendet in der Berechnung Support und Resistance Levels, also Unterstützungen und Widerstände der aktuellen Preisspanne. Aus diesem Zusammenhang rührt auch der Name des Indikators, der seine Stärken besonders in Seitwärtsphasen im Markt ausspielt, da in der Berechnung die aktuellen Hochs und Tiefs der letzten Perioden betrachtetet werden. Der Stochastics wird wie folgt berechnet:

Stochastics Indikator berechnenStochastics Indikator Berechnung FormelDefinition Formel Stochastics Indikator Elemente

Der Indikator setzt sich aus der %K und der %D Linie zusammen. Die %K Linie ist die Differenz des aktuellen Preises und dem Tief der letzten n Perioden geteilt durch die Differenz des Hochs und des Tiefs der letzten n Perioden. %D ist dabei ein Moving Average, also ein gleitender Durchschnitt der letzten i %K Werte. Im Standardfall wird dafür ein 3er-SMA verwendet, also der Durchschnitt der letzten drei %K Werte. Es lassen sich aber auch andere gleitende Durchschnitte verwenden, um den Stochastics auf die jeweiligen Bedürfnisse des Händlers anzupassen – z.B. WMA, EMA…

Der Indikator sucht die Hoch- und Tiefpunkte der aktuellen Trading Range, also der Seitwärtsphase in der der Markt sich befindet. 0% bezeichnet dabei den Tiefpunkt der Range und 100% das aktuelle Hoch. Ist der aktuelle Marktpreis also nahe des Hochs der Range, wird der Stochastics einen Wert nahe 100% annehmen. Die Idee dahinter ist, dass ein Markt in einer Seitwärtsphase diese eine Zeitlang nicht verlässt und dass Wendepunkte sich nahe der Hoch- und Tiefpunkte der Range bilden sollten. Als Bestätigung wird dabei ähnlich dem MACD ein Schnitt des aktuellen Wertes mit dem gleitenden Durchschnitt der letzten Tage herangezogen. George Lane, einer der ersten Analysten, die den Stochastics öffentlich nutzten, legte zudem nahe, nach Einstiegen mit dem Stochstatics einen Wilder Parabolic SAR zu verwenden, einer Form des SAR Indikators.

 

Trading mit dem Stochastics Indikator – Stochastics Signale

Stochastics Cross Over – Das überkreuzen der %D und der %K Linie

Beim Cross Over Signal des Stochastics überkreuzt die %K-Linie die %D-Linie.ics Indikat legte zudem nahe nach Einstiegen mit dem Stochstatics einen Wilder Parabolic SAR zu verwenden, einer Form de Unterhalb oder oberhalb des 30% bzw. des 70% Levels ist das Signal dabei besonders aussagekräftig, da sich der Markt aktuell in einem extremen Bereich innerhalb der Range befindet. Unterhalb der 30% ist ein Schnitt der %K-Linie mit der %D-Linie von unten nach oben abzuwarten. Oberhalb der 70% soll die %K-Linie die %D-Linie von oben nach unten durchschneiden. Die Idee dahinter findet sich im Mean-Reversion Ansatz ­– ein Markt sollte immer wieder zurück zu seinem normalen Trend kommen. In einer Seitwärtsphase halten sich Käufer und Verkäufer die Waage und der Kurs sollte weiter um seinen fairen Preis, also den Mittelwert der Price Range schwanken.

Dies sollte funktionieren, da eine Trading Range sich selbst erhält, weil Händler-Limits an den jeweiligen Extrempunkten der Seitwärtsphase platzieren, um gute Einstiege zu bekommen. Um nun aber nicht blind einen starken Kursanstieg oder Kursverfall in der Range über Limits zu kaufen oder zu verkaufen, wartet man lieber ab, bis der Markt die Trading-Idee etwas bestätigt hat und die %K-Linie die %D Linie schneidet. Somit verschafft man sich einen Vorteil, da der Einstieg im Gegensatz zu dem anderer Händler durch den Crossover bestätigt wird, der Markt also bereits angefangen hat, sich in die gewünschte Richtung zu Bewegen. So kann die Trefferquote eines Handelssystems gesteigert werden und dadurch wird die Volatilität des Depots reduziert.

Stochastics Divergenz – tiefere Hochs oder höhere Tiefs

Hoch- und Tiefpunkte lassen sich in einer Seitwärtsphase auch mit der Methode der Divergenzen erkennen. Der Stochastics eignet sich gleichfalls, um einen Ausbruch aus der Range zu prognostizieren. Erreicht der Indikator seine alten Hochs in der Seitwärtsphase nicht mehr oder erreicht er seine alten Tiefs nicht mehr, so kann dies als Anzeichen gedeutet werden, dass die Bullen bzw. die Bären –also die Käufer oder Verkäufer– zunehmend an Kraft verlieren. Dies begünstigt den Ausbruch also das Verlassen der Range.

 

Wo findet man den Stochastics Indikator in den gängigen Handelsplattformen

Trader Workstation

Die Traderworkstation ist eine professionelle Handelsplattform für den Aktien-, Futures-, Options- sowie FOREX- und Bonds-Handel. Sie ermöglicht das Einbinden verschiedenster Datenfeeds und unterstützen durch die Verwendung gängiger Programmiersprachen auch die Erstellung von Handelssystemen. Ein Orderbuchtrader sowie ausgefeilte Tools zur technischen Analyse, Risikoszenarien und Impliziter Volatilitätsanalyse sind integriert. Angeboten wird sie z.B.hier.

Wie man einen Chart öffnet und Stochastics hinzufügt, lässt sich dem Video entnehmen.

 

Metatrader 5

Der Metatrader 5 ist der Nachfolger der von den meisten Forex und CFD Brokern angebotenen Software MT4. Was sich im Vergleich zum MT4 geändert hat, kann hier nachgelesen werden.

Wie man einen Chart öffnet und Stochastics hinzufügt, lässt sich dem Video entnehmen.

 

 

Parabolic SAR – Trendfolge Indikator

Der Parabolic SAR Indikator ist ein Trendfolge-Indikator. Diese tendieren dem Markt etwas hinterher zu hängen, sie laggen. Die Abkürzung SAR steht dabei für STOP and REVERSE und genau darum geht es bei diesem Indikator. Als Trendfolger eignet er sich besonders gut dazu einen Stop Loss oder auch Trailing-Stop Levels zu finden. Besonders in starken Trendphasen spielt der Parabolic SAR seine Stärken aus. Neben den Ausstiegen lassen sich mit Hilfe des Indikators aber auch Einstiege finden. Wilder empfahl mithilfe des Parabolic SAR Indikators die Richtung des Trends festzulegen, die Stärke der Bewegung jedoch unter Zuhilfenahme eines anderen Indikators zu bestimmen.

Generell gilt: ist der Indikator oberhalb des aktuellen Marktpreises, so ist dies ein bearishes Zeichen, ist der Indikator unterhalb, so ist dies ein Indiz für ein bullishes Marktumfeld. Die Besonderheit des Parabolic SAR ist, dass heute der Indikatorwert für morgen berechnet wird. Der Indikator liefert also zum Schlusskurs den für den folgenden Tag gültigen Wert, welcher zur Stopp-Setzung oder für eine Handelsentscheidung herangezogen wird.

Ein kleines Beispiel zur Verwendung des Indikators kann dem Video unten entnommen werden.

Berechnung des Parabolic Indikators

Der Parabolic SAR Indikator berechnet den Wert für die folgende Periode wie folgt:

parabolic-sar-berechnung

Dabei ist SAR(n) der SAR des heutigen Tages und EP der Extremwert des aktuellen Trends. Im Falle eines Aufwärtstrends ist EP also das höchste Hoch, im Fall eines Abwärtstrends das tiefste Tief. Sobald in einem Trend der Extremwert gebrochen wird, wird der neue Wert in die Berechnungsformel eingesetzt und für die folgenden Berechnungen verwendet. Der Alpha-Faktor ist ein Steigerungsfaktor, welcher mit jeder Periode, in der der Trend sich fortsetzt, erhöht wird.

Die Idee des Indikators ist angelehnt an die Idee des Theta (Zeitwertverlust) aus dem Optionshandel. Er spiegelt die Kosten des Haltens einer Position wieder. Sollte eine Position keine Kursgewinne mehr erbringen, so sollte man sich von ihr trennen, da das Geld in einem anderen Asset eine bessere Performance erwirtschaften könnte. Gerade für Optionshändler und Trader, die Produkte mit Hebel verwenden, kann dieser Indikator interessant sein. Denn der Steigerungsfaktor steigt mit dem Andauern eines Trends kontinuierlich an, auch wenn keine neuen Extrempunkte erreicht wurden. Je nachdem wie hoch der Alpha-Faktor eingestellt wird, ist das Nachziehen des Indikatorwertes aggressiver oder defensiver und kann so dem Handelsstil optimal angepasst werden.  Je höher der Alpha Wert gesetzt wird, desto drastischer reagiert der Indikator auf das Alter des Trends und ein Schließen der aktuellen Position wird mit jeder neuen Periode wahrscheinlicher. Traditionell nutzen Händler im Aktienbereich einen Alpha Wert von 0.01 während Trader von Devisen oder im Rohstoffhandel einen Faktor von 0.02 nutzen. Bei beiden wird der maximale Alpha-Wert im Normalfall mit 0.2 gewählt. Würde man ein solches Maximum nicht setzen, so würde nach einiger Zeit alleine durch die Höhe des Alpha-Wertes die Position ausgestoppt werden.

Die Abbildung 1 und 2 zeigen den Einfluss des Alpha-Wertes auf den jeweiligen Durchschnitt. Es lässt sich gut erkennen, dass der Indikator bei höheren Alpha-Werten wesentlich aggressiver auf Marktbewegungen reagiert. Gleiches gilt für einen höheren Maximum-Wert, senn dieser erlaubt es, dass der Steigerungsfaktor Alpha große Werte annimmt.

Parabolic SAR Trendfolge Indikator

Abbildung 1: Einfluss des Alpha-Wertes auf die Morphologie des parabolischen Durchschnitts: Gelb = 0.001; Grün = 0.01; Blau = 0.02; Rot = 0.04

Auswirkung der Maximalwerte auf den Parabolic SAR

Abbildung 2 – Verschiedene Maximumwerte für den Alpha-Faktor: Rot = 0.05; Grün = 0.1; Gelb = 0.2

Für alle, die sich jetzt noch fragen, wie man den ersten SAR-Wert berechnet: Der Indikator nimmt den Extremwert des letzten vorherrschenden Trends und rechnet von dort aus weiter.

Trading mit dem Parabolic SAR Indikator – Trailing Stop mit Parabolic SAR

Trailing Stop anhand der SAR Punkte

Der SAR Indikator setzt im Chart auf den jeweiligen Levels kleine Punkte. Diese können in Trendmärkten eine gute Hilfestellung bei der Platzierung eines Stops darstellen. Durch die zunehmende Aggressivität des Indikators durch den Alpha-Faktor werden Gewinne bei langen Bewegungen zunehmend gesichert. Der Markt hat aber weiterhin Luft zum Atmen.

Wie bereits am Anfang gesagt, sollte neben dem Parabolic SAR noch ein weiterer Indikator oder eine weitere Methode verwendet werden, um Einstiege in einen Markt zu finden, beziehungsweise die Trendstärke zu definieren.

Je nach Handelsstil sollte man sich mit der Wahl des Alpha-Faktors, sowie dessen Maximum-Wertes auseinander setzen. Diese Faktoren können über ein frühzeitiges Ausstoppen oder sauberes Trailen einer Absicherung entscheiden. Im Optimalfall sollten hier Backtests oder ausführliche Forewardtests betrieben werden. Um zu erkennen, ob die Nutzung dieses Trendfolgers einen Mehrwert geliefert hätte, sollten historische Trades erneut mit dem Indikator durchgespielt werden

Wo findet man den Parabolic SAR Indikator in den gängigen Handelsplattformen

Trader Workstation

Die Traderworkstation ist eine professionelle Handelsplattform für den Aktien-, Futures-, Options- sowie FOREX- und Bonds-Handel. Sie ermöglicht das Einbinden verschiedenster Datenfeeds und unterstützen durch die Verwendung gängiger Programmiersprachen auch die Erstellung von Handelssystemen. Ein Orderbuchtrader sowie ausgefeilte Tools zur technischen Analyse, Risikoszenarien und Impliziter Volatilitätsanalyse sind integriert. Angeboten wird sie z.B. hier.

Wie man einen Chart öffnet und den Parabolic SAR Indikator hinzufügt, zeigt das Video.

Metatrader 5

Der Metatrader 5 ist der Nachfolger der von den meisten Forex und CFD Brokern angebotenen Software MT4. Was sich im Vergleich zum MT4 geändert hat, kann nachgelesen werden.

Wie man einen Chart öffnet und den Parabolic SAR hinzufügt, lässt sich dem Video entnehmen.

Wie Unternehmen legal die Bilanz aufhübschen

Analysten orientieren sich am Gewinn je Aktie, Anleger meistens an Kennziffern, wie dem KGV oder der Dividenden-Rendite, und Banken an der EK-Quote eines Unternehmens. Doch Unternehmen haben einen massiven Spielraum, wie sie ihre Bilanzen verändern, aufbessern und manipulieren können. Und das ganz legal. Ich möchte dir die gängigsten und einflussreichsten Tricks aufzeigen. Selbst geübte Analysten haben teils Schwierigkeiten die Wahrheit in den komplexen und komplizierten Berichten von Großkonzernen herauszulesen. Eine halbe Armee aus Betriebswirten und Juristen beschäftigt sich damit unschöne Wahrheiten und Zahlen in einem Gewirr aus Berechnungen und Bezeichnungen zu verstecken. Doch ein waches und kritisches Auge sollte man immer haben, wenn man Bilanzen, Finanzdaten und Kennzahlen liest und analysiert. Was einem die Konzerne vorsetzen ist definitiv nicht immer genießbar!

 

Pensionsverpflichtungen verschieben

Pensionsverpflichtungen belasten das Eigenkapital, da sie als Fremdkapital bzw. Schuld gegenüber anderen in der Bilanz geführt werden. Mittlerweile lagern die meisten Unternehmen diese Rückstellungen für Pensionsaufwendungen in so genannte Contractual Trust Arrangements (CTA) aus. Diese vom Unternehmen gegründete Penionstreuhand ist mit einem Pensionsfond vergleichbar. Das Unternehmen kann nun Pensionsrückstellungen auszahlen. Gewinn wird in das CTA eingezahlt, welches das Geld verwaltet, anlegt und die Pensionskosten trägt. In der Bilanz des Unternehmens tauchen dann nur noch die nicht ausgezahlten Pensionsrückstellungen auf. Beispielsweise parkt Evonik derzeit (Stand 2015) 8,7 Milliarden Euro außerhalb der Bilanz. Lediglich 3,4 Milliarden nicht ausfinanzierte Pensionsrückstellungen stehen in der Bilanz.

 

Unrentable Bereiche auslagern

Was die Bilanz runterzieht muss weg. Am liebsten werden diese Bereiche dann als Tochtergesellschaft ausgelagert und nicht mehr in die Bilanz einbezogen. So lagern derzeit RWE und EoN ihr Kerngeschäft aus. Die Sparten Kohle & Gas werden in Tochtergesellschaften abgespalten. Übrig bleiben sollen die grünen, sauberen und gewinnbringenden Bereiche des Unternehmens als neue Hauptfelder. Aus den Augen aus dem Sinn? Vielleicht. Was Anleger dann aber schnell übersehen: die verlustbringenden und überschuldeten Unternehmensbereiche sind weiterhin risikoreich, denn die Muttergesellschaft haftet weiterhin für die Schulden und Kosten. Zumeist bleiben beide Konzerne anfangs verbunden und trennen sich erst nach und nach. Wie beispielweise Bayer anfangs über 30% an der ausgelagerten Kunststoff-Sparte Covestro hielt und dies Schritt für Schritt mit Teilverkäufen reduziert.

 

Firmenwerte verkaufen

Steigen die Sorgen um die Zahlungssicherheit dann verkaufen Unternehmen gerne ihre Immobilien und mieten sie sofort darauf zurück (sale-and-lease-back). Der Effekt ist klar: Es kommt sehr viel Geld bzw. Liquidität in das Unternehmen und die Bilanz sieht wieder liquide und gut aus. Das zuvor gebundene Kapital ist wieder liquide. Der Nachteil ist jedoch, dass man dies nicht zu oft machen kann und die Mietkosten daraufhin den Gewinn belasten. Auch können Mietkosten nun steigen. Thomas Middelhoff konnte die Immobilien von Arcandor beispielsweise für stolze 4,5 Milliarden verkaufen und das Unternehmen war daraufhin quasi schuldenfrei. Genützt hat dies Nichts, denn die steigenden Mitkosten führten das Unternehmen schlussendlich in die Pleite.

 

Kitchen-Sinking

Um den eigenen Job und den Aktienkurs zu retten verschleiern Chefs die Kosten, verschieben Aufwendungen und drücken Abschreibungen. Ewig können diese Lasten nicht verschoben werden. Übernimmt dann ein neuer Chef die Leitung des meist angeschlagenen Konzerns ist zu erkennen, dass diese im ersten Jahr hohe Verluste machen. Bewusst! Denn der neue Chef räumt in der Bilanz auf und deckt alle Schummeleien auf und bereinigt die Bilanz. Verwendet wird für dieses Verhalten der Fachbegriff „Kitchen-Sinking“. Der neue Chef nutzt die erste Phase seiner Amtszeit, um die Altlasten seines Vorgängers aufzuräumen. So machte beispielsweise auch die Deutsche Bank unter John Cryan schnell mehrere historisch hohe Quartalsverluste. Ist der Chef dann länger im Amt, so fällt jedes Quartalsergebnis in seine Verantwortung. Nun fängt er an Verluste zu vermeiden und schleppt Probleme mit sich. Bis ein neuer Chef das Amt übernimmt und erneut aufräumt …

Anleger können sich merken, dass nach dem Amtsantritt neuer CEOs möglicherweise überraschend schlechte Quartalsergebnisse drohen.

 

Kosten wegrechnen

Lagert ein Unternehmen einen unrentablen Bereich nicht aus, so versteckt es trotzdem gern die Kosten. Die Commerzbank beispielsweise präsentiert meist stolz die Rendite der Kernbank, welche doppelt so hoch ist wie die der Gesamt-Bank. Den Markt kann man so hervorragend blenden und von den Erfolgen sprechen. Diese Angaben hoher Renditen sind zwar richtig, aber zeigen nicht das ganze Bild des gesamten Konzerns. Bilanzen kann man stets so drehen und präsentieren, dass alles halb so wild bzw. auch gut aussieht.

 

Kennziffern erfinden

Es gibt zwar vorgeschriebene Formen, wie eine Bilanz auszusehen hat. Doch während ein Unternehmen eine Mindest-Anzahl von Angaben leisten muss, so gibt es nach oben hinaus keine Grenze. Es gibt keine maximale Grenze an Angaben oder eine vorgeschriebene nutzbare Anzahl an Kennziffern. Unternehmen sind daraus resultierend erfinderisch mit den Kennziffern und Bezeichnungen. Seit ungefähr 10 Jahren ist das Ebitda populär. Dies ist der Gewinn ohne Steuern, Zinsen und Abschreibungen. Unternehmen mit hoher Steuerlast und misslungenen Zukäufen präsentieren also lieber das Ebitda, welches die schlimme Bilanz verschönert. Große Kostenpunkte werden nicht beachtet. Auch sprechen die Unternehmen von Gewinnen der Segmente, Bereiche, von nachhaltigen Gewinnen oder bereinigten. Jeder erfindet neue Namen für neue Kennziffern. Analysten und Anleger können nur schwerlich die Übersicht behalten und müssen meist die vorgesetzten Zahlen der Unternehmen einfach hinnehmen. Immer wieder werden hierbei neue Kennzahlen erfunden.

Weitere Tricks, wie Unternehmen den eigenen Aktienkurs treiben, beschönigen und/oder manipulieren können (legal!!) habe ich hier beschrieben.

 

Goodwill

Kauft ein Unternehmen ein anderes teurer ein, als dieses laut Bilanz wert ist, dann ist die Differenz dessen der Goodwill. Siemens kaufte beispielsweise das Unternehmen Dresser-Rand (Bilanzieller Wert: 2 Milliarden Euro) für 6 Milliarden Euro zu. Siemens konnte daraufhin nicht nur das zugekaufte Unternehmen mit 2 Milliarden Euro in der Bilanz führen, sondern auch die vier Milliarden Euro Goodwill wurden in der Bilanz verbucht. Zwar wird diese Summe Jahr für Jahr überpüft, basiert diese Überprüfung jedoch auf der Einschätzung des Managements. Der Goodwill ist nicht an realwirtschaftliche Bedingungen oder Prüfungen gebunden. Siemens könnte ein Jahr später den Goodwill auf 5 Milliarden erhöhen oder auch senken. Je nachdem, wie man es für die jeweilige Bilanz für die Anleger benötigt. Das Problem: Ewig kann man das nicht machen. Irgendwann ist auch den Finanzprüfern klar, dass das gekaufte Unternehmen nicht das Wert ist, als was es taxiert wird vom Unternehmen. Daraufhin folgen meist schmerzhafte und milliardenschwere Abschreibungen. Der Goodwill (also diese aus der Luft gegriffene Fantasie-Bewertung des Managements) muss korrigiert werden.

 

Eigenkapital aufplustern

VW nutze den Goodwill bei der Übernahme von Porsche aus. Für 4 Milliarden Euro erwarb VW 50% von Porsche plus der Option weitere 50% des Konzern für weitere 4 Milliarden Euro kaufen zu dürfen. In der Folge gab VW bewusst äußerst positive Erwartungen für Porsche raus und steigerte den Goodwill der eigenen Anteile kräftig. Als VW dann die Option zog und die zweiten 50% für 4 Milliarden erwarb, wurde jedoch auch der Goodwill angepasst bzw. ausgeweitet. Durch diese Spielereien der Bewertung und Aussichten des Managements konnte VW trotz der „lediglich“ überwiesenen 8,4 Milliarden für Porsche 27 Milliarden Euro in seiner Bilanz verbuchen. Allein basierend auf überzogenen Bewertungen/Aussichten wurden 19 Milliarden Euro Goodwill erstellt und verbucht. Werte, welche es so eigentlich nicht gibt und VW auch eigentlich nicht zur Verfügung standen und doch in das Eigenkapital einflossen. Im Jahr 2012 fuhr Volkswagen dann auch mit 22 Milliarden Euro den größten Unternehmens-Gewinn der deutschen Geschichte ein. Ein Schelm wer böses denkt …

 

Abschreibungen strecken

Abschreibungen schmälern den Gewinn. Vor dem Finanzamt werden Abschreibungen also besonders hoch angesetzt, denn weniger Gewinn bedeutet weniger Steuern. Vor dem Markt, Banken und Anlegern soll jedoch der Gewinn glänzen. Und so kann man beispielsweise Spielräume bei der Abschreibung nutzen und Wertgegenstände nicht in 8 sondern in 10 Jahren abschreiben. Die jährliche Belastung des Gewinns sinkt. Der Gewinn steigt. Die Anleger freuen sich, obwohl der Gewinn eigentlich nicht gestiegen ist. Die Kosten wurden nur verteilt und umgerechnet.

 

Sondereffekte verschweigen

Sondereffekte sind Einnahmen und Ausgaben, welche Unternehmen erzielen, obwohl diese nicht zum organischen Geschäft gehören. Wenn ein Bäcker-Meister und Bäckerei-Besitzer seinen Firmenwagen verkauft, dann macht er in diesem Jahr vielleicht einen besonders hohen Gewinn. Dies ist aber lediglich dem Sondereffekt des Autoverkaufs zu verdanken. Nicht dem (organischen) Kerngeschäft der Bäckerei. Die Einnahmen der Bäckerei sind eventuell sogar gesunken. Diesen Spielraum nutzen Unternehmen gerne aus. Vor Allem werden die Effekte von Übernahmen verschwiegen bzw. nur im Kleingedruckten beschrieben. Wachsen Unternehmen kaum noch organisch, dann kaufen sie verstärkt Unternehmen zu, um weiter zu wachsen. So rühmte sich Allergan beispielsweise mit 74% Umsatzwachstum. Was die Anleger nicht wussten oder vergaßen nachzuschauen: Das Wachstum war fast auschließlich auf eine Fusion mit Actavis zurückzuführen. Organisch wuchsen beide Unternehmen tatsächlich nur 3%. Das hätte den Anlegern sicherlich nicht gefallen.

RoboForex – Vorteile, Nachteile und Erfahrungen

RoboForex – Vorteile und Nachteile: Als ein neuer Stern am Brokerhimmel erscheint seit kurzem auch der CFD- und Forex-Broker RoboForex. Wir haben diesen Broker mal auf Herz und Nieren getestet. Zudem haben wir das Gespräch mit vielen Kunden gesucht, die sich sowohl positiv als auch negativ in Foren und auf verschiedenen Plattformen geäußert haben. Die nachfolgenden Angaben beziehen sich auf den Stand vom 18.11.2016.

 

Vorteile von RoboForex

  • Kostenlose Demokonten zu Live-Bedingungen. Die Demokonten habe keine Laufzeitbegrenzung und sind so lange aktiv, wie sie genutzt werden.
  • 50 EUR Tradingguthaben geschenkt für alle Neukunden. Jetzt die 50 EUR holen.
  • Kostenlose Ein- und Auszahlung.
  • Keine Mindesteinlage. Es ist möglich, schon mit wenigen Euros den Broker selbst auf Herz und Nieren zu testen.
  • Eine breite Produktpalette mit Indizes, Devisen, Edelmetallen und Energien.
  • Ganz neu bei RoboForex sind eine neue Webplattform auf der über 8.000 verschiedene Aktien und ETFs auf CFD-Basis angeboten werden.
  • RoboForex veröffentlicht auf der Webseite nicht nur die Minimum Spreads wie viele andere Broker, sondern gibt auch Auskunft über den Durchschnitts-Spread der letzten 3 Monate. Die Angaben stimmten mit unserem Spreadindikator überein. Zu den Kontraktdetails.
  • Gehandelt wird auf den beliebten MetaQuotes Handelsplattformen MetaTrader4 (MT4) und MetaTrader5 (MT5). Zudem wird ein hauseigener WebTrader angeboten.
  • Im MetaTrader5 bietet der Broker RoboForex ein zusätzliches Konto an, auf dem man gleichzeitig Positionen in beide Richtungen gleichzeitig eröffnen kann. Das heißt, Sie können auch im MT5 hedgen.
  • Ein weiterer Vorteil ist der kostenlose VPS-Server, den RoboForex seinen Kunden ab einer Einzahlung von 300 USD zur Verfügung stellt. Jedoch müssen zum Aufrechterhalten des Zugangs jeden Monat 3 Lots umgesetzt werden. Dies sollte aber für die meisten aktiven Trader mit einem Expert Advisor kein Problem darstellen. Zum Angebot.
  • Rebates (Cashback): Viel-Tradern bietet RoboForex eine Teilrückerstattung des Spreads an. So bekommen Sie beispielsweise 5 Prozent des Spreads zurück, wenn Sie 10 Lots oder mehr umsetzten und 10 Prozent bei einem Tradingvolumen von 100 Lots. Weitere Informationen finden Sie hier: Spreaderstattung bei RoboForex..
  • Des Weiteren ist es möglich, den Hebel je nach Finanzprodukt frei zu wählen. Zur Auswahl stehen bei dem CFD Broker aktuell Hebel von 1:1 bis 1:1000. Wie bei den meisten anderen Brokern werden die Marginanforderungen bei wachsendem Kontostand höher.
  • Schutz vor negativen Kontoständen: RoboForex setzt die Kontostände wieder auf null, falls es an den Märkten mal ganz anders lief, als Sie planten. Die genauen Bedingungen entnehmen Sie bitte der Webseite von RoboForex.
  • Wöchentlich und monatliche interne Trading-Contests, bei denen man auf Demokonten verschiedene Preisgelder gewinnen kann.
  • Einzahlungsbonus: Bei jeder Einzahlung kann zwischen verschiedenen Einzahlboni gewählt werden. Diese Bonusprogramme scheinen von dauerhafter Natur zu sein, das ist jedoch nur eine Vermutung.
  • Social Trading: CopyFX ist ein weiteres Angebot des Forex Brokers mit dem auch das Social Trading betrieben werden kann.
  • RoboForex verzinst die nicht verwendeten Einlagen auf dem Tradingkonto. Der Zinssatz ist von den gehandelten Lots abhängig. Das ist eine interessante Idee, die sich vor allem für Viel-Trader sehr lohnen kann. Man sollte dennoch nicht mehr Geld auf seinem Tradingkonto einzahlen, als man sich zu verlieren leisten kann. Tagesgeld bei RoboForex.

 

Nachteile von RoboForex

  • RoboForex hat ein unglaublich vielfälliges Angebot, bestehend aus vielen Finanzprodukten, Bonuszahlungen, Rückerstattungen, Kontomodellen und vielem mehr. Dieses kann anfänglich sehr erschlagend sein und viele Interessenten abschrecken.
  • Über einige Zahlungswege kann man nur einzahlen, aber nicht auszahlen.
  • Immer wieder beklagen Kunden, dass das Prozedere der Auszahlung nervenaufreibend war. Unsere Gespräche ergaben jedoch, dass der Grund hierfür meist auf ein Missverständnis zurückzuführen ist.
    Ein Kunde berichtet: „Ich habe über Skrill 1.000 EUR eingezahlt und wollte ein paar Wochen später einen Teilbetrag über Skrill auszahlen. Zu dem Zeitpunkt bot RoboForex aber noch keine Auszahlung über Skrill an und ich musste erst einen kleinen Betrag über ein anderes Zahlungssystem einzahlen, um dann den ganzen Betrag über den anderen Zahlungsweg auszuzahlen. Der Grund für die zusätzliche Einzahlung war, dass dieser Zahlungsweg auch verifiziert werden musste. Das ist eine Vorschrift der Regulierung.“ (RoboForex arbeitet daran, alle Einzahlungswege auch als Auszahlungswege zur Verfügung zu stellen. Bei Skrill ist das mittlerweile umgesetzt worden.)
  • Die Webseite von RoboForex ist für Handy und Tablets nicht optimiert. Das macht das Lesen etwas umständlicher. (Der Broker meinte, er arbeite daran gerade.)

Wir hoffen die Auflistung hat Ihnen geholfen einen Überblick über den CFD-Broker RoboForex zu erhalten. Sollten Sie eigene Erfahrungen gemacht haben, die wir eventuell nicht aufgeführt haben, dann würden wir uns über einen Kommentar sehr freuen.

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Börsenpsychologie 5.0 – Anomalien

Wie wir bereits aus den bisherigen Artikeln der Börsen-Psychologie-Reihe mitnehmen konnten gibt es an allen Ecken und Enden Stolperfallen und Hindernisse an der Börse. Entweder ist es die Mathematik, die Psychologie, der Trader selbst oder der Markt generell, welche einem einen Strich durch die Rechnung machen. Fehler machen gehört dazu – doch ärgerlich sind die persönlichen Missgeschicke. Immer wieder ärgert man sich über sich selbst. Welche trader-bezogenen Anomalien gilt es zu beachten?

 

Sektoren-Verliebtheit

Die Verliebtheit ist ein generelles Problem an der Börse. Aus dem privaten Bereich kennen wir das Phänomen der „rosaroten Brille“. Hierbei hindert uns der durch die Verliebtheit verschwommen und beschönigende Blick daran sachlich zu denken und Probleme zu erkennen. Im privaten wird die Person und Situation nicht ausreichend hinterfragt. An der Börse beachtet ein in einen Wert oder Sektor verliebter Trader die Contra-Argumente und Gefahren zu wenig und beschönigt sich die Situation. Er erkennt den drohenden Verlust nicht.

Die Sektoren-Verliebtheit tritt bei ungeübten Anlegern auf. Die meisten von uns sollten betroffen sein. Unbewusst werden diverse Sektoren überbewertet, zu denen man eine emotionale Bindung hat. Zumeist basiert diese auf dem eigenen Beruf. So gewichten Banker selbst bei ihrer Anlageform Banken-Werte über, Mitarbeiter von Automobil-Konzernen die der Automobil-Branche und so weiter. Der Trugschluss mehr über eine Branche zu wissen, weil man in dieser arbeitet führt oftmals zu ungewollt hohen Verlusten. Auch bestraft man sich schnell doppelt, sollte ein Sektor in Probleme geraten, so verliert man im schlimmsten Fall seinen Job und viel Geld durch die Übergewichtung im Depot.

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Heimattreue

Ähnlich wie diverse Sektoren unterbewusst übergewichtet werden, so besteht auch eine emotionale und depot-basierte Bindung an die Heimat. So machen deutsche Unternehmen nur zwischen 4 und 6% aller an den Börsen weltweit gelisteten Unternehmen aus. Umfragen ergaben jedoch, dass eben jene Unternehmen bei deutschen Anlegern oftmals mindestens 1/3 der Depotsumme in Anspruch nehmen. So auch in anderen Ländern zu beobachten. Erneut gilt der Grundsatz, dass die Gefahr besteht sich doppelt zu bestrafen: rutscht die Heimat in eine konjunkturelle Rezession, so verliert man ebenfalls überproportional stark bei seinen Anlagen. Die Diversifikation sollte auch das Verteilen der eigenen Anlagesumme auf verschiedene Länder und Kontinente enthalten.

 

Harmonie-Streben

Wie in den letzten Artikeln bezüglich der Status-Quo-Anhänglichkeit beschrieben tun wir uns schwer mit Entscheidungen. Wir stehen nicht gerne im Konflikt mit anderen Personen, mit Problemen/Situationen oder mit uns selbst. Vor uns selbst können wir nicht weglaufen oder uns aus dem Weg gehen. Eine Kaufentscheidung bewegt uns tagelang. Wir grübeln und denken, denn der Kauf bedeutet, dass man andere möglich bessere Alternativen nicht kaufen wird. Haben wir uns dann entschieden, dann entwickeln wir schnell eine emotionale Bindung zu diesem erworbenen Wert. Die neue Position ist das Resultat einer Entscheidung. Unser „Baby“ sozusagen. Und wir stehen zu unserem Baby in guten wie auch in (leider) schlechten Zeiten. Wir schauen über Buch-Verluste hinweg, da diese ja nur theoretisch sind. Wir beschönigen die Situation und vieles mehr. Diese Komponenten haben wir bereits kennengelernt in den letzten Ausführungen. Hinzukommt: Wie in der Liebe klammern wir negative Anzeichen aus. Wir wollen sie nicht sehen. Wir haben einen emotional besessenen Blick auf unsere Position. Wir halten zu lange, laufen weit in die Verluste und vergeben die Möglichkeit frühzeitig mit kleinen Verlusten zu verkaufen und diese mit einer besseren Alternative wieder zu erwirtschaften. Verliebtheit ist für Trader eine verlustbringende Falle.

 

Chancenfixierung

Eine Aktie A hat das Potential in den kommenden 12 Monaten um 40% zu steigen. Eine Aktie B das Potential für 15%. Wir wissen, dass sich die meisten Anleger für Aktie A entscheiden würden. Anleger sind auf Chancen aus. Man sucht nach der meistmöglichen Rendite. Man möchte den anderen beweisen, dass man besonders clever und gut ist. Das Problem dessen ist, dass Aktie A neben der höheren möglichen Rendite meist auch mehr Risiken mit sich bringt. Die Rendite ist entsprechend dem Risiko höher. Chancenfixierte Trader suchen nach Möglichkeiten und ihrem lucky trade. Sie greifen in fallende Messer und kaufen sich unreflektiert in volatile Märkte ein auf der Suche nach dem ganz großen Geld. Doch auch die Verluste können bei diesem Verhalten wesentlich größer ausfallen. Ist uns die höhere mögliche Rendite das Risiko eigentlich wert? Und muss es der große Wurf sein oder genügt nicht eine risikoärmere Anlageform, welche sich in den kommenden 5 bis 10 Jahren kräftig auszahlen wird? Handelst du um dein Ego zu bedienen oder geht es dir um die clevere Geldanlage? Chancenfixierung bedeutet für die meisten Trader drohender Verlust!

 

Ohne Plan am Markt

Die vielen bereits erarbeiteten psychologischen Einflüsse und Emotionen muss ein Anleger im Griff haben. Arbeitet er ohne Plan, Ziel und Struktur, dann ist er ein gefundenes Fressen für Fehler durch irrationales Verhalten. Grenzen nach oben und unten, Pläne und Strategien sind wichtig, um kontrolliert und nicht affekt-getrieben vorzugehen.

Außerdem sollten wir uns an meinen Hinweis in einem der vorherigen Artikel erinnern: Es liegt in der Psychologie des Menschen zu denken, dass alle anderen von etwas betroffen sind, aber man selbst nicht. Auch du bist höchstwahrscheinlich „Opfer“ einer dieser Anomalien und psychologischen Fallen. Rollst du dich in Watte und weist Verantwortung Schuld von dir, so entwickelst du dich nicht weiter. Analysiere dich selbst: was hast du im Depot übergewichtet? Warum? Besteht Verliebtheit? Wie ist dein Risiko-Management aufgestellt – wie oft handelst du Chancen anstelle Werte? Wir machen viele Fehler und können immer wieder an uns selbst als Trader arbeiten.

In meinem nächsten Artikel in 14 Tagen möchte ich dann auf die Charakterbildung eines Traders eingehen. Wir haben nun viel über Psychologie, Theorien, Systeme und Fallen gelesen. Doch wie sollte ein Trader vorgehen, um sich selbst zu schulen und sein Verhalten zu optimieren?

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Die Renditelüge der Fonds

Immer wieder greifen Anleger und Sparer auf Fonds bzw. Investmentfonds (beide Begriffe meinen dasselbe) zurück. Die Freude ist dann meistens am Ende des Jahres groß, wenn Ihnen Ihr Bank- oder Vermögensberater voller Stolz berichtet: „Ihr Fonds hat im vergangen Jahr eine Rendite von 7 Prozent erzielt“. Bedeutet das aber, dass aus Ihren 1000 EUR Startkapital jetzt 1070 EUR wurden?

Gesprächsprotokoll zwischen einem Vermögensberater und einem Kunden. Die Zahlen beruhen auf wahrer Begebenheit.

Fondsrendite die Lüge

Wenn Vermögensberater über Fondsrendite sprechen.

Gesprächsprotokoll: Vermögensberater vs. Kunden

Berater: Sie haben in Ihrem Fondssparplan jetzt 2.483 EUR und somit eine Rendite von 8,35%.

Kunde: Das klingt doch super. Wie lange läuft der Sparplan jetzt schon genau?

Berater: Seit 27 Monaten sparen Sie jetzt schon fleißig.

Kunde: Okay, wenn ich jetzt seit 27 Monaten 100 EUR spare, dann sollte ich doch schon mehr als 2.700 EUR in meinem Fondssparplan haben?

Berater: Gerade am Anfang sind die Gebühren bei einem Sparplan etwas höher. Von den 2.700 EUR wurden für 2.291,67 EUR Fondsanteile gekauft und der Rest waren Gebühren.

Kunde: Über 400 EUR…

Fonds – Fluch oder Segen?

Das Schöne an einem solchen Investmentfonds besteht doch in der Leichtigkeit der Geldanlage. Die 50, 100, 200 oder sogar 500 EUR werden jeden Monat einfach automatisch von dem Konto abgebucht und investiert. Weitere Vorteile von Fonds sind unter anderem, dass man sein hart erarbeitest Geld in die Hände eines vermeintlichen Profis gibt und dieser das Geld diversifiziert anlegt.

Gerade das monatliche Investieren kann aber auch schnell zu einem Nachteil werden. Der Grund hierfür ist die fehlende Übersicht. Oder haben Sie die Rendite schon einmal nachgerechnet. Jeden Monat bekommt der Fondsverwalter sein Geld, aber wieviel habe Sie nach drei Jahren eingezahlt und was ist dieses Investment heute wert.

Eingezahlte
Summe
Investierte

Summe

Vermeintliche
Rendite
Rendite
3.600,00 3.428,64 4,00 % – ­0,65 %
3.600,00 3.428,64 5,00 % + 0,36 %
3.600,00 3.428,64 6,00 % + 1,38 %

Die Tabelle zeigt drei Fondssparpläne mit unterschiedlichen Renditen. Alle Sparpläne wurden über 3 Jahr mit einem monatlichen Investmentbetrag von 100 EUR bespart. Als Ausgabeaufschlag wurden wie branchenüblich 5 Prozent angenommen und die Verwaltungsgebühren beliefen sich in den Beispielen auf 1,5%.

Diese drei Beispiele und auch die Konversation weiter oben zeigen, dass man gerade die Kosten bei Fonds und Fondssparplänen im Auge behalten muss. Nachfolgend möchte ich eine Übersicht aller Kosten darstellen, sodass Sie für Ihr nächstes Gespräch mit Ihrem Bankberater bzw. Vermögensberater gewappnet sind.

 

Welche Kosten entstehen durch Fonds?

Die Kosten eines Fonds werden in die folgenden Kategorien aufgeteilt: der Ausgabeaufschlag, die Verwaltungsgebühren, die Depotgebühren, die Performance Fee, die Transaktionskosten und die sonstigen Kosten.

 

Ausgabeaufschlag:

Die Höhe des  beim Kauf fälligen Ausgabeaufschlags hängt von der Form des Investmentfonds ab. Bei Geldmarktfonds kann er mit einem typischen Wert von  einem Prozent deutlich geringer ausfallen als beispielsweise bei Aktienfonds, bei welchen er nicht selten fünf Prozent beträgt. Bei einer monatlichen Sparrate von 100 Euro werden also beim Geldmarktfonds Anteile im Wert von 99,01 Euro erworben, wohingegen beim Aktienfonds nur Anteile für 95,24 Euro gekauft werden können (100 Euro = 101% bzw. 105%). Die Fondsanteile werden an die Fondsgesellschaft und nicht direkt am Markt verkauft. Selten wird daher zusätzlich ein Rücknahmeabschlag erhoben.

 

Verwaltungsgebühr:

In der Regel werden null bis zwei Prozent als Verwaltungsgebühr erhoben. Oftmals ist sie umso höher je geringer der Ausgabeaufschlag ist. Sie wird jährlich oder monatlich aus dem Fonds bezahlt. Liegt der Fondswert beispielsweise bei 20.000 Euro und die Gebühr 1,5%, wird ein Betrag von 300 Euro jährlich bzw. 25 Euro monatlich fällig. Das neue Fondsvermögen ist gleichzeitig auf 19.700 Euro gesunken.

 

Depotbankgebühr:

Das Vermögen des Fonds wird von der Investmentgesellschaft bei einer Depotbank hinterlegt, die für das Führen des Depots eine Gebühr erhebt. Diese wird normalerweise aus dem Fondsvermögen entrichtet.

 

Performance Fee:

Ist die Entwicklung eines  aktiv gemanagten Fonds besser als der vorher festgelegte Vergleichsindex, wird die erfolgsabhängige Performance Fee fällig. Hier einmal eine Beispielrechnung: Die Performance Fee beträgt 20%. Das Fondsvermögen liegt bei 20.000 Euro. Der Fonds hat in diesem Jahr 6%, der Vergleichsindex hat 4% erzielt. Von den zusätzlich erzielten 400 Euro (2% von 20.000 Euro) erhält die Gesellschaft 80 Euro bzw. 20%.

Der Fonds hat in diesem Jahr sechs Prozent Plus gemacht, der Vergleichsindex nur vier Prozent. Das Mehr an Rendite von zwei Prozent sind 400 Euro. Davon bekommt die Gesellschaft 20 Prozent, also 80 Euro.

Die Investmentgesellschaft partizipiert also am besseren Abschneiden im Vergleich zum gewählten Vergleichsindex, beteiligt sich aber nicht zwangsweise auch an Verlusten. Zusätzlich ist folgendes Szenario möglich: Der Vergleichsindex hat 5% an Wert verloren, der Fond hat mit -3% dennoch besser abgeschnitten. Auch in diesem Fall lässt sich die Investmentgesellschaft die bessere Performance über die Performance Fee vergüten.

 

Transaktionskosten:

Findet im Fonds eine Umschichtung statt – einige Wertpapiere werden verkauft andere dafür gekauft – müssen die Anleger Transaktionskosten bezahlen. Die Transaktionskosten sind umso höher je häufiger umgeschichtet wird – und mit ihnen schwindet die Rendite. Oftmals ist es aufgrund mangelnder Transparenz schier unmöglich die genaue Höhe der Transaktionskosten zu beziffern.

 

Sonstige Kosten

Bei der Erhebung von sonstigen Kosten ist die Fantasie der Investmentgesellschaft riesig. Rechtliche Grenzen gibt es kaum. So wird beim Kauf ein Ausgabeaufschlag und zusätzlich beim Verkauf ein Rücknahmeabschlag fällig. Verleiht der Fonds Wertpapiere und verdient dadurch Geld, wird eine zusätzliche Gebühr erhoben. So könnten wir hier noch weitere Gebühren nennen, die sich eigentlich jeder Grundlage entziehen. Um herauszufinden, welche sonstigen Gebühren anfallen, müssen die Fondsunterlagen genau geprüft werden. Beim Vergleich der anfallenden Kosten der verschiedenen Fonds kann die Total Expense Ratio (TER) bzw. die Gesamtkostenquote ausschlaggebende Informationen liefern. Auch wenn die TER für Transparenz sorgen soll, ist das nur teilweise der Fall, da nicht alle Kosten wie beispielsweise der Ausgabeaufschlag oder die Performance Fee enthalten sind.

 

Was kostet ein Fonds?

Fonds erreichen oft eine stattliche Rendite, die einem das Wasser im Mund zusammenlaufen lässt. Jedoch sind diese Angaben mit großer Vorsicht zu genießen. Was ein Anleger unbedingt verstehen sollte, ist, dass die Fondsgesellschaft als erstes bezahlt wird. Sie nimmt sich etwas von Ihrer Zahlung und nur von einem Teil Ihrer Zahlung werden anschließend Anteile gekauft. Zusätzlich werden dann alle weiteren anfallenden Gebühren auch von noch von dem Fondsvermögen abgezogen. Um einen sehr guten Eindruck für die Kosten eines Fonds zu erhalten, hilft ein Fonds-Rechner. Einen sehr guten Rechner, den ich bei meiner Recherche für diesen Artikel gefunden, wird zum kostenlosen Download von der Verbraucherzentrale (https://www.verbraucherzentrale.de/fonds-kostenrechner) angeboten. Diesen habe ich auch für die Beispiele in der Tabelle verwendet.

 

Tricks und Kniffe der Branche

Ein weiterer Trick der Fondsgesellschaften ist die Werbung mit vergangen Renditen und „Kursgewinnen“. So werden beispielsweise viele Fonds mit einem recht kleinen Anlagevolumen risikoreich gemanagt. Sollten diese dann überdurchschnittlich gut performen, werden sie der Öffentlichkeit vorgestellt und beworben. Das mit einem 10 mal oder sogar 1.000 mal größerem Anlagevolumen dann keine außerordentlich guten Rendite erzielt werden, ist keine Überraschung. Dennoch ist die Overall Performance im Durchschnitt auch noch einige Jahre später sehr beeindruckend und das obwohl Sie schon seit einigen Jahren eine geringe Rendite erziehlen.

 

Zusammenfassung:

Fonds sind eine Möglichkeit sein Geld anzulegen, aber nicht unbedingt die Beste. Der ausschlaggebende Vorteil liegt darin, dass Ihr Geld jeden Monat vom Konto abgeht und Sie nichts weiter tun müssen. Des Weiteren brauchen Sie keinerlei Vorwissen und müssen sich auch nicht weiter mit dem Thema beschäftigen. Vielen ist die Rendite hier sogar ziemlich egal, da sonst man gar nichts gespart hätte. Getreu dem Motto: Mit vollen Händen zum Fenster raus (Was auf dem Konto ist, kann auch ausgegeben werden).

Dennoch sollte man die Kosten im Blick halten, schauen wie lange es den Fonds schon gibt und seine vermeintlichen Renditen kritisch hinterfragen.

 

Alternativen zu Fonds

Wer sich etwas mit dem eigenen Geld beschäftigen möchte und nach Alternativen sucht, der findet auf unserer ETF-Seite alles zu dem Thema und kann sich über die richtige Kombination von ETFs informieren – So schlagen Sie den Markt ohne hohe Gebühren für viele Zwischenhändler (Berater, Fondsverwalter, Bank, usw.) zu zahlen.

 

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Momentum Indikator – Technische Analyse

Der Momentum Indikator – Funktionsweise, Anwendung und Signale

Der Momentum Indikator ist ein Oszillator, also ein um eine Mittel bzw. in diesem Falle klassisch der Nulllinie schwankender (oszillierender Indikator).  Der Momentum ist der wohl am meisten verwendete Indikator. Er besticht durch seine enorme Einfachheit. Dies macht den Indikator wesentlich intuitiver als manch andere technische Analysemethode. Durch seine einfache Berechnungsweise ist der Indikator in quasi jeder Handelsplattform verfügbar.

Die Nulllinie ist eine dem Indikator hinzugefügte statische Linie. Sie resultiert nicht aus der Berechnungsformel, sondern ist vielmehr aus signalgebenden Gründen für den Indikator interessant. Die verschiedenen Signale, die aus dem Momentum generiert werden können, werden später genauer betrachtet und in dem zugehörigen Video noch anhand eines Beispiels verdeutlicht.

Berechnung des Momentum Indikators

Dem Momentum Indikator lieg keine besonders komplizierte Berechnungsformel zu Grunde. Der Indikator berechnet lediglich die Differenz vom aktuellen Schlusskurs zum Schlusskurs vor n Tagen. Der Inputfaktor, der dem Indikator in den Handelsplattformen übergeben wird, ist eben dieses n –also die Anzahl an Tagen, die der Indikator in die Vergangenheit gehen soll. Selbstverständlich kann der Indikator auch Intra-Day verwendet werden. In diesem Falle geht der Indikator dann n Perioden zurück: seien es 5min, 15min oder Stundenintervalle. Formal sieht die Berechnung des Indikators wie folgt aus:

Oszillatoren

Je positiver oder negativer der Wert des Indikators, desto besser oder schlechter war die Performance des Marktes im gewählten Zeitfenster. Im Modell der Risikoprämien ist Momentum einer der stabilsten Performance-Faktoren (selbst stabiler als Value). Die Idee hinter dem Momentum ist, dass ein Trend sich selbst immer wieder bestätigen sollte und starke Kursbewegungen das Interesse von noch nicht investierten Marktteilnehmern weckt und diese auf den schon fahrenden Zug aufspringen. Von eben diesen Händlern profitiert der Nutzer des Momentum Indikators. Es ist wichtig zu bemerken, dass manchmal das Momentum auf 100 standardisiert wird (Werte über 100 sind dann bullishes Momentum, Werte unter 100 bearishes Momentum).

Trading mit dem Momentum Indikator – Momentum Signale

Momentum –  Das Überschreiten der Mittellinie

Sobald der Indikatorwert die Nulllinie überschreitet, kann man davon ausgehen, dass das Marktumfeld sich gewandelt hat. Die Rendite der vergangenen Periode wechselt. Positionen, die in diesem Zeitfenster eröffnet wurden und die bis jetzt noch profitabel waren, sind nun unter Wwasser. Gleichzeitig werden Händler bestätigt, die die richtige Position eingenommen haben. Objektive Beobachter sehen eine solche Wende und bekommen unter Umständen Interesse in einen Markt zu investieren, da sie von der entsprechenden Marktrichtung überzeugt sind und nun ebenfalls Positionen einnehmen wollen. Dieses sehr einfache Signal kann so viele Informationen über den Markt und seine Teilnehmer liefern.

Anders als bei einem MACD Signal versucht der Händler hier nicht in eine Korrektur hinein zu handeln, sondern er sucht nach einem Markt, der sich in die gewünschte Richtung bewegt. Der Trader fährt also einen anderen Stil als ein Marktteilnehmer, der sich z.B. Fibbonacci Retracements oder dem MACD-Crossover bedient.

Momentum Divergenzen – tiefere Hochs oder höhere Tiefs

Neben dem klassischen Ansatz des Momentums, Bewegungen zu erkennen, hat sich auch die Methode Divergenzen zu handeln zunehmend etabliert. Das Momentum eignet sich auch sehr gut, um die Stärke eines Trends zu messen. Erreicht der Basiswert in seinem Trendverlauf ein neues höheres Hoch oder ein tieferes Tief, welches nicht durch ein höheres Hoch bzw. tieferes Tief im Momentum Indikator bestätigt wird, so deutet dies auf ein Abschwächen des Trends hin. Die Idee dahinter ist, dass ein Trend sich verstärken sollte. Bei starken Bewegungen sollte die Rendite des Marktes in der jeweiligen Trendrichtung groß sein. Erreicht der Markt nun also in einem Trend ein neues Hoch, verliert aber an Dynamik, so wird dies im Momentum Indikator durch ein tieferes Hoch sichtbar. Selbiges gilt auch für einen Abwärtstrend. Natürlich ist dies auch im Kursverlauf erkennbar, jedoch glättet der Momentum Indikator diesen Zusammenhang und ermöglicht durch die Signallinie zudem die Erzeugung eines Signals.

Wo findet man den Momentum Indikator in den gängigen Handelsplattformen

Trader Workstation

Die Traderworkstation ist eine professionelle Handelsplattform für den Aktien-, Futures-, Options- sowie FOREX- und Bonds-Handel. Sie ermöglicht das Einbinden verschiedenster Datenfeeds und unterstützen durch die Verwendung gängiger Programmiersprachen auch die Erstellung von Handelssystemen. Ein Orderbuchtrader sowie ausgefeilte Tools zur technischen Analyse, Risikoszenarien und Impliziter Volatilitätsanalyse sind integriert. Angeboten wird sie z.B. hier.

Wie man einen Chart öffnet und das Momentum hinzufügt, zeigt das Video.

Metatrader 5

Der Metatrader 5 ist der Nachfolger der von den meisten Forex und CFD Brokern angebotenen Software MT4. Was sich im Vergleich zum MT4 geändert hat, kann nachgelesen werden.

Wie man einen Chart öffnet und den Momentum Indikator hinzufügt, lässt sich dem Video entnehmen.

Lernen Sie jetzt das Traden

Börsenpsychologie 4.0 – Kognitive Verzerrungen

Schon der große André Kostolany stellte fest, dass die Börse gerade Mal zu 10% auf Fakten reagiere, alles andere sei Psychologie. Wer die bereits veröffentlichten drei Beiträge dieser Börsenpsychologie-Reihe gelesen hat, wird diese Aussage durchaus unterschreiben. Psychologie ist der Schlüssel zum Erfolg für Trader. Selbst Charttechnik (bildet Verhaltensmuster ab) und Fundamentalanalyse (Bewertung mit fundamentalen Daten) basieren auf psychologischen Aspekten. Nun möchte ich mit dir tiefer in die Materie der Börsenpsychologie eintauchen. In diesem Beitrag wird es um kognitive Verzerrungen gehen.

Kognitionsproblem ist ein Sammelbegriff für zahlreiche psychologisch fehlerhafte Neigungen beim Wahrnehmen, Erinnern, Denken und Urteilen. Diese vier Begriffe lassen sich auch als kognitive Prozesse zusammenfassen. Kommt es zu irrationalen Ausprägungen, so sprechen wir von kognitiven Verzerrungen. Wir selbst bemerken diese Vorfälle meist nicht und lassen uns unbewusst in die psychologische Falle locken. Viele kognitive Probleme basieren auf der kognitiven Heuristik, welche besonders für Trader ein Problem bzw. einen wichtigen Aspekt darstellt.

Hä … was? Heuristik? Die Prospekttheorie der Heuristik hatte ich bereits im zweiten Beitrag dieser Themen-Reihe erklärt. Hier kannst du diesen Artikel lesen. Als kurze Wiederholung: Bei der Heuristik handelt es sich um das menschliche Verhalten in Situationen mit begrenztem Wissen und wenig Zeit eine anwendbare Lösung zu finden. Auch Trader verfügen nie über ausreichend Informationen und müssen doch unter hohem Zeitdruck handeln. Die Anomalien und Verzerrungen, welche aus diesem Einfluss auf unsere Psyche entstehen, sind gewaltig.

Warum ist es wichtig, kognitive Verzerrungen zu kennen? Ich möchte doch handeln, Kurse analysieren und Gewinne machen. Wieso soll ich mich psychologischen Fehlfunktionen bei Menschen beschäftigen? Wer Menschen versteht, der versteht die Börse. Kurse sind ein Abbild menschlichen Handelns. Und das auch noch in Zeiten zunehmender Automatisierung. Wer versteht, wie sich Menschen in gewissen Situationen verhalten könnten, versteht weitaus mehr von der Börse als die meisten.

 

Übersicht der kognitiven Verzerrungen

Ich möchte im Folgenden auf eine Vielzahl von Verzerrungen eingehen. Ich bin mir sicher, dass du dich bei zahlreichen dieser wiederfinden wirst. Kannst du dir diese merken und traust du dich stets zu hinterfragen? Wer seine unbewussten Fehler bewusst erkennt bzw. erahnt oder ein Gefühl entwickelt, wann die eigene Psyche zu Verzerrungen neigt, wird selbst deutlich rationaler und sachlicher agieren.

Trading bedeutet in erster Linie sich selbst kennenzulernen und mit sich selbst zu arbeiten. Die meisten Fehler begeht man selbst und man selbst ist in der Rolle Aktien und Situationen bewerten und Handelsentscheidungen treffen zu müssen. Wir tun dies durchaus nicht nüchtern, sondern sind hierbei menschlich anfällig für Fehler. Unsere Psyche, vor allem das Unterbewusstsein, üben hier immer wieder großen Einfluss aus.

Bevor du die Möglichkeit hast, dir die zahlreichen kurzen Definitionen anzuschauen, möchte ich dein Interesse mit der ersten und aus meiner Sicht wichtigsten kognitiven Verzerrung anregen: Der Ankereffekt oder auch achoring effect. Hierbei lassen sich Anleger durch eine unbewusste Information in ihrer Entscheidung beeinflussen. Diese Information verzerrt die eigene Wahrnehmung. Beispielsweise wurden Personen in einem Naturkundemuseum befragt, wie viel Geld sie bereit wären für die Rettung von Vögeln einer Ölpest zu spenden. Die Entscheidungsfindung wurde bei einigen Gruppen mit dem Anker 5 und anderen mit dem Anker 400 beeinflusst. Der Anker wurde in Fragen wie „Wären Sie bereit 5$ zu spenden?“ versteckt. Zu erkennen war, dass die erste Gruppe im Durchschnitt 20$ angab und die zweite Gruppe 143$ bereit war zu geben. Beide Gruppen waren in ihrer Entscheidungsfindung unbewusst an den Anker gebunden. Am Kapitalmarkt können das die eigenen Aussagen sein. Hat man sie einmal gemacht, dann sind sie der Anker in allen Überlegungen. Aber auch Aussagen anderer Personen können zum Anker werden, selbst wenn sie nicht mehr oder weniger Wissen als wir besitzen. Wir erleben diese Anker immer wieder in der Berichtsaison, wenn Analysten die Erwartungen definieren. Ob ein Unternehmen nun den Umsatz um 40 oder 35% steigert, ist in den meisten Fällen unwichtig. Beides stellt durchaus sehr gute Werte dar. Doch wenn die Erwartung des Marktes bei 40% verankert ist, wird ein Wachstum um 35% oftmals mit Verkaufswellen bestraft. Unter den Erwartungen. Schlecht. Der Anker findet sich an der Börse in allen Bereichen. Überall werden Erwartungen und Faustregeln definiert. So gilt ein KGV von 30 weithin als sehr schlecht und eines von unter 10 als sehr gut. Doch so pauschal kann man dies eigentlich nicht sagen. Der Anker ist für die meisten dennoch im Geiste verankert. Anleger sollten sich jederzeit bewusst machen, wo die Anker liegen und hinterfragen, ob sie selbst in ihrer Entscheidungsfindung durch einen solchen beeinflusst wurden.

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Quelle: https://www.facebook.com/onvista/photos/a.159050399636.114099.126427804636/10154729000154637/?type=3&theater

 

 

Attributionsfehler

Attributionsfehler

Bei dieser auch Korrespondenzverzerrung genannten Verzerrung handelt es sich um das Ereignis, dass Menschen einem Problem häufig Charaktereigenschaften zu Grunde legen und überbewerten, sowie den Einfluss externer Faktoren unterschätzen. Beispiel: „Er handelt so, weil er Ausländer ist“.

Bestätigungsfehler

Bestätigungsfehler

Sich selbst zu hinterfragen, den Status Quo zu kritisieren und einen bestehenden Standpunkt zu verlassen, ist psychologisch eine der unangenehmsten Dinge, welche es für Menschen gibt. Aus diesem Grund tritt häufig der Fehler auf, dass Informationen so ausgelegt und interpretiert werden, dass sie in die eigene Sichtweise passen. Dieses Phänomen tritt an der Börse meist in Kombination mit der „Wertverliebheit“ auf, bei der sich Anleger die Informationen für einen Wert so manipulieren, dass dieser immer positiv wirkt. Doch ist sich selbst zu belügen der richtige Weg?

Überzeugungsbias

Überzeugungsbias

Menschen tendieren dazu glaubwürdigen Schlussfolgerungen zu folgen, auch wenn diese falsch sind.

Bias Bling Spot

Bias Bling Spot

Forscher erkannten das Phänomen, dass Menschen sich selbst meist als unbeeinflusst halten. Alle sind falsch informiert und manipuliert – nur ich nicht? Dies erkennen wir aktuell bei Reichsbürgern und Verschwörungstheoretikern, welche meinen, dass nur sie die eigentliche Wahrheit erkannt haben. Dies ist eine kognitive Verzerrung der Realität.

Default Effekt

Default Effekt

Menschen tendieren zu der Option, welche zutrifft, obwohl sie sich selbst für keine Option entschieden haben. An der Börse tendieren Anleger zu solchen Werten, welche gut laufen, mit der Meinung das doch geahnt zu haben, obwohl sie selbst nicht investiert sind. Hierbei wird das Selbstwertgefühl gesteigert – man hat zwar nichts getan, aber schreibt sich dennoch einen Erfolg zu.

Déformation professionnelle

Déformation professionnelle

Typische Verhaltensweisen aus dem eigenen Beruf überträgt der Mensch gerne auch auf andere Bereiche, obwohl dies so nicht immer funktioniert. Er geht davon aus, dass sein professioneller Weg immer der richtige Weg sei.

Dunning-Kruger-Effekt

Dunning-Kruger-Effekt

Hierbei handelt es sich um das Phänomen, dass inkompetente Menschen sich selbst oft stark überschätzen und andere Menschen unterschätzen. Die eigene Inkompetenz, welche man sich selbst nicht eingestehen will, wird durch eine eigene irrationale Aufwertung und die Abwertung der Umgebung vermieden.

Halo Effekt

Halo Effekt

Für die Börse weniger von Bedeutung, aber dennoch interessant: Oft schließen Menschen von den bei einer anderen Person bekannten Eigenschaften auf unbekannte.

Kontrasteffekt

Kontrasteffekt

Für die Börse ungemein wichtig! Eine Information, welche isoliert mittelmäßig bewertet werden würde, wird positiver bewertet, wenn eine negative Information (der Kontrast) vorrangeht. Kennen Sie nicht auch den Spruch „Erst die gute oder schlechte Nachricht?“ und wählen Sie nicht immer erst die schlechte, um dann die gute im Kontrast noch besser zu sehen? Unbewusst! Unternehmen machen sich dies bei der Berichterstattung zu Nutze. Börse basiert auch auf Informationen. Doch die Darstellung dieser bewirkt auch viel.

Kontrollillusion

Kontrollillusion

Unter Kontrollillusion versteht man die falsche Annahme auf etwas Einfluss ausüben zu können, obwohl man dazu nicht in der Lage ist.

Rückschaufehler

Rückschaufehler

Ist es nicht lästig, wenn man recht behält und der Gegenüber dann plötzlich der Meinung selbst das ja auch so argumentiert zu haben? Oft wird die eigene Aussage in der Vergangenheit verfälscht, sobald das Ergebnis in der Gegenwart bekannt ist.

Illusorische Korrelation: Dies ist wohl Alltag an der Börse. Hierbei handelt es sich um den Fehler, dass Menschen zwischen zwei Dingen einen Zusammenhang sehen, der so nicht vorhanden ist. Wie oft liest man denn nicht, dass dieses und jenes Ereignis derzeit die Kurse bewegen soll. Manchmal richtig, manchmal Illusion.

Vermessenheitsverzerrung

Vermessenheitsverzerrung

Überschätzen der eigenen Fähigkeiten.

Scope Insensitivity / Scope Neglect

Scope Insensitivity / Scope Neglect

Das Nichtbeachten der geringeren Größe eines Problems. Hierbei wird zwei Problemen die gleiche Wichtigkeit/Einflusstärke zugeordnet und nicht ausreichend unterschieden.

Status Quo Bias

Status Quo Bias

Effekt, dass Menschen den Status Quo bevorzugt erhalten wollen, und sogar Verbesserungen ausschlagen und Nachteile in Kauf nehmen. Menschen wagen selten den (risikoreichen) Schritt den Status Quo zu verlassen, selbst wenn dieser Schritt zu einer Verbesserung dessen führen könnte.

Lake-Wobegon-Effekt

Lake-Wobegon-Effekt

Die selbstwertdienliche Verzerrung führt dazu, dass Menschen alles tun ihr Selbstwertgefühl aufrechtzuerhalten. Sich Fehler einzugestehen können die wenigsten.

Muster-Illusion

Muster-Illusion

Die Apäphonie bezeichnet die Schizophrene Neigung Muster zu erkenne, wo keine sind. Die Clustering-Illusion geht in dieselbe Richtung und beschreibt die Situation, dass Menschen oft Mustern zu viel Bedeutung beimessen, obwohl diese statistisch zu selten/schwach vorkommen.

Emotionale Beweisführung

Emotionale Beweisführung

Das Phänomen, dass Menschen ihre emotionale Reaktion als Beweis einer Annahme anführen. Nur weil man im ersten Moment ein schlechtes Gefühl hatte ist dies nicht der Beweis, dass etwas tatsächlich schlecht ist.

Alles an der Börse besteht aus Reaktion, Bewertung und menschliches Handeln. Hierbei nehmen Trader Kursbewegungen und Informationen wahr. Da sie keine Maschinen sind agieren sie nicht rational, sondern emotional. Die Börse basiert auf Emotionen und Handlungsmustern von Massen.

Selektive Wahrnehmung

Selektive Wahrnehmung

Großen Einfluss übt dabei die selektive Wahrnehmung von Tradern aus. Darunter versteht sich auf der einen Seite das Priming (Bahnung). Hierbei handelt es darum, dass viele gleiche Reize die Wahrnehmung dieses Reizes verstärken. Wer immer wieder Verluste mit Rohstoffen gemacht hat wird in Zukunft auf jegliche, auch kleinere, Schwankungen wesentlich nervöser reagieren. Auf der anderen Seite befindet sich das Framing (Einordnen). Neben der Psychologie ist die Wahrscheinlichkeitsbestimmung mit das Wichtigste, was ein Trader beachten muss, und auch eine der Hauptursachen für Fehler und Verluste. Kann man die Wahrscheinlichkeit nicht bestimmen, so wird das Ereignis in ein Umfeld eingeordnet. Kann der Trader zum Beispiel das Risiko eines Unternehmens nicht einschätzen, so ordnet er dieses in das ihm bekannte Risiko einer Branche ein. So sieht er beispielsweise in allen Hochzinsanleihen große Risiken, obwohl es bessere und schlechtere High-Yield-Bonds gibt.

Trägheit und Ansteckung

Trägheit und Ansteckung

Menschen sind nicht nur Träge und halten am Status Quo fest und manipulieren ihre Umgebung lieber als sich einen Fehler einzugestehen. Auch lassen sie sich wahnsinnig schnell anstecken. So ahmen Trader andere Trader meist nach aus Angst davor etwas zu verpassen. Auch fanden Studien heraus, dass junge Fond-Manager meist das Verhalten der Branche nachahmen und kaum individuell Handeln, um im Falle eines Crashs nicht allein zu sein. Kaum jemand wagt es sich antizyklisch gegen einen Trend zu stemmen. So wäre er doch im schlimmsten Fall der alleine Verlierer und der geballte Hohn würde sich nur auf ihn konzentrieren anstelle sich auch eine Masse zu verteilen in der man sich wegducken kann. Ist deswegen auch der Ansatz der Trend-Folger der beliebteste und sinnvollste? Die meisten Anleger laufen dem bestehenden Trend nach. Sie lassen sich anstecken.

Mentale Buchführung

Mentale Buchführung

Auch dies ist eine gewichtige Fehlerquelle. Um die Übersicht über Einnahmen und Ausgaben zu haben führen wir mentale Konten. Fiktiv sortieren wir Einnahmen und Ausgaben in verschiedene Kategorien ein. Dies kann zu unserem Vorteil sein, wenn wir so die Übersicht behalten. Es kann jedoch auch zu unserem Nachteil sein und zu irrationalen Handlungen führen.

Richard Thaler erforschte dies anhand eines Experiments mit Theaterbesuchern. Eine Karte kostet 10$. Einigen Leuten, welche in der Schlange standen, sagte er, dass sie ihre schon gekaufte Theater-Karte verloren hätten und sie müssten sich eine zweite kaufen. 56% (44% waren dazu bereit) der Besucher waren dazu nicht bereit. Mental addierten sie die Kosten in einem mentalen Konto. 20$ für einen Theaterbesuch auszugeben war mehr als ihnen dieser Wert war. Einer anderen Gruppe, welche die Karten noch kaufen musste, sagte er, dass sie die 10$ im Portemonnaies leider verloren haben und die Theater-Karte nun mit EC-Karte bezahlen müssten. In diesem Fall waren lediglich 12% nicht bereit dazu. 88% der Besucher kauften sich die Theater-Karte trotzdem. In ihrem mentalen Verständnis verbuchten sie den Verlust der 10$ in einem anderen fiktiven Konto. Der Theaterbesuch kostete in ihrer Sichtweise weiterhin 10$.

Die Verlustaversion ist im ersten Fall größer. Durch die unterschiedliche mentale Buchführung fühlt die ersten Gruppe eines Verlust von 20$ und hat eine höhere Abbruchrate diesen Verlust nicht zu realisieren. Die zweite Gruppe hat einen gefühlten Verlust von nur 10$ und steht diesem weniger emotional berührt gegenüber. Auch erkennen wir das Festhalten am Status Quo. Ein Theaterbesuch kostet 10$ und ist somit auch 10$ wert. Die Besucher sind nicht dazu bereit von diesem Status abzurücken. Eine Veränderung auf 20$ wird als schlecht und zu vermeiden wahrgenommen. Die erste Gruppe scheut sich dementsprechend davor. Die zweite Gruppe verrechnet die Kosten anders und merkt eine Veränderung des Status Quo nicht.

Dies sollten Sie auch an sich selbst untersuchen. Ordnen Sie Verluste falsch ein? Akzeptieren sie Verluste an der einen Stelle, weil sie diese unbewusst mental bei „Rohstoffen“ verbuchen und andere Verluste bei „Technologie“ und sehen die Summe der Verluste nicht?

Endowment-Effekt

Endowment-Effekt

Der Endowment Effekt besagt, dass Menschen Güter, die sie besitzen, wertvoller einstufen als Güter, welche sie nicht besitzen. So kommen unterschiedliche Preise für Güter zustande, denn der Nachfrager schreibt dem Gut einen anderen Wert zu als der Anbieter.

Wir haben bereits erkannt, dass Anleger viel zu lange an Verlustpositionen festhalten. Das geschieht wegen vieler Beweggründe, aber potentiell auch durch den Endowment Effekt. Man hat die Aktie für XY Euro eingekauft. Das ist eigentlich der Wert, den man dem Gut (dem Wertpapier) selbst zuschreibt. Selbst wenn man in seiner Ansicht des Wertes nachgibt und diesen senkt wird man immer mehr für die Aktie haben wollen als der Markt geben wird. Man hält an seinem Besitz fest, weil man nicht unter der eigenen Wertvorstellung verkaufen möchte.

Geldwertillusion

Geldwertillusion

Ein großer Teil des Kapitals einer Zentralbank ist die „Glaubwürdigkeit“. Ihre Aufgabe ist es auch den Wirtschafts-Subjekten eine langfristige und glaubwürdige Aussage über die Inflation zu geben. Das ist wichtig, damit es nicht zu vorschnellen, vorsorglichen und aus Sorge getriebenen Forderungen nach Gehaltserhöhungen, zum Beispiel, kommt.

Eine mögliche „Waffe“ der Zentralbank ist jedoch die Überraschungs-Inflation. Hierbei greift die Zentralbank ein und fördert eine Inflation. Die Wirtschafts-Akteure jedoch sind weiterhin im Glauben, dass keine Änderung der Inflation aufkommt. Sie gehen davon aus, dass ihr Geld immer noch so viel Wert ist wie zuvor. Dies ist dann eine Geldwertillusion.

Reziprozität

Reziprozität

Reziprozität beschreibt das Verhalten von Individuen, die dazu bereit sind anderen altruistisch entgegenzutreten. Das bedeutet, dass man einer anderen Person uneigennützig hilft und in Kauf nimmt selbst mehr Aufwand zu haben, um dem anderen zu helfen. Hierbei geht man davon aus, dass sich dieser Aufwand lohnt und der Gegenüber einem dies an anderer Stelle zurückgibt. Geben und Nehmen. So ich dir, so du mir. Wie man in den Wald ruft so hallt es heraus. Dieses Verhalten kann so stark und auch irrational sein, dass Menschen vor Allem Personen, mit denen sie nicht verwandt sind, besonders helfend gegenüber auftreten. Warum ist das irrational? Die Wahrscheinlich die Leistung mit einer Gegenleistung vergütet zu bekommen ist weitaus niedriger. Fraglich ob man diese Person wiedertrifft.

Warum ist das für die Börse entscheidend? Auch an der Börse ist starke Reziprozität anzutreffen. Anleger handeln indirekt mit Millionen weiteren Akteuren zusammen. Das Potential enttäuscht zu werden ist groß. Kauft man beispielsweise selbst Aktien eines Wertes so geht man davon aus mit vielen anderen zusammen nun Kurssteigerungen erreichen zu wollen. Verkaufen diese anderen nun und fällt der Kurs, dann wird die eigene Leistung nicht belohnt, sondern gar bestraft. Aus der Neigung anderen uneigennützig und trotz eigener Kosten zu helfen wird dann schnell Trauer oder Rache. Emotionale fühlt sich der Anleger enttäuscht und kann im Moment der Wut versuchen gegen den Markt zu handeln (Rache).

Bauchgefühl

Bauchgefühl

Die Intuition ist eine grundlegende Art der Wahrnehmung. Hierbei wird ohne bewusstes Denken die Gesamtheit aller Fakten und Faktoren erfasst und mit bekannten vergangenen Erfahrungen verglichen. Aus der Kombination dieser Dinge entsteht eine Vorahnung oder auch Intuition. Auch der Geistesblitz ist eine Form dessen.

Ein Bauchgefühl muss also nicht zwingend etwas schlechtes sein. Man hat dieses jedoch nicht bewusst denkend erlangt, sondern unbewusst. Menschen neigen dazu positive Ergebnisse dem Bauchgefühl und negative Ergebnisse eigenen Fehlern anzurechnen.

Easterlin-Paradox

Easterlin-Paradox

Easterlin beobachtete über mehrere Jahrzehnte weltweit die Bevölkerungen. Er fand heraus, dass oftmals trotz Zuwächsen des Einkommens die Zufriedenheit nicht stieg. Vor kurzem wurde auch ein Nobelpreis vergeben als erforscht wurde bis zu welcher Summe ein Mensch durch den Zuwachs von Einkommen glücklicher werden kann.

Entscheidend für uns ist, dass ab einem bestimmten Einkommen zusätzliche Gewinne nicht glücklicher machen, aber Verluste weiterhin emotional Belasten (Verlustaversion). In diesem Fall fühlt man sich durch Gewinne nicht belohnt, aber durch Verluste bestraft. Positive Erlebnisse durch Einkommens-Zuwächse sind kaum erreichbar.

Noise Trading

Noise Trading

Noise Traders oder auch hin und wieder als „idiot traders“ bezeichnete Personen versuchen aus nichtfundamentalen Daten Gewinne zu fabrizieren. Zumeist handeln sie basierend auf Informationen, News und Nachrichten. Das Problem ist, dass diese Händler meist Gerüchte handeln und aus diesen Profit schlagen wollen. Da es sich um Gerüchte ohne fundamentalen Wert handeln erleiden Noise Traders (zu Deutsch: Rauschhändler) meist schnell Verluste.

Für den Markt sind diese Händler jedoch nervig und für Händler ein Dorn im Auge. Daher kommt der selten verwendete Ausdruck des Idioten-Händlers. Das Problem ist, dass dieses Handels-Verhalten Gerüchte und Falschmeldungen in die Kurse bringt. Durch die Summe der Verkäufe und Käufe bewegen sich die Kurse dann auch trotz unseriöser oder unqualitativer Informationen. Die Kurse bewegen sich irrational. Noise Trader haben meist wenig Kenntnis und Erfahrung und verlassen sich auf belanglose Nachrichten. Sie heizen Volatilität an.

Ellsberg Paradoxon

Ellsberg Paradoxon

Forscher fanden heraus, dass Markt-Akteure teils widersprüchlich handelten und Wahrscheinlichkeiten ignorierten und gegen diese handelten oder „ins Blaue rein“ agierten. Am Ender Forschungen stellten Forscher fest, dass zwischen Risiko und Unsicherheit zu unterscheiden. Ein Risiko ist immer noch mathematisch oder statistisch bewertbar. Es gibt jedoch Situationen in denen dem Akteur keine Möglichkeit zum Abschätzen gelassen wird.

„Unsicherheit muss als etwas radikal anderes als die vertraute Bedeutung von Risiko aufgefasst werden, von der es nie ordentlich getrennt wurde […] Die entscheidende Tatsache ist: Risiko meint in manchen Fällen eine messbare Quantität, während es in anderen Fällen etwas bezeichnet, das einen völlig anderen Charakter hat; und es gibt weitreichende und entscheidende Unterschiede bzgl. des Verhaltens von Phänomenen je nachdem welche dieser [Bedeutungen] tatsächlich vorliegt.[…] Es scheint, dass messbare Unsicherheit – „risk proper“ genannt – sich von nicht-messbarer [Unsicherheit] in einem solchen Ausmaß unterscheidet, dass es sich [bei Erstem] im Endeffekt überhaupt nicht um eine Unsicherheit handelt.“
– Frank Knight: Risk, Uncertainty, and Profit, S. 19 f.

Ein für uns wichtiges Resultat der Forschungen ist, dass Menschen dazu tendieren ein Risiko eher zu nutzen, dessen Wahrscheinlichkeitsverteilung ihnen jedoch bewusst, anstelle eine Unsicherheit einzugehen.

Wir sind als Menschen beeinflussbar. Wir sind emotional. Fehler zu machen ist menschlich. Doch wir sollten dies nicht als Ausrede nutzen. Trading bedeutet in erster Linie Charakterbildung. Wir analysieren uns selbst und versuchen unser Verhalten zu optimieren. Ziel ist eine möglichst sachliche und möglichst wenig verzerrte Sichtweise und nüchterne Handelsentscheidung. Immer kann das nicht klappen. Doch wir können an uns arbeiten. Ein erster Schritt ist es zu wissen, wo die Gefahrenstellen liegen und dann in bestimmten Situationen aufzuhorchen, sich zu erinnern und eine kognitive Verzerrung zu vermeiden.

Ich möchte dir mit dieser Artikel-Reihe weiterhin einen Einblick in die Welt der Börsenpsychologie verschaffen. Welchen psychologischen Einflüssen bin ich selbst verfallen? Und wie wirken sich die psychologischen Aspekte in der Masse an der Börse aus? Mit der Psychologie verstehen wir das Verhalten von Massen. Wann sind Anleger ängstlich, warum halten sie am Status Quo fest oder wieso fällt ein Kurs trotz guter Nachrichten?

 

Alle Artikel der Börsenpsychologie-Reihe auf einen Blick

  1. Börse basiert auf Psychologie
  2. Prospekttheorie der Heuristik
  3. Verlustaversion, Status Quo und Trugschlüsse
  4. Systematische Kognitionsprobleme
  5. Anomalien der Heuristik
  6. Traden ist Charakterbildung
  7. Psychologische Fallen
  8. Praxisbeispiele

Selbstständig durchs Trading?

Es ist der große Traum aller Trader an der Börse: Die Leidenschaft zum Beruf machen. Selbstständig als Trader. Vollzeit an der Börse aktiv und eventuell sogar reich wie der Wolf of Wall Satreet werden. Sich ein Haus bauen, reisen und das Leben genießen. Träume muss man haben und auch Ziele. Auch die Frage, ob man nun in seinem Job glücklich ist oder den Schritt in die Selbstständigkeit wagt, umtreibt viele. Vor allem junge Menschen in der Schule, Ausbildung oder im Studium beschäftigen sich mit dieser Frage, welche jedoch auch im Alter zwischen 35 und 45 Jahren aufkommt. Was will ich? Wer bin ich? Wo will ich hin? Doch selbstständig durchs Trading zu sein und seinen Lebensunterhalt mit diesem Beruf zu verdienen, wirkt meist einfacher als es ist. In Wahrheit bedarf dieser Schritt ein gewisses Kapital, Mut und Courage. Ich möchte mich in diesem Artikel fragen: Was muss man mitbringen und können, um als Trader seinen Lebensunterhalt zu verdienen?

Ich selbst habe mit 18 Jahren, noch während des Abiturs, mein erstes Gewerbe gegründet. Das ist nun etwa ein halbes Jahrzehnt her. Mittlerweile beschäftigt mich das BWL-Studium, mein Börsen-Engagement und meine Arbeit bei einer hannoveransichen Beteiligungsgesellschaft. In diesem Beitrag möchte ich nun meine Gedanken über den Schritt in die Selbstständigkeit als Trader formulieren:

Selbstständig durchs Trading: Vorraussetzungen

Man benötigt natürlich Wissen, einen Tick Talent, viel Übung bzw. langjährige Erfahrung und einen Hauch Mut. Ein Vollzeit-Trader fällt nicht vom Himmel. Dies ist harte Arbeit. Wie bei jeder Sportart und jedem Beruf benötigt es Jahre der Übung, Erfahrung und des Sammelns von Wissen, um das Fach und die Materie zu durchdringen. Man sollte nichts überstürzen. Trading ist schwierig, da der Kapitalmarkt immer schneller wird und sich täglich, nein sekündlich, verändert. Es ist nicht wie in einem Beruf, wo du Jahr für Jahr ungefähr das Gleiche machst. An der Börse ist jeder Tag anders und neuartig. Was du heute machst, kannst du morgen manchmal bereits verwerfen.

Viele junge Trader sind übermütig und ungeduldig. Ich kenne das von mir selbst. Man möchte zu schnell zu viel erreichen und steht sich eigentlich nur selbst im Weg. Dieses Thema habe ich in einem anderen Blog (hier lesen) beschrieben.

Neben dem Wissen und der Erfahrung, welche du über Jahre ansammelst, muss man auch über die richitigen physischen Eigenschaften verfügen. Bist du körperlich und geistig fit? Bereits Trading als Hobby ist nervenaufreibend und emotional belastend. Als Vollzeit-Trader sitzen dir die Rechnungen und Ausgaben dann jedoch zusätzlich im Nacken. Du musst Rendite machen, aber du darfst nicht verkrampfen und mit Gewalt traden wollen. Das ist schwierig. Das ist emotional eine besonders große Belastung, der du widerstehen können musst. Eine gewisse Summe unter Zwang verdienen zu müssen, schwebt wie ein Damoklesschwert über dir und behindert freies und klares Denken und Handeln. Mit solchen Drucksituationen muss ein Vollzeit-Trader umgehen können.

Trading belastet tatsächlich deine Gesundheit – Wie genau, das liest du hier

Wie viel Geld und Rendite muss ich durch Trading erwirtschaften?

Eine grundlegende Frage ist die nach dem Kapitalbedarf. Wie viel Geld brauche ich, um vom Trading leben zu können? Diese Frage ist durchaus schwer zu beantworten, denn jede Strategie und jede Handelsart erwirtschaftet andere Renditen. Doch wir können der Frage nachgehen, wie viel Geld du im Monat eigentlich durch Trading erwirtschaften musst. Daraufhin kannst du mit deinem derzeitigen Echt-Geld oder Muster-Depot schauen, ob du diese Rendite und Summe erwirtschaften kannst. Kannst du über mehrere Jahre hinweg die Rendite erreichen, welche du für die Sicherung deiner Existenz benötigst?

Du benötigst als selbstständiger Trader drei finanzielle Positionen: Kapital, mit welchem du tradest. Kapital für deine laufenden monatlichen Ausgaben und Kapital als Rücklagen.

Um mehr zu wissen, schauen wir uns zuerst den monatlichen Kapitalbedarf an. Ich werde hier mit theoretischen Zahlen kalkulieren, welche nicht deiner Lebenssituation entsprechen werden! Wir gehen in diesem Fall von 1.200€ Lebenserhaltungskosten für Handy, Nahrung, Miete, Auto und andere Dinge aus. Außerdem solltest du als selbstständige Person stetig Geld für eventuelle Notfälle, wie einer kaputten Spühlmaschine oder unvorhergesehenen Auto-Reparatur. zur Seite legen.  Zusammen mit deinen Versicherungen gehen wir von einem Betrag von 200€ für Rücklagen und Versicherungen im Monat aus. Was viele vergessen: Sie benötigen Rücklagen für schlechte Trading-Zeiten. Es kann durchaus lange Phasen ohne Einnahmen geben. In diesem Fall sollte man nicht gezwungen sein, dass Trading-Kapital aufzehren zu müssen. Dies wäre ein Desaster für dich! Von daher legen wir monatlich 300€ zur Seite. Nicht vergessen, solltest du auch eine alternative Altersvorsorge und Rücklagen für Urlaube und andere Dinge. Auch hier kalkulieren wir mit 300€, welche monatlich zur Seite gelegt werden.

Wir gehen also nun davon aus, dass unser fiktiver Trader 1.200€ Lebenserhaltungskosten hat und 800€ monatlich zur Seite legt. Wo jemand anderes 2.000€ als Gehalt erhält, muss sich der Trader dies als Gewinn im Monat auszahlen können.

Was ebenfalls viele vergessen: Steuern. 2.000€ oder auch 24.000€ im Jahr stellen 75% der Zielsumme dar. Als Trader solltest du rund 30.000€ Brutto verdienen, um 24.000€ Netto für dein Leben zur Verfügung zu haben. Hierbei handelt es sich natürlich erneut um eine extreme Vereinfachung einer komplexen Situation. Die Botschaft: Vergiss bitte nicht die Steuern! Wer bei einer deutschen Bank handelt, genießt es, dass die Bank diese Steuer abführt. Wer einen ausländischen Broker nutzt, muss eine Einkommenssteuererklärung machen. Jedoch kostet dies den Trader nur 15 bis 30 Minuten, da er „nur“ die Einkünfte aus Kapitalvermögen eintragen muss. Christian Edler von „The Huffington Post“ erklärt in diesem Artikel die Steuersituation nochmals detailliert.

Außerdem Interessant: 5 Wahrheiten zu Daytrading-Steuern, die Anleger kennen sollten

Wie viel Kapital benötige ich?

Nun erhebst du akribisch Daten darüber, wie hoch deine Lebenserhaltungskosten sind und welche zusätzlichen Kosten im Falle der Selbstständig anfallen. In diesem theoretischen Beispiel liegen wir bei einem Bedarf von 30.000€ Gewinn im Jahr durch Trading.

Und nun können wir uns der Frage widmen, wie viel Kapital zum Trading du benötigst. Du hast hoffentlich all deine Werte der letzten Jahre aufgezeichnet. Wie viel Rendite konntest du in den vergangenen 5 Jahren durchschnittlich im Monat erwirtschaften? Wenn du 5% im Monat schaffst, dann benötigst du 40.000€ Kapital, um durch diese 5% Rendite 2.000€ im Monat zu verdienen.

Nun wissen wir bereits, dass der Trader dieser Kalkulation 2.000€ im Monat verdienen muss und da er seiner Leistung entsprechend durchschnittlich 5% Rendite erreicht, sollte er mit 40.000€ Kapital handeln. Nun können wir uns der dritten Position zuwenden: Den Rücklagen. Es wäre naiv zu denken, dass man konstant monatlich Gewinne macht. Durchaus kann es zu längeren Phasen mit Verlusten kommen. Auch in diesem Fall sollte man nie sofort auf die – in diesem Fall – 40.000€ Kapital zugreifen müssen, mit welchen man ja Geld verdienen muss. Wir legen zwar monatlich Geld für schlechte Phasen zur Seite, aber man sollte nicht ohne Puffer in die Selbstständigkeit starten. Willst du 6 Monate lang vorsorgen, so solltest du 6 x 2.000€, also 12.000€, zusätzlich auf der Seite liegen haben.

Woher bekomme ich aber 52.000€, um mein Business zu starten? Du solltest auf keinen Fall einen Kredit aufnehmen! Die Zins und Tilgungskosten sind Belastungen, die alles vernichten können, wenn dann gepfändet wird, weil du nicht bezahlen kannst. Eine Rechnung lässt sich eventuell noch abstottern. Die Bank macht kurzen Prozess mit dir!

Meine Empfehlung ist, dass du während der Schulzeit Ferienjobs machst und neben dem Studium , sowie nach dem Studium ebenfalls einige Jahre arbeitest. Das ist nicht nur wichtig, um das Kapital anzusammeln. Auch hast du so viel Zeit, um dich vorzubereiten, Wissen und Erfahrung zu sammeln. Meine bevorzugte Strategie ist es, die Lebenserhaltungskosten zu senken. Ich spare wo es geht. Kann man auf Urlaub verzichten? Gibt es einen billigeren Handyvertrag? Muss man jede Woche 50€ versaufen? All diese Ausgaben lassen sich kürzen oder streichen. Das gesparte Geld legt man zur Seite, um sein Trading-Kapital anzusammeln. Schaffst du es als Student im Alter von 20 bis 25 Jahren 2.000€ im Jahr (170€/m) zur Seite zu legen? Dann könntest du dir 10.000€ innerhalb von 5 Jahren ersparen. Kannst du im Alter von 25 bis 30 Jahren 4.000€ im Jahr (340€/m) vom Gehalt zur Seite legen – also 20.000€ in 5 Jahren? In diesem Fall könntest du bis zum Alter von 30 Jahren bereits 30.000€ ansparen und zumindest mit dem Gedanken spielen, Teilzeit 20 Stunden in der Woche angestellt zu sein und in der anderen Zeit selbstständig zu traden. Dieses Modell würde ich den meisten in den ersten 10 oder 15 Jahren ihrer Selbstständigkeit auch empfehlen. Warum? Börse bietet keine sicheren Einnahmen. Das Leben fordert jedoch stetige Ausgaben. Eine sichere und stabile Einnahmequelle ist Gold wert. Jeder Selbstständige kämpft Monat für Monat um seine Einnahmen. Wer eine sichere Einnahmequelle hat, der ist in gewisser Form bereits etwas abgesichert. So könntest du 1.200€ im Monat mit 20 Stunden zu je 15€ verdienen. Damit würde das Kapital, welches du in der übrigen Zeit des Monats erwirtschaften musst, auf 800€ sinken. Wäre dies nicht auch die Erfüllung im Leben? Die Teilzeitarbeit wird auch in Deutschland immer mehr gestärkt. Warum startest du nicht mit einem Freund als gemeinsame Trader? Bewerbt euch per Job-Sharing zu zweit auf eine Vollzeitstelle. Arbeitet beide Teilzeit im Beruf und Teilzeit als Trader. Muss es denn bereits die komplette Selbstständigkeit mit 25, 30 oder 35 Jahren sein? Willst du sofort im Leben all-in gehen? Genieße doch den psychologisch meist niedrigeren Druck als Angestellter. Warum sparst du dir dein Trading Kapital nicht an, bis du 50 bist? Dann solltest du genug Geld haben, um auch mit niedrigen Renditen genügend verdienen zu können. Ich meine: Ab 50 Jahren bis 70 oder 75 Trader sein? Bis dahin hast du viel Zeit alles zu lernen, zu trainieren und zu üben. Zwei Jahrzehnte Vollzeit-Trader ist auch eine lange und gute Zeit. Bis dahin kannst du auch nebenbei handeln oder, wie beschrieben, ab 30 oder 40 Jahren langsam in Teilzeit gehen. All-in und Hals über Kopf Vollzeit-Trader? Das ist weniger zu empfehlen!

Bedenke eine Ausbildung oder ein Studium zu machen. Jeder Abschluss ist eine Sicherheit im Leben. Eventuell musst du nach 20 Jahren das Trading aufgeben wegen zu hoher psychischer Belastung oder weil du deine Rechnungen nicht mehr zahlen kannst. In dem Moment brauchst du eine abgeschlossene Berufsausbildung, um eine Arbeit zu finden. Wie wäre es mit einer Ausbildung, die dir beim Trading hilft? Psychologie, VWL, BWL, …

Nochmals der wichtige Hinweis: Bei den Zahlen handelt es sich um eine Beispielrechnung. Auch ist die Rechnung nicht vollständig und istals Anregung zu verstehen. Du musst deine Zahlen ermitteln und einsetzen, deine Rendite als Trader bestimmen und kannst dann deinen Bedarf zu erkennen. Jeder benötigt andere Summen. Viele schaffen 1 – 2% Rendite im Monat, andere dies dagegen in der Woche. Es gibt keine Musterrechnung für alle. Jeder muss selbst rechnen!

Was soll ich tun?

Nun klingt das alles auch wieder so einfach. 40.000 bis 80.000€ Kapital (je nach Rendite, die du erwirtschaften kannst auch weniger oder mehr) und dann das Business starten. Wenn das alles so einfach wäre, wäre es schön. Kontrolliere dich in den Jahren deiner Übung. In meinem Beispiel im Alter von 20 bis 30 Jahren. Kannst du die Rendite erwirtschaften, die du brauchst? Wie stabil und sicher sind deine monatlichen Erträge? Rechne deine Stunden, die du investierst, mit und vergleiche diese mit deinen Gewinnen. Was ist dein Stundenlohn? Viele Trader freuen sich über hunderte Euro im Monat neben dem Job durch das Trading. Sie vergessen jedoch, dies kritisch zu hinterfragen und bemerken nicht, dass sie je Stunde im Job ein Vielfaches mehr verdienen und beim Trading je Stunde oft weniger als den Mindestlohn verdienen. Was kannst du derzeit je Stunde verdienen? Wie viele Stunden müsstest du arbeiten, um auf die beispielhaften 2.000€ zu kommen? Teste und hinterfrage dich über viele, viele Jahre. Beispielsweise habe ich selbst mich 2015 über eine echt stolze Rendite gefreut. Mit einigen glücklichen Treffern habe ich klar besser als Markt gehandelt. Der Stundenlohn bewegte sich jedoch auf Grund des hohen Aufwandes eher im Bereich um die 10€/h. Das ist okay, aber am Ende nicht wirklich der Hit. Schone dich nicht – hinterfrage dich, kritisiere dich, arbeite an dir. Wenn du selbstzufrieden bist, wirst du nachlässig und schlechter. Arbeite an dir. Jahrzehntelang!

Die Entscheidung selbstständig zu werden, ist mutig und gefährlich. Du bist für deine Existenz verantwortlich. Du hast nur ein Leben – möchtest du mit diesem (also nicht dem Leben, sondern deiner finanziellen existenziellen Grundlage) spielen/zocken? Wenn du es tust, dann ist dort kein Arbeitgeber, der dich unterstützt oder dir Aufgaben gibt. Du musst dir deine Gewinne erkämpfen. Bedenke, dass die Kosten steigen, wenn du Familie hast. Bedenke, dass es Krisen geben kann, bei denen du viel Geld verlierst. Bedenke Rente, Versicherungen, Steuern und viele andere Dinge. Wage den Schritt, wenn du dir sicher bist. Gehe vorsichtig vor. Von Vollzeit auf Teilzeit vielleicht? Studiere oder mache eine Ausbildung im Finanzbereich. Lerne viel. Sehr viel. Übe viel. Sammle Erfahrungen. Du musst dich perfektionieren. Der Schritt zum selbstständigen Trading erfordert viel Übung, Erfahrung, Wissen, Mut und Kapital. Bedenke, dass du mit deiner Existenz spielst. Es ist dann kein Hobby und kein Spiel mehr. Es ist dann Ernst, Beruf und dein Leben.

Optimaler Einstieg – Strategie 1

Wie bereits erwähnt, könntest du nach der Ausbildung einen Beruf ausüben und diesen über die Jahre nutzen, um Kapital anzusammeln und dann von Vollzeit auf Teilzeit zurückgehen. Kannst du deine Existenz durch das Teilzeit-Trading neben dem Teilzeit-Job nicht finanzieren, dann bist zum Teil abgesichert, aber könntest wieder versuchen auf Vollzeit angestellt zu sein. Vorsichtig und behutsam das Leben ändern. Nicht alles hinwerfen und mit allem brechen! Finanziere dir erst einen Urlaub, dann die ersten ein bis zwei Rechnungen und dann die Differenz des Lohns wenn du von 40 auf 35 oder 30 Arbeitsstunden bei deinem Arbeitgeber reduzierst. Bedenke hierbei: Nicht voreilig handeln! Die Reduzierung von Arbeitszeit sichert dir das Gesetz zu. Wieder mehr zu arbeiten ist jedoch kein Anrecht von dir. Hast du reduziert, dann muss der Arbeitgeber dich nicht wieder hochstufen.

Optimaler Einstieg – Strategie 2

Vier Augen sehen mehr als zwei. Hast du trading-vernarrte Freunde? Es kann vorteilhaft sein, zu zweit oder dritt den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen. Wenn du schlechte Monate hast, machen die anderen eventuell gerade besonders viel Rendite. Ihr ergänzt euch, ihr unterstützt euch, ihr sichert euch gegenseitig ab. Auch könnt ihr gemeinsam mehr Kapital einbringen. Als Personengesellschaft (eine GbR beispielsweise) könntet ihr nach Jahren des erfolgreichen Tradings auch Fremdkapital aufnehmen. Anleger wollen ihr Geld bei euch arbeiten lassen? Einen kleinen Kredit von der Bank für neue Rechner und Programme? Bedenkt jedoch, dass bei einer Firma mehr Steuern fällig werden!!

Optimaler Einstieg – Strategie 3

Neben all diesen vielen Gedankengängen und Möglichkeiten ist es für den Anfänger am besten Erfahrung zu sammeln. Führe ein Haushaltsbuch, um deine Lebenserhaltungskosten zu ermitteln und möglicherweise zu senken. Führe auch ein Tradingtagebuch und eine Trading-Historie. Wie viel hattest du wann investiert und an welchem Tag oder in welcher Woche oder in welchem Monat hast du wie viel in Euro und Prozent verdient? Sammle Daten über 6, 12 oder am besten mindesten 24 Monate, um deine Performance zu erkennen. Was kostet dein Alltag und was verdienst im Durchschnitt beim Trading?

Mein Vorschlag für dich ist: Setze dir nicht sofort das Ziel, durch Börse selbstständig, frei oder reich zu werden. Meist verkrampft man nur und versucht verbittert diesen Traum zu erreichen, was so natürlich nicht klappt. Setze dir kleine Ziele. Finanziere dir den nächsten Urlaub durchs Trading. Wie viel kostet dich dieser? 2.000€? Dann hast du nun noch 6 oder 12 Monate Zeit, um das Geld zu verdienen oder zumindest die Hälfte. Finanziere dir dann ein Auto oder finanziere Teile deiner monatlichen Kosten, wie die Handyrechnung. Taste dich so step by step vorran, wie viel du dir selbst finanzieren kannst.

Viele mögen nun abgeschreckt sein von den Summena Viele mögen auch abgeschreckt sein, dass man dafür 30, 40 oder 50 Jahre sparen müsste! Für Anleger, die unbedingt selbstständige Trader sein und in wenigen Jahren starten wollen ist das natürlich keine Lösung. Die meisten von uns legen jedoch ihr Geld über viele Jahrzehnte an und beschäftigen sich erst nach der eigentlichen Arbeit im Angestelltenverhältnis mit der Börse. Für alle diese Anleger wäre es doch ein schönes Ziel sich kontinuierlich eine Summe anzusparen, um den Traum zu verwirklichen der Leidenschaft „Börse“ mehr Zeit zu gönnen, wenn man dann mit 40 oder 50 Jahren bereits auf Teilzeit im Job zurückstufen kann.

Ich empfehle dir außerdem diesen tollen, ausführlichen und komplexen Artikel von Claudia Schumacher im Handelsblatt. Im Artikel „Ein Selbstversuch im schnellen Geld“ beschreibt sie, wie sie versucht hat, als Daytraderin Hals über Kopf einzusteigen. Tolle Hinweise und Erklärungen!

Die Verlust-Strategie

Viele Anleger unterliegen dem Irrtum, viel Fachwissen und das Lesen von Fachliteratur reichen aus, um langfristig erfolgreich an den Börsen und den Finanzmärkten unterwegs zu sein. Dabei bleibt oft außer Acht, dass das Fachwissen nur eine Grundlage für den finanziellen Erfolg sein kann. Fortschritt bzw. einen Vorsprung gegenüber anderen Marktteilnehmern kann man nur erlangen, wenn man sich selbst und seine Handlungen sowie Erfolge und Misserfolge regelmäßig hinterfragt und auswertet.

Die Charttechnik liefert dafür einige schöne Beispiele. Hier kann man sich unzähliges Fachwissen aneignen. Trendanalyse, Trendlinien, Indikatoren und Oszillatoren. Der Vorrat an Fachwissen ist beinahe unerschöpflich. Trading-Anfänger beginnen nun, sich dieses Fachwissen anzueignen und ein bis zwei Bücher dazu zu lesen. In der Regel kommt dann bereits die Ungeduld zum Vorschein und man beginnt mit der Analyse der ersten Indizes und Währungspaaren.

Hier erfolgt dann häufig der erste Fehler: Es wird interpretiert! Es werden etliche Trendlinien gezogen und Indikatoren eingeblendet bis das gewünschte Ergebnis erreicht ist. Sie haben ein Signal, welches endlich getradet werden kann. Auf die Qualität des Signals kommt es dabei zunächst nicht an. Hauptsache der Trade ist getan.

Nach guten Signalen muss man suchen. Es gibt nicht zufällig in dem Zeitpunkt der Analyse in dem gewählten Instrument ein gutes Tradesignal

Sobald die ersten Trades ausgeführt sind, wird sich regelmäßig Ernüchterung einstellen. Die Ergebnisse sind nicht so wie gedacht und ein schnelles Vermögen hat sich auch nicht angehäuft. Meistens kommt es dann zum zweiten Denkfehler: Es mangelt an Fachwissen. Sodann wird weitere Lektüre gekauft und gelesen. Unter Umständen kommt es auch zu Strategiewechseln und es werden andere Ansätze für die Trades gewählt. Nachdem das Fachwissen entsprechend erweitert worden ist, geht es wieder an die Umsetzung und der erste Fehler wird erneut wiederholt. Zwar steckt hinter dieser Vorgehensweise auch ein System, aber dieses System wird regelmäßig von Verlusten geprägt sein.

Der Fehler liegt meistens nicht im mangelnden Fachwissen. Insbesondere mit der Fokussierung auf die einfachen Signale und die Price-Action können bereits gute Resultate erzielt werden. Zuviel Fachwissen ist daher nicht immer förderlich. Vielmehr sind die nicht zufriedenstellenden Ergebnisse auf fehlende Geduld und fehlende Auswertung des eigenen Handelsstils zurückzuführen.

In der oben aufgeführten Strategie fehlen demnach zwei wesentliche Elemente. Daher ist es schwer so einen erfolgreichen Handelsstil zu etablieren, weshalb sich diese Vorgehensweise durchaus als Verluststrategie bezeichnen lassen kann.

Um zu einem erfolgreichen Handelsstil zu gelangen, müssen in der vorgenannten Strategie zwei weitere Punkte mit aufgenommen werden. Zum einen die „Qualität“ und zum anderen das Controlling des eigenen Handels.

Mit Qualität ist dabei nicht gemeint, die Analyse um verschiedene Indikatoren zu erweitern. Vielmehr ist mit dem Stichwort Qualität gemeint, mehrere Analysen anzufertigen und diese zu kategorisieren. Wo bekomme ich das erfolgversprechendste Setup oder welche Aktie stellt nach Abwägung verschiedener Daten die beste Opportunität dar. Das Setup ist und bleibt das Setup und die Aktie bleibt die Selbe Aktie. Durch Hinzunahme anderer Indikatoren und die Einzeichnung von noch mehr Trendlinien wird sich das Setup nicht verbessern. Gleiches gilt für die Verwendung der verschiedenen Trendstufen und Zeiteinheiten.

Ich mach mir die Welt wie sie mir gefällt“

Dieses Motto wird an den Börsen nicht zum Erfolg führen. Unterm Strich wird es immer erfolgreicher sein, aus zehn Analysen bzw. zehn Setups sich das Beste herauszusuchen und nicht ein Setup solange zu malträtieren, bis ein passables Signal dabei herauskommt.

control your decisions“

Beim operativen Controlling geht es um die Steuerung der Wirtschaftlichkeit und Rentabilität sowie Liquidität des Unternehmens durch Budgetverwaltung und entsprechender Feinplanung, bezogen auf das laufende Geschäftsjahr, um für den wirtschaftlichen Erfolg alle Potentiale eines Unternehmens zu nutzen.(Quelle Wikipedia)

Auch beim Trading oder dem Aktienhandel geht es darum, wirtschaftlich und rentabel zu handeln. Über das Risikomanagement findet ebenfalls eine gewisse Budgetverwaltung statt. Um aber wirtschaftlich zu handeln und das Budget erfolgreich zu verwalten, sind Aufzeichnungen über die getätigten Handlungen (Stichwort Buchführung <-> Tradingtagebuch) unabdingbar.

Anhand dieser Aufzeichnungen lassen sich Fehler erkennen und für die Zukunft abstellen. Erfolgt diese Hinterfragung der eigenen Person nicht, werden die Fehler voraussichtlich fortwährend wiederholt und es wird sich kein rentabler Handel einstellen. Ferner können anhand der Aufzeichnungen auch Stärken herausgearbeitet werden. Insbesondere bei Anwendung verschiedener Handelsstrategien kann so herausgefunden werden, welche Strategie für die jeweilige Persönlichkeit am profitabelsten umgesetzt werden kann. Dabei ist wichtig zu verstehen, dass es nicht die 100%ige Gewinnformel oder Erfolgsstrategie gibt. Eine erfolgreiche Strategie verkörpert immer ein gewisses Maß an Individualität. Um herauszufinden, welche Strategie oder welches Risikomanagement am besten zu der eigenen Persönlichkeit passt, sind Aufzeichnungen und statistische Auswertungen ein probates und notwendiges Hilfsmittel.

Von Benedikt Wachsmann

Benedikt veröffentlicht jeden Tag für RoboForex Analysen und Markteinschätzungen, die Sie jeden Morgen bei uns im Analyseboard lesen können.

TTIP – Vorteile, Nachteile und Auswirkungen für Deutschland

TTIP die Transatlantische Handels- und Investitionspartnerschaft (Transatlantic Trade and Investment Partnership, TTIP, früher Trans-Atlantic Free Trade Agreement, TAFTA) spaltet unsere Nation. Erbitterte Befürwortern aus der Politik, Wirtschaft und Wissenschaft sehen sich ebenso hartnäckigen Kritikern des Freihandelsabkommens gegenübergestellt. So machten am 10. Oktober etwa 250.000 Menschen bei einer Demonstration in Berlin und etwa ein Jahr später nämlich am 17. September 2016 bis zu 320.000 Deutsche ihren Missmut gegenüber den TTIP und CETA deutlich. Damit ist der Widerstand in Deutschland aber auch Österreich deutlich größer als in vielen anderen europäischen Staaten. So sammelte das internationale Bündnis „Stop TTIP“ in einer europaweiten Aktion bis zum 6. Oktober 2015 etwa 3,3 Mio. Unterschriften gegen TTIP und CETA. Beinahe die Hälfte dieser (ca. 1,5 Mio.) kamen dabei aus Deutschland. Doch warum ist das Interesse an den Abkommen gerade in Deutschland so hoch? Wie viel wissen wir Deutschen eigentlich über die Abkommen? Sind wir zurecht so erbost oder spiegelt sich in der Ablehnung eher unsere grundsätzlich kritische Haltung gegenüber Neuem wider? Welche Vor- und Nachteile würden sich aus einem ratifizierten TTIP für Deutschland, Europa und Amerika ergeben?

 

Vorteile des Freihandelsabkommens (TTIP)

  • Die Industrie hofft auf den Abbau von tarifären Handelshemmnissen. Davon würde die Exportnation Deutschland natürlich deutlich profitieren. Höhere Absätze vor allem in der deutschen Autoindustrie könnten die Folge sein.
  • Außerdem setzen Unternehmen auf die positiven Auswirkungen der Abschaffung bzw. Verringerung von nicht-tarifären Handelshemmnisse, die nach Ansicht von Ökonomen viel wichtiger wären als Zölle. Laut der EU sind diese bürokratischen Hürden mit einem Zoll von 10 bis 20 Prozent gleichzusetzen. Die gegenseitige Anerkennung von technischen Standards würde hohe Kosten und Zeit einsparen, die sich bisher aus der Pflicht unterschiedliche Normen einhalten zu müssen, ergeben (so müssen Autohersteller Crashtests je nach Absatzland nach unterschiedlichen Normen und daher zumeist mehrfach durchführen, auch Hersteller von Medikamenten sehen sich vielen unterschiedlichen Anforderungen an Machbarkeitsstudien und Unbedenklichkeitstests gegenübergestellt)
  • Die Abschaffung des „Buy American Acts“ führt zur Aufhebung der Diskriminierung europäischer Unternehmen. Der „Buy American Act“ wurde 1993 beschlossen und zwingt öffentliche Auftraggeber zu einer Bevorzugung heimischer Anbieter und Produkte.
  • Die Vielfalt der Produktpalette im Supermarkt würde sich schlagartig vergrößern. So könnten auch amerikanische Kinder das Vergnügen von „Überraschungseiern“ genießen. Diese dürfen in den USA bisher nicht verkauft werden, da Plastik von Schokolade umhüllt ist.
  • Vor allem Lebensmittel könnten günstiger werden, da sich viele heimische Unternehmen einem ganz neuen Konkurrenzkampf ausgesetzt sehen.
  • Schaffung neue Arbeitsplätze: Auch wenn die Zahlen von Studie zu Studie stark schwanken, scheint die Schaffung neuer Arbeitsplätze ein allgemeiner Konsens zu sein. Diese entstehen in Europa vor allem in den Bereichen Autoindustrie, Maschinenbau, Elektrotechnik, Chemie- und Pharmaindustrie. In Amerika entstünden neue Stellen hauptsächlich in der Agrarindustrie.

 

Nachteile (Kritik) des Freihandelsabkommen (TTIP)

  • Ein immer wieder kritisierter Punkt die fehlende Transparenz bzw. „Heimlichtuerei“. Derzeit geraten viele „Veröffentlichungen“ nur auf Umwegen an die Öffentlichkeit. Was zu vielen Überraschungen führen könnte und worauf sich unsere Unternehmen nicht vorbereiten können. (Hier sollte jedoch erwähnt werden, dass es noch keine Endgültige Fassung gibt, sodass immer nur Wünsche der Verhandlungspartner an die Öffentlichkeit geraten.)
  • Gegner befürchten, dass unsere hohen Standards in Gefahr geraten könnten. Die in den einzelnen EU-Staaten und den USA geltenden Standards sind zum Teil sehr unterschiedlich. Es wird befürchtet, dass man sich nur auf die jeweils schwächsten Standards einigen kann. Das könnte zu großen Rückschlägen u.a. in der Tierhaltung, Landwirtschaft und dem Umwelt- und Verbraucherschutz führen.
  • An dem Gesetzesentwurf scheinen bisher viele Lobbyisten und Industrielle beteiligt zu sein. Diese könnten ein anderes Verständnis von „Verbraucherschutz“ haben und daher auch ganz andere Ziele verfolgen. Die Auswirkungen wären Lebensmittel, Chemie- und Pharmaprodukte von schlechterer Qualität, die zudem ein größeres Gesundheitsrisiko darstellen könnten.

Beispiele:

Chlorhühnchen: Nach dem Schlachten werden Hühner zum Desinfizieren in Chlor getaucht. Dieses Verfahren ist in Europa derzeit verboten.
Hormonfleisch: in den USA sind Wachstumshormone im Tierfutter normal, was dazu führt, dass die Amerikaner fast täglich indirekt Wachstumshormone zu sich nehmen.
Grüne Biotechnologie, neuartige Produkte, Chemikalien etc.: In Europa gilt das Vorsorgeprinzip – die Sicherheit von neuen Produkten aber auch gentechnisch veränderten Pflanzen muss für eine Zulassung zunächst bewiesen werden. In Nordamerika gelten gentechnisch veränderte Pflanzen und neuartige Produkte hingegen solange als sicher, bis das Gegenteil bewiesen ist. Diese beiden Ansätze sind nicht vereinbar.

  • auch wenn der „Investorenschutz“ seit vielen Jahren Einzug in Freihandelsabkommen gefunden hat, steht er gerade bei TTIP unter großer Kritik. Der Investorenschutz ermöglicht Unternehmen eine Klage auf Schadensersatz vor einem Schiedsgericht, wenn eine Gesetzesänderung den Wert einer Investition nachträglich mindert. Die demokratische Legitimation dieser Schiedsgerichte wird jedoch immer stärker bezweifelt, weshalb Kritiker auch von einer Schatten- und Paralleljustiz sprechen. Es werden außerdem hohe Kosten befürchtet, deren Ausmaß nicht abgeschätzt werden könne.
  • Große Angst haben die Bewohner der vereinigten Staaten vor den Bakterien unseres Rohmilchkäses. So wird dort die Milch für Käse grundsätzlich erhitzt um Keime abzutöten. Dass damit auch die ganzen Aromen verloren gehen, brauche ich hier wohl nicht erwähnen.
  • Vernichtung von Arbeitsplätzen: Ja, tatsächlich gibt es auch Studien, die von einer Vernichtung von europaweit 600.000 bis 2025 sprechen.

Das Thema der Arbeitsplätze zeigt wahrscheinlich am beeindrucktesten wie erbittert sich die Befürworter und Kritiker des Freihandelsabkommens TTIP gegenüberstehen. Während auf der einen Seite Studien herangezogen werden, die die Schaffung tausender Arbeitsplätze prophezeien, zeigen andere Studien genauso glaubhaft den Verlust von ebenso vielen Arbeitsplätzen. Ähnlich verhält es sich mit den allgemeinen Auswirkungen. Einige behaupten, dass sich aus TTIP sowohl für Europa als auch für die USA vor allem positive Schlussfolgerungen ziehen lassen. Andere sehen die USA als deutlichen Gewinner und Europa als Verlierer. Als ein Grund für diese konträren Ansichten können sicher die spärlichen Informationen über den aktuellen Stand der Verhandlungen und der Entwürfe sein. Diese Intransparenz sorgt für so unterschiedliche Annahmen bei der Beurteilung der sich aus TTIP ergebenden Auswirkungen, dass die beiden Lager immer weiter auseinanderdriften. Ohne echte und stichhaltige Informationen, werden sich Befürworter und Kritiker weiterhin an teils haltlosen Thesen festhalten und zu einer stärkeren Verunsicherung führen. So ist beispielsweise die Annahme, amerikanische Standards seien grundsätzlich oberflächlicher als europäische so nicht richtig: in der amerikanischen Autoindustrie waren Airbags, Katalysatoren und Crashtest schon Jahre früher obligatorisch als in Europa.

Schlussendlich sei gesagt, dass die Details des Abkommens lange noch nicht feststehen. Auch wenn manche sagen, dass die Zeit aufgrund der amerikanischen Präsidentschaftswahlen und der Wahl der Bundesregierung in Deutschland dränge, ist von einem schnellen Vorstoß nicht auszugehen. Immerhin müssen sich nicht nur zwei Verhandlungspartner einigen. Zunächst muss die EU als Staatengemeinschaft ein gemeinsames Ziel vereinbaren.

Donald Trump – Vorteile, Nachteile und Auswirkungen für Deutschland

Kaum ein Thema wird in den Nachrichten gerade mehr diskutieret als der US-Wahlkampf 2016. In den meisten Medien klingt es, als würde ein Wahlsieg von Donald Trump einem Weltuntergang nahekommen. Aus Interesse habe ich mal recherchiert, welche Vorteile und Nachteile sich aus einer Präsidentschaft von Donald Trump ergeben könnten.

„Trump kann in einer Rede zu einem Thema komplett widersprüchliche Aussagen machen“. (Carsten Brzeski, Ökonom bei der ING DiBa)

Daher können einige der hier aufgezählten Punkte heute keine Relevanz mehr haben, was aber nicht bedeutet, dass diese morgen nicht doch wieder richtig sind. Auf dem diesjährigen Berliner Börsentag hat der N-TV Korrespondent Markus Koch den US-Wahlkampf als „Pest gegen Cholera“ beschrieben, wobei die Pest von Trump verkörpert wird und Clinton die Cholera darstellt. Schauen wir uns also mal die Vorteile und Nachteile der Pest etwas genauer an.

 

Vorteile von Donald Trump

  • Trump könnte in den USA wirklich etwas verändern, da er sowohl den Kongress als auch den Senat (beides republikanisch) hinter sich hat. Im Gegensatz dazu hätte die demokratische Clinton dieselben Problem wie Obama und würde immer wieder an den beiden Instanzen scheitern.
  • Zudem möchte er viel Geld ausgeben, um die Infrastruktur zu verbessern. Dies könnte viele Jobs im Land schaffen.
  • Mit dem Ziel der Steuersenkung für Unternehmen könnte er weitere Jobs schaffen, auch wenn dieser Effekt heute kaum noch Relevanz hat. Solche Steuerersparnisse werden oft zum Rückkauf von Aktien verwendet oder am Kapitalmarkt investiert und landen eher selten in der Forschung und Entwicklung.
  • Durch die Abschaffung der Steuer bei den Geringverdienern möchte er die Kaufkraft weiter ankurbeln und somit die Wirtschaft stärken.
  • Durch Straffzölle und eine geringere Importquote könnte es sich für viele amerikanische Unternehmen wieder lohnen im eignen Land zu produzieren. Das könnte zu einem Aufblühen der Mittelschicht führen.
  • Trumps Pläne zum Thema Immigration gehören zu den wohl umstrittensten, aber auch das Schließen und stärkere Bewachen der Grenzen könnte zu einem erhöhten Sicherheitsgefühl im Land führen. Des Weiteren führt eine solche Politik eventuell zu einer Abwanderung, die die Zuwanderung zahlenmäßig übersteigt. Auch das könnte zu mehr Jobs für die amerikanische Bevölkerung führen, da viele „billig“ Arbeitskräfte wegfallen.
  • Seit Jahren bestehen Spannungen zwischen den Amerikanern und Russland. Da aber sowohl Putin als auch Trump viel gemein haben und sich persönlich schätzen, könnte sich die Situation etwas entspannen. Zudem wären zwei Weltmächte wie Russland und die USA, die an einem Strang ziehen und sich gegenseitig positiv beeinflussen, eine gute Ausgangssituation um die in der Welt bestehenden Spannungen etwas zu lockern.
  • Gegen China würde Trump eine härtere Gangart an den Tag legen, was die Finanzmärkte öffnen und die chinesische Währung aufwerten könnte. Dieses würde die Importe verteuern und zu einer vermehrten lokalen Produktion führen.
  • Donald Trump ist kein Politiker und versteht laut einiger Amerikaner die Bevölkerung und die Probleme des „kleinen Mannes“ besser als viele Politiker, die sich ihren Weg in die Spitze ihrer Partei „erschlafen“ haben. Daher könnte er der Bevölkerung auch schwierige Entscheidungen verkaufen.
  • Waffenhersteller können sich freuen! Ein Wahlsieg des „Politikers“ Trump, der die Militärausgaben erhöhen will, könnte weitere große Gewinner hervorbringen: die Rüstungsindustrie.

 

Nachteile von Donald Trump

  • Trump ist kein Politiker und sagt, was er denkt. Dadurch tritt er vielen auf den Schlips. Das kann dazu führen kann, dass er den Rückhalt in der eigenen Partei verliert und somit in den nächsten 5 Jahren in den USA nichts passiert.
  • Vor allem die Finanzmärkte mögen Beständigkeit und Struktur. Daher kann es zu sehr hohen Kursausschlägen und -schwankungen kommen, wodurch sehr viele Unternehmen und Marktteilnehmer leiden werden.
  • Vor allem große Schwankungen in der US-amerikanischen Währung, dem USD, könnten den künftigen USA-Tourismus, den Import und auch Export sehr negativ beeinflussen.
  • Viele amerikanische Unternehmen, die sehr exportorientiert sind, werden sich ganz schön umschauen müssen, wenn Trump viele Handelsabkommen platzen lässt.
  • Ein Trump-Wahlsieg würde mit großer Wahrscheinlichkeit auch den Preis des Edelmetalls in Wallung versetzen. So könnte der Stellenwert des Golds auch wieder aufwerten und seine Rolle als sicheren Hafen wiederfinden.
  • Trump will das Pariser Klimaabkommen aufkündigen, da er der Meinung ist, dass diese Klimapolitik amerikanische Arbeitsplätze zerstört. Er bevorzugt die Förderung von fossilen Brennstoffen. Was das bedeutet, brauche ich wohl nicht weiter erläutern.
  • Eine weitere Forderung Trumps ist ein freier Wettbewerb in der Gesundheitspolitik. Das wird dazu führen, dass wieder Millionen von Menschen in den USA nicht krankenversichert sind, weil sie es sich einfach nicht leisten können. (Je nach Einkommenssituation werden Amerikaner dieses als Vor-oder auch Nachteile sehen.)
  • Eine harte Gangart gegen China und eine stärkere heimische Industrieproduktion könnte zu einem Wirtschafts- und Währungskrieg zwischen diesen Weltmächten führen.
  • Mit Trump wird es auch keine Verschärfung eines Waffenrechts geben. Das Recht auf das Tragen und Besitzen einer Waffe bezeichnet Trump als Freiheit. (Meiner Meinung ein Nachteil)
  • Seine Migrationspolitik, die teilweise sehr fremdenfeindlich wirkt, könnte die USA zu einer noch größeren Zielscheibe für terroristische Anschläge machen.
  • Bei einem Wahlsieg von Trump würde er sein Vermögen und seine Investitionen nicht wie von vielen gefordert in eine Art „Black Box“ verfrachten, sondern dieses von seinen Kindern verwalten lassen. Ein Insiderhandel und eine Bereicherung seinerseits wären damit ziemlich wahrscheinlich.
  • Seine Marke und sein Unternehmen sind sein Baby und das wird jeder Unternehmer auch verstehen. Daher ist auch die Frage berechtigt, ob er wirklich 24/7 Präsident sein könnte?
  • Die angekündigten Steuererleichterungen würden einer Berechnung zufolge nicht unbedingt helfen den Staat zu entlasten, obwohl gerade das ein großes Ziel von Trump ist. So könnte die Schuldenquote bis 2036 um 80 Prozentpunkte steigen.

 

Vorteile und Nachteile von Trump für Deutschland

  • Deutsche und europäische Firmen müssten sich auf Handelserschwernisse mit den USA einstellen. „Strafzölle könnten zurückkehren, das heißt: Aktien von Unternehmen, die grenzübergreifende Geschäfte machen, geraten aller Voraussicht nach unter Druck“, sagt Brzeski.
  • Trump pocht darauf, dass alles, was in Amerika produziert werden kann, auch in Amerika produziert werden sollte. Unternehmen, die sich darüber hinwegsetzen, müssen mit Strafen rechnen. Macht der Populist mit den protektionistischen Maßnahmen ernst, könnte dies – wie so oft in der Geschichte – leicht in einen Handelskrieg münden. Ein solches Vorhaben würde den Exportweltmeister Deutschland stark schwächen.
  • Ein Präsident Trump hat das Ziel, dass Länder wie Deutschland und Frankreich mehr Geld für Verteidigung lockermachen. Ein solches Szenario dürfte für Rüstungsbetriebe wie Rheinmetall aus Deutschland mehr Aufträge bedeuten.
  • Der Luft- und Raumfahrtkonzern Airbus könnte sich dann auch über volle Auftragsbücher freuen.

 

Mögliche Verlierer im DAX sind die Globalisierungsgewinner

  • BMW erzielt ein Fünftel seiner Erlöse in Amerika.
  • Daimler setzt in der Freihandelszone NAFTA, die von den Vereinigten Staaten dominiert wird, ein Drittel um.
  • Der Pharmakonzern Bayer macht 27 Prozent seines Geschäfts in Nordamerika.
  • Der Chemieriese BASF 22 Prozent.
  • Der deutsche Dialysespezialist Fresenius Medical Care (FMC), verbucht dort fast drei Viertel seines Umsatzes.
  • Bankaktien sind am Vorabend einer möglichen Ära Donald Trump nicht als das klügste Investment zu bezeichnen. „Hillary Clinton würde den US-Staat weiter für die Belange von Big Business und Wall Street einsetzen. Bei Trump könnte man immerhin hoffen, dass er mit dieser unheilvollen Koalition bricht“, urteilt Degussa-Chefökonom Thorsten Polleit.

 

 

Abschließend sei gesagt, dass viele Trump mit Reagan vergleichen und sagen, die Politik würde nicht von den Präsidenten gemacht, sondern von den Experten im Hintergrund. Das Problem bei Trump scheint oft jedoch, dass er sich nichts sagen lässt und alles besser weiß. Daher könnte ein Präsident namens Donald Trump ein sehr interessantes Experiment werden. Zudem sprechen Aussagen von Trump wie „Wenn wir Atomwaffen haben, warum setzen wir sie nicht ein?“ für sich selbst!

 

Börsenpsychologie 3.0 – Trugschlüsse im Verhalten

Trading ist ein Wechselspiel aus Reaktion und Aktion. Börse bedeutet zu bewerten, einschätzen und handeln. Doch wer agiert, reagiert und bewertet macht Fehler. Fehler machen ist menschlich. Wir können nie absolut rational handeln und wir sind nie frei von externen Einflüssen. Unser Unterbewusstsein und unsere vererbten Verhaltensmuster zwingen uns zu teils glücklichen aber auch unglücklichen Handelsentscheidungen. Vor allem in einem derart schnelllebigen und stressigen Umfeld ohne genügend Zeit um auf ausreichend Informationen zugreifen zu können macht jeder von uns Fehler.

Doch wir sollten unsere Fehler nicht hinnehmen, weil diese menschlich und schier unvermeidbar sind. Börse bedeutet vor allem sich selbst kennenzulernen. Dementsprechend müssen wir unsere Fehler erkennen und uns eingestehen (was den meisten Menschen schwerfällt) und kritisch analysieren. Wir sollten uns selbst den Kampf ansagen und uns und unsere Fehler verstehen. Wir sollten stets bemüht sein unser Verhalten zu analysieren und optimieren und die Summe der persönlichen Fehler möglichst weit zu reduzieren.

Um unser Verhalten zu optimieren und eigenes Fehlverhalten zu erkennen benötigen Grundwissen über typische psychologische bzw. verhaltenstechnische Fallen bei Anlegern. In diesem Blog der Reihe „Börsenpsychologie“ möchte ich über die Trugschlüsse von Spielern aufklären:

Der Spielerfehlschluss oder auch Trugschluss eines Spielers ist einer der wohl häufigsten Fehler den wir Menschen begehen. An der Börse machen viele Anleger auf Basis dessen viel Verlust. Doch was ist das? Ein Trugschluss entsteht, wenn wir einen logischen Fehlschluss bilden. Ein logischer Fehlschluss ist ein logischer Gedanke, welcher jedoch auf einer falschen Vorstellung beruht. Kurz: Wir ignorieren die tatsächliche Wahrscheinlichkeit eines Ereignisses wegen einer fehlgeleiteten Annahme.

 

Schusselfehler bei der Wahrscheinlichkeits-Bestimmung

Gerne übersehen beispielsweise Glücksspieler den Mechanismus des Zufalls und gehen davon aus, dass ein zufälliges Ereignis mit einer erhöhten Wahrscheinlichkeit eintreten müsste, wenn es über eine längere Zeit nicht eingetreten ist. Doch der Zufall hat ein Gedächtnis. Ich möchte dies am Roulette erklären: Casino-Betreiber machen sich den unterbewussten Trugschluss zu Nutze und stellen an Roulette-Tischen Bildschirme auf, welche die gefallenen Zahlen und Farben der letzten 5 oder 10 Runden anzeigen. Schnell entwickeln unbedarfte Spieler den logischen Schluss, dass es Zyklen gebe. Fällt die Kugel beispielsweise 5 oder 10 Mal auf schwarz, so setzen Spieler schnell ihr Geld auf Rot, da sie ein Enden der Reihe erwarten. Was sie dabei übersehen: Jedes Spiel steht für sich selbst. Und mit jeder Runde ist die Wahrscheinlich für die Farbe Rot dieselbe wie zuvor. Sie steigt nicht nach 5, 10 oder auch 1000 Mal Schwarz in Folge. Dieser logische Fehlschluss kann Spielern zum Verhängnis werden.

An der Börse erkennen wir dieses Verhalten oftmals bei fallenden Kursen. Mit Skandalen und anderen Dinge rutscht ein Wert ab. Erst 5, dann 10 und zuletzt 15% Verlust. Nun steigen viele Anleger, basierend auf dem Trugschluss „Das muss doch bald Mal drehen“, ein. Anleger sollten sich immer der Wahrscheinlichkeit und des Zufalls bewusst sein. Nur weil bei einem Münzwurf mehrfach in Folge Kopf geworfen wurde steigt nie die Wahrscheinlichkeit für Zahl. Nur weil Börsenkurse mehrere Tage in Folge steigen oder eine Hausse bereits überdurchschnittlich lange dauert muss keine Baisse kommen. Die Einflüsse auf Kurse an der Börse sind weitaus komplexer. Gern würden wir einfache Zyklen handeln. Kopf, Zahl, Kopf, Zahl. Wie schön wäre Börse, wenn es so einfach wäre nach einer drei Mal Schwarz auf Rot zu setzen und dann zu gewinnen. So einfach ist es jedoch nicht. Trotzdem erliegt man schnell solchen Trugschlüssen.

 

Selbstwertdienliche Verzerrung

Kennen sollten Sie auch den self-serving bias. Im Deutschen auch als Phänomen der „Selbstbestätigung“ definiert. Hierbei handelt es sich nicht um eine dem Selbstwertgefühl dienlichen Verzerrung. Hierbei definieren wir Fakten um, verharmlosen Sachverhalte oder verändern unseren Standpunkt um eine uns unangenehme Situation derart zu entfremden, dass wir sozusagen sprichwörtlich aus dem Schneider sind. Probleme mit dem self-serving bias haben vor allem Händler, welche ihr Selbstwertgefühl durch die Börse steigern wollen. Sie sind gierig nach Erfolgen, Rendite und wollen, dass dies jeder sieht. Hierbei tun sie alles, um immer der erfolgreiche und von anderen beneidete Trader zu sein. Dem Trading dienlich ist dies nicht. Fehler werden ignoriert oder beschönigt. Gute Trader gehen mit sich selbst hart ins Gericht. Sie suchen schonungslos nach eigenen Schwächen um ihr eigenes Trading zu verbessern.

Grundlegend ist eine selbstwertdienliche Verzerrung uns selbst Erfolge zuzuschreiben, jedoch Misserfolge auf externe Faktoren abzuwälzen. Erfolgreiche Trades führen wir auf unsere Analyse und unser Handeln zurück. Für verlustschreibende Trades können wir dann jedoch Nichts. Das war nicht zu erwarten. Die Situation hat sich verändert. Der Markt verhält sich komisch.

 

Gründe für ein derartiges Verhalten könnten sein:

  • Verteidigung eines stabilen und positiven Selbstbildes
  • Selbstdarstellung
  • Wissen um frühere Leistungen
    Die Erfahrung eine Aufgabe früher gemeistert zu haben lässt uns verzerrt wahrnehmen, dass ein Misserfolg beim wiederholten Versuch an externen Faktoren liegen müsse.
  • Vermeiden von Hilflosigkeit
    Einige Dinge können wir nicht beeinflussen. Darunter fallen beispielsweise Verbrechen, Sterblichkeit oder Naturkatastrophen. Wir neigen jedoch dazu das Vermeiden dieser Dinge (was ein Erfolg für uns ist) uns selbst zuzuschreiben. Wir gestehen uns nicht ein diesen Faktoren hilflos gegenüberzustehen. Dies nennt man auch Defensiv-Attribution. Ist man Opfer eines solchen Ereignisses, dann führt man dies darauf zurück, dass es ja nicht vermeidbar/beeinflussbar war. Ist man nicht Opfer, dann schreibt man sich diesen Erfolg seinem eigenen Verhalten zu.
  • Unrealistischer Optimismus
    Die meisten Menschen glauben mehr positive als negative Erlebnisse zu haben.

 

Alle Artikel der Börsenpsychologie-Reihe auf einen Blick

  1. Börse basiert auf Psychologie
  2. Prospekttheorie der Heuristik
  3. Verlustaversion, Status Quo und Trugschlüsse
  4. Systematische Kognitionsprobleme
  5. Anomalien der Heuristik
  6. Traden ist Charakterbildung
  7. Psychologische Fallen
  8. Praxisbeispiele

Zerstören EFT’s und Anleihen unsere Unternehmen?

Ich weiß, mit diesem Titel erwartet jetzt jeder eine weitere Verschwörungstheorie. Aber in diesem Artikel geht es mehr um die Mentalität der Deutschen ­– unserem konservativen Anlageverhalten.

Vor einiger Zeit hatte ich bei einem Freund das Buch mit dem vielversprechenden Titel „Unternehmensbewertung & Kennzahlenanalyse: Praxisnahe Einführung mit zahlreichen Fallbeispielen börsennotierter Unternehmen“ von Nicolas Schmidlin in der Hand, das mir beim Durchblättern und kurzem Querlesen sofort richtig gut gefiel. Nachdem der Postbote mir bereits ein paar Tage später das Buch überreichte, las ich total interessiert sofort das Vorwort. Es wurde von dem Kapitalmarktstrategen Philipp Vorndran aus Würzburg geschrieben und machte mir wirklich Lust, das Buch augenblicklich zu lesen. Ich möchte euch an dieser Stelle die Gedanken aus dem Vorwort zusammenfassen, weil es einige meiner Meinung nach interessante Thesen aufwirft.

Philipp Vorndran wird regelmäßig gefragt, wo der DAX am Ende das Jahres stehen würde. Dies spiegelt die heimatfokussierte und indexgesteurte Investmentphilosophie deutscher Anleger wider, die sich in einer großen und leistungsfähigen Volkswirtschaft wähnen. Diesen Heimatfokus (Home Bias) könne man daher auch in den USA, Japan und Großbritannien finden. Obwohl der deutsche Aktienmarkt nur etwa 5% der globalen Marktkapitalisierung ausmachen, stammen bei den deutschen Anlegern etwa 75% der direkt gehaltenen Unternehmen aus dem Heimatland. Als Gründe hierfür nennt der Autor die Sprache, die Vertrautheit mit dem lokalen Rechtssystem, den täglichen Kontakt mit der Produkten von deutschen Unternehmen und das fehlende Wechselkursrisiko. Obwohl all diese Fakten natürlich nicht von Hand zu weisen sind, liefern Sie keinen Grund für das Vernachlässigen ganzer Regionen oder Sektionen. Die Einführung des Euros und die exorbitanten Entwicklung von Schwellenländern hat den Home Bias in den letzten Jahren etwas abgeschwächt.

Im Gegensatz dazu hat sich allerdings ein Trend zum Indexinvestment herauskristallisiert. Doch was wären die Folgen, würden wir alle nur noch ETFs, Zertifikate oder benchmarktnahe Aktienfonds handeln? Nun, für eine Volkswirtschaft wäre das traurig und langfristig auch schädlich, da die Investoren den Bezug zu den Unternehmen mit ihren Chancen und Nöten schrittweise verlieren würden. Dabei sind es eben diese, die das Rückgrat unserer sozialen Marktwirtschaft bilden. Wenn Anleger die Produkte ihrer Unternehmen gerade einmal noch über deren Produkte kennen, finden die Standortvoraussetzungen für leistungsfähige und international agierende Unternehmen in der politischen Diskussion kaum noch Gehör.

Wenn sich Eigenkapital (Aktie) langfristig nicht mehr rentiert als Fremdkapital (Anleihe), gäbe es in einer Marktwirtschaft bald keine Unternehmen mehr. Investoren, die bei der Geldanlage langfristig orientiert sind, legen den Großteil ihres Anlagevermögens in gute Firmen an, nicht in Sparbriefe oder Anleihen. Doch warum zeigt sich beim durchschnittlichen Deutschen ein starker Überhang von Anleihen? Glauben wir nicht mehr an die positiven Effekte unseres Systems? Haben wir vielleicht nie daran geglaubt? Sind wir noch immer verliebt in die Planwirtschaft?

Im zweiten Teil des Vorwortes geht Philipp Vorndran konkreter darauf ein, was man vom dem Buch „Amazonlink für das Buch: Unternehmensbewertung & Kennzahlenanalyse“ erwarten kann. Es wird darum gehen, wie man gute Unternehmen findet. Die erste Grundvoraussetzung dafür ist seiner Meinung nach ZEIT. Und diese nehme ich mir jetzt und steige tiefer in das Buch ein, um mehr über das Zahlenwerk unserer Gesellschaft zu lernen. Ich denke, dieses Buch wird mir sehr dabei helfen.

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George Soros – Krieg und Frieden

Mit einem durch das Forbes Magazine geschätzten Vermögen über rund $25 Milliarden erfreut sich George Soros über den Platz 21 der reichsten Personen der Welt. Reich wurde er als Hedgefonds-Manager mit riskanten und aufsehenerregenden Spekulationen. Er ist einer der bekanntesten Investoren weltweit und fällt immer wieder durch spektakuläre Investments auf. Zuletzt verdoppelte Soros im August 2016 seine Wette gegen den SP500 auf ein Volumen in Höhe von einer Milliarde US-Dollar. Wenn George Soros eine Möglichkeit wittert, ist er ein gnadenloser Spekulant auf der Suche nach maximalem Profit. Doch er ist nicht nur der klassische Finanzhai. Soros ist eine extrem spannende Person. Er hat zwei Seiten – Krieg und Frieden. Ich möchte dich mit diesem Artikel in die Welt des Milliardärs mitnehmen.

Hier lassen sich Essays von George Soros lesen.

 

Werdegang von George Soros

Geboren wurde György Schwartz (bürgerlicher Name) am 12. August 1930 in Budapest. Heute ist George Soros ein US-amerikanischer Investor mit ungarischen Wurzeln. Trotz der jüdischen Herkunft konnte Soros die Besetzung durch das NS-Regime überleben, nachdem er sich mit seinem Vater lange Zeit versteckt hielt. Nach dem Besuch des Esperanto-Weltjugendkongresses blieb George Soros in England und studierte an der London School of Economics and Political Sciense (LSE) Philosophie und erlangte die Promotion. Die Lehren seines Dozenten Karl Popper prägten Soros Weltbild einer offenen Gesellschaft. Nachdem er 1956, mit 26 Jahren, in die USA zog, übernahm er 1968, mit 38 Jahren, erst das Management eines Hedgefonds, welcher in Curacao angesiedelt war, und gründete daraufhin 1969 seinen bekannten Quantum Funds. Heutzutage führt und managt er zahlreiche Fonds, zusammengefasst in der Soros Fund Management LLC.

 

Krieg mit George Soros

Soros ist ein unerbittlicher Investor. Wittert er eine Gelegenheit Gewinne zu machen, so nutzt er diese schamlos aus. Krieg mit bzw. gegen seine Milliarden ist ein schier unmögliches Unterfangen. So zwang der amerikanische Starinvestor Großbritannien 1992 zum Austritt aus dem europäischen Währungssystem (EWS) und besiegte die Bank of England im Kampf um die Bewertung des Pfund. Seitdem trägt George Soros auch den Beinamen „the man who broke the Bank of England“. Durch den Beitritt der Briten 1990 zur EWS verpflichteten sich diese, einen festen Wechselkurs zur deutschen Mark (DM) einzuhalten. Ohne Absprachen entschied sich die Bank of England am Anfang eine sehr hohe Bewertung des Pfund festzusetzen und durch Veränderungen des Leitzinses und Interventionen am Kapitalmarkt aufrechtzuerhalten. Es war die turbulente Anfangsphase des EWS bei dem die Dänen das Währungssystem ablehnten und auch die italienische Lira als überbewertet galt.

Schnell wetteten zahlreiche Investoren gegen das Pfund. Insgesamt 10 Milliarden Pfund wurden verkauft und vor allem gegen die deutsche DM und den französischen Franc eingetauscht. Durch diese Verkäufe des britischen Pfund sank der Wert des Pfund, welchen die Bank of England durch Interventionen wieder anheben zu versuchte. Dies konnte die britische Zentralbank entweder durch die Anhebung des Leitzinses oder das Einziehen von Pfund-Noten am Markt mit der Konsequenz der Verknappung der Währung tun. Das pfund konnte die BoE mit eigenen Devisen (Fremdwährung) am Markt aufkaufen und hatte somit lediglich einen begrenzten Spielraum das Pfund stützen zu können. Gingen die Währungsreserven zur Neige konnte die Bank of Engalnd das Pfund nicht mehr aufkaufen bzw. stützen.Am 16. September 1992, dem „Black Wednesday“, gab die Bank of England auf. Das Vereinigte Königreich musste die Schande über sich ergehen lassen aus dem EWS austreten zu müssen. Dies fachte die europafeindliche Stimmung im Königreich an. Auch verlor die damals noch hoch geschätzte Bank of England ihr Image der zuverlässigsten Zentralbank weltweit. Während Soros innerhalb einer Woche durch den im Wert sinkenden Pfund eine Milliarde US-Dollar verdiente, schätzte die britische Regierung 2005 die Kosten der Intervention der BoE für den Steuerzahler auf 3 bis 5 Milliarden Pfund. Noch heute stellt die Pfundkrise einen beschämenden Fleck in der Geschichte des Vereinigten Königreiches dar.

Vor allem in den 1990er Jahren fiel Soros durch zahlreiche große Spekulationen auf. 1993 wettete George Soros gegen die D-Mark und 1997 warf man ihm vor, Schuld an der malaysischen Finanzkrise zu sein. An der Finanzkrise 2008 verdiente Soros 2,9 Milliarden USD. Bis Ende 2009 stieg das Vermögen seiner Fonds-Gesellschaft auf 24 Milliarden USD.

Die Feldzüge von George Soros gegen Währungen, Indizes und Finanzsysteme können oft mit politischen Motiven in Verbindung gebracht werden. Immer wieder mischt sich der Großinvestor in Länder und Politik ein und nimmt aktiv Einfluss. So galten seine Wetten in den 1990er Jahren gegen europäische Währungen bereits dem Kampf für faire Bedingungen unterentwickelter Länder. Mit 23,5 Millionen US-Dollar setzte sich George Soros gegen die Wiederwahl des Republikaners George W. Bush ein. Die von Soros gegründete Open Society Foundations (OSF) ist in über 50 Ländern aktiv. Die Büros dieser Stiftung liegen nah an staatlichen Behörden oder direkt in den Gebäuden dieser. Vor allem in ehemaligen Ländern der sowjetischen Republik ist die Stiftung sehr aktiv. Mit viel Geld und viel Nähe zu staatlichen Institutionen vermutet man, dass George Soros immer wieder Einfluss auf Wahlen, Prozesse und Politik nimmt. Auch kommt er durch dieses weitverzweigte Netzwerk schneller an Informationen als andere Personen. Aktiv unterstützte Soros auch Dissidenten und Oppositionen in der Sowjetunion mit drei Millionen Dollar jährlich.

Zuletzt hatten Soros politische Einmischungen in der Ukrainekrise Aufsehen erregt. So bedankte sich Präsident Poroschenko 2014 für die Unterstützung des Investors. Soros investierte mehrere Milliarden Dollar in ukrainische Staatsanleihen, rief andere Investoren auf dies ebenfalls zu tun und forderte immer wieder vehement die EU auf selbst bis zu 50 Milliarden Euro zu investieren. Aus seiner Sicht muss die EU den Krieg der Ukraine unterstützen und selbst auch führen. Versuchte Soros damals noch Einfluss auf den Sturz der Sowjetunion zu nehmen, so tut er dies nun gegen Russland. Seine Fonds und er sind durch die russische Regierung auf Grund der tendenziell russlandfeindlichen Rhetorik des Investors als „unerwünscht“ eingestuft. 2016 kündigte Soros an, über 10 Jahre verteilt bis zu 500 Milliarden USD in die Ukraine investieren zu wollen, nachdem er 2015 den ukrainischen Orden der Freiheit erhalten hatte.

Frieden mit George Soros

Während der berühmte Hedgefonds-Manager politisch Einfluss nimmt und unerbittlich auf der Suche nach Profit vor scheinbar nichts zurückschreckt, gibt es auch eine andere Seite des Investors. Geprägt durch sein Philosophie-Studium und die Lehre der offenen Gesellschaft von Karl Popper pflegt George Soros ein philanthropisches Weltbild. Das Konzept der offenen Gesellschaft spiegelt sich auch in der Namensgebung der Open Society Fundation wider.

Mit der OSF und der Soros Foundation förderte er beispielsweise die Möglichkeit schwarzer südafrikanischer Studenten an der University of Cape Town studieren zu können. Die Time schätzte 2007 die Gesamtsumme der Spenden durch George Soros für das philanthropische Weltbild auf 7 Milliarden USD.

George Soros unterstützt die „Reporter ohne Grenzen“ finanziell und kritisiert immer wieder die Einmischung der USA in andere Länder als nicht förderlich. So behindere das Engagement der USA beispielsweise eine Friedensfindung zwischen Israel und Palästina. Ob der Vorwurf der politischen Einmischung der USA durch einen Investor, welcher sich aktiv weltweit politisch einmischt, jedoch viel Wert verliehen werden kann, ist zu bezweifeln.

Seit 2009 unterstützt George Soros Climate Policy Initative mit jährlich 10 Millionen US-Dollar zur Erforschung von Klimaschutzmaßnahmen. Das von ihm 2009 mit $50 Millionen gegründete Institute for New Economic Thinking soll neue Theorien der Volkswirtschaft entwickeln. 2010 erklärte sich Soros bereit weitere 7 Milliarden Dollar für gute Zwecke im Sinne der Initiative „The Giving Pledge“ zu spenden.

George Soros kritisiert die Deregulierung der Finanzmärkte – und das obwohl er auf der einen Seite davon profitiert und seine Fonds selbst in Steuerparadiesen angesiedelt hat, um sich dem Zugriff der Regulierung und Finanzämter in den USA und Europa zu entziehen.

 

Fazit

Ich finde George Soros einen sehr spannenden Charakter. Es ist ein Wechselspiel zwischen Krieg und Frieden. Auf der einen Seite der Philosophie-Student, welcher sich für Menschenrechte, Gleichberechtigung und eine offene Gesellschaft in Form der Philanthropie einsetzt. Auf der anderen Seite ein politisch unnachgiebig einflussnehmender Investor, welcher sein Netzwerk und seine finanzielle Macht maßlos zur Einflussnahme nutzt. George Soros setzt sich für sein Weltbild ein und führt auf der einen Seite Kriege gegen Systeme, welche ihm nicht gefallen, und auf der anderen Seite arbeitet er mit Spenden und Stiftungen an einer offenen Gesellschaft und Frieden.

Es ist unvorstellbar, wie viel Schlagkraft und Macht George Soros durch seine Milliarden ausübt. Er war bereits 1992 stärker als die Bank of England (nun gut, nicht er alleine) und kann wahrscheinlich auch heute noch Systeme, Regierungen, Währungen und Länder beeinflussen und/oder vernichten (wenn sich ihm andere Investoren anschließen). Hätte ich die Möglichkeit, Soros eine Frage zu stellen wäre es die, wie er die Konsequenzen seines Handelns bewertet? Durch seine Feldzüge und Einflussnahmen wurden viele Menschen arbeitslos, viele Steuergelder wurden vernichtet und ganze Länder in den Ruin getrieben. Ist es das aus seiner Sicht wert?

MACD – Technische Analyse – Signale – Anwendung

Der MACD ist ein Oszillator, also ein um eine Mittellinie bzw. in diesem Falle klassisch der Nulllinie schwankender (oszillierender) Indikator. MACD steht dabei für Moving Average Convergence Divergence ­– also Zusammen- und Auseinanderlaufen von gleitenden Durchschnitten).

Die Nulllinie ist eine dem Indikator hinzugefügte statische Linie. Sie resultiert nicht aus der Berechnungsformel, sondern ist vielmehr aus signalgebenden Gründen dem Indikator hinzugefügt. Die verschiedenen Signale, die aus dem MACD generiert werden können, werden später genauer betrachtet und in dem zugehörigen Video noch anhand eines Beispiels verdeutlicht.

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Für die Berechnung des MACD werden zwei exponentielle gleitende Durchschnitte verwendet, wobei der eine einen kürzeren und der andere einen längeren Betrachtungszeitraum in die Berechnung einbezieht. Um den MACD Wert zu errechnen, wird der langsamere vom schnelleren Moving Average abgezogen. Dieser Wert ist bereits das Ergebnis, denn es gibt die Differenz der beiden Moving Averages an. Die Signallinie ist ein Durchschnitt der MACD Linie / Werte.

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Es ist also wichtig, neben den beiden Perioden für die gleitenden Durchschnitte auch die Periode für die Signallinie mit Bedacht zu wählen. Durch den dritten Eingabewert wird die Feinfühligkeit für das Eintreten eines Signales festgelegt. Mehr zu den Gewichtungen und Effekten auf das Verhalten von Moving Averages folgt in einem entsprechenden Beitrag. Je kleiner der Gewichtungsfaktor, desto stärker fließen die vorherigen Werte in die Berechnung ein. Der Dritte Input an den MACD ist der Buchstabe l in der folgenden Formel:

Die Standardeinstellung des MACD ist (12/26/9). Also ein schneller Gleitender Durchschnitt von 12, ein langsamer Gleitender Durchschnitt von 26 und ein Gewichtungsfaktor von 9. Diese Faktoren wurden von Gerald Appel, dem „Erfinder des MACD“ als stabil erachtet.

Trading mit dem MACD – Signale

Cross Over – Das überkreuzen der MACD und der Signallinie

Beim Cross Over Signal des Indikators überkreuzt die MACD-Linie die Signallinie unterhalb oder oberhalb der Nulllinie. Unterhalb der Nulllinie ist ein Schnitt der MACD-Linie mit der Signallinie von unten nach oben erwünscht. Oberhalb der Nulllinie soll die MACD-Linie die Signallinie von oben nach unten durchschneiden. Die Idee dahinter findet sich im Mean-Reversion Ansatz. Manche bezeichnen dies auch als Trading mit der Schwerkraft. Schnitte oberhalb der Nulllinie sind dabei als potenzielle Shortsignale zu betrachten und Schnitte unterhalb als bullish zu werten

Da ein Trend nicht linear verläuft, sondern sich in Hoch- und Tiefpunkten um den Trend herum entwickelt, zielt der Indikator darauf ab, die Übertreibungen des Marktes zu erkennen, indem er misst, wie weit der schnelle gleitende Durchschnitt (kurzfristige Bewegung) sich vom langsamen gleitenden Durchschnitt entfernt (Trend). Wird diese Distanz zu groß, sollte die Bewegung korrigieren, der Markt sollte also wieder in ein angemesseneres Preisniveau zurückkehren. Um nun aber nicht blind einen starken Kursanstieg oder Kursverfall zu kaufen oder zu verkaufen, wartet man ab, bis der Markt die Trading-Idee etwas bestätigt hat und der MACD die Signallinie schneidet.

Um die Aussagekraft des Moving Average Convergence Divergence zu verstärken, ist es interessant, sich zusätzlich noch eine fundamentale Meinung oder ein langfristiges technisches Bild eines Wertes zu machen und so mit Hilfe des MACD einen Einstieg in einen langfristigen Trend oder Zyklus zu bekommen.

MACD Divergenzen – tiefere Hochs oder höhere Tiefs

Neben dem klassischen Ansatz des MACDs, Übertreibungen zu erkennen, hat sich auch die Methode Divergenzen zu handeln zunehmend etabliert, denn der Indikator eignet sich auch sehr gut, um die Stärke eines Trends zu messen. Erreicht der Basiswert in seinem Trendverlauf ein neues höheres Hoch oder ein tieferes Tief, welches nicht durch ein höheres Hoch bzw. tieferes Tief im MACD bestätigt wird, so deutet dies auf ein Abschwächen des Trends hin. Die Idee dahinter ist, dass ein Trend sich verstärken sollte. Bei starken Bewegungen sollte die Differenz des MACD groß sein. Erreicht der Markt nun also in einem Trend ein neues Hoch, verliert aber an Dynamik, so wird dies im MACD durch ein tieferes Hoch sichtbar. Selbiges gilt auch für einen Abwärtstrend. Natürlich ist dies auch im Kursverlauf erkennbar. Jedoch glättet der MACD diesen Zusammenhang und ermöglicht durch die Signallinie zudem die Erzeugung eines Signals.

Wo findet man den MACD in den gängigen Handelsplattformen?

Die Traderworkstation ist eine professionelle Handelsplattform für den Aktien-, Futures-, Options- sowie FOREX- und Bonds-Handel. Sie ermöglicht das Einbinden verschiedenster Datenfeeds und unterstützen durch die Verwendung gängiger Programmiersprachen auch die Erstellung von Handelssystemen. Ein Orderbuchtrader sowie ausgefeilte Tools zur technischen Analyse, Risikoszenarien und Impliziter Volatilitätsanalyse sind integriert. Angeboten wird sie z.B. hier.

Wie man einen Chart öffnet und den MACD hinzufügt, lässt sich dem Video entnehmen.

 

Metatrader 5

Der Metatrader 5 ist der Nachfolger der von den meisten Forex und CFD Brokern angebotenen Software MT4. Was sich im Vergleich zum MT4 geändert hat, kann hier nachgelesen werden.

Wie man einen Chart öffnet und den MACD hinzufügt, lässt sich dem Video entnehmen.

Börsenpsychologie 2.0 – Prospekttheorie der Heuristik

Bis heute basieren ein Großteil der Modelle und Theorien der Makro- und Mikroökonomie auf der Nutzentheorie (auch Nutzenfunktion). Hierbei geht man davon aus, dass sich ein Marktakteur immer für die Möglichkeit entscheidet, welche seinen Gewinn/Nutzen maximiert und die Kosten/Aufwand minimiert. Dieses rationale und erwartbar-logische Verhalten spiegelt sich im Konzept des homo oeconomicus wieder. Die britische Zeitschrift „The Economist“ nutzte 1999 die Metapher des Mr. Spock als emotional disziplinierten und absolut logisch und rational denkenden Akteur[1].

Den meisten Konzepten der Ökonomie liegt der homo oeconomicus zu Grunde. Grund dessen ist das erwarte Verhalten dieser fiktiven Person. Individuelle Charakterzüge und die Psychologie des Menschen – wie z.B. Emotionen – werden nicht beachtet um die Modelle und Theorien möglichst einfach zu gestalten. Seit 1940 entwickeln zahlreiche Wissenschaftler jedoch neue Ansätze. Mr. Spock ist zwar eine interessante Persönlichkeit, aber in keinem Fall menschlich. Und ökonomischen Konzepten eine nicht-menschliche und fiktive Person zu Grunde zu legen ist fraglich. Seit etwa 1980 erlebt der junge Teilbereich der Ökonomie, die Verhaltenspsychologie oder auch Behavioral Economics, immer mehr Zulauf und Zustimmung.

1979 veröffentlichten die amerikanischen Wissenschaftler Daniel Kahneman (2002 mit dem Wirtschaftsnobelpreis ausgezeichnet) und Amos Tversky ihre Weiterentwicklung der Nutzentherorie. Diese Prospect Theory (Neue Erwartungstheorie) zählt zu den in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts am häufigsten zitierten Beiträge. Das Konzept stellte eine Revolution der bisherigen ökonomischen Gedankenwelt dar. Die Prospect Theory erlaubt die Beschreibung menschlicher Entscheidungsfindungen bezüglich risikoreicher Situationen mit Einbezug von Psyche und Charakter des Akteurs.

Ich möchte dich mit diesem Beitrag in die Erwartungstheorie und die daraus resultierenden Rückschlüsse auf menschliches Verhalten einweihen. Trader müssen täglich Entscheidungen unter Zeitdruck, ohne vollständige Information und im Umfeld hohen Risikos treffen. Das Wissen über den Ablauf der Entscheidungsfindung in diesen Situationen hilft dir dich selbst als Trader besser kennenzulernen und auch das (menschliche) Verhalten der Akteure an der Börse besser zu verstehen.

Heuristik

Heuristik

Die Prospect Theory ist ein Bestandteil der Heuristik, welche sozusagen das Fundament der Verhaltensökonomie darstellt. Die Heuristik umfasst dabei das Verhalten des Menschen Problemstellungen ohne nutzbare Methode zur Lösung, unter Zeit- und emotionalem Druck und ohne vollständige Information zu lösen. Um das Problem zu lösen, für welches keine erprobte Lösungsstrategie vorliegt, muss die jeweilige Person auf eigene Erfahrungswerte zurückgreifen und bestehende Methoden anpassen oder persönliche Tendenzen zur Entscheidungsfindung nutzen. Heuristik findet sich vor Allem in komplexen, schnelllebigen, kaum überschaubaren und unzureichend strukturierten Problembereichen.

 

Die Prospect Theory

Während die ursprüngliche Nutzentheorie alle Gewinne als positiv definiert und bestimmt, dass sich der Akteur für den Maximalgewinn entscheidet geht die neue Nutzentheorie, die Prospect Theory, auf den Entscheidungsprozess des Akteurs ein: dieser wird in zwei Phasen, das editing (Bearbeitung) und evaluation (Bewertung) unterteilt.

In der ersten Phase – dem editing – ordnet der Akteur die möglichen Entscheidungen heuristisch in Bezug zu seinem Referenzpunkt. Alle Ergebnisse unterhalb des Referenzpunktes werden als Verluste wahrgenommen, alles oberhalb dessen als Gewinn. Möchte ein Trader ungenutztes Cash (z.B. 2.000€) gewinnbringend anlegen und innerhalb der nächsten Monate 10% Gewinn, also 200€ Profit, machen, dann liegt sein Referenzpunkt bei der Bearbeitung und Beurteilung möglicher Anlageobjekte bei +10%. Alle Ergebnisse unterhalb nimmt die Person emotional tatsächlich als Verlust wahr. Entscheidend ist also nicht der Gewinn, sondern der Referenzpunkt, welcher von außen beeinflusst werden kann (siehe kognitive Verzerrungen, Ankereffekt). Der Moment, wenn der persönliche Referenzpunkt festgelegt wird, nennt sich Kodierung. Auf die Kodierung folgt das heuristische Einordnen der Möglichkeiten und abschließend vier weitere kleine Phasen, welche vor allem der Vereinfachung dienen: Die Wahrscheinlichkeiten identischer Ergebnisse werden addiert, gemeinsame Bestandteile, welche für alle Möglichkeiten gelten, ignoriert, Ergebnisse und Wahrscheinlichkeiten vereinfacht, sowie stochastisch dominierende Aspekte ausgesondert.

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In der zweiten Phase – der evaluation – werden die vorhandenen Alternativen (Prospects) bewertet. Hierbei ist einerseits die Wertefunktion und andererseits die Wahrscheinlichkeitsgewichtungsfunktion entscheidend. Wie wir bereits wissen wird jedes Ergebnis, welches besser als der Referenzpunkt (Mindesterwartung) abschneidet, als Gewinn wahrgenommen. Hierbei ist anhand der Wertefunktion erkennbar, dass jeder anfängliche Zusätzliche Gewinn über den Referenzpunkt hinaus als besonders starker Wertzuwachs empfunden wird. Der Gewinn-Zuwachs über den Referenzpunkt +10% auf +14% (4% mehr) hinaus wird als wesentlich wertvoller wahrgenommen als ein Gewinnzuwachs von +20 auf +24% (ebenfalls 4% mehr) bei gleichem Referenzpunkt. Gleiches gilt auch im negativen Bereich. Fällt der Zuwachs einer Position um 2% auf nur noch +8%, so wird dies einerseits als Verlust empfunden und wesentlich intensiver verarbeitet als ein Sinken um 2% von zum Beispiel -4 auf -6%. Neben dem Empfinden des Wertzuwachses werden die möglichen Alternativen durch den Akteur ebenfalls nach der Eintrittswahrscheinlichkeit gewichtet. Zuletzt entscheidet sich die Person für einen Wert, welcher bezogen auf den persönlichen Referenzpunkt, die Werte- und Wahrscheinlichkeitseintrittsfunktion am besten abschneiden könnte.

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Kognitive Verzerrungen

Im Entscheidungsprozess der Prospekt Theory spielt der Charakter und die Psyche des Akteurs eine gewichtige Rolle. Er muss kodieren, gewichten, sortieren, bewerten und entscheiden. Dies muss er heuristisch meist unter Zeitdruck, Einflüssen aus seiner Umwelt und ohne vollständige Informationen und erprobte Lösungsmethoden umsetzen. Hierbei sind kognitive Verzerrungen (biases) erkennbar. Hierbei handelt es sich um unbewusste systematisch fehlerhafte Neigungen des Akteurs beim Wahrnehmen, Erinnern, Denken und Urteilen.

Darunter fallen zum Beispiel die Nähe-Verzerrung und das Priming. Bei Ersterem kann die Nähe einer Person zu einer Problemstellung zu einer verzerrten Wahrnehmung führen. Dies zeigt bei Tradern vor Allem daran, dass in Depots oft jene Branchen übergewichtet werden, welche auf Grund von Kontakten, Empfehlungen und des eigenen Berufs besonders gut kennt. Diese Thematik werde ich im siebten Artikel unter Sektoren-Verliebtheit nochmals genauer erklären. Zu viel Nähe zu einer Thematik macht blind für Optionen. Wer beispielsweise im Bankwesen arbeitet setzt selbst vor allem auf Banken. Er hinterfragt seine eigene Branche, also auch seine berufliche Zukunft, nicht und glorifiziert seinen Sektor. Auch das Priming erklärt die Art der kognitiven Verzerrung sehr gut: Hierbei wird eine Entscheidung durch ehemalige bewusste oder meist unbewusste Erfahrungen beeinflusst. Auf Grund einer negativen Erfahrung mit einer Aktie, beispielsweise, nimmt der Akteur diese auch in Zukunft als negativ wahr und wehrt sich unbewusst, aus Angst die negative Erfahrung zu wiederholen, dagegen die Aktie nun als bestes Anlageobjekt zu klassifizieren. Rational wäre die Aktie wahrscheinlich die beste Entscheidung. Da der Anleger jedoch kein homo oeconomicus ist und auch nicht Mr. Spock heißt verhindert eine negative Vorgeschichte unbewusst diese Erkenntnis.

Die an der Börse wohl am meisten verbreitete und kostenintensivste kognitive Verzerrung ist der Dispositionseffekt. Umfragen in den letzten Jahrzehnten ergaben immer wieder, dass bis zu 80% der Anleger vom Dispositionseffekt betroffen sind. Dieser erklärt, warum Trader oftmals Gewinnpositionen viel zu schnell verkaufen und Verluste dagegen zu lange laufen lassen. Die erste Ursache dieses Effektes ist, dass Verluste etwas doppelt so stark empfunden werden als Gewinne. Gewinne werden als angenehme Selbstverständlichkeit wahrgenommen und meist durch Verkäufe zügig realisiert. Verluste dagegen wird als überaus unangenehmes und unerwartetes Scheitern empfunden. Hierbei tun sich Anleger schwer den Verlust zu realisieren und hoffen auf eine Umkehr des Kurses. Die zweite Ursache ist die bereits beschriebene Wertefunktion. Die ersten Gewinne werden als am wertvollsten empfunden. Mit steigenden Gewinnen nimmt das Empfinden über den Wertezuwachs ab, sodass frühzeitig verkauft wird, wenn kein Nutzen-/Wertezuwachs mehr empfunden wird. Auf der anderen Seite werden die ersten Verluste am heftigsten wahrgenommen. Mit der Zeit nimmt dieses Gefühl jedoch ab und der Anleger empfindet zunehmende Gleichgültigkeit bei weiteren Verlusten. Aus diesem Grund verkaufen Anleger Verlust-Positionen meist nicht, da das anfänglich negative Gefühl schwächer (ja fast besser) wird je größer die Verluste werden. Verrückt aber wahr.

Weitere kognitive Verzerrungen sind beispielsweise die Vermessenheitsverzerrung (overconfidence bias) unter welcher die Überschätzung des Akteurs durch sich selbst gemeint ist. Der Trader nimmt sich selbst zu talentiert, zu mutig, zu wissend, zu könnend oder zu überlegen war. Vor Allem in guten Phasen mit zahlreichen Erfolgen kann die Vermessenheit an die eigene Leistungsfähigkeit und Überlegenheit der Konkurrenz zu einer überzogenen Selbstbewertung und Verlust von Realitätsbezug und gesundem Misstrauen führen.

Die Ankerheuristik ist beispielsweise bei der Kodierung des Referenzpunktes zu finden. Hierbei wirken Einflüsse von außen wie ein Anker der eigenen Einstellung. Bei Untersuchungen hatte man beispielsweise Passanten in einer Fußgängerzone befragt was sie tendenziell bereit sind für den Naturschutz zu spenden. Den Anker hatte man in den Fragen „Wären Sie bereit $5 zu spenden?“ und „Wären Sie bereit $400 zu spenden?“ versteckt. Der Anker tat sein Übriges, sodass die erste Gruppe durchschnittlich bereits war $20 zu spenden während die zweite durchschnittlich $143 angab. Den Anker nehmen wir selten bewusst wahr. Es sind Kommentare, Meinungen, Artikel, Analysten, welche uns beeinflussen.

Sturheit und die Status-Quo-Verzerrung sind machen uns als Trader ebenfalls zu schaffen. Bei der Sturheit geben wir eine einmal gemachte Entscheidung nur sehr ungern wieder auf. Wer sich für ein Unternehmen entscheidet lässt sich ungern vom Gegenteil überzeugen. Dies erkennen wir daran, dass manche Trader trotz Zureden und Aufzeigen von Fakten an manchen Werten unbeirrt festhalten. Wir geben auch den Status Quo ungern auf. Auf der einen Seite nehmen wir Vorteile nicht wahr, nur um den Status Quo zu erhalten. Wir empfinden das Risiko des Fortschritts als zu groß als dass wir den Status Quo verlassen würden. So ergaben Umfragen in Unternehmen, dass die wenigsten Arbeitnehmer bereit wären weniger als die gesetzlichen 24 Urlaubstage zu erhalten, selbst wenn sie für jeden nicht genommenen Urlaubstag unterhalb der 24-Tage-Marke das Drei- bis Vierfache des Gehalts für einen normalen Arbeitstag bekommen würde. Der gesetzliche Urlaubsanspruch ist der Status Quo. Und Veränderung, wie vorteilhaft sie auch sein mögen, werden meist nicht wahrgenommen. Und entfernen wir uns vom Status Quo, so sind wir bereits viel mehr Risiko einzugehen als sonst um den Status Quo wiederherzustellen. Dies könnte der Grund für das ebenfalls unter unerfahrenen Anlegern desaströse Verbilligen sein bei dem Trader Verlustpositionen immer wieder durch Nachkäufe ausweiten in der Hoffnung wieder den Status Quo, also keine Verluste, wiederherzustellen.

Auch setzen wir uns stetig falsche Prioritäten und wenden unverhältnismäßig viel Zeit für kleine Entscheidungen und dagegen wenig Zeit für wichtige Entscheidungen auf. Auch das unangebrachte Bedauern sollte jeder von sich kennen. Vergangene Verluste werden unverhältnismäßig lange bedauert. Gefahr birgt auch das Täuschen auf Grund einer kognitiven Dissonanz. Hierbei gerät der Trader in eine unangenehme Situation in der er seine Kognitionen, wie Gedanken, Gefühle und Wünsche, nicht einordnen kann. In einer solchen Phase fühlt sich der Mensch unwohl. Dies kann beispielsweise passieren, wenn zahlreiche Trades missglücken und der Trader nicht einordnen kann was er von sich und der Situation halten soll. Ein Ausweg bietet hierbei schnell die Täuschung. Wir verändern den Blickwinkel auf die Situation und behaupten, dass wir es eigentlich ja anders machen wollten und somit doch eigentlich richtiglagen. Wir verändern unsere Einstellung und senken unsere Erwartungen. Waren vorher noch 5% Verlust hinnehmbar so sind es nun 15% auch und der Trade war doch nicht so schlimm. Informationen und die Situation werden verdreht, abgewertet und geleugnet um uns selbst wieder ins rechte Licht zu rücken. Auch greifen wir zu beruhigenden Mitteln, wie Sport, Freizeit, Mediation oder schlimmstenfalls Alkohol. Umgangssprachlich ist all dies als „Schönreden“ bekannt.

 

Optimiere deinen Entscheidungsprozess

Jeder von uns findet sich bewusst bei den kognitiven Verzerrungen wieder. Unbewusst haben wir wahrscheinlich alle jede dieser Verzerrungen durchgemacht. Das ist menschlich und normal. Doch nun kennen wir den Entscheidungsprozess und die Gefahren des Einflusses unserer Psychologie. Börse basiert eben nicht nur auf Zahlen und Charts. Bereits am Anker-Effekt erkennen wir die Macht der Analysten, sodass hohe Gewinne eines Unternehmens teilweise negativ bewertet werden, weil die Erwartung der Analysten und somit des Marktes höher lag. Wie bereits im ersten Beitrag zur Verhaltenspsychologie dargestellt bewertet die Börse die ökonomische Realität basierend auf der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft (Erwartungen an die Zukunft). Und in diesen Bewertungen steckt sehr viel Psychologie.

Auf der einen Seite kann und sollte ein Trader an sich selbst arbeiten, was ich auch im sechsten Beitrag (Traden ist Charakterbildung) nochmals thematisieren werde. Welche Verzerrungen haben wir in unserem Entscheidungsprozess? Wie können wir diese Einflüsse erkennen und verhindern? Wie schaffe ich es als Trader möglichst rational und möglichst wenig emotional zu agieren? Traden heißt nicht nur gegen den Markt zu spielen, sondern auch gegen sich selbst und seine menschlichen Fehler.

Auf der anderen Seite können wir unser Wissen über kognitive Verzerrungen am Markt gewinnbringend verwenden. Was sind die vorhanden Anker, welche das Denken die Einstellung des Marktes beeinflussen? Wann fühlen sich die meisten Anleger unwohl und tendieren zu schnellen und irrationalen Entscheidungen? Mit der Psychologie hält man den Schlüssel in der Hand den Markt nicht nur zu lesen (Zahlen & Charts), sondern auch zu verstehen. In den kommenden Beiträgen möchte ich weitere Szenarien beschreiben, welche uns und den Markt beeinflussen.

 

Alle Artikel der Börsenpsychologie-Reihe auf einen Blick

  1. Börse basiert auf Psychologie
  2. Prospekttheorie der Heuristik
  3. Verlustaversion, Status Quo und Trugschlüsse
  4. Systematische Kognitionsprobleme
  5. Anomalien der Heuristik
  6. Traden ist Charakterbildung
  7. Psychologische Fallen
  8. Praxisbeispiele

 


[1] http://www.economist.com/node/268946

Börsenpsychologie 1.0 – Börse basiert auf Psychologie

Trading ist eine hochkomplexe Angelegenheit. Das Handwerk des Tradings und Investierens zu erlernen benötigt viel Zeit, Leidenschaft und erfahrungsbringende aber doch schmerzvolle Rückschläge. Erfolg an der Börse basiert nicht nur auf Wissen, sondern auch auf Erfahrung, Glück und Talent. Es bedarf jahre- bis jahrzehntelanger Zuneigung des Traders zur Börse bis er nicht mehr größtenteils von Glück abhängig ist, sondern auch seine Erfahrung und sein Wissen gewinnbringend ausspielen kann. Indikatoren, Strategien, Muster, Chart-Technik, Fundamental-Analysen und andere Dinge vereinfachen die Komplexität des sich täglich verändernden Marktes. Doch viele Trader sehen den Wald vor lauter Bäumen nicht. Börse umfasst zwar Ökonomie, Mathematik und Finanzwirtschaft. Doch grundlegend basiert sie auf dem Verhalten von Menschen. Börse basiert auf Psychologie.

„Die Börse reagiert gerade mal zu 10 Prozent auf Fakten. Alles andere ist Psychologie“
André Kostolany

 

Mathematiker und Ökonomen haben nicht unbedingt einen Vorteil an der Börse. Sie denken viel zu rational. Mathematiker erwarten berechenbare Vorgänge und Ökonomen versuchen den Markt in stupide Modelle zu pressen. Doch die Börse ist launisch, wild und oft sehr irrational. Wir können die Zukunft nicht berechnen oder an Modellen ablesen. Auch wenn Algorithmen und Super-Computer immer größere Anteile am Handel haben, ist weiterhin der Faktor Mensch entscheidend. Und Menschen agieren nicht immer rational. Der Homo Oeconomicus existiert nicht. Menschen reagieren unter dem Einfluss von Emotionen, Stress, Angst und Euphorie unlogisch und unerwartet. Wer sich mit der Verhaltenspsychologie am Finanzmarkt, der sogenannten Behavioral Finance, beschäftigt, kann sein Wissen und sein Können als Trader daher maßgeblich verbessern.

„Home Oeconomicus“

Der Home Oeconomicus ist eine Entwicklung der Ökonomie. Bei diesem Konzept handelt es sich um einen menschlichen Markt-Akteur, welcher stets rational und optimierend agiert. Diese fiktive Person klammert menschliches Verhalten, wie Schusseligkeit oder Ungenauigkeit, genauso wie Psychologie, Angst oder Stress aus. Dies dient dazu, die Ökonomie in einfache Modelle pressen zu können. Beim Home Oeconomicus folgt B auf A. In der Realität ist dem jedoch nicht so.

„Ein Großteil aller unserer Entscheidungen werden ganz stark von psychologischen Faktoren beeinflusst werden […] weil wir Homo Sapiens sind. Das ist eine Frage unserer Gattung. Das ist naturgegeben. In unserer Evolution haben uns bestimmte Flucht- und Verhaltensreflexe das Überleben gesichert. Diese Reflexe begehen wir bewusst und leider auch oft unbewusst. Auch heutzutage noch.“

 Winfried Neun

  

Ausmaß der Psyche – die Spieltheorie

Um dir einen kurzen Eindruck über das Ausmaß der Psyche als Einfluss auf das menschliche Verhalten zu geben, möchte ich kurz mit dir einen Blick in die Spieltheorie werfen. Diese untersucht das Verhalten von Spielern und entwickelt daraus Theorien über das rationale und irrationale menschliche Vorgehen.

Beeindruckend ist beispielsweise das Feiglings-Spiel. Hierbei fahren zwei Personen mit einem Auto und hoher Geschwindigkeit aufeinander zu. Nun haben beide Spieler je zwei Möglichkeiten. Sie können ausweichen und behalten ihr Leben, aber verlieren ihre Ehre als gedemütigter Verlierer und Feigling. Sie können weiterfahren und riskieren ihren Tod. Fahren sie jedoch weiter und der gegenüber weicht aus, so behalten sie ihr Leben und gehen als mutiger Sieger aus diesem Spiel heraus. Für was sollen sie sich entscheiden? Sie stecken in einem verhaltensabhängigen Dilemma. Definieren wir nun, dass „Ausweichen“ einen Nutzen-Wert von einem Punkt hat, weil der Spieler überlebt, und „Siegen“ ebenfalls einen Punkt auf der Nutzen-Skala einbringt, erkennen wir die Krux dieses theoretischen Spiels: Fahren beide Spieler weiter liegt der Nutzen für beide auf Grund ihres Todes bei null. Weicht ein Spieler stetig sechs Mal in Folge aus, so verliert er zwar seine Ehre, aber überlebt. Sein Nutzen liegt bei 6 Punkten. Der Spieler, welcher sechs Mal weiterfährt und darauf vertraut, dass der andere stetig ausweicht, erreicht einen Nutzen von 12. Er überlebt und gewinnt. Hieraus ist zu erkennen, dass die wohl irrationalste und dümmste Entscheidung (weiterfahren) jedoch diese mit dem höchsten Nutzen für den Spieler ist.

“Das Geheimnis des Börsengeschäfts liegt darin, zu erkennen, was der Durchschnittsbürger glaubt, dass der Durchschnittsbürger tut.”
John Maynard Keynes

Während das Feiglings-Spiel beeindruckend das Dilemma situativer Entscheidungen von Menschen aufzeigt, hat es jedoch kaum praktischen Nutzen. Schaut man sich jedoch beispielsweise das Spiel „Dollarauktion“ an, so können wir bereits Rückschlüsse auf die Entstehung von Spekulations-Blasen ziehen. Bei diesem Spiel bieten zwei Personen um einen Dollar. Immer abwechselnd können Sie das Gebot um mindestens einen Cent erhöhen. Entscheidend ist, dass beide Personen, also Gewinner und Verlierer, ihr letztes Gebot an die Bank zahlen müssen, aber nur der Gewinner den Dollar erhält. Nun bieten die Personen los. 4, 12, 25 Cent und so weiter. Zwischen 50 und 99 Cent denkt meist der erste Bieter ans Aussteigen. In diesem Moment wird ihm oder beiden klar, dass sie nun bereits Geld verlieren würden, wenn sie aussteigen. Selbst beim Erreichen von Geboten von 98 und 99 Cent bieten die Spieler weiter und spekulieren darauf, den Dollar zu gewinnen und bei einem Gebot von zum Beispiel 1,20 Dollar nur 20 Cent Verlust zu machen. Versuche ergeben, dass Spieler sich durchschnittlich auf $3,40 hochschaukeln. Sie bieten das Dreifache des Wertes dessen, was sie erhalten könnten. Dies basiert auf der gegenseitigen Beeinflussung. Die Spekulanten regen sich gegenseitig zu einem Verhalten an, welches die Preise explodieren lässt.

„Seien sie ängstlich wenn die Welt gierig und seien sie gierig wenn die Welt ängstlich ist“
Waren Buffett

 

Kern der Börse – Bewertung

Nun kann man nicht behaupten, alles sei Psychologie. Börse ist eben auch ein Kapitalmarkt und eine Abbildung konjunktureller und wirtschaftlicher Begebenheiten. Wie viel Anteil menschliches Verhalten an Kursbewegungen hat, wird man auf der einen Seite nicht bestimmen können und auf der anderen Seite ändert sich der Anteil an jedem Tag und in jeder Sekunde. Doch ich wage zu behaupten, dass die meisten Ursachen größtenteils auf psychologische Gründe zurückführbar sind.

Ist Psychologie tatschlich so wichtig? Die gehandelten Bewertungen an der Börse basieren auf fundamentalen Daten. Die ökonomische Realität bildet das Fundament der Bewertung. Die Kurse sind jedoch losgelöst und basierend auf menschlichen Verhalten entstehen Über- und Unterbewertungen. Immer wieder werden diese korrigiert, wenn sich bei Veröffentlichung von Konjunktur- oder Unternehmensdaten zeigt, wie weit sich die Anleger vom „wahren“ Wert entfernt haben. Das Verhalten der Anleger lässt sich durch Kennzahlen, wie z.B. dem KGV, oder das Herdenverhalten anhand der Chart-Technik erkennen.

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Ist Psychologie tatsächlich so wichtig? Millionen Menschen handeln täglich. Dabei beeinflussen sie sich gegenseitig in ihrem Verhalten. Ihr Verhalten wird in steigenden oder fallenden Kursen ausgedrückt. Auf jede Aktion folgt eine Reaktion. Jeder reagiert auf den anderen. Erinnerst du dich an die Spieltheorie und zu welchen verrückten und nur schwer nachvollziehbaren Situationen es dadurch kommen kann? Chart-Technik versucht hierbei Muster dieses Verhaltens zu erkennen und zu definieren. So sind Unterstützungen und Widerstände nichts anderes als psychologisch bedeutende Marken. Ob 9000, 9500, 10000 oder 11000. Runde Zahlen sind beispielsweise immer gewichtige Marken. Menschen mögen runde Zahlen. Diese wirken wie Meilensteine bei einem Rennen, bei dem die Distanzen zum Ziel stetig gerade sind.

Ist Psychologie tatsächlich so wichtig? Auf Grund der Technologisierung und Digitalisierung wird auch der Finanzmarkt immer schneller und größer. Sekündlich zirkulieren unglaublich große Datenmengen und Geldsummen am Finanzmarkt. Der einzelne Akteur kann dies nicht überblicken. Dennoch muss er trotz dieser schnelllebigen, unübersichtlichen und komplexen Situation Entscheidungen treffen (Heuristik). Er steht unter Druck, sein Geld möglicherweise zu verlieren. Aus diesem Druck der Situation entsteht Stress und mit dem Stress kommen die Emotionen: Angst, Misstrauen, Euphorie, Wahrnehmungsverzerrung und viele andere Dinge. Viele Entscheidungen werden nicht rational, sondern emotional getroffen.

„Geduld ist die oberste Tugend des Investors“
Benjamin Graham

Ist Psychologie tatsächlich so wichtig? Erfolg an der Börse durch Verständnis für Verhaltenspsychologie besteht jedoch nicht nur daraus, das Verhalten anderer zu erkennen und zu verstehen, sondern auch am eigenen Verhalten. Wir machen als Trader Fehler. Das ist menschlich. Trading ist daraus resultierend eine Form der Charakterbildung. Wir müssen uns jeden Handelstag aufs Neue disziplinieren, konzentrieren und am Riemen reißen. Emotionen sind unser größter Feind. Wir arbeiten vorwiegend mit uns selbst und mit anderen.

Chart-Technik, Indikatoren, Strategien und andere Mittel der Markt-Analyse sind berechtigt und wichtig. Ein Anleger sollte sich jedoch nicht nur auf die Bäume fixieren, sondern den Wald im Ganzen betrachten. Psychologie wird an der Börse unterschätzt. Die meisten Trader schlagen sich mit Signalen, Formeln, Berechnungen, Wahrscheinlichkeiten und anderen Dingen herum und vergessen dabei den Faktor Mensch. Nur wer dies beachtet und in seine Gedanken und Konzepte einfließen lässt, wird ein abgerundetes Verständnis vom Markt erhalten.

Mein Ziel ist es, mit diesem Artikel dein Interesse für die Behavioral Finance zu wecken. Psychologie wird von Männern, welche die Börse weiterhin dominieren, oftmals als verweichlicht abgelehnt. Philosophieren und über Gefühle reden und nachdenken, behagt vielen nicht. Doch genau dies ist ein wichtiger Faktor für deinen Erfolg. In den kommenden Artikeln möchte ich weiter auf den Einfluss der Psychologie an der Börse eingehen.

 

Alle Artikel der Börsenpsychologie-Reihe auf einen Blick

  1. Börse basiert auf Psychologie
  2. Prospekttheorie der Heuristik
  3. Verlustaversion, Status Quo und Trugschlüsse
  4. Systematische Kognitionsprobleme (folgt in kürze)
  5. Anomalien der Heuristik (folgt in kürze)
  6. Traden ist Charakterbildung (folgt in kürze)
  7. Psychologische Fallen (folgt in kürze)
  8. Praxisbeispiele (folgt in kürze)

 

Fünf Punkte zur Brokerauswahl

Die richtige Brokerauswahl kann ausschlaggebend für den Erfolg einer Geldanlage sein, denn der Gewinn liegt hauptsächlich im Einkauf. Der günstige Einkauf von Waren und Dienstleistungen ist ein entscheidender Faktor bei jedem Geschäft. Und auch die Geldanlage zählt dazu. Bei jedem Kauf und Verkauf von Wertpapieren an der Börse müssen Gebühren an die Bank oder den Broker gezahlt werden Diese fallen je nach Anbieter allerdings höchst unterschiedlich aus.

Wie auch bei anderen Dingen im Leben gilt, dass die Entscheidung für einen neuen Broker nicht nur von dem Kriterium Preis abhängig gemacht werden sollte. Sicherlich nützt der günstigste Discount-Broker nicht viel, wenn dort nicht die Produkte gehandelt werden können, die in Ihrem Anlage-Fokus liegen. Neben dem Preis sollte auch darauf geachtet werden, welchen Service der ausgewählte Broker anbietet. Hierbei handelt es sich insbesondere um einfach zugängliche Marktinformationen, die bei den Anlageentscheidungen helfen. Genauso wichtig ist eine kundenfreundliche Bedienung der Ordermasken. Auf der Internetseite onlinebroker.net gibt es zahlreiche Tipps, die bei der Brokerauswahl helfen können.

 

Die folgenden 5 Punkte sollten bei der Broker Auswahl beachtet werden

1.Welche Produkte können bei diesem Broker gehandelt werden:

Nicht jeder Broker bietet alle gängigen Produkte an. Alle Broker eröffnen ihren Kunden eine breite Varianz an handelbaren Produkten und decken oft faktisch alles ab, was Anleger in der Regel handeln möchten.

2.Welche Handelsspesen fallen an:

Obwohl die meisten Broker definitiv günstiger als Filialbanken sind, gibt es dennoch große Unterschiede in deren Preismodellen. Wie bereits erwähnt, ist es aber wichtig, nicht nur auf den Preis zu achten, sondern viel mehr das komplette Paket zu betrachten. So kann man bestimmen, ob mit dem Broker kostengünstig, bequem und effektiv gehandelt werden kann.

3.Welche Orderwege stehen zur Verfügung:

Es sollte darauf geachtet werden, dass nicht jeder Broker alle Orderarten, also Internet, Telefon und Fax, anbietet. Oftmals stellen die Anbieter für die Order per Telefon oder Fax zusätzlich höhere Gebühren in Rechnung.

4.Welche Tagesgeldzinsen werden von dem Broker gezahlt:

Tagesgeldkonten gelten immer noch als beste Wahl, wenn es um kurzfristige „Parkmöglichkeiten“ geht. Aufgrund dieser Erkenntnis bieten viele Broker Konditionen an, die mit den besten Tagesgeldangeboten durchaus mithalten können. Leider gibt es allerdings immer noch Broker, die diesen Punkt vernachlässigen und nur geringe bis gar keine Zinsen zahlen.

5.Einlagensicherung – wie sicher ist das Geld beim Broker:

Die Einlagensicherung ist einer der wichtigsten Punkte bei der Auswahl des richtigen Brokers. Alle in Deutschland tätigen Banken sind Mitglieder eines Einlagensicherungsfonds. Bei ausländischen Unternehmen sollte darauf geachtet werden, wie hoch die entsprechenden Summen sind. Wer diesbezüglich lieber auf Nummer sicher gehen möchte, sollte nur deutsche Institute auswählen. Generell kann allerdings gesagt werden, dass das Bargeld im Depot auch bei einer Insolvenz des Brokers genauso wie bei der Hausbank geschützt ist.

Zertifikate – Kursgewinn und feste Zinsen

Bei Zertifikaten handelt es sich um sogenannte Schuldverschreibungen. Hierbei wird kein Eigentum an einem Unternehmen erworben oder wie im Falle eines Fonds, an einem Sondervermögen. Stattdessen wird dem Emittenten, meist einer Bank, lediglich Geld geliehen. Hierfür erhält man eine Gegenleistung. Es handelt sich dabei allerdings nicht um festen Zinsen, sondern beispielsweise um den gleichen Gewinn, den der DAX im selben Zeitraum gemacht hat.

Ein Zertifikat ist im Gegensatz zu einer Aktie oder einem Fonds-Anteil kein Anteilsschein. Es ist eher mit einer Anleihe zu vergleichen als mit eine Aktie. Zertifikate können zum Einen zu bestimmten Zeitpunkten fällig werden und zum Anderen eine unbegrenzte Laufzeit haben. Index-Zertifikate sind oft sogenannte Open-End-Zertifikate ohne festgelegten Verfallszeitpunkt. Discount-, Bonus- oder Garantie-Zertifikate wiederum haben oft einen Endtermin und müssen pünktlich zu diesem Termin zurückgezahlt werden.

 

Vor- und Nachteile von Zertifikaten

Was Zertifikate sind und worin die Vor– und Nachteile liegen, findet sich hier. Positiv zu bewerten ist in jedem Fall, dass sie ganz einfach über die Börse gekauft und wieder verkauft werden können. Dies hat den Vorteil, dass man keine teuren Ausgabeaufschläge zahlen muss, wie es so oft bei Investmentfonds der Fall ist. Bei solchen Fonds ist es häufig Gang und Gäbe, dass fünf Prozent des Betrags einbehalten werden.

Zertifikate sind meist deutlich billiger als klassische Investmentfonds. Es wird zwar ein Depot benötigt, dies gibt es heutzutage allerdings bei vielen Online-Brokern kostenlos. Mit einem Zertifikat lassen sich genau wie bei einem Fonds mehrere Aktien bilden. Dadurch, dass es zahlreiche Zertifikate auf Indizes wie den DAX, den Dow Jones oder den Hang Seng gibt, können Anleger ihr Risiko ganz einfach streuen. Ein weiterer Vorteil von Zertifikaten ist, dass sie relativ flexibel gestaltet werden können. Es ist zum Beispiel möglich, dass ein Zertifikat die Rückzahlung des investierten Kapitals ganz oder teilweise garantiert. Des Weiteren ist es möglich, dass alle Gewinne und Verluste mit einem Hebel nachgebildet werden.

Zu den Nachteilen von Zertifikaten gehören zum Beispiel die Kursrisiken und man sollte sich auch darüber im Klaren sein, dass Zertifikat nicht gleich Zertifikat ist. Der Zins und häufig auch die Rückzahlung sind im Gegensatz zu Festgeldern und Anleihen nicht garantiert, wodurch hohe Verluste möglich sind. Aufgrund der großen Unterschiede sollten sich Anleger daher genau informieren, was sie sich kaufen. Bei Zertifikaten gibt es zudem noch das sogenannte Emittentenrisiko.

Zertifikate unterliegen genauso wenig dem Einlagenschutz wie Anleihen von Banken. Dadurch kann es auch mal zu Pleiten kommen. Zusätzlich kommen bei Zertifikaten mit festgelegtem Verfallszeitpunkt noch Rollkosten hinzu. Hierbei handelt es sich um die Kosten, die entstehen, weil ein altes Zertifikat fällig wird und das Geld neu investiert werden muss. Hierfür entstehen beispielsweise Kosten, wie die Kaufgebühren oder auch ein Spread.

 

MQL5 programmieren lernen – EAs schreiben einfach erklärt

MQL5 programmieren lernen – EAs schreiben einfach erklärt

Hey Insider,
das hier ist einmal wieder ein Selbstexperiment. In unserer Reihe „Metatrader Secrets“ geht es vor allem um die kleinen „Gadgets“, welche in der Software versteckt sind. Da wir im Bereich des Aktienhandels auch automatisierte Tools verwenden, die uns einen Überblick über die Marktlage verschaffen, wollten wir dies auch verstärkt in kleineren Zeiteinheiten in die Währungsmärkte implementieren. Die Programmiersprache R, die wir normalerweise auch für unsere Online-Applikationen verwenden, kann nur umständlich in die MT5 Umgebung eingebunden werden. Einer von uns, sollte daher innerhalb einer Woche, MQL5 erlernen. Welche Quellen wir verwendet haben, um uns Informationen zu der Sprache zu beschaffen, was unsere ersten Testprogramme waren und wie man Expert-Advisors ohne Programmierkenntnisse erstellen kann, wollen wir euch mit dieser Serie näher bringen.

Die ersten Schritte mit MQL5 – Öffnen des MQL5 Editors – EA Generator

Der erste Tag.

Zu Beginn ist es wichtig, sich einen Überblick über die allgemeine Syntax der Sprache zu verschaffen. Man muss aber auch entscheiden, was man eigentlich mithilfe des EAs erreichen möchte.

Wenn der EA nur einfache, „klassische“ Einstiege handeln soll, so ist es durchaus möglich, ganz ohne eigene Programmierarbeit ans Ziel zu gelangen. Auch wir haben diesen Ansatz versucht und uns dem EA-Generator des Metatrader 5 bedient. In diesem kann man ganz ohne zu Programmieren einfach via Drag and Drop Indikatoren und Signale auswählen, das Risikomanagement sowie die Stop Loss und Take Profit Werte eingeben um sich den Code automatisch erstellen zu lassen. Um dieses doch recht unbekannte Feature zu nutzen, ist lediglich der MT5-Editor zu starten. Dies kann im Metatrader 5 durch das Klicken auf das folgende Symbol geschehen:

Metatrader Editor öffnen - MQL5

Daraufhin öffnet sich die Oberfläche des Editors. Um nun zum EA-Generator zu gelangen, der den gewünschten EA automatisch erstellt, ist lediglich bei Daten->Neu->Expert Advisor (generieren)->Weiter zu klicken. Daraufhin wird man Schritt für Schritt durch den Ablauf geleitet. Der Generator bietet einem vorgefertigte Ein- und Ausstiegssignale, sowie prozentuale Risikoeinstellungen und Trailling-Stop Optionen. Mithilfe der vorinstallierten Auswahlmöglichkeiten lassen sich bereits einige Hundert EAs erstellen. Weitere lassen sich über den MQL5 Shop erwerben.

Metatrader 5 - EA einfach erstellen

Zu jedem der von Vornherein verfügbaren Signale ist eine ausführliche Dokumentation vorhanden. Diese lässt sich über das Fragezeichen bei der Auswahl der Indikatoren öffnen. Zur Auswahl der Indikatoren gelangt man durch einen Klick auf den „Hinzufügen“ Button.

Indikatoren Metatrader 5 - MQL5 hinzufügen

Als nächsten Schritt kann man Trailing-Stop Optionen zu dem Expert-Advisor hinzufügen. Dabei lassen sich verschiedene Trailling-Stop Methoden heranziehen – von festen Abständen bis hin zu einem Trailing-Stop hinter einer SMA ist alles möglich. Um den Expert-Advisor abzuschließen, werden am Ende des Generators noch die Risikoparameter abgefragt. Im Speziellen sind dies die Positionsgrößenschritte und das prozentuale Risiko. Sobald man nun auf „Fertigstellen“ klickt, wird der EA einsatzbereit ausgegeben und dieser kann direkt getestet werden. Dazu kann man beispielsweise den Strategietester des Metatrader 5 nutzen, (diesen öffnet man mithilfe der Tastenkombination STRG+R in Metatrader) welcher den erstellten EA auf vergangenen Kursverläufen testet. Dies kann sowohl visuell als auch nicht visuell erfolgen. Beim visuellen Test kann man dem Experten direkt bei der Arbeit zuschauen und sieht so auch, ob die ursprünglich gewollte Signallogik auch wirklich umgesetzt wird oder ob das Programm kleinere Fehler aufweist. Mehr zum Thema „Testen einer Strategie“ werden wir in einem Video betrachten. Tragt euch am besten in unseren Newsletter ein, um unsere besten Veröffentlichungen nicht mehr zu verpassen, sowie monatlich marktrelevante Informationen zu erhalten.

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Um allerdings selbstständig programmieren zu können, ist es notwendig sich einen ersten Eindruck von der Syntax der Sprache zu machen und sich ein Handbuch zu organisieren, in dem die wichtigsten Befehle dokumentiert sind. Das Handbuch war schnell gefunden und wird in deutscher und englischer Sprache von der Firma Metaquotes zur Verfügung gestelllt: MetaTrader 5 Handbuch (https://www.mql5.com/files/pdf/mql5_german.pdf). Dieses stolze 4369 Seiten umfassende Nachschlagewerk enthält alle wichtigen Befehle der Programmiersprache und liefert dazu noch Beispiele und Dokumentationen. Ein solches Grundlagenwerkes stellte sicher, dass wir die richtigen Befehle sowie deren Verwendung parat hatten und nachvollziehen konnten. Weiterhin hielten wir es für sinnvoll, uns noch einen sehr gut dokumentierten Code zu suchen. In Verbindung mit dem Nachschlagewerk konnten wir so nachvollziehen, wie die Programmiersprache funktioniert und machten uns mit der Syntax der If-Statements und Schleifen vertraut. Wir nutzen hierfür Außerdem interessierten wir uns noch für die Funktionsweise der Orderaufgabe im Detail (hier geht es zur Dokumentation: Ein Paar Testläufen eines EAs aus dem Internet reichten aus, um uns mit dem EA-Strategie Tester vertraut zu machen. Für heute hatten wir uns den Feierabend mehr als verdient.

MQL5 Syntax – Parallelen zu C & C++

Der zweite und dritte Tag.

Nachdem der erste Tag viel Neues mit sich brachte, war klar, dass das tiefere Eindringen in die Syntax der Sprache essentiell ist. Da MQL5 an die Programmiersprache C++ angelehnt ist und diese eine wesentlich bessere Dokumentation als MQL5 hat, setzen wir uns ein oder zwei Tage mit dieser Sprache und ihren Eigenarten auseinander. Auf der Plattform von Sololearn gibt es einen kostenfreien Kurs zu C++. (Dieser kann hier abgerufen werden: http://www.sololearn.com/Play/CPlusPlus ). Der Kurs ist sowohl als App als auch als Online-Version verfügbar und synchronisiert sich automatisch, sodass der aktuelle Fortschritt immer und überall abrufbar ist. Die in Browser Version hat man aus Erfahrung schneller bearbeitet und ist während der Bearbeitung aufmerksamer als bei der Nutzung der App für unterwegs, aber es geht ja auch nur um ein Gefühl für die Sprache. Wie schreibt man Methoden und wendet diese an? Wie werden Variablen deklariert? Wie funktioniert ein if-Statement? Wie wende ich eine Funktion auf ein Objekt an? Wie lade ich Klassen aus der Standardbibliothek?

All diese Fragen sind typisch und mehr als nur berechtigt. Das Problem ist, dass es zu MQL5 dazu eben keine so intuitiven Antworten und Lernmöglichkeiten gibt.

UPDATE: Vor kurzem sind wir auf den folgenden MQL5 Kurs gestoßen. Da Programmieren am anfang etwas ernüchternd sein kann, sind wir uns sicher, dass es euch hilft, in einen aktiven Kurs eingebunden zu sein, der auch E-Mail Support anbietet, was in manchen Debugging-Fragen sicherlich hilfreich sein wird.

MQL5 Tutorial Golden Goose Kurs

Unser erster EA – MQL5 Trailing Stop

Tag vier und fünf

Es war nun an der Zeit, das Gelernte anzuwenden und den ersten eigenen kleinen EA zu schreiben. Doch was für ein Projekt ist als Einstieg adäquat? Da uns zu dieser Zeit das Thema Positionsmanagement sehr interessierte, entschieden wir uns für das Programmieren eines Trailling Stop EAs. Natürlich ist eine Trailing Stop Funktion bereits im Metatrader 5 vorinstalliert und lässt sich über einen Rechtsklick auf die offene Position einstellen:

Trailing Stop Metatrader 5 - MT5

Uns reichten jedoch die Standardeinstellungen nicht aus. Wir wollten auch Indikatoren als Trailling Stop verwenden können und Backtests durchführen, um herauszufinden welcher Stop im gewählten Zeitraum der Optimale war. Also starteten wir das „einfache Projekt“.

Ziemlich schnell wurde klar, dass das Aufgeben und Modifizieren von Orders und Positionen weitaus komplizierter ist als erwartet. Der normale Weg durch die Metratrader Ordermaske, wie er auch in der Sprache MQL5 gegangen werden kann / muss, ist sehr fehleranfällig, kompliziert und unübersichtlich. Daher schauten wir uns um und wurden in den Standard Bibliotheken von MQL5 fündig.

#include <Trade\Trade.mqh>
#include <Trade\PositionInfo.mqh>
#include <Trade\SymbolInfo.mqh>

Diese Libraries enthalten Funktionen und Methoden, die die Programmierung und die Projektentwicklung enorm vereinfachen. Statt nun alles aufwändig von Hand zu schreiben und zu befüllen, bieten sie einfache und intuitive Zugriffe auf Positionen, Orders und Trade-Parameter.

Nähere Infos zu diesen Libraries fanden wir hier (geordnet nach Erwähnung im Artikel):

https://www.mql5.com/de/articles/138

https://www.mql5.com/de/docs/standardlibrary/tradeclasses/ctrade

https://www.mql5.com/en/docs/standardlibrary/tradeclasses/cpositioninfo

https://www.mql5.com/en/docs/standardlibrary/tradeclasses/csymbolinfo

https://www.mql5.com/en/docs/constants/tradingconstants/positionproperties

Bevor wir nun im Detail in den Code starteten, schauten wir uns den Aufbau und den Ablauf eines solchen Programmes an.

Zu Beginn im Kopf des EAs werden Informationen über die Rechte und die Lizenz des EAs gemacht. Gleichfalls wird angegeben, wer den EA programmiert hat. Neben diesen Informationen wird der Output hinzugefügt, der später beim Start des EAs im Metatrader 5 im Description Teil zu lesen ist.

Direkt im Anschluss werden die Klassen aus der Standardbibliothek geladen, die die Funktionen und Methoden enthalten, die wir zur Entwicklung von einfachen und eleganten Code brauchen

Im Anschluss werden die Variablen und Inputs deklariert, die zum Betreiben des Programms benötigt werden. Inputs sind Variablen, die der Nutzer des EAs beim Starten im MT5 einstellen kann. Alle Variablen, die hier erstellt werden, sind für den kompletten Code, also das ganze Programm verfügbar. Alle folgenden Funktionen können darauf Zugreifen und mit ihnen arbeiten. In einem extra Video werden wir sehen, wie man durch die Inputs, einen EA optimieren kann. Auf diese Art und Weise lassen sich Informationen über das Handelssystem sammeln und man kann durch stabile, optimierte Parameter die Performance des Handelssystems steigern.

Nachdem alle Variablen bekannt gemacht wurden, folgte die Funktion OnInit(). In dieser, werden alle Indikatoren und Einstellungen geladen, die beim Start des EAs benötigt werden. So werden hier zum Beispiel Arrays, also Daten Matrizen, zu Zeitreihen modifiziert. Dies ist für die spätere Signalerzeugung notwendig. Bei einem Cross Over eines Moving Averages ­– also dem Schnitt von gleitenden Durchschnitten– muss der schnelle Durchschnitt in der letzten Periode zum Beispiel unterhalb des langsamen MAs liegen und in der aktuellen Periode entsprechend oberhalb. Damit diese Zugriffe möglich sind, bedarf es der Zeitreihenform der Indikatoren. Außerdem werden die , also die Variablen, die die Daten der Indikatoren übernehmen, in dieser Funktion initiiert und befüllt.

OnInit() - Funktionen im Metatrader Editor - MQL5

Nachdem die wichtigsten Einstellungen in der Startfunktion OnInit() erfolgten, muss nun festgelegt werden, was beim Entfernen der EA vom Chart (entspricht dem Abschalten) passiert. Um diese Schritte festzulegen, verwendet man die OnDenit() Funktion. In dieser Funktion werden erzeugte Arrays und Zeitreihen zur Löschung freigegeben, sowie Indikatoren entfernt und Einstellungen zurückgesetzt. Dies ist notwendig, um den vom EA belegten Speicher wieder sauber freizugeben und die Chart sowie das Handling des MT5 wieder in den Ursprungszustand zurück zu bewegen.

OnDenit() - Funktionen im Metatrader Editor - MQL5

Der Rahmen für das Programm war erstellt. Wir beschäftigten uns nun mit den beiden Funktionen, welche für die Signal-Generierung sowie den Umgang mit offenen Positionen interessant werden. Die beiden Funktionen sind OnTick() und OnTrade(). OnTick() wird immer ausgeführt, sobald sich eine Veränderung im Symbol, welches der EA ausliest, ereignet. Die OnTrade()- Funktion ähnelt der OnTick() Funktion. Dieser Teil des Codes wird nur ausgelesen, sofern eine Position im Symbol offen ist.

OnTick() - Funktionen im Metatrader Editor - MQL5OnTrade() - Funktionen im Metatrader Editor - MQL5

Da der Standardaufbau eines EAs nun bekannt ist, wollen wir die einzelnen Funktionen befüllen und der Maschine „Leben“ einhauchen.

Unser Ziel ist es, einen Trailling Stop EA zu entwickeln, der nach dem Eröffnen einer Position automatisch einen Stop setzt und diesen in Folge kontinuierlich nachzieht. Das Nachziehen soll dabei mit einem konstanten Abstand sowie immer beim Erreichen eines neuen Hochs geschehen. Wir brauchen also:

  • Einen Test, ob eine Position eröffnet wurde und was ihre Parameter sind
  • Einen Weg, den aktuellen Stop anhand des momentanen Marktkurses zu errechnen
  • Eine Möglichkeit zur Bestimmung der Nachkommstellen, die der Markt auf den EA anwenden wird, um den eingestellten Stop entsprechend anzuwenden
  • Eine Überprüfung, ob der neue Stop höher bzw. niedriger ist als der aktuelle (abhängig davon ob es sich um eine Long oder Short Position handelt

Zunächst werden dafür alle Variablen und Klassen hinzugefügt und erstellt:

#include <Trade\Trade.mqh>                                         //include the library for execution of trades
#include <Trade\PositionInfo.mqh>                                  //include the library for obtaining information on positions
#include <Trade\SymbolInfo.mqh>

input double StopDist;

double NewStop;
double CurStop;

CTrade m_Trade;
CPositionInfo myposition;
Wofür genau double, int, sowie Klammer- und Punktsetzung etc. stehen, soll nicht Teil dieses Artikel sein und kann im entsprechenden C++ Tutorial (als alternative ein schönes Buch) schnell erlernt und nachgeschlagen werden.

Im Code Ausschnittieht man, dass zwei double Variablen global deklariert werden: NewStop, CurStop. NewStop wird den aktuellen rechnerischen Stop enthalten und CurStop wird den aktuellen Stop der offenen Position zwischenspeichern. Wir benötigen beide Variablen, um später vergleichen zu können, welcher Stop das geringere Risiko in sich trägt und entsprechend den von uns gewünschten Stop als Stop für die Position zu wählen. Die Variablen m_Trade und myposition sind Objekte, welche mithilfe der Standardbibliotheken erzeugt wurden. Das Objekt m_Trade spricht den aktuellen Trade an, der im Symbol geöffnet ist. myposition enthält Informationen über die aktuelle Position, wie beispielsweise den aktuellen Stop Loss, Take Profit, das Volumen etc.

Da wir für einen Trailing Stop, keine speziellen Einstellungen vornehmen müssen und aktuell auch keine Indikatoren gewollt sind, können die Funktionen OnInit() sowie OnDenit() ungefüllt gelassen werden. Für unsere Zwecke werden die Funktionen OnTrade() sowie OnTick() besonders interessant. Im Falle eines Trade Szenarios, sowie bei jedem im Symbol entstehenden Tick, wollen wir prüfen, ob unser Trade noch unseren Vorstellungen entspricht und/oder ob wir etwas anpassen müssen. In der Funktion OnTrade() werden wir den initialen Stop der Position festlegen. Diesen benötigen wir, um später unseren Stop trailen zu können, sofern er vorteilhaft im Verhältnis zum aktuellen Stop ist.

Betrachten wir zunächst einmal die Eingaben, welche wir in der OnTrade() Funktion tätigen. Hier soll der initiale Stop gesetzt werden, welchen wir als Referenzwert für unseren Trailling Stop benötigen.

//+------------------------------------------------------------------+
void OnTrade()
  {
   double PriceB=SymbolInfoDouble(_Symbol,SYMBOL_BID);
   double PriceS=SymbolInfoDouble(_Symbol,SYMBOL_ASK);
   double Inital_Safe_Stop = StopDist*3;
   
   double TP=0;

   int Commas=SymbolInfoInteger(_Symbol,SYMBOL_DIGITS);
   double Factor=1/MathPow(10,Commas-1);

   double SL_B=PriceB-(Inital_Safe_Stop*Factor);
   double SL_S=PriceS+(Inital_Safe_Stop*Factor);


   if(PositionSelect(_Symbol))
     {
      if(myposition.PositionType()==POSITION_TYPE_BUY)
        {
         if(myposition.StopLoss()==0)
           {
            m_Trade.PositionModify(_Symbol,SL_B,TP);
           }
        }

      // Same now For Sell Positions        
      if(myposition.PositionType()==POSITION_TYPE_SELL)
        {
         if(myposition.StopLoss()==0)
           {
            m_Trade.PositionModify(_Symbol,SL_S,TP);
           }
        }
     }

  }
//+------------------------------------------------------------------+

Der Code ist in diesem Fall nicht auf maximale Effizienz sondern auf Verständlichkeit optimiert. Grundsätzlich sollte zunächst darauf geachtet werden, die Programme zum Laufen zu bekommen und sich dann mit Optimierung und performanter Programmierung zu beschäftigen. Dank leistungsfähiger Hardware kann uns heutzutage auch die ein oder andere unschöne Darstellung verziehen werden. Gehen wir den Code einmal Schritt für Schritt durch. Zunächst wird die OnTrade() Funktion geöffnet. Dann wird der aktuelle Bid und Ask Preis des Marktes in einer Variablen gespeichert. Für diese Abfrage nutzen wir die SymbolInfoDouble() Funktion. In der Funktion selbst nutzen wir _Symbol, um den Markt auszuwählen, auf dem der EA aktuell aktiv ist. Danach geben wir an, welche Information wir vom ausgewählten Symbol abfragen wollen. In unserem Fall eben den Bid und den Ask Preis. Die Funktion gibt, wie der Name es bereits sagt, die Informationen als Double, also als Fließkommazahl aus.

Automatische Code Ergänzung Metaeditor Metatrader 5 - MQL5

Um die Programmierung zu vereinfachen und zu beschleunigen gibt der Metatrader Editor immer an, welche Informationen der Funktion zu übergeben sind, damit sie problemlos funktioniert. Sollte man wider Erwarten damit nicht weiterkommen, so ist das Googlen der gefragten Funktion meistens zielführend.

Nach der Abfrage der aktuellen Preise des Marktes wollen wir eine Variable für den Initialstop, welcher für nur einen Tick, also bis zur nächsten Kursstellung im Basiswert, im Markt ist und dann sofort durch den Ricchtigen Stop ersetzt wird erstellen. Dies ist nicht zwangsläufig notwendig aber ist ein zusätzlicher Schritt, in dem wir mit Rechenoperationen in Berührung kommen. Dazu multiplizieren wir den Trailling Stop Abstand mit 3 und speichern diese Pip Anzahl ebenfalls als Variable des Typ Double ab. Damit der Stop Loss für jeden Basiswert funktional ist, beziehen wir die Anzahl der Stellen ein, den ein Basiswert hat, denn dies ist nicht für alle Basiswerte gleich. So haben die Yen Paare weniger Stellen als zum Beispiel der EUR/USD. Damit dies keine Probleme bereitet, passen wir unsere Stop Inputs an. Dies passiert durch die folgende kurze mathematische Formel unter Zuhilfenahme der MathPow() Funktion, welche das Potenzieren in MQL5 erlaubt.

Um den initialen Stop Loss für eine Kauf- und eine Verkaufsposition zu bestimmen, ziehen wir im Falle der Kaufposition den initialen angepassten Stop vom Bid-Preis ab, bzw. addieren ihn im Fall einer Verkaufsposition auf den Ask Preis. Darauf folgt lediglich die Abfrage, ob eine Position im aktiven Markt offen Position eine Kauf oder Verkaufsposition ist. Außerdem wird abgefragt, ob der Stop der Position noch nicht gesetzt ist. Wenn dies der Fall sein sollte, erfolgt eine Anpassung der Order und der initiale Stop Loss wird eingestellt.

Dabei sind folgende Funktionen besonders hervorzuheben:

if(myposition.PositionType()==POSITION_TYPE_BUY)

Myposition ist ein Objekt, welches durch die Standardklasse SymbolInfo.mqh  und CPositionInfo erstellt wurde. Dadurch lassen sich Informationen über offene Positionen leicht durch Methoden wie PositionType() abfragen oder vergleichen.

if(myposition.StopLoss()==0)

Im nächsten Schritt wurde mit dem selben Objekt aber nun mit der methodischen Abfrage StopLoss() der aktuelle Stop Loss Wert der Position ausgelesen und logisch getestet.

m_Trade.PositionModify(_Symbol,SL_S,TP);

Zu guter Letzt wird durch das mit Hilfe von CTrade erstellte Objekt und der Methode PositionModify() die offene Position verändert und der Initial Stop greift.

der Stop aber noch nicht dynamisch, sondern statisch auf dem dreifachen Level des Stops, welchen wir als Trailing Stop haben wollen. Das Dreifache ist hier nur Beispielhaft gewählt. Es soll erkennbar seinist, dass der Stop versetzt wird. Auch wenn man dies nur so lange braucht, bis im Markt der nächste Preis festgestellt wurde, ist es ein kleines Erfolgserlebnis diesen Schritt im Chart zu sehen. Es bedeutet, dass der Stop funktioniert.

Damit der Stop sich kontinuierlich anpasst, sofern der Markt in unsere Richtung läuft und somit Gewinne abgesichert werden, bzw. das Risiko reduziert wird, brauchen wir eine Abfrage, welche Tick für Tick prüft, ob der Stop angepasst werden muss und dies bei Bedarf umsetzt. Hier kommt unsere OnTick() Funktion ins Spiel.

//+------------------------------------------------------------------+
//| Expert tick function                                             |
//+------------------------------------------------------------------+
void OnTick()
  {
//---
   double PriceB=SymbolInfoDouble(_Symbol,SYMBOL_BID);
   double PriceS=SymbolInfoDouble(_Symbol,SYMBOL_ASK);

   double TP=0;

   int Commas=SymbolInfoInteger(_Symbol,SYMBOL_DIGITS);
   double Factor=1/MathPow(10,Commas-1);

   double SL_B=PriceB-(StopDist*Factor);
   double SL_S=PriceS+(StopDist*Factor);

   if(PositionSelect(_Symbol))
     {
      if(myposition.PositionType()==POSITION_TYPE_BUY)
        {
         if(myposition.StopLoss()<SL_B)
           {
            m_Trade.PositionModify(_Symbol,SL_B,TP);
           }
        }
      // Same now For Sell Positions        
      if(myposition.PositionType()==POSITION_TYPE_SELL)
        {
         if(myposition.StopLoss()>SL_S)
           {
            m_Trade.PositionModify(_Symbol,SL_S,TP);
           }
        }
     }
  }
//+------------------------------------------------------------------+

Auf den ersten Blick lässt sich sehr schnell erkennen, warum wir erwähnten, dass man dieses Programm durchaus auch hätte effizienter schreiben können. Doch um den Lerneffekt zu vergrößern, sollte die Lesbarkeit und Verständlichkeit an vorderster Stelle stehen.

In der folgenden Kaskade von if() Abfragen wird genau wie bei der Setzung des initialen Stops zuerst geprüft, ob eine Order vorliegt und was für eine Position aktuell läuft. Jedoch erfolgt dann ein Vergleich, ob der aktuelle Stop größer oder kleiner als der Trailing Stop ist. Ist der Trailing Stop vorteilhaft für uns, also das Stop Level bei einer Kaufposition größer beziehungsweise bei einer Short Position kleiner als der aktuelle Stop, so wird die Order mit der PositionModify() Methode verändert, der Stop wird also nachgezogen.

Durch die Nutzung von Indikatoren können noch komplexere Trailing Stop EAs erzeugt werden. Wie Indikatoren in einem EA angewandt werden, wird an den letzten beiden Tagen besprochen.

#include <Trade\Trade.mqh>                                         //include the library for execution of trades
#include <Trade\PositionInfo.mqh>                                  //include the library for obtaining information on positions
#include <Expert\ExpertTrailing.mqh>
#include <Trade\SymbolInfo.mqh>

input double StopDist;

double NewStop;
double CurStop;

CTrade m_Trade;
CPositionInfo myposition;
//+------------------------------------------------------------------+
//| Expert initialization function                                   |
//+------------------------------------------------------------------+
int OnInit()
  {
//---

//---
   return(INIT_SUCCEEDED);
  }
//+------------------------------------------------------------------+
//| Expert deinitialization function                                 |
//+------------------------------------------------------------------+
void OnDeinit(const int reason)
  {
//---

  }
//+------------------------------------------------------------------+
//| Expert tick function                                             |
//+------------------------------------------------------------------+
void OnTick()
  {
//---
   double PriceB=SymbolInfoDouble(_Symbol,SYMBOL_BID);
   double PriceS=SymbolInfoDouble(_Symbol,SYMBOL_ASK);

   double TP=0;

   int Commas=SymbolInfoInteger(_Symbol,SYMBOL_DIGITS);
   double Factor=1/MathPow(10,Commas-1);

   double SL_B=PriceB-(StopDist*Factor);
   double SL_S=PriceS+(StopDist*Factor);

   if(PositionSelect(_Symbol))
     {
      if(myposition.PositionType()==POSITION_TYPE_BUY)
        {
         if(myposition.StopLoss()<SL_B)
           {
            m_Trade.PositionModify(_Symbol,SL_B,TP);
           }
        }
      // Same now For Sell Positions        
      if(myposition.PositionType()==POSITION_TYPE_SELL)
        {
         if(myposition.StopLoss()>SL_S)
           {
            m_Trade.PositionModify(_Symbol,SL_S,TP);
           }
        }
     }
  }
//+------------------------------------------------------------------+
void OnTrade()
  {
   double PriceB=SymbolInfoDouble(_Symbol,SYMBOL_BID);
   double PriceS=SymbolInfoDouble(_Symbol,SYMBOL_ASK);
   double Inital_Safe_Stop = StopDist*3;
   
   double TP=0;

   int Commas=SymbolInfoInteger(_Symbol,SYMBOL_DIGITS);
   double Factor=1/MathPow(10,Commas-1);

   double SL_B=PriceB-(Inital_Safe_Stop*Factor);
   double SL_S=PriceS+(Inital_Safe_Stop*Factor);


   if(PositionSelect(_Symbol))
     {
      if(myposition.PositionType()==POSITION_TYPE_BUY)
        {
         if(myposition.StopLoss()==0)
           {
            m_Trade.PositionModify(_Symbol,SL_B,TP);
           }
        }

      // Same now For Sell Positions        
      if(myposition.PositionType()==POSITION_TYPE_SELL)
        {
         if(myposition.StopLoss()==0)
           {
            m_Trade.PositionModify(_Symbol,SL_S,TP);
           }
        }
     }

  }
//+------------------------------------------------------------------+

Indikatoren in MQL5 – Trading Signale erstellen

Tag sechs und sieben – Endlich MQL5 Basics beherrschen.

Wir haben gelernt, Positionen zu modifizieren und können Stop Loss und auch Take Profits anpassen (dies funktioniert entsprechend der Stop Loss Anpassung). Es ist an der Zeit Signale zu erzeugen und Trades zu generieren, denn MQL5 ist neben der Anpassung von Positionen und einem damit einhergehenden vereinfachtem Risikomanagement hauptsächlich für das Schreiben von automatisierten Handelssystemen geschrieben worden.

Das folgende Handelssystem ist sehr einfach gebaut. Seine Performance ist auch sicher nicht die beste. Jedoch lässt sich an diesem der Aufbau eines Handelssystems gut erkennen. Die zugrundeliegende Theorie ist der CCI, ein oszillierender Indikator. Wir wollen das Momentum des Marktes handeln und mit dem Trend gehen. Wir gehen im Markt Long sobald der CCI einen Wert von über 100 erreicht und wir shorten sobald der CCI unter -100 fällt. Um unsere Risiken zu limitieren, verlassen wir die Long Position bei CCI Werten unter 95 und die Short Position bei Werten über -95. Damit erzeugen wir eine Asymmetrie, die sich auch in der Performance widerspiegelt. Ein solches Handelssystem sollte im Speziellen in trendstarken Märkten wie dem EUR/USD ab Mitte 2014 bis zur Jahresmitte 2015 gut funktionieren. In einem Backtest ergab sich die folgende Equity-Kurve:

Backtest CCI EA MQL5 EURUSD

Es lässt sich gut erkennen, dass die Gewinne in Schüben kommen und wir viele kleine Verluste erleiden. Dies entspricht den Erwartungen, welche wir mit dem System verknüpft haben. In dem Zeitraum erzielte der EA insgesamt eine Performance von 6.24%, was nicht besonders überragend ist, aber immerhin macht er Profite.

Es zeigt sich jedoch auch sehr deutlich, dass wir durch den Oszillator immer nur sehr kurz im Markt investiert sind. Die Folge sind hohe Transaktionskosten, sowie nur kurze Bewegungen, die eingefangen werden. Ein solches Problem hätte man bei einem Trendfolge-System nicht. Jedoch sind dabei auch die Risiken beim Eröffnen der Position größer. Das Risikomanagement sowie die Stop Setzung muss komplexer werden, als es bei diesem System der Fall ist.

Hier nun der Quellcode des EAs:

//+------------------------------------------------------------------+
//|                                                   Inside_CCI.mq5 |
//|                        Copyright 2016, MetaQuotes Software Corp. |
//|                                             https://www.mql5.com |
//+------------------------------------------------------------------+
#property copyright "Copyright 2016, MetaQuotes Software Corp."
#property link      "https://www.mql5.com"
#property version   "1.00"

input int CCI_MA;
input int CCI_Upper;
input int CCI_Lower;
input int CCI_Upper_Exit;
input int CCI_Lower_Exit;
input int TrendFilter;

#include <Trade\Trade.mqh>                       
#include <Trade\PositionInfo.mqh>                        
#include <Expert\ExpertTrailing.mqh>
#include <Trade\SymbolInfo.mqh>

int CCI_Handle;
int MA_Handle;

double CCI_Val[];
double MA_Val[];

CTrade my_trade;
CPositionInfo my_position;
//+------------------------------------------------------------------+
//| Expert initialization function                                   |
//+------------------------------------------------------------------+
int OnInit()
  {
//---
   CCI_Handle=iCCI(_Symbol,0,CCI_MA,PRICE_CLOSE);
   MA_Handle = iMA(_Symbol,0,TrendFilter,0,MODE_SMA,PRICE_CLOSE);
   ArraySetAsSeries(CCI_Val,true);
   ArraySetAsSeries(MA_Val,true);
//---
   return(INIT_SUCCEEDED);
  }
//+------------------------------------------------------------------+
//| Expert deinitialization function                                 |
//+------------------------------------------------------------------+
void OnDeinit(const int reason)
  {
//---
   ArrayFree(CCI_Val);
   ArrayFree(MA_Val);
  }
//+------------------------------------------------------------------+
//| Expert tick function                                             |
//+------------------------------------------------------------------+
void OnTick()
  {
//---

   CopyBuffer(CCI_Handle,0,0,3,CCI_Val);
   CopyBuffer(MA_Handle,0,0,3,MA_Val);
   double CurrentPrice=SymbolInfoDouble(_Symbol,SYMBOL_BID);

   if(!PositionSelect(_Symbol))
     {
      if(CurrentPrice>MA_Val[1])
        {
         if(CCI_Val[1]>CCI_Upper)
           {
            if(CCI_Val[2]<CCI_Upper)
              {
               my_trade.Buy(0.1,_Symbol);
              }
           }
        }
      if(CurrentPrice<MA_Val[1])
        {
         if(CCI_Val[2]>CCI_Lower)
           {
            if(CCI_Val[1]<CCI_Lower)
              {
               my_trade.Sell(0.1,_Symbol);
              }
           }
        }
     }
   CopyBuffer(CCI_Handle,0,0,3,CCI_Val);

   if(PositionSelect(_Symbol))
     {
      if(my_position.PositionType()==POSITION_TYPE_BUY)
        {
         if(CCI_Val[1]<CCI_Upper_Exit)
           {
            my_trade.Sell(0.1,_Symbol);
           }
        }

      if(my_position.PositionType()==POSITION_TYPE_SELL)
        {
         if(CCI_Val[1]>CCI_Lower_Exit)
           {
            my_trade.Buy(0.1,_Symbol);
           }
        }
     }

  }
//+------------------------------------------------------------------+
Dabei ist besonders wichtig:

CTrade my_trade;

Aus dem CTrade Standardpaket. Durch diese Deklaration lässt sich auf Trades zugreifen. Man kann also Positionen einfach eröffnen und skalieren.

my_trade.Sell(0.1,_Symbol);

my_trade.Buy(0.1,_Symbol);

Des Weiteren ist der Abgleich der offenen Position ein wichtiger Schritt. Es wird geprüft, ob die offene Position eine Buy oder Sell Position ist.

my_position.PositionType()==POSITION_TYPE_SELL

my_position.PositionType()==POSITION_TYPE_BUY

Das Array, welches die Indikatoren-Daten speichert, muss durch ArraySetSeries zu einer Zeitreihe modifiziert werden, welche dann mit der CopyBuffer Funktion befüllt wird. Danach kann in den folgenden Schritten auf die Werte der Zeitreihe entsprechend einer Array Abfrage mit [x] zugegriffen werden. So lassen sich über If Abfragen Signale generieren. Hier nochmals ein Beispiel aus dem CCI Code:

if(CurrentPrice<MA_Val[1])
        {
         if(CCI_Val[2]>CCI_Lower)
           {
            if(CCI_Val[1]<CCI_Lower)
              {
               my_trade.Sell(0.1,_Symbol);
              }
           }
        }

Dabei stellten CCI_Lower und Upper die Werte dar, ab denen wir Positionen eröffnen wollten. Hier wird zudem geprüft, ob der Wert gerade erst erreicht wird, ähnlich einem Cross Over, sodass ein Signal, im Falle eines Stop Outs nicht sofort wieder eine Position eröffnet. Das würde den Stop Out, also das Schließen der Position bei einem Gegensignal überflüssig machen.

Hier noch die Performance des EAs über die letzten 21 Jahre im USDJPY:

Backtest CCI EA MQL5 USDJPY

Wir hoffen, dass mit diesem Beispiel einiges zum Thema „Automatisiertes Handeln“ geklärt werden konnte. Wir werden noch ein Video zum Thema „System Tests und Optimierung“ erstellen. Um dieses nicht zu verpassen, meldet euch in unserem Newsletter an. Viele Grüße

 

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Nachkaufen (verbilligen) – Fluch oder Segen?

Nachkaufen / verbilligen: Kennen Sie das? Sie eröffnen eine Position und diese entwickelt sich nicht wie geplant. Erst sind es nur wenige Prozent Verlust. Dann bereits 10% oder mehr. Sie müssen sich nun entscheiden, was Sie tun. Verlieren fühlt sich schlecht an (mehr zum Risikomanagement). Sie könnten nun den Verlust durch einen Verkauf realisieren. Dann müssten Sie sich jedoch den Fehltrade und Verlust eingestehen. Sie könnten die Position jedoch auch laufen lassen und auf ein glückliches Ende hoffen. Eine verzwickte und auch emotional geladene Situation.

 

Schlechtes Nachkaufen

Viele Anleger entscheiden sich nachzukaufen. Dieses Vorgehen nennt man „Verbilligen“. Das Kalkül dessen ist, durch einen zweiten, billigeren Einkauf den durchschnittlichen Einkaufspreis, bei dem Ihre Position plus-minus-null notiert (break-even), zu senken. Wenn Sie 5 Äpfel für jeweils 2€ kaufen und weitere 5 für jeweils 1€ dann liegt ihr durchschnittlicher Einkuafspreis von 5 Äpfeln bei jeweils 1,50€. Sie haben durchschnittlich billiger eingekauft. Sie haben verbilligt. Doch was kurz beschrieben sehr attraktiv klingt, birgt zahlreiche Fallen und ist für die meisten Trader der Einstieg zu noch größeren Verlusten.

Tabelle 1

Wann Verbilligen Fluch und wann Segen für einen Anleger ist, möchte ich an einem Beispiel erarbeiten.

Ein Anleger kauft beispielsweise bei einem Kurs von 24,00€ insgesamt 50 Aktien (siehe Abbildung). Nachdem die Aktie um 9% auf 21,84€ gefallen ist und er bereits 108€ von den anfangs investierten 1.200€ verloren hat, entscheidet er sich nochmal nachzukaufen. Zwar könnte er nun für dieselbe Summe, also 1200€, 55 Aktien erwerben, jedoch wird der Anleger bereits vorsichtiger und entscheidet sich mit einem besorgten Blick auf seine Geldbörse und die verlustbringende Position nur 45 Aktien im Wert von 982,80€ nachzufragen. Der durchschnittliche Einkaufspreis sinkt nun von 24,00€ auf 22,98€. Bei diesem Wert erreicht seine Position, welche aus mehreren Einzelpositionen besteht, nun den Break-Even-Point.

Tabellen 2

Doch erneut fällt die Aktie. Viele ungeübte Anleger lassen sich nun dazu verleiten immer öfter nochmals nachzukaufen. Es wird immer billiger und sie wollen diese Einstiegschancen immer wieder nutzen. Auch kommt oft der Gedanke auf, dass die Aktie nun doch mal drehen müsse. Schnell übernehmen also die Emotionen die Kontrolle und man lässt sich zu weiteren Verkäufen verleiten. Krampfhaft versucht man die verlustreiche und unangenehme Situation durch Nachkäufe zu beheben.

Die Probleme dessen liegen auf der Hand. Die vom Anleger investierte Summe ist mittlerweile 123% größer als gewollt. Kann er sich dies leisten? Kann er sich vor Allem die Verluste leisten? Durch die größere Positionssumme verliert er mit jedem weiteren Prozent, welchen die Aktie fällt, nun mehr Geld. Waren es anfangs bei nur 1.200€ noch 12€ je Prozent, so beträgt der neue Verlust 26,82€ je Prozent Kursrückgang. Er verliert nun 123% mehr pro Prozent Kursrückgang als zuvor.

Dies bedenken viele Anleger nicht. Des Weiteren verbilligen die meisten nicht konsequent. Sie senken das Investment je Nachkauf. Waren es anfangs noch 1.200€, wurden beim ersten Nachkauf 1.000 und dann nur noch 500€ eingesetzt. Der Anleger weiß, dass er es sich nicht leisten kann und bangt um die Verluste und hofft auf einen glücklichen Ausgang. Auf Glück sollte man an der Börse jedoch nicht setzen. Dann kann man auch ins Casino gehen. Die erste und verlustreichste Position hat durch ihre Größe (44,7% Anteil an der Gesamtsumme) weiterhin das meiste Gewicht. Die Nachkäufe sind nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. Es sind gebührenpflichtige Nachkäufe mit fragwürdigem Nutzen. Während der Kurs um 16,66% gefallen ist, so konnte der Break-Even lediglich um 6,9% gesenkt werden.

Außerdem: Hätte der Anleger nicht verbilligt, so hätte er seine Position bei 20,00€ Kurswert mit „nur“ 200€ (16,66% Verlust) glattstellen können. Er hätte einen Verlust in Höhe von 200€ realisiert. Durch seine unkoordinierten und emotional ausgeführten Nachkäufe wären es nun bereits 281,90€ Verlust.

Gutes Nachkaufen

Tabellen 3

Verbilligen ohne Plan ist einer der teuersten Fehler, den ein Anleger machen kann. Doch kontrolliertes Verbilligen ist eine der bedeutendsten Möglichkeiten, vor Allem in volatilen und labilen Marktphasen, zumeist ungenutztes Kurspotential zu aktivieren. Der Anleger vermeidet nun Emotionen, indem er einen festen und zuvor festgelegten Investment-Plan für die Position besitzt. Er möchte bestenfalls aber auch maximal 1.200€ in die Aktie investieren. Da die Aktie aktuell fällt und er sich unsicher ist ob und wann diese dreht, sowie er sein Kapital schützen möchte, entscheidet er sich bewusst bei 24€, 21,82€ und 20€ mit jeweils 1/3 der Gesamtsumme, also jeweils 400€, einzusteigen.

Wir erkennen nun die Vorteile dieses Handelns: Der Anleger kann nun Verluste vermeiden. Wäre er sofort bei 24€ Kurswert mit 1.200€ eingestiegen, so er hätte 16,66% tiefer bereits 200,00€ verloren. Durch das verbilligende Aufbauen der Zielposition konnten die Verluste um rund 50% auf 100,76€ gesenkt werden.

Durch das gleichmäßige Investieren konnte der Anleger mit jeder Einzelposition trotz gleicher Summe (400€) mehr Aktien erwerben. Erst 17, dann 18 und zuletzt 20. Dies könnte ihm für Dividenden nun zu Gute kommen. Auch ermöglichte das gleichmäßige Verbilligen ihm einen besseren billigeren/durchschnittlichen Einstiegspreis. Im oberen Beispiel benötigte der Anleger noch einen Kurszuwachs um satte 11,75% von 20 auf 22,35€ um den Break-Even zu erreichen. Nun sind es lediglich 9,15% von 20 auf 21,83€ mit einer kleineren Positionssumme und weniger Verlusten.

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Nachkaufen – Vorteil oder Nachteil?

Doch was passiert, wenn die Aktie nicht fällt, sondern steigt bevor man mit allen drei Teilkäufen eingestiegen ist? Pech! So wie man mit einer kleineren Position bei fallenden Kursen weniger Verlust macht, so macht man natürlich mit einer kleineren Position bei steigenden Kursen auch weniger Gewinn. Doch die Position kann man im Gewinnbereich natürlich auch step by tsep erweitern. Vor Allem für antizyklische Investoren kann das Verbilligen einerseits das Kapital schützen und auf der anderen Seite bei der Suche nach dem perfekten Einstiegspunkt helfen. Man geht nicht in einem Moment „All In“, sondern tastet sich in zwei oder drei Einkäufen an einen möglichst optimalen Einstieg heran. Bedenken sollte man jedoch die höheren Orderkosten. Verbilligt man mit zu hoher Frequenz (z.B. immer nach einem Prozent Kursverlust), dann übersteigen möglicherweise die Orderkosten schnell den möglichen zusätzlichen Gewinn.

Verbilligen ist Fluch und Segen zugleich. Es kann schaden, aber auch helfen. Entscheidend ist immer der klare Handelsplan. Wann möchte ich mit wie viel Kapital einsteigen? Was sind meine Ziele? Wann realisiere ich die Verluste? Handeln Sie nicht aus dem Bauch heraus, sondern nach Plan. Ein Plan, welcher auch kontrolliertes Verbilligen enthalten kann.

Das Orderbuch richtig lesen!

Wie entsteht ein Börsenkurs?

Orderbuch: Ob in der Tageszeitung, auf dem Handydisplay, dem Händlerbildschirm am Arbeitsplatz oder der Kurstafel über dem Börsenparkett: die aktualisierten Kurse verschiedener Basiswerte prägen die eingeschlagene Marktrichtung nachhaltig.

Die Frage nach der künftigen Entwicklung dieser Kurse beschäftigt zahlreiche Börsenexperten, professionelle sowie unerfahrene Anleger und füllt ganze Regalreihen mit entsprechender Fachliteratur. Bei der Analyse potentieller Preisänderung von Finanztiteln überspringen viele Investoren allerdings vor dem gewagten Schritt in die Zukunft den essentielleren Schritt bei der Kursprognose- Die Frage nach der Entstehung.

Die vermeintliche Antwort nach der Wurzel des aktuellen Marktpreises für ein Finanzinstrument liegt meist in einer Kombination von Wirtschaftsnachrichten, Fundamentaldaten oder häufig verwendeten Chartmustern. Natürlich sind diese Ansätze nicht falsch. Sämtliche der genannten Parameter tragen ihren individuellen Part zur Dynamik der Kurse bei. Allerdings ist die Antwort viel simpler als zumeist angenommen.

Der Preis für eine Aktie, einen Rohstoff, ein Währungspaar oder andere Finanztitel entsteht, wie bei allen anderen Gütern, durch das Aufeinandertreffen von Angebot und Nachfrage.

Erster Schritt in Richtung Orderbuch – Der Begriff Order

Diese preisbestimmenden Determinanten werden an der Börse durch Kauf- und Verkaufsanweisungen der Marktteilnehmer repräsentiert. Im Fachjargon spricht man hierbei von einer Order, die den Handel eines Finanztitels am Kassa- oder Terminmarkt in Auftrag gibt.

Die Order beinhaltet grundsätzlich folgende Informationen:

  • Identifikationsnummer des zu handelnden Wertpapieres
  • Klassifikation des Auftrages (Kauf oder Verkauf des Finanzinstruments)
  • Volumen des Auftrags
  • Form der Order (limitierter oder unlimitierter Auftrag)
  • Gültigkeit der Order
  • Börsenplatz bzw. Plattform über die das Geschäft abgewickelt werden soll

Was ist ein Spread/Bid/Ask?

Zwar lassen diese initialen Kenntnisse zum Entstehungsprozess vermuten, dass die Preisfindung ein simpler Vorgang ist, allerdings erhöht sich die Komplexität durch das Einwirken der primären Triebkräfte Angebot und Nachfrage. Die Vorstellungen über einen gerechten Preis für das Finanzinstrument sind zumeist ebenso individuell wie die Individuen, welche den entsprechenden Auftrag an den Handelsplatz übermitteln. In einem theoretisch vollkommenen Markt dürften die Vorstellungen von Anbieter und Nachfrager im Grunde nicht signifikant voneinander abweichen. Von diesem Idealzustand sind die tatsächlichen Gegebenheiten weit entfernt.

Den einen tatsächlichen Preis in Form einer alleinstehenden Dezimalzahl in der zugehörigen Währung gibt es nicht. Tatsächlich erhält der Marktteilnehmer zu jedem Produkt ein dynamisches bilaterales Gefüge von Kauf- und Verkaufspreis. Auf der linken Seite steht der Geldkurs, der dem Inhaber eines Wertpapiers den erzielbaren Betrag bei einem Verkauf ausweist. Der englische Begriff Bid (deutsch: Angebot) erscheint an dieser Stelle zielführender, denn der Term lässt auf einen Anbieter schließen, der seine Ware veräußern will.

Einen zumeist höheren Preis findet der Investor auf der rechten Briefseite. Der publizierte Wert zeigt dem Interessenten, zu welchem Gegenwert er aktuell den Finanztitel erstehen kann. Auch in diesem Fall findet sich die treffendere Umschreibung der Briefseite im angelsächsischen Namen Ask (deutsch: Nachfrage).

Die Differenz zwischen Geld- und Briefkurs lässt sich rational durch die unterschiedlichen Zielsetzungen der Akteure erklären. Der Verkäufer will die Ware zu einem möglichst hohen Preis veräußern, während der Käufer daran interessiert ist, das Gut zu geringfügigen Kosten zu erhalten. Der Unterschiedsbetrag zwischen Geld- und Briefkurs wird im Fachjargon als Spread bezeichnet. Zwar gibt es diverse Variationen in der Herleitung dieser Handelsspanne, allerdings konzentrieren wir uns in diesem Fall auf den absoluten Spread. Dieser resultiert, indem man vom Betrag der Briefseite den Gegenwert der Geldseite subtrahiert.

Leider wird die beschriebene Geld-Brief-Spanne, gemessen an ihrer Bedeutung, von vielzähligen Anlegern nicht ausreichend gewürdigt. Grundsätzlich ist es wichtig zu verstehen, dass der zu zahlende Unterschiedsbetrag für den Anleger ein Kostenfaktor und für das Emissionsunternehmen bzw. den vermittelnden Broker einen Ertrag darstellt. Daher sollte der potentielle Investor sich bereits vor dem ersten Handelsabschluss mit den Spreads des jeweiligen Brokers intensiv auseinandersetzen, denn diese beeinflussen seine Gesamtkosten und somit seine Performance.

Ein attraktiv erscheinender Anbieter, der mit einem spreadlosen Handelsgeschäft wirbt, kann den entgangenen Ertrag durch die höheren Ordergebühren mühelos ausgleichen. Auch für das eigene Depot ist der Spread von Bedeutung. Bei jedem eingegangenen Handelsabschluss erhöht der Spread hypothetisch die Gesamtkosten, denn die unmittelbare Glattstellung der Position würde einen Verlust mit sich bringen. Ein Kleinanleger in der Lernphase mit einem vergleichsweise geringeren Budget sollte sich zunächst eher an liquideren Märkten und Produkten orientieren, um die möglichen Verluste vorab zu begrenzen.

Bei hohen Abständen zwischen Kauf- und Verkaufspreisen spricht man von einem breiten Spread. Enge Geld-Brief-Spannen werden mit dem Adjektiv eng betitelt. Der tatsächliche Unterschiedsbetrag variiert mit zunehmenden Zeitverlauf und ist abhängig von vielen unterschiedlichen Faktoren wie der Liquidität des zugrundeliegenden Basiswertes, dessen Volatilität, dem Emittenten des Wertpapiers oder dem Börsenplatz, über den das Produkt gehandelt wird. Die Differenzen im umsatzstärkeren Markt des Devisenhandels werden geringer ausfallen als bei exotischeren Basiswerten mit einer geringen Marktkapitalisierung.

Im Falle eines besonders liquiden Marktes spricht der versierte Händler von einem Tight Market oder Narrow Market, da hier der Spread besonders eng ist. Das genaue Gegenteil hat der Investor bei einem Slack Market zu erwarten. Welche Rolle der Bid-Ask-Spread bei der Kursermittlung einnimmt, wird nun bei der Erläuterung des Orderbuches erläutert.

Einführung Orderbuch

Orderbuch lesen

Tatsächlich repräsentiert die Kursfeststellung eine der wichtigsten Aufgaben jeder Börse. Ausgeführt wird dieser Auftrag von einem Börsenmakler, welcher bei dieser Tätigkeit von der internen Handlungsüberwachungsstelle überprüft wird. Neben verschiedenen Informations- und Kontrollsystemen greift der Makler bei der Kursfindung auf das Orderbuch zurück.

Das Orderbuch offeriert dem Händler eine Bestandsliste mit gegenwärtigen Kaufs- und Verkaufsaufträgen für das entsprechende Finanzinstrument. Im Rahmen dieser Aufstellung sind die gesammelten Kundenorders gemäß ihrer Limitierung angeordnet.

Um das Orderbuch zielführend zu instrumentalisieren, sind die darin enthaltenen Informationen über das Zusammenspiel von Angebot und Nachfrage sachgemäß zu interpretieren. Der Anleger erhält zumeist einen Überblick über die zehn Aufträge mit den zum Zeitpunkt besten Kursen in Relation zum zuletzt festgestellten Gleichgewichtspreis. Auf der linken Seite des Buches werden die Kaufaufträge gelistet. Die Anzahl der Anordnungen wird mit absteigenden Preis aufsummiert, denn ein Investor würde das betrachtete Finanzprodukt nicht nur zum aufgegebenen Limit, sondern auch günstiger erstehen wollen.

Funktionsweise und Aufbau der rechten Seite – mit den Verkaufsorders – entspricht nahezu vollständig der gegenüberliegenden Käuferseite. Der gravierende Unterschied liegt in der Kumulation der Orders, denn die letzte Anzahl an Verkaufsaufträgen wird hier beim nächst höheren Preis zum entsprechenden Gebot hinzugerechnet.

Unter den Investoren wird die Anzahl der Aufträge häufig durch den Begriff Volumen ersetzt. Das Volumen wird im Gegensatz zu den Preisen nicht nur quantitativ, sondern durch die grafische Darstellung von farblichen Balken auch visuell präsentiert.

Schlussendlich eröffnet das Orderbuch einen Einblick in die Kurshistorie. In der Historie des vorliegenden Bildbeispiels sind neben den festgestellten Preisen der vergangenen Periode auch einige Kurse mit dem Zusatz „G“ versehen worden. In diesem Fall konnte die limitierte Kauforder nicht ausgeführt werden, da das eingestellte Kaufgebot unterhalb des aktuellen Briefkurses liegt. Der Makler zeigt dem Kunden durch den festgestellten Geldkurs (G), dass die Order registriert wurde, aber zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht ausführbar ist. Der Geldkurs signalisiert, zu welchem Preis das Produkt aktuell am entsprechenden Börsenplatz verkauft werden kann. Unter der Zuhilfenahme der vergangenen Schlusskurse und der festgestellten Preise innerhalb der betrachteten Handelsphase kann der Anleger die Kontinuität der Kurse beurteilen und bei seiner eigenen Order berücksichtigen.

Sämtliche Informationen aus dem Orderbuch helfen dem Makler bei seiner Aufgabe, einen ordnungsgemäßen Kurs festzustellen. Hierbei sind vor allem die Preis- und Zeitpriorität zu beachten. Der Börsenmakler ist verpflichtet, den Kurs festzustellen, zu dem der höchstmögliche Umsatz durch die Ausführung von Kauf- und Verkaufsaufträgen generiert werden kann. Dieses Ziel, möglichst viele Orders durchzusetzen, wird in der Händlersprache Meistausführungsprinzip benannt.

Im Rahmen der Statuten kann es auch zu einer Teilausführung kommen, sofern auf Käufer- oder Verkäuferseite ein Überhang besteht und zum gegenwärtigen Kurs somit nur ein Teil des Bedarfs erfüllt werden kann.

Abgesehen von der preisbezogenen Orientierung ist die zeitliche Komponente bei der Kursfeststellung von Bedeutung. Das System versieht jede Order mit einem zeitlichen Eingangsvermerk, sodass bei der Ausführung kein Auftrag vernachlässigt wird. Somit werden identische Gebote in Relation zu ihrem zeitlichen Eingang abgewickelt.

Die im Orderbuch enthaltenen Kauf- und Verkaufsaufträge können erst dann ausgeführt werden, wenn Geld- und Briefkurs übereinstimmen. In speziellen Fällen kann der Börsenmakler durch einen Liquiditätszuschuss für die Ausführung sorgen, auch wenn Geld- und Briefkurs nicht übereinstimmen. Nichtsdestotrotz muss der Kurs innerhalb des vorgegebenen Spreads festgestellt werden. Zur Unterstützung des Händlers signalisiert ein automatisiertes Kontrollsystem dessen Ausführbarkeit.

Nachdem die entsprechende Order nach dem Meistausführungsprinzip abgewickelt wurde, verschwinden die betroffenen Aufträge aus dem Buch und die nachstehenden Gebote ersetzen ihren Platz. Im Preisfindungsprozess werden sogenannte Stop-Loss- bzw. Stop-Buy- Orders nicht berücksichtigt, da Sie bei der Auslösung zumeist in eine Market Order transformiert werden und erst mit dieser erfolgten Umwandlung realisiert werden können.

Im Allgemeinen unterscheidet man zwischen offenem und geschlossenem Orderbuch. Selbstverständlich erhält der professionelle Börsenhändler bei der Kursfeststellung die aufgeführten Informationen in beiden Versionen, allerdings bleiben diese beim geschlossenen Orderbuch anderen Anlegergruppen vorenthalten. Deshalb ist das offene Orderbuch und seine potentiellen unterstützenden Hinweise für die Handelsstrategie von Privatanlegern äußerst lukrativ.

Welche Vorteile bietet das offene Orderbuch

Nachdem die Anatomie und die Funktionsweise des Orderbuches oben sukzessive definiert wurde, gilt es nun, den Mehrwert für das eigene Handeln durch die Anwendung des erlernten Verständnisses zu verdeutlichen.

Das offene Orderbuch ist nicht nur als reine Bestandsliste von Kauf- und Verkaufsanweisungen zu betrachten. Liest man zwischen den Zeilen, so erhält man wertvolle Hinweise für die eigene Handelsstrategie.

Das bezifferte Verhältnis von Käufern und Verkäufern galt bereits in der Historie als unterstützendes Werkzeug bei der Prognose kurzfristiger Kursverläufe. Der gezielte Blick auf die Orderlage wurde bereits vor der heute weit verbreiteten Charttechnik täglich genutzt, da in der Vergangenheit die Preise zur Vervollständigung des Kursbildes aufwendig abgetragen und zusammengeführt werden mussten.

Des Weiteren dient das Wissen hinsichtlich des Handelsvolumens und der Nachfrage- oder Angebotspreise als Orientierungspunkt für den eigenen Gegenwert des bevorstehenden Kaufs oder Verkaufs. Somit erhöht sich die Chance einem nicht marktgerecht kalkulierten Preis und somit einem potentiellen Verlust oder einer Teilausführung präventiv entgegenzuwirken.

Schlussendlich wird die Orderlage durch die visuelle Gegenüberstellung von Kaufs- und Verkaufsvolumen zu den Kursen um den entsprechenden Gleichgewichtspreis erweitert. Das symmetrische Zusammenspiel von bezifferten und grafisch aufbereiteten Informationen offeriert dem Investor einen transparenten und schnellen Überblick bezüglich der gegebenen Preisdynamik (preislichen Dynamik/Kursdynamik) am fokussierten Markt.

Das Orderbuch, kurz zusammengefasst

Schlussendlich wird die initiale Frage nach der Entstehung des Börsenkurses auf die vorgenannten zusammenwirkenden Energien von Angebot und Nachfrage beantwortet. Das aktuelle Verhältnis zwischen den kaufenden und verkaufenden Marktteilnehmern, lässt sich aus der nun transparenteren Anatomie des Orderbuches ableiten und instrumentalisieren.

Die augenblickliche Orderlage, sowie das Wissen hinsichtlich des Preisfindungsprozesses können dem Anleger bei der Bestimmung eines angemessenen Kauf- oder Verkaufsgebots unterstützen und langfristig zur Verbesserung seiner Performance beitragen.

Letztlich bleibt zu erwähnen, dass der Komfort eines offenen Orderbuches und somit ein Überblick der aktuellen Lage nicht an jedem Börsenplatz geboten wird. Steht diese potentielle Informationsquelle dem Investor jedoch zu Verfügung, sollte er diese bei seiner finalen Anlageentscheidung stets berücksichtigen.

Viel Erfolg dabei wünscht Euch

Das Insidetrading-Team

Cost Average 3.0 – Die Lösung – ETF-Sparpläne richtig kombinieren!

Update – jetzt mit ~ 100 beobachteten ETFs im Newsletter

ETF-Sparpläne richtig kombinieren: Sind Sie es leid auf die nächste Krise zu warten? Wie oft hört man die Ausrede: „Aktuell steht der Markt viel zu hoch, um zu kaufen“ – In diesem Artikel zeigen wir Ihnen, dass diese Ausrede nicht zählt!!!

Vor ein paar Wochen haben wir in dem Artikel „Cost Average 2.0 – Der ETF-Sparplan auf dem Prüfstand!“ gezeigt, dass die größten Ausreden am Finanzmarkt keinerlei Bedeutung haben und dass das Investieren kein Hexenwerk ist. (Die Grundlagen zum Cost Average können hier nochmals nachgelesen werden).

Es hat uns überrascht, wie viel positives Feedback wir für diesen Artikel bekommen haben. In vielen Kommentaren und E-Mails konnten wir aber dennoch heraushören, dass es noch immer eine Frage gibt. Wie setze ich den „Extremversuch 2.0“ in die Tat um? (Eine Erklärung des Versuches folgt)

Das Ergebnis unseres Vergleichs von ETF-Sparplänen

In dem Artikel „Cost Average 2.0“ haben wir 5 beliebte ETF-Sparpläne mit einander verglichen. Wir haben in unserem Versuch jeden Monat 33 EUR gespart und in einem Zeitraum von 22 Jahren investiert. Unsere beiden Gewinner waren der klassische Index-Sparplan und der Extremversuch 2.0.

Klassischer Index-Sparplan

Wir investieren jeden Monat einen Betrag von 33 EUR. Hierbei handelt es sich um einen ganz normalen ETF-Sparplan. Es wurden immer DAX-ETF-Anteile erworben. Stand der DAX sehr hoch, konnten wir weniger Anteile erwerben und wenn der DAX niedriger notierte, konnten wir in diesem Monat mehr neue Anteile in unserem Depot begrüßen.

Extremversuch 2.0

Wir kaufen nur dann, wenn der aktuelle Preis mindestens 50% unterhalb des letzten Hochs ist. Wenn es zu diesem Szenario kommt, kaufen wir jeden Monat für 580 EUR anstatt für 33 EUR. Dieses Szenario kommt nicht so häufig vor. Daher haben wir am Ende des Betrachtungszeitraums sowohl bei dem normalen ETF-Sparplan als auch bei dem Extremversuch die selbe Summe investiert.

In der Grafik zeigt der rote Graph die Depotentwicklung des ETF-Sparplans. In lila ist die Depotentwicklung des Extremversuchs 2.0 dargestellt. Der blaue und grüne Chart zeigt die erworbenen ETF-DAX-Anteile.

In der Grafik zeigt der rote Graph die Depotentwicklung des ETF-Sparplans. In lila ist die Depotentwicklung des Extremversuchs 2.0 dargestellt. Der blaue und grüne Chart zeigt die erworbenen ETF-DAX-Anteile.

Unser damaliges Fazit: „Timing lohnt sich nur, wenn auch Kapital verfügbar ist, welches geballt investiert werden kann. Ansonsten wird der Vorteil aus den günstigen Kursen von dem Nachteil des nicht Investierens überwogen, da nicht das gesamte Einkommen zu jeder Zeit zum Investieren bereit ist.“

Auch wenn das Kaufen in Krisen (Extremversuch) etwas profitabler war, kamen wir dennoch zu dem Schluss einfach jeden Monat zu investieren. Die Gründe hierfür sind vielfältig. Zum einen kann es passieren, dass in der Krise nicht ausreichend Kapital zur Verfügung steht. Zum anderen sitzt der Sparer im Bullenmarkt auf seinem Geld. Des Weiteren haben viele nicht die Geduld so lange zu warten, sodass die Gefahr groß ist, dass das ersparte Geld konsumiert wird (Fernseher, Wasserbett, Auto).

Dennoch wollen viele von euch nur in Krisen kaufen. Da wir das sehr gut nachvollziehen können, stellen wir euch nachfolgend unseren Ansatz vor.

Die Lösung – Kombinieren von ETF-Sparplänen

Dass unser geliebter DAX-Index in naher Zukunft unterhalb der Marke von 6.187,37 Punkte (Allzeithoch 12.374,73) notieren wird, können wir uns nur schwer vorstellen. Würden wir heute mit dem Sparen beginnen, könnten wir vielleicht erst in einigen Jahren mit dem Investieren starten. Diese Vorstellung ist für viele Anleger verständlicherweise sehr unbefriedigend.

Da wären wir wieder bei der Ausrede: „Aktuell steht der Markt viel zu hoch, um zu kaufen“. In dieser Situation müssten wir der Ausrede sogar zustimmen. ABER, wir haben ja versprochen, dass wir aufzeigen, warum es diese Ausrede nicht gibt!

Die Lösung liegt im Kombinieren von ETF-Sparplänen. Betrachtet man nur einen Markt, dann kann es passieren, dass man Jahre auf einen günstigen Einstieg warten muss. Betrachtet man jedoch mehrere Märkte, findet man viel häufiger günstige Einstiege und gelangt zudem zu einem sehr diversifiziertes Portfolio.

So funktioniert es…

Wir schauen uns die Entwicklung vom DAX, einem amerikanischen Index, Gold, Öl, Japan, China, den Immobilien und einigen anderen Märkt an. Jedes Mal, wenn einer dieser Märkte zum Monatsende um 40 oder sogar 50 Prozent unterhalb seines Hochs notiert, kaufen wir. Wir investieren immer nur einen kleinen Betrag, sodass wir es uns auch leisten könnten, wenn mal zwei oder auch drei Märkte für mehrere Monate so tief stehen.

Weiter unten finden Sie eine Übersicht der ETF-Sparpläne, die wir selbst fahren. In unserem kostenfreien monatlichen Newsletter werden wir ab sofort darüber berichten, welche der ETFs weit von ihrem Allzeithoch entfernt sind.
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Diversifizierung

Natürlich ist es schön, wenn man nicht nur Einzelaktien kauft, sondern den DAX-Index als ETF. So hat man eine Vielzahl von Unternehmen im Depot. Wenn eines dieser Unternehmen mal schlechter performt, können die 29 anderen Unternehmen das eventuell ausgleichen.

Um unser Portfolio noch weiter zu diversifizieren und möglichst häufig Einstiege zu finden, schauen wir uns aktuell 38 unterschiedliche Märkte an. In dem unterem Klapptext haben wir für Sie einmal alle aufgeführt. Klicken Sie einfach auf das weiße Pluszeichen, um den Text auszuklappen. Hier finden Sie zu jedem ETF eine kleine Beschreibung und die ISIN, die wir von der Seite Finanzen.net entnommen haben. 

Eine Übersicht all unserer ETF-Sparpläne!

DAX® TR UCITS ETF (LU0378438732) Comdirect,

Das Anlageziel des Fonds besteht darin, den Anlegern einen Ertrag zukommen zu lassen, der an die Wertentwicklung des DAX (R) Index (ISIN DE0008469008) anknüpft. Hierzu wird der Fonds in erster Linie in übertragbare Wertpapiere investieren und zudem derivative Techniken einsetzen, wie zum Beispiel mit einem Swap-Kontrahenten zu marktüblichen Bedingungen ausgehandelte Index-Swaps.
Kategorie: Aktienfonds Deutschland

MDAX TR UCITS ETF (LU1033693638) Comdirect,

Das Anlageziel des ComStage MDAX® TR UCITS ETF besteht darin, den Anlegern einen Ertrag zukommen zu lassen, der an die Wertentwicklung des MDAX® TR (Performance-Index) (ISIN DE0008467416) (der „Index“) anknüpft. Zur Erreichung des Anlageziels erwirbt der Fonds eine Anzahl von Aktien, die in ihrer Zusammensetzung nicht unbedingt mit den im Index enthaltenen Aktien übereinstimmen müssen. Um die Differenz in der Wertentwicklung zwischen diesen Aktien und dem abzubildenden Index auszugleichen, schließt der Fonds mit der Commerzbank einen Tauschvertrag (sog. Index- Swap) ab.
Kategorie: Aktienfonds Deutschland/Nebenwerte

CAC 40 UCITS ETF (LU0419740799) Comdirect,

Das Anlageziel des Fonds besteht darin, den Anlegern einen Ertrag zukommen zu lassen, der an die Wertentwicklung des CAC 40 (R) Index (ISIN FR0003500008) anknüpft. Hierzu wird der Fonds in erster Linie in übertragbare Wertpapiere investieren und zudem derivative Techniken einsetzen, wie zum Beispiel mit einem Swap-Kontrahenten zu marktüblichen Bedingungen ausgehandelte Index-Swaps.
Kategorie: Aktienfonds Frankreich

Dow Jones Switzerland Titans 30 Net TR UCITS ETF (LU0392496427) Comdirect,

Das Anlageziel des Fonds besteht darin, den Anlegern einen Ertrag zukommen zu lassen, der an die Wertentwicklung des SMI (R) Index anknüpft. Hierzu wird der Fonds in erster Linie in übertragbare Wertpapiere investieren und zudem derivative Techniken einsetzen, wie zum Beispiel mit einem Swap-Kontrahenten zu marktüblichen Bedingungen ausgehandelte Index-Swaps.
Kategorie: Aktienfonds Schweiz

FTSE China A50 UCITS ETF (LU0947415054) Comdirect,

Das Anlageziel des ComStage ETF FTSE China A50 UCITS ETF besteht darin, den Anlegern einen Ertrag zukommen zu lassen, der an die Wertentwicklung des FTSE China A50 Index USD Preisindex ( („Index“) anknüpft. Der Index ist ein nach Streubesitz-Marktkapitalisierung gewichteter Index in USDollar, der die 50 größten Unternehmen in Festland-China umfasst, deren A-Aktien an den Börsen Shanghai und Shenzhen gehandelt werden.
Kategorie: Aktienfonds Hong Kong + China

HSI UCITS ETF (LU0488316729) Comdirect,

Das Anlageziel des Fonds besteht darin, den Anlegern einen Ertrag zukommen zu lassen, der an die Wertentwicklung des Hang Seng Index anknüpft. Hierzu wird der Fonds in erster Linie in übertragbare Wertpapiere investieren und zudem derivative Techniken einsetzen, wie zum Beispiel mit einem Swap-Kontrahenten zu marktüblichen Bedingungen ausgehandelte Index-Swaps.
Kategorie: Aktienfonds Hong Kong + China

MSCI USA Large Cap TRN UCITS ETF (LU0392495882) Comdirect,

Das Anlageziel des Fonds besteht darin, den Anlegern einen Ertrag zukommen zu lassen, der an die Wertentwicklung des MSCI Total Return Net USA Large Cap Index anknüpft. Hierzu wird der Fonds in erster Linie in übertragbare Wertpapiere investieren und zudem derivative Techniken einsetzen, wie zum Beispiel mit einem Swap-Kontrahenten zu marktüblichen Bedingungen ausgehandelte Index-Swaps.
Kategorie: Aktienfonds USA

MSCI USA Small Cap TRN UCITS ETF (LU0392496005) Comdirect,

Das Anlageziel des Fonds besteht darin, den Anlegern einen Ertrag zukommen zu lassen, der an die Wertentwicklung des MSCI Total Return Net USA Small Cap Index anknüpft. Hierzu wird der Fonds in erster Linie in übertragbare Wertpapiere investieren und zudem derivative Techniken einsetzen, wie zum Beispiel mit einem Swap-Kontrahenten zu marktüblichen Bedingungen ausgehandelte Index-Swaps.
Kategorie: Aktienfonds USA/Nebenwerte

MSCI World TRN UCITS ETF (LU0392494562) Comdirect,

Das Anlageziel des Fonds besteht darin, den Anlegern einen Ertrag zukommen zu lassen, der an die Wertentwicklung des MSCI Total Return Net World Index anknüpft. Hierzu wird der Fonds in erster Linie in übertragbare Wertpapiere investieren und zudem derivative Techniken einsetzen, wie zum Beispiel mit einem Swap-Kontrahenten zu marktüblichen Bedingungen ausgehandelte Index-Swaps.
Kategorie: Aktienfonds International

Nasdaq-100® UCITS ETF (LU0378449770) Comdirect,

Das Anlageziel des Fonds besteht darin, den Anlegern einen Ertrag zukommen zu lassen, der an die Wertentwicklung des Nasdaq-100 (R) Index (ISIN US6311011026) anknüpft. Hierzu wird der Fonds in erster Linie in übertragbare Wertpapiere investieren und zudem derivative Techniken einsetzen, wie zum Beispiel mit einem Swap-Kontrahenten zu marktüblichen Bedingungen ausgehandelte Index-Swaps.
Kategorie: Aktienfonds USA

Nikkei 225® UCITS ETF (LU0378453376) Comdirect,

Das Anlageziel des Fonds besteht darin, den Anlegern einen Ertrag zukommen zu lassen, der an die Wertentwicklung des Nikkei 225 (R) Stock Average Index (ISIN XC0009692440) anknüpft. Hierzu wird der Fonds in erster Linie in übertragbare Wertpapiere investieren und zudem derivative Techniken einsetzen, wie zum Beispiel mit einem Swap-Kontrahenten zu marktüblichen Bedingungen ausgehandelte Index-Swaps.
Kategorie: Aktienfonds Japan

NYSE Arca Gold BUGS UCITS ETF (LU0488317701) Comdirect,

Das Anlageziel des Fonds besteht darin, den Anlegern einen Ertrag zukommen zu lassen, der an die Wertentwicklung des NYSE Arca Gold BUGS (TM) Index (ISIN XC0009699965) anknüpft. Hierzu wird der Fonds in erster Linie in übertragbare Wertpapiere investieren und zudem derivative Techniken einsetzen, wie zum Beispiel mit einem Swap-Kontrahenten zu marktüblichen Bedingungen ausgehandelte Index-Swaps.
Kategorie: Aktienfonds Gold

PSI 20 UCITS ETF (LU0444605215) Comdirect,

Das Anlageziel des Fonds besteht darin, den Anlegern einen Ertrag zukommen zu lassen, der an die Wertentwicklung des PSI 20 (Preis-) Index anknüpft. Zur Erreichung des Anlageziels wird der Fonds in erster Linie in übertragbare Wertpapiere investieren und zudem derivative Techniken einsetzen, wie zum Beispiel mit einem Swap-Kontrahenten zu marktüblichen Bedingungen ausgehandelte Index-Swaps.
Kategorie: Aktienfonds Branchen + Themen/Sonstige

SDAX® TR UCITS ETF (LU0603942888) Comdirect,

Das Ziel besteht darin, den Anlegern einen Ertrag zukommen zu lassen, der an die Wertentwicklung des SDAX (R) TR Index anknüpft. Der Index ist der Auswahlindex für 50 kleinere Unternehmen, sogenannte Small Caps. Enthalten sind die klassischen Industriebranchen, darunter Medien, Chemie, Transport, Industrie und Finanzdienstleistungen. Zur Erreichung des Ziels wird der Fonds in erster Linie in übertragbare Wertpapiere investieren und kann zudem derivative Techniken einsetzen, wie z.B. mit einem Swap-Kontrahenten zu marktüblichen Bedingungen ausgehandelte Index-Swaps.
Kategorie: Aktienfonds Deutschland/Nebenwerte

STOXX ® Europe 600 Food & Beverage NR UCITS ETF (LU0378435803) Comdirect,

Das Anlageziel des Fonds besteht darin, den Anlegern einen Ertrag zukommen zu lassen, der an die Wertentwicklung des STOXX (R) Europe 600 Food & Beverage (NR) (Performance Index) (ISIN EU0009658756) anknüpft. Hierzu wird der Fonds in erster Linie in übertragbare Wertpapiere investieren und zudem derivative Techniken einsetzen, wie zum Beispiel mit einem Swap-Kontrahenten zu marktüblichen Bedingungen ausgehandelte Index-Swaps.
Kategorie: Aktienfonds Nahrung

STOXX ® Europe 600 Health Care NR UCITS ETF (LU0378435985) Comdirect,
Das Anlageziel des Fonds besteht darin, den Anlegern einen Ertrag zukommen zu lassen, der an die Wertentwicklung des STOXX (R) Europe 600 Health Care (NR) Index (Performance Index) (ISIN EU0009658731) anknüpft. Hierzu wird der Fonds in erster Linie in übertragbare Wertpapiere investieren und zudem derivative Techniken einsetzen, wie zum Beispiel mit einem Swap-Kontrahenten zu marktüblichen Bedingungen ausgehandelte Index-Swaps.
Kategorie: Aktienfonds Pharma + Gesundheit

STOXX ® Europe 600 Real Estate NR UCITS ETF (LU0378436793) Comdirect,

Das Anlageziel des Fonds besteht darin, den Anlegern einen Ertrag zukommen zu lassen, der an die Wertentwicklung des STOXX (R) Europe 600 Real Estate (NR)Index (Performance Index) (ISIN CH0024505791) anknüpft. Hierzu wird der Fonds in erster Linie in übertragbare Wertpapiere investieren und zudem derivative Techniken einsetzen, wie zum Beispiel mit einem Swap-Kontrahenten zu marktüblichen Bedingungen ausgehandelte Index-Swaps.
Kategorie: Aktienfonds Immobilien + Reits/Europa

STOXX ® Europe 600 Banks NR UCITS ETF (LU0378435399) OnvistaBank,

Das Anlageziel des Fonds besteht darin, den Anlegern einen Ertrag zukommen zu lassen, der an die Wertentwicklung des STOXX (R) 600 Banks NR Index (ISIN EU0009658814) (Performance Index) anknüpft. Hierzu wird der Fonds in erster Linie in übertragbare Wertpapiere investieren und zudem derivative Techniken einsetzen, wie zum Beispiel mit einem Swap-Kontrahenten zu marktüblichen Bedingungen ausgehandelte Index-Swaps.
Kategorie: Aktienfonds Finanzwerte

Lyxor ETF Euro Corporate Bond – C-EUR  (FR0010737544) OnvistaBank,

Der Fonds bildet den Anleihenindex Markit iBoxx EUR Liquid Corporates nahezu eins zu eins ab. Der Markit iBoxx EUR Liquid Corporates Index bildet 40 in Euro denominierte Unternehmensanleihen mit Investment Grade ab. Um die größtmögliche Korrelation mit der Performance des Index zu erreichen, wird der Fonds in einen Korb mit Wertpapieren aus der Eurozone und in Höhe von maximal 10% seines Vermögens in einen außerbörslich gehandelten aktien-, anleihe- und indexbezogenen Swap anlegen.
Kategorie: Rentenfonds EUR/Unternehmen

F.A.Z. Index UCITS ETF (LU0650624025) OnvistaBank,

Das Anlageziel besteht darin, den Anlegern einen Ertrag zukommen zu lassen, der an die Wertentwicklung des F.A.Z. Index anknüpft. Der Index umfasst die Aktien der 100 bedeutendsten Unternehmen, die Ihren Hauptsitz in Deutschland haben und an der Deutschen Börse gelistet sind. Zur Erreichung des Anlageziels wird der Fonds in erster Linie in übertragbare Wertpapiere investieren und kann zudem derivative Techniken einsetzen, wie zum Beispiel mit einem Swap-Kontrahenten zu marktüblichen Bedingungen ausgehandelte Index-Swaps.
Kategorie: Aktienfonds Deutschland

TOPIX ® UCITS ETF (LU0392496773) OnvistaBank,

Das Anlageziel des Fonds besteht darin, den Anlegern einen Ertrag zukommen zu lassen, der an die Wertentwicklung des TOPIX (R) Index anknüpft. Hierzu wird der Fonds in erster Linie in übertragbare Wertpapiere investieren und zudem derivative Techniken einsetzen, wie zum Beispiel mit einem Swap-Kontrahenten zu marktüblichen Bedingungen ausgehandelte Index-Swaps.
Kategorie: Aktienfonds Japan

Lyxor ETF Eastern Europe (CECE NTR EUR) – C-EUR  (FR0010204073) OnvistaBank,

Das Anlageziel des Fonds besteht darin, die Entwicklung des CECE EUR Index nachzubilden und dabei gleichzeitig die Standardabweichung der Renditen (Tracking Error) zwischen dem Fonds und dem CECE EUR Index so gering wie möglich zu halten. Das Ziel ist ein über einen Zeitraum von 52 Wochen berechneter Tracking Error von weniger als 1%. Sollte der Tracking Error trotz allem 1% übersteigen, besteht das Ziel darin, unterhalb von 5% der Volatilität des CECE EUR Index zu bleiben.
Kategorie: Aktienfonds Osteuropa

Liste der neuen ETFs - Weltweit investieren

AKTIEN ETFs

„DAX® TR UCITS ETF (LU0378438732)“,
„DE000ETF9504_COMSTAGE_1_EURO_STOXX_50_UCITS_ETF“,
„MDAX TR UCITS ETF (LU1033693638)“,
„CAC 40 UCITS ETF (LU0419740799)“,
„Dow Jones Switzerland Titans 30 TR UCITS ETF (LU0392496427)“,
„FTSE China A50 UCITS ETF (LU0947415054)“,
„HSI UCITS ETF (LU0488316729)“,
„LU1104577314_COMSTAGE_MSCI_SPAIN_TRN_UCITS“,
„MSCI USA Large Cap TRN UCITS ETF (LU0392495882)“,
„MSCI USA Small Cap TRN UCITS ETF (LU0392496005)“,
„MSCI World TRN UCITS ETF (LU0392494562)“,
„Nasdaq-100® UCITS ETF (LU0378449770)“,
„Nikkei 225® UCITS ETF (LU0378453376)“,
„NYSE Arca Gold BUGS UCITS ETF (LU0488317701)“,
„PSI 20 UCITS ETF (LU0444605215)“,
„SDAX® TR UCITS ETF (LU0603942888)“,
„STOXX ® Europe 600 Food & Beverage NR UCITS ETF (LU0378435803)“,
„STOXX ® Europe 600 Real Estate NR UCITS ETF (LU0378436793)“,
„STOXX ® Europe 600 Banks NR UCITS ETF (LU0378435399)“,
„Lyxor ETF Euro Corporate Bond – C-EUR (FR0010737544)“,
„F.A.Z. Index UCITS ETF (LU0650624025)“,
„TOPIX ® UCITS ETF (LU0392496773)“,
„Lyxor ETF Eastern Europe (CECE NTR EUR) – C-EUR“,
„ComStage ATX UCITS ETF – LU0392496690“,
„ComStage CAC40 UCITS ETF – LU0419740799“,
„iShares DivDAX® UCITS ETF (DE) – DE0002635273“,
„iShares Dow Jones Asia Pacific Select Dividend 30 – DE000A0H0744“,
„iShares Core EURO STOXX 50 UCITS ETF – IE00B53L3W79“,
„iShares Core MSCI Japan IMI UCITS ETF – IE00B4L5YX21“,
„iShares Core MSCI Pacific ex Japan UCITS ETF – IE00B52MJY50“,
„iShares Core MSCI World UCITS ETF – IE00B4L5Y983“,
„iShares S&P 500 Minimum Volatility UCITS ETF – IE00B6SPMN59“,
„iShares STOXX Europe Large 200 UCITS ETF (DE) – DE0005933980“,
„iShares STOXX Europe Mid 200 UCITS ETF (DE) – DE0005933998“,
„iShares STOXX Europe Small 200 UCITS ETF (DE) – DE000A0D8QZ7“,
„ComStage STOXX Europe 600 Constr. & Mat – LU0378435639“,
„ComStage STOXX Europe 600 Financial Serv – LU0378435712“,
„ComStage STOXX Europe 600 Ind. Goods & Serv – LU0378436017“,
„ComStage STOXX Europe 600 Technology – LU0378437098“,
„ComStage STOXX Europe 600 Utilities – LU0378437338“,
„ComStage Dow Jones Switzerland Titans 30 – LU0392496427“,
„ComStage MSCI EMU TRN – LU0392494729“,
„ComStage MSCI Italy TRN – LU1104574725“,
„ComStage MSCI Spain TRN – LU1104577314“,
„ComStage Nasdaq-100 – LU0378449770“,
„ComStage STOXX Europe 600 Autom. & Parts – LU0378435043“,
„ComStage STOXX Europe 600 Chemicals – LU0378435555“,
„ComStage STOXX Europe 600 Food & Bev – LU0378435803“,
„ComStage STOXX Europe 600 Health Care – LU0378435985“,
„ComStage STOXX Europe 600 Insurance – LU0378436108“,
„ComStage STOXX Europe 600 Media – LU0378436363“,
„ComStage STOXX Europe 600 Oil & Gas – LU0378436447“,
„ComStage STOXX Europe 600 Personal & Household Goods – LU0378436520“,
„ComStage STOXX Europe 600 Retail – LU0378436876“,
„ComStage STOXX Europe 600 Travel & Leisure – LU0378437254“,
„iShares MSCI Europe Momentum Factor – IE00BQN1K786“,
„iShares MSCI Europe Quality Factor – IE00BQN1K562“,
„iShares MSCI Europe Size Factor – IE00BQN1KC32“,
„iShares MSCI Europe Value Factor – IE00BQN1K901“,
„iShares MSCI World Momentum Factor – IE00BP3QZ825“,
„iShares MSCI World Quality Factor – IE00BP3QZ601“,
„iShares MSCI World Size Factor – IE00BP3QZD73“,
„iShares MSCI World Value Factor – IE00BP3QZB59“,
„iShares MSCI UK – IE00B539F030“,
„iShares MSCI USA Small Cap – IE00B3VWM098“,
„iShares SLI – DE0005933964“,
„iShares US Equity Buyback Achievers – IE00BQT3VN15“,
„iShares China Large Cap IE00B02KXK85“

BONDS ETFs

„ComStage CB Bund-Future TR -LU0508799334“,
„ComStage iBoxx EUR Germany Cov. Cap. Overall TR – LU0488317610“,
„ComStage iBoxx EUR Germany Cov. Cap. 3-5 TR – LU0488317370“,
„ComStage iBoxx EUR Germany Cov. Cap. 5-7 TR – LU0488317453“,
„ComStage iBoxx EUR Liq. Sov. Div. Overall TR – LU0444605645“,
„ComStage iBoxx EUR Liq. Sov. Div. 1-3 TR – LU0444605991“,
„ComStage iBoxx EUR Liq. Sov. Div. 10-15 TR – LU0444606452“,
„ComStage iBoxx EUR Liq. Sov. Div. 15+ TR – LU0444606536“,
„ComStage iBoxx EUR Liq. Sov. Div. 25+ TR – LU0444606619“,
„ComStage iBoxx EUR Liq. Sov. Div. 3-5 TR – LU0444606023“,
„ComStage iBoxx EUR Liq. Sov. Div. 3m-1 TR – LU0444605728“,
„ComStage iBoxx EUR Liq. Sov. Div. 5-7 TR – LU0444606296“,
„ComStage iBoxx EUR Liq. Sov. Div. 7-10 TR – LU0444606379“,
„ComStage iBoxx EUR Sov. Germ. Capped 1-5 TR – LU0444606882“,
„ComStage iBoxx EUR Sov. Germany Capped 10+ TR – LU0444607005“,
„ComStage iBoxx EUR Sov. Germ. Capped 3m-2 TR – LU0444606700“,
„ComStage iBoxx EUR Sov. Germ. Capped 5-10 TR – LU0444606965“,
„ComStage iBoxx EUR Sov. Infl.-Link. Euro-Infl. TR – LU0444607187“,
„iShares Emerging Asia Local Government Bond – IE00B6QGFW01“,
„iShares Emerging Markets Local Government Bond – IE00B5M4WH52“,
„iShares J.P. Morgan $ Emerging Markets Bond – IE00B2NPKV68“,
„iShares J. P. Morgan $ EM Bond EUR Hedged – IE00B9M6RS56“,
„iShares $ Emerging Markets Corporate Bond – IE00B6TLBW47“,
„Lyxor UCITS ETF iBoxx $ Liquid Emerging Markets Sovereigns – FR0010967323“,
„iShares Global Corporate Bond – IE00B7J7TB45“,
„iShares Global Corporate Bond EUR Hedged – IE00B9M6SJ31“,
„iShares Global Inflation Linked Government Bond – IE00B3B8PX14“,
„iShares Global High Yield Corp Bond – IE00B74DQ490“

Anleitung: So einfach geht es

Um die Transaktionskosten möglichst gering zu halten und die Käufe zu automatisieren, setzen wir für jeden Markt, den wir jetzt kaufen wollen, einen Sparplan bei der Comdirect bzw. OnvistaBank auf. Dadurch wird auch in den Folgemonaten automatisch zu einem von uns vorher definierten Betrag gekauft. Diesen ETF-Sparplan setzen wir dann einfach aus, wenn der Markt nicht mehr unter unseren gewünschten 40 Prozent vom letzten Hoch notiert. Dieses Aussetzen ist aktuell bei vielen Banken noch kostenfrei. So kann es passieren, dass Sie gerade 10 oder 20 Sparpläne aussetzen. Wenn einer dann wieder interessant wird, können Sie diesen einfach wieder aktivieren.

In unserem monatlichen Newsletter werden wir immer auf mögliche Einstiege hinweisen. Tragen Sie sich einfach in unseren kostenlosen Newsletter ein.

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Day-Trading ohne Bauchschmerzen – Wenn Fundamentalanalysten zu Day-Tradern werden.

Als Fundamentalanalyst und Value-Investor komme ich im Durchschnitt auf 3,7 Wertpapierkäufe im Monat – wovon gut die Hälfte Absicherungen sind. Doch alle paar Jahre gibt es ein bis zwei Monate, da werden es auch mal 25 Trades und mehr.

 

Der erste „erfolgreiche“ Versuch im Day-Trading

Ein Déjá-vu: Ich erinnere mich auf einmal als wäre es gestern gewesen. Im März 2011 als es in Fukushima, Japan zur Nuklearkatastrophe kam, rückten die erneuerbaren Energien in den Vordergrund. Jeder Anleger, Börsenbrief und auch jede Zeitschrift analysierte die zukunftsträchtigen Aktien. Alle suchten die Aktie, die den Unterschied macht und von dem Unfall in Fukushima stark profitiert. Nach einer, für meine damaligen Kenntnisse, ausführliche Analyse blieben zwei Unternehmen (welche spielt hier keine Rolle) auf meiner Liste. Wichtig hier war, dass der Intraday-Chartverlauf so ziemlich jeden Tag gleich aussah –stark in der europäischen Haupthandelszeit, etwas schwächer bei den amerikanischen und noch schwächer im asiatischen Handel. So konnte ich die Aktien oft morgens kaufen und am Nachmittag verkaufen. Diese Trades haben mich nicht reich gemacht, aber ich habe jeden oder zumindest jeden zweiten Tag ein paar Euro verdienen können.

 

Ohne Bauchschmerzen und Emotionen Traden

Was mich aber besonders an dieser Form des „Intradayhandels“ fasziniert hat, ist der Fakt, dass ich die Aktien sowieso im Depot haben wollte. Das heißt, ich habe nicht jeden Tag ein wahnsinnig hohes CRV gebraucht, denn wenn die Aktie zwei Tage leicht fiel oder auf der Stelle tummelte, war das nicht schlimm. Ich habe sie dann einfach gehalten und konnte mich auch an dem Besitz erfreuen.

Oft sind es die Emotionen, die das Traden zu diesem unglaublich schwierigen Beruf machen. Immer sind es die gleichen drei Optionen, die einem immer wieder im Kopf umschwirren: kaufen, verkaufen oder doch halten?

Viele Versuche im Handel mit Optionen, Futurs und auch Währungspaaren habe ich abgebrochen, da sie mich emotional einfach zu sehr gefordert haben. Vieles hätte auf langes Sicht wirklich vielversprechend enden können, aber mein größtes Problem war das ständige Zweifeln. Heute weiß ich, dass der Hauptgrund einfach auch der war, dass ich die meisten Produkte eigentlich nie besitzen wollte. Ich war froh, wenn ich diese wieder los war. Dieser Wunsch im Hinterkopf hat des Öfteren zu zu frühen, emotionalen Verkäufen geführt.

 

Der Rohstoffmarkt als Möglichkeit

Dem aufmerksamen Leser wird aufgefallen sein, dass ich von einem Déjá-vu geschrieben habe. Die Idee für den Artikel kam mir, als ich auf der Suche nach einem Minenunternehmen für mein Portfolio war. Denn auch hier hatten/ haben wir gerade eine Situation, die die Edelmetalle wieder in den Vordergrund rücken. Ein starker Abverkauf in den letzten Jahren und eine eventuell unsichere Zeit sind die Gründe dafür. Trump, Brexit, große Banken in Geldnot und viele weitere unschöne Szenarien KÖNNTEN eine Trendwende einleiten.

Zurück zum Thema: Auch hier habe ich ein Unternehmen gefunden, dass für ein paar Wochen Intraday unter sehr starken Schwankungen litt und mir in dieser Zeit ein paar Euro verschaffte. 🙂 Da ich in der Aktie gerade selbst investiert bin und wir von InsideTrading keine Anlageberatung betreiben, ist es mir nicht möglich diese Aktie zu benennen.

Mir ging es in diesem Artikel eher um die Idee dahinter und um EURE Meinng. Wie steht ihr zu dem Thema Day-Trading? Welche Erfahrungen habt ihr gemacht und habt ihr schon einmal den selben Ansatz verfolgt?

Kredite – Bonität, Schufa, Kosten, Tilgung

Normalerweise geht es bei uns um Investments. Doch was ist, wenn wir private Konsumausgaben haben, die sich schlicht nicht vom Girokonto bedienen lassen oder aus anderen Gründen ein Kredit interessant erscheint?

Ein Kredit ist in gewisser Weise die Gegenseite eines Investments und kann entsprechend wie eine Anleihe betrachtet werden, die der Kreditnehmer ausgibt. Der Investor wäre in diesem Szenario die Bank oder eine Investorengruppe wie zum Beispiel bei AUX-Money. Dies ist eine Plattform, auf der eine Gruppe von privaten Personen Geld in einen Kredit einer anderen privaten Person oder eines kleinen Unternehmens investiert.

 

Was ist der Unterschied zwischen Kredit und Darlehen?

Der Unterschied zwischen den beiden ist zwar geringfügig, kann aber in Gesprächen zu Verwirrungen führen. Kredit ist der Oberbegriff für alle Formen der Geldleihe, zu denen eben auch Darlehen gehören. Mit dem Wort Kredit verbindet man im Sprachgebrauch eher kleinere bis mittelhohe Summen, welche für einen kurzen bis mittelfristigen Zeitraum aufgenommen werden. Darlehen hingegen werden meist mit größeren Beträgen und langen Laufzeiten in Verbindung gebracht, insbesondere mit der Immobilienfinanzierung.

Es lässt sich also sagen, das Kredit und Darlehen sich vor allem durch die Laufzeit und die Höhe des aufgenommenen Geldbetrages unterscheiden. Dieser Unterschied ist zwar marginal, sollte aber in Gesprächen mit einem entsprechenden Geldgeber beachtet werden, sodass keine Verwechslungen entstehen.

Welche Kreditarten gibt es und wie unterscheiden sie sich?

 

 

Endfällige Darlehen

Diese Form von Fremdkapital wird meist für Immobilienfinanzierungen verwendet. Das Besondere dabei ist, dass bis zur Fälligkeit des Kredites nur die Zinsen für das Kapital bezahlt werden, welches entliehen ist. Die Kreditsumme wird zur Gänze zum Ende der Kreditlaufzeit getilgt. Der Vorteil eines solchen Vorgehens ist, dass die monatlichen Raten konstant bleiben – ähnlich dem Annuitätendarlehen. Es erfolgt keine Tilgung des Betrages. Ein Vorteil einer solchen Finanzierungsform kann sich ergeben, wenn der Kreditnehmer ein Finanzprodukt gekauft hat, dass einen höheren garantierten Zins bezahlt als der Kredit ihn „kostet“. Dadurch entsteht dem Kreditnehmer über die Laufzeit ein Ertrag, da er das für die Tilgung nicht benötigte Geld mit der Differenz aus Garantiertem Zins und Kreditzins, anlegen kann und somit einen Gewinn erwirtschaftet.

Zinsen für ein solches Darlehen mit dem InsideTrading Zinsrechner berechnen.

 

Annuitätendarlehen

Diese Form von Darlehen zeichnet sich durch gleich große Rückzahlungsbeträge über die Dauer der Laufzeit aus. Die einzelnen Rückzahlungsbeträge bezeichnet man dabei als Annuität. Die gleichbleibende Höhe dieser Zahlungen wird durch einen konstanten Zinssatz ermöglicht, der zum Vertragsabschluss für eine gewisse Zeit und oder die komplette Darlehenslaufzeit festgeschrieben wird. Zum Laufzeitende ist die gesamte Schuld getilgt. Die einzelnen Annuitäten berechnet man dabei wie folgt:

 Annuitätenformel

Restschuldberechnung Annauität 

Die Tilgungen der Restschuld sowie die insgesamt getilgte Summe stellen sich grafisch dabei wie folgt dar:

Tilgungsverlauf

Annuitätendarlehenstilgung mithilfe unseres InsideTrading Tilgungsrechner berechnen. (incl. Grafik des Tilgungsverlaufes).

 

 

Kontokorrentkredit

Ein Kontokorrentkredit ist ein kurzfristiger Kredit, der vom Kreditinstitut für den Kontoinhaber bereitgestellt wird. Der Kreditrahmen ist dabei vertraglich vereinbart und muss bis zur Kündigung des Verhältnisses vom Bankhaus zur Verfügung gestellt werden. Gleichzeitig ist der Kontoinhaber für den Fall der Nutzung des Kreditrahmens verpflichtet, Zinszahlungen zu leisten sowie spätestens zur Fälligkeit des Kredites den Kreditbetrag zurückzubezahlen. Die Fälligkeit, der Zinssatz sowie der Kreditrahmen werden vertraglich vorab festgeschrieben.

Die bekanntesten Formen des Kontokorrentkredites sind:

    • Dispositionskredit auch Dispo genannt (bei Privatpersonen)
    • Betriebsmittelkredit (bei Unternehmen)

Diese Kreditform hat meist einen hohen Zinssatz, da der Kredit sehr flexibel abrufbar ist. Außerdem sind die Voraussetzungen für eine Tilgung am Ende der Tilgungsfrist nicht gesichert. Damit trägt der Gläubiger ein besonders hohes Kreditrisiko, das über den Zinssatz vergütet wird.
Wichtig: Dieser Kredit bietet keine Überziehungsmöglichkeiten, da er selbst durch einen Liquiditätsengpass entstanden ist. Die Obergrenze des Disporahmens stellt den Höchstbetrag dar, den der Kreditnehmer erhalten kann.

 

Privatkredit

Privatkredite sind Kredite, welche von Privatpersonen an Privatpersonen vergeben werden. Dabei dient der Kredit der einen Person oder Personengruppe als Investition, während der Kreditnehmer sich Liquidität verschaffen kann. Der Kredit wird auf speziellen Kreditportalen wie die oben genannte Plattform AUX-Money vergeben, auf denen Geldgeber und Geldnehmer ähnlich einer Börse zusammen kommen. Bei solchen Krediten sind die Konditionen verhandelbar, ein nicht ganz optimaler Schufa-Score muss kein Hindernis darstellen und beide Seite profitieren von angemessenen Verzinsungen. Der Privatkredit ist also eine Alternative zum Bankkredit.

 

Hypothek

Eine Hypothek ist ein Grundpfandrecht. Der Hypothekennehmer –also der Nehmer des Fremdkapitals– tritt seine Rechte an einer Immobilie ab. Diese Rechte werden als Sicherung für eine andere Leistung genutzt, die der Hypothekennehmer bezieht. Klassisch werden Hypotheken als Sicherungsmittel für Kredite oder Darlehen genutzt. Die Sicherheit wird im Falle der Insolvenz des Kreditnehmers durch die Geldgeber veräußert. Die Höhe des Kapitals, welcher der Geldgeber dem Kreditnehmer zu überlassen bereit ist, hängt von dem Wert der Immobilie abhängig. Gerade bei langfristigen Krediten, wie einer Hypothek oder eines Immobiliendarlehens, ist die Thematik Zinsbindung relevant. Zinsbindungen sind für alle möglichen Laufzeiten verfügbar, oftmals sind sie aber für ca. 10 Jahre angesetzt. Ob dies im Einzelnen reicht oder ob mehr Planungssicherheit benötigt wird, sollte individuell abgewogen werden. Pauschale Aussagen über richtig oder falsch machen keinen Sinn, denn einen heiligen Gral wird man wie beim Handel an der Börse nicht finden.

 

Forward Darlehen

Dieses Darlehen wird meist für die Anschlussfinanzierung verwendet. Es bietet dem Kreditnehmer die Möglichkeit, sich die aktuellen Zinsen für einen Kredit oder ein Darlehen zu sichern, welches erst in einer gewissen Zeit (meistens in ein paar Jahren) zur Auszahlung kommt. Dies ermöglicht dem Kreditnehmer Planungssicherheit, im Hinblick auf die Kosten, welche die neue Finanzierung mit sich bringt. Für diese Planungssicherheit, wird meistens eine gewisse Prämie fällig. Diese kann zum Beispiel die Form eines leichten Zinsaufschlages haben.

 

Schufa-Auskunft ­– Was ist die Schufa?

Die Schufa-Holding (Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung) ist eine privatwirtschaftliche Organisation. Ihr Zweck ist es, Partner über die Bonität, also die Kreditwürdigkeit einer Person oder eines Unternehmens zu Informieren. Dafür berechnet die Schufa im Prozess der Bonitätsprüfung einen Score für die betreffende Person und leitet diesen an den Auftraggeber weiter. Interessant für die Bonitätsprüfung und somit die Bonität des Endverbrauchers sind vor allem Daten über die fristgerechte Bezahlung von Verträgen, die aktuelle Belastung durch andere Kredite, die Historie als Kreditnehmer, das aktuelle Kontoguthaben, Besitz sowie Einkommen. Neben diesen Faktoren finden noch viele weitere Kennzahlen bei der Schufa Beachtung. Um einen ersten Überblick zu erhalten, sollte diese Aufzählung genügen.

Oftmals wird auch von Vermietern eine Schufa-Auskunft verlangt. Diese ist bei den meisten Immobilienportalen kostenpflichtig als Schnellauskunft erhältlich oder aber einmal im Jahr kostenfrei.

 

Wie erhalte ich kostenlos eine Schufa-Auskunft?

Um eine kostenlose Schufa-Auskunft zu erhalten, muss nur ein Formular ausgefüllt werden. Der Grund ist folgender:
Die Schufa sammelt Daten über Endverbraucher. Damit diese die Korrektheit der gesammelten Daten überprüfen können, muss die Auskunft kostenlos zur Verfügung gestellt werden. Dazu muss man sich auf den § 34 BDSG beziehen und Dateneinsicht einfordern. Über den folgenden Link ist das Formular direkt abrufbar. Nachdem das ausgefüllte Formular abgeschickt wurde, bekommt man die Informationen der Schufa nach spätestens 14 Tagen nach Hause zugestellt: https://www.meineschufa.de/download.php?file=SCHUFA_Infoblatt-DU-Antrag-deutsch.pdf&token=30160 oder alternativ hier.

 

Zinsen – Wie funktionieren Kreditzinsen?

Kreditzinsen funktionieren im Prinzip wie normale Guthabenszinsen – nur sind es eben Sollzinsen. Dabei wird im Detail zwischen unterschiedlichen Arten von Sollzinsen Unterschieden, wobei im Prinzip alle gleich funktionieren. Von Interesse ist für den Kreditnehmer eigentlich nur, wie hoch die Zinslast und die Tilgungen im Einzelnen sind. Um dies zu vereinfachen, haben wir ein kleines Tool entwickelt, welches für verschiedene Kreditarten die Tilgungsbeträge sowie die Zinsen und Restschuld zum jeweiligen Zeitpunkt berechnen kann. Anders als viele verfügbare Kreditrechner stellt dieses Tool den Verlauf der auch grafisch und tabellarisch dar, sodass die Finanzierung des aufgenommenen Fremdkapitals komplett transparent wird.

Der Rechner für Kredite und Kreditzinsen ist einfach zu bedienen. Es muss lediglich die Startsumme, der Zinssatz per annum, die Frequenz der Tilgungen sowie die Laufzeit des Kredites angegeben werden. Den Rest erledigt unser Kreditrechner vollkommen von selbst. Dabei ist es egal, ob es sich um einen Privatkredit oder Bankkredit handelt, lediglich die Kreditform ist auszuwählen. Die Applikation lässt sich auch als Zinsrechner verwenden.

 

Was ist eine Restschuldversicherung?

Die Restschuldversicherung nahm 2013 laut BAFIN-Statistiken 1.3% der Neuzugänge der Versicherungssumme in Deutschland ein. Zum Vergleich: Im selben Zeitraum brachten es kapitalbildende Lebensversicherungen auf 2.4%. Die Restschuldversicherung (RSV) ist ein Vertrag, welcher meistens gekoppelt an die Kreditvergabe mit angeboten und abgeschlossen wird. Er sichert den Versicherungsnehmer im Fall von Tod oder Krankheit vor den Risiken des Kredites ab. So würde beispielsweise im Todesfall die Kreditsumme vom Versicherungsunternehmen getragen werden,oder im Falle von Krankheit oder Arbeitsunfähigkeit die Restschuld in Form der Raten bezahlt werden. Dabei wird die Prämie meist durch das Darlehen finanziert und erfolgt durch eine Einmalzahlung, die der Kreditnehmer tätigt. Bei Kontokorrent-Krediten erfolgt die Zahlung monatlich. In neueren Restschuldversicherungen kann nun auch unverschuldete Arbeitslosigkeit mitversichert werden, sodass die RSV dem Kreditnehmer ausgeweiteten Schutz gewährleistet.

 

Restschuldversicherung – Nachteile und Kritik

Kritik muss die Restschuldversicherung besonders dafür einstecken, dass deren Vertrieb meist an den Verkauf des Kredites gekoppelt ist und so auf den Kreditnehmer eingewirkt wird, diese Versicherung zusätzlich abzuschließen. Dabei wird in manchen Fällen auf die Risikoaversion des Menschen gesetzt und durch gezielte Fragen emotionaler Druck aufgebaut. Da die Beiträge für eine solche Versicherung zudem nicht gerade unerheblich sind, verändert die Aufnahme einer solchen Restschuldversicherung die Gesamtkostenstruktur des Kredites erheblich. Zudem wird eine solche Versicherung oftmals seitens Rating Unternehmen und Kredit-Scorings nicht beachtet, sodass die Bonität, bzw. Kreditwürdigkeit des Kreditnehmers durch den Abschluss einer solchen Versicherung nicht erhöht wird. Es entstehen daher im Vergleich zu einem Kreditnehmer ohne RSV keine Vorteile für Folgefinanzierungen. Es kann es teils sogar so weit kommen, dass durch die Restschuldversicherung die Bonität durch ein geringeres verfügbares Einkommen sinkt.

MetaTrader Secrets – unnötigen Traffic vermeiden

Unnötigen Traffic vermeiden: Der MetaTrader (MT) gehört mittlerweile zu den beliebtesten Handelsplattformen im Forex- und CFD-Trading. Die von MetaQuotes entwickelte Tradingsoftware ist so konzipiert, dass Beginner sofort und ohne jedes Vorwissen mit dem Handeln starten können und auch Fortgeschrittene auf ihre Kosten kommen.

In unsere Serie „MetaTrader Secrets“ schauen wir uns nützliche Einstellungen an, die nicht jedem bekannt sind, aber für alle von großem Vorteil sein könnten. Heute:

Unnötigen Traffic vermeiden:

 

So funktioniert es:

  1. Blenden Sie alle nicht benutzten Symbole im Marktfenster aus. Dazu klicken Sie mit der rechten Maustaste in die Marktübersicht und wählen „verbergen alle“.
  2. Deaktivieren Sie die Nachrichten. Dazu klicken Sie auf Extras -> Optionen -> Server -> News erlauben.

 

Sollten Sie noch weitere Ideen für Videos oder Fragen zum MetaTrader haben, kontaktieren Sie uns gerne per E-Mail oder hinterlassen Sie einen Kommentar.

 

 

Risikomanagement im CFD-Trading – Theorie, Praxis, der Ist-Zustand

Das Risikomanagement oder auch Money-Management entscheidet an der Börse zwischen Sieg und Niederlage. Vor allem bei dem CFD-Trading, bei dem man versucht von kleineren Bewegungen zu profitieren, kann man ohne die richtige Absicherung bereits mit einem Trade alles verlieren. Doch wie wird man vom betenden und hoffenden Spieler zum rational denkendem Trader? Wir haben dazu eine kleine Anleitung zusammengestellt.

 

Risikomanagement – Der Ist-Zustand!

Bei vielen Anfängern und auch Fortgeschrittenen sieht das Trading wie folgt aus: Das Einstiegssignal kommt und es wird eine Position eröffnet. Das Einstiegsignal kann ein Indikator, die Charttechnik, Nachrichten oder einfach der Fakt sein, dass der Trader jetzt gerade Zeit hat – Auf die Einstiege gehen wir hier jetzt nicht weiter ein.

Anschließend wird die Position beobachtet. Sollte diese sofort in den Gewinn laufen, dann reicht einem dieser häufig nicht. Man wird gierig und glaubt, dass die Position immer weiter für einen laufen wird. So wird die Position erst wesentlich später als geplant mit einem kleinen Gewinn oder sogar einem Verlust geschlossen. Fällt die Position hingegen nach der Eröffnung direkt in die Verlustzone, dann wird diese Position meist gehalten. Man akzeptiert nicht, dass man einen Fehler gemacht haben könnte und glaubt in dieser Situation, man wisse es besser als der Markt. Gedanken wie, „die Position dreht schon wieder“, gefolgt von innerlichem Anfeuern steht dann auf der Tagesordnung. Siehe da, in einigen Fällen hilft das Beten beziehungsweise Anfeuern auf scheinbar magische Weise und die Position dreht wirklich wieder. Man kann sie mit einem nur kleinen Verlust oder sogar mit einem kleinen Gewinn schließen. Der Händler versteht nicht, dass ein Verlust, welcher gemanagt wird und sich im Rahmen eines guten Money-Management bewegt, ein erfolgreiches Geschäft war. Er knüpft Erfolg an einen Geldbetrag, den er mit der Position erwirtschaften wollte. So wiederholt sich diese Achterbahn der Gefühle anschließend ein paar Mal und führt zu vielen kleinen Gewinnen und ein bis zwei großen Verlusten, die das Konto plätten.

 

Risikomanagement – die Theorie

Das Schöne am CFD-Trading ist, dass die Produkte denkbar einfach gestrickt sind. Es gibt keine Einflussfaktoren wie Delta, Gamma, Vega, Theta oder Rho. Auch ein Mathematikstudium oder ein genauer Blick auf die Marktsituation ist nicht zwingend notwendig, da sich ein CFD immer gleich verhält. Zudem kommt es zu den Haupthandelszeiten des jeweiligen Brokers kaum zu Spread-Ausweitungen und auch ein Aufgeld von seitens des Emittenten ist kein Thema.

 

Das Risiko minimieren

Um das Risiko zu minimieren, muss das Risiko begrenzen werden. Sollte die Position gegen uns laufen, muss der CFD-Kontrakt bei einem gewissen Verlust automatisch geschlossen werden. Dies erfolgt durch einen Stop Loss. Alles zum Stop Loss erfahren Sie in dem Video.

Das Absichern JEDER Position durch einen Stop Loss ist schon die halbe Miete. Vermutlich liegt das vorrangige Ziel Ihrer Trading-Aktivität aber nicht nur darin, den eingesetzten Geldbetrag nicht zu verlieren. Sie wollen auch etwas oder sogar etwas mehr Gewinn an den Märkten erwirtschaften. Bei jedem Trade, den Sie eingehen, sollte der mögliche Gewinn größer sein, als der mögliche Verlust. Man nennt diese Relation „Chance-Risiko-Verhältnis“. Nachfolgend verwenden wir für das Chance-Risiko-Verhältnis die Abkürzung CRV. Ein CRV von 3:1 bedeutet also, dass Sie für jeden riskierten Euro, 3 Euro bekommen könnten. Wie Sie sicherlich schon mitbekommen haben, behält man an den Finanzmärkten nicht immer Recht. Ein positives CRV von beispielsweise 5:1 ermöglicht es Ihnen vier Mal falsch zu liegen und dennoch mit dem fünften Trade wieder profitabel zu werden.

Hier ist die Rechnung:

Bei den nachfolgenden Trades riskiert der Händler pro Trade 10 Euro mit einem potenziellen Gewinn von 50 EUR. Es handelt es sich also um ein CRV von 5:1.

  1. Trade: -10 Euro
  2. Trade: -10 Euro
  3. Trade: -10 Euro
  4. Trade: -10 Euro
  5. Trade: +50 Euro

Gesamt: +10 Euro

 

Wie viel darf man pro Trade riskieren?

Diese Frage ist nicht ganz einfach zu beantworten, denn es gibt hier kein Richtig oder Falsch. Wir von InsideTrading sind ein großer Fan von der Faustformel: „Man riskiert nicht mehr als ein Prozent des Kontoguthabens“. Der Grund hierfür ist denkbar einfach. Wenn Sie es schaffen, Ihr Risiko bei jedem Trade unterhalb von einem Prozent zu halten, dann können Sie sehr oft falsch liegen.

Zwei Beispiele dazu:

Sie starten mit einem 1000 EUR Konto und riskieren bei jedem Trade 20%.

  1. Trade -200 EUR -> Depot 800 EUR
  2. Trade -160 EUR -> Depot 640 EUR
  3. Trade -128 EUR -> Depot 512 EUR
  4. Trade -103 EUR -> Depot 409 EUR

Bei diesem hohen Risiko verlieren Sie bei 4 erfolglosen Trades fast 60 Prozent des gesamten Guthabens und sind so schnell handlungsunfähig. (bei beiden Beispielen wurde großzügig gerundet)

Sie starten mit einem 1000 EUR Konto und riskieren bei jedem Trade 1%.

  1. Trade -10 EUR -> Depot 990 EUR
  2. Trade -10 EUR -> Depot 980 EUR
  3. Trade -10 EUR -> Depot 970 EUR
  4. Trade -10 EUR -> Depot 960 EUR

Bei diesem Risiko haben Sie durch die 4 Verlust-Trades nur knapp 4 Prozent Ihres Guthabens verloren. (bei beiden Beispielen wurde großzügig gerundet)

Kritik: Jetzt sagen Sie bestimmt: „Aber wenn das Risiko so gering ist, dann ist auch der Gewinn extrem niedrig.“ Das stimmt zwar in den meisten Fällen, ABER dieser Ansatz ermöglicht es Ihnen lange genug im Spiel zu bleiben, um langfristig erfolgreich zu sein. Zudem reden wir hier davon das Risiko zu begrenzen und nicht den Gewinn bzw. die Erwartung.

 

 

Der Strategietester

Für unsere Kunden, Follower und auch alle anderen Trader haben wir einen Strategietester entwickelt. Hier können Sie kostenfrei überprüfen, ob Ihre Strategie langfristig aufgehen würde.

 

Hier sehen Sie die mögliche Kontoentwicklung für 100 getätigte Trades mit einer Trefferquote von 50%, einem CRV von 1:1 und einem Risiko von 2%.

Hier sehen Sie die mögliche Kontoentwicklung für 100 getätigte Trades mit einer Trefferquote von 50%, einem CRV von 1:1 und einem Risiko von 2%.

Hier sehen Sie die mögliche Kontoentwicklung für 100 getätigte Trades mit einer Trefferquote von 50%, einem CRV von 3:1 und einem Risiko von nur 1%.

Hier sehen Sie die mögliche Kontoentwicklung für 100 getätigte Trades mit einer Trefferquote von 50%, einem CRV von 3:1 und einem Risiko von nur 1%.

So gelangen Sie zu unserem Strategietester. Rechnen Sie Ihre Strategie einmal durch, bevor Sie mit dem Traden starten. Unten auf der Seite des Strategietesters finden Sie auch noch ein kleines Video zum Thema.

 

Teilschließungen

Wie heißt es schön im Wertpapierhandel „Man soll die Verlust begrenzen und die Gewinne laufen lassen“. Diese Weisheit ist oft zitiert und dennoch so schwierig umzusetzen. Das Problem hierbei ist, dass kein Kurs schnurstracks steigt. Es gibt immer kleine Rücksetzer. Bei der Betrachtung eines Rücksetzers ist es nachträglich leicht zu sagen: halten, kaufen, verkaufen, halten, verkaufen, kaufen,… . Währenddessen sieht es aber ganz anders aus: warten und eventuell kleinere Gewinne akzeptieren oder verkaufen und den möglichen Mehr-Gewinn nicht mitnehmen. Außerdem ist der Schmerz eines entgangenen Gewinnes größer. Diese emotionale Irrfahrt ist eine der schwierigsten Situationen im Live Trading und auch ein Demokonto oder Paper Trading können darauf nicht vorbereiten. Daher bedarf es auch hier Strategien und einem Regelwerk.

Eine mögliche Strategie, die man verfolgen kann, um Gewinne laufen zu lassen und Verlust klein zu halten, sind die Teilverkäufe. Teilschließungen oder Teileverkäufe sind bei vielen Tradern ein umstrittenes Thema. Kurz zur Theorie. Bei einer Teilschließung wird die Hälfte der Position nach Erreichen eines Zwischenziels geschlossen und die andere Hälfte lässt man laufen. Dadurch wird nach Erreichen des Zwischenziels ein Gewinn verbucht. Bei der zweiten Hälfte der Position zieht der Trader den Stop Loss dann meist mindestens auf das Einstiegsniveau nach. So kann man mit der Position als Ganzes nichts mehr verlieren.

Als umstritten gilt das Thema aus dem Grund, dass viele Trader sagen: Wenn man davon ausgeht, dass die Position noch weiter läuft, dann braucht man die Hälfte auch nicht schließen. So verschenkt man die Hälfte des Gewinns. All das ist Ansichtssache und hier gibt es unserer Meinung nach kein Richtig und kein Falsch. Ein Handelsstil sollte immer zur Persönlichkeit und den persönlichen Umständen passen. Falls ihr eine Meinung zu Teilschließungen habt, die sich mit dieser Idee nicht deckt, teilt uns das gerne in den Kommentaren mit. Mit Sicherheit könnt ihr so anderen bei dieser komplizierten Thematik helfen.

 

Gewinne laufen lassen – Trailing-Stop

Eine der bekanntesten Möglichkeiten, um sowohl das Risiko zu begrenzen, als auch den Gewinn laufen zulassen, ist der Trailing Stop.

Der Trailing-Stop ist ein nachziehender Stop-Loss. „To trail something“ kommt aus dem Englischen und bedeutet so viel wie „etwas hinter sich her ziehen“. Solange der Kurs der Aktie steigt, bewegt sich der Trailing-Stop in gleichbleibendem Abstand hinterher. Bei fallenden Kursen stagniert der Trailing-Stopp jedoch und löst den Verkauf als Market-Order („Bestens“) aus, sobald der Kurs unter die nachgezogene Marke fällt.

Trailing-Stop-Order können auch für eine Kauforder als Start-Buy-Order gesetzt werden. Die Order wird als „Billigst“ ausgeführt. Trader verwenden den Trailing-Stop, um Gewinne abzusichern oder Verluste zu begrenzen. Als Limit sind absolute oder prozentuale Differenzwerte möglich.

Schauen wir uns ein Bespiel an. Sie kaufen eine Aktie, die nach sehr guten Nachrichten stark steigt und eigentlich haben Sie Ihr vorher festgelegtes Ziel-Niveau schon überschritten. Sie müssten die Position jetzt eigentlich verkaufen. In genau dieser Situation ermöglicht der Trailing-Stop den perfekten Ausstieg. Sie platzieren diesen einfach auf Ihrem eigentlichen Ziel-Niveau, nehmen die steigenden Kurse mit und werden ausgestoppt, sobald der Kurs wieder fällt.

 

 

Goldene-Regeln des Risikomanagement

Begrenzen Sie Ihre Verluste!!!

  • Stop Loss setzen
  • Take Profit verwenden
  • Maximal 1 Prozent des Guthabens riskieren
  • Positives Chance-Risiko-Verhältnis (CRV)
  • Gute Einstiege, damit die Trefferquote passt, sind aber auch nicht ganz unwichtig 🙂
  • Testen Sie Ihre Strategie in unserem Strategietester
  • Beschäftigen Sie sich mit den verschiedenen Orderarten

 

 

Anleihen statt Aktien – „sichere Alternative“

Was sind Anleihen?

Anleihen sind Schuldverschreibungen. Diese Wertpapiere sind festverzinst und können von verschiedenen Kapitalmarktteilnehmern emittiert werden. Klassische Anleihen sind Unternehmens- oder auch Industrieanleihen sowie Staatsanleihen.
Durch die Aufnahme von Schulden am Kapitalmarkt kann der Emittent kurz- sowie langfristig Liquidität erhalten und so dem Unternehmenszweck nachkommen oder auch die Ausgaben der öffentlichen Hand finanzieren. Der Käufer dieser auch als Inhaberschuldverschreibung bezeichneten Papiere wird auch Gläubiger genannt, wohingegen der Emittent auch als Schuldner bezeichnet wird.

Im Gegensatz zu einem Kredit ist das Wertpapier einheitlich für das gesamte Emissionsvolumen und kann so transparent an den Börsenplätzen, an denen das Papier zugelassen wurde, gehandelt werden. Sobald eine Anleihe den Besitzer wechselt, gehen damit auch die Ansprüche auf die Zahlung des Zinses über. Ganz gleich zu welchem Kurs der neue Halter des Papieres die Anleihe gekauft hat, wird am Ende der Laufzeit zum Nennwert getilgt.

Unterschied zwischen Aktien und Anleihen

Ein großer Unterschied zwischen Aktien und Anleihen ist die rechtliche Behandlung sowie der Cashflow, welcher sich aus dem jeweiligen Produkt ergibt.
Während Aktien einen Anteil am Eigenkapital eines Unternehmens darstellen, sind Anleihen Schuldtitel. Entsprechend dieser Tatsache haben die Halter des jeweiligen Produktes andere Möglichkeiten bzw. Rechte. Während Aktieninhaber zum Beispiel Stimmrechte sowie eine Option auf Gewinnausschüttungen erhalten, haben Anleihenhalter den Anspruch auf den Coupon. Dieser ist im Gegensatz zu einer Dividende nicht optional, sondern wird immer zum Zinstermin verpflichtend fällig. Zudem werden Schuldtitel im Falle einer Insolvenz auf eine andere Art und Weise behandelt als Eigenkapitalbeteiligungen. So ist es möglich, dass die Anleihe besichert ist und Sicherheiten zusätzlich in die Liquidationsmasse einfließen. Ganz gleich, ob dies der Fall ist, werden Inhaber von Schuldverschreibungen im Insolvenzfall gegenüber Aktionären vorrangig behandelt. Da der Aktionär durch seine Eigenkapitalbeteiligung einen Teil des unternehmerischen Risikos trägt.

Am häufigsten hört man dabei im Zusammenhang mit Anleihen von: T-Bills, Bundesanleihen oder Anleihen verschiedener einzelner Unternehmen. Um für die Aspekte Bewertung und Vorteilhaftigkeitsbetrachtungen vorbereitet zu sein, zunächst ein paar Begriffe.

Überblick über die Fachbegriffe:

Überblick über die Fachbegriffe:

Bundesanleihen Bundesanleihen sind Anleihen, bei denen die Bundesrepublik
Deutschland als Emittent auftritt, um sich am Kapitalmarkt Geld zu beschaffen. Bundesanleihen gelten als sehr sichere
Anleihen, da die Bundesrepublik Deutschland als Schuldner mit ihrem
Steueraufkommen sowohl für die Zinszahlungen als auch für die Begleichung der Schuld zum Ender der Laufzeit haftet.
Emission Die Ausgabe neuer Anleihen am Finanzmarkt bezeichnet man als Emission.
Market Maker Ein Market Maker ist eine Bank, ein Emittent oder ein Wertpapierhandelshaus,
das sich verpflichtet hat, während der gesamten
Handelszeit eines Wertpapieres jederzeit verbindliche Geld- und
Briefkurse anzubieten. Die Funktion des Market Makers erhöht die
Liquidität des jeweiligen Wertpapieres wesentlich.
Erfüllungstag // Wertstellung // Valuta Finanzmarktgeschäfte, welche über die Börse abgewickelt werden, werden meist zwei Bankarbeitstage nach dem Handelstag
erfüllt (t+2). Der Käufer muss für die Wertpapiere bezahlen. Der Verkäufer
muss die Wertpapiere liefern.
Erfüllungstag = Handelstag + 2 Börsentage. Unter Umständen kann der Erfüllungszeitpunkt aber auch von dieser Regel abweichen und früher bzw. später erfolgen.
Fälligkeit Der Fälligkeitstag ist der Tag, an dem die Laufzeit der Anleihe
endet. Da zum Ende der Laufzeit die Schuld von Seiten des Emittenten / Schuldners beglichen werden muss, wird dem Anleiheninhaber (Anleger) nun der Fälligkeitsbetrag auf sein Konto
gutgeschrieben.
Die Stückelung – Kleinste handelbare Einheit Die Stückelung einer Anleihe gibt an, welchen
Nominalwert ein Auftrag mindestens haben muss, um aufgegeben oder gar ausgeführt zu werden. In den meisten Fällen beträgt dieser
1.000,– Euro. Bei manchen Industrieanleihen beträgt die kleinste handelbare Einheit sogar 100.000,- Euro. Bundeswertpapiere lassen bereits Stückelungen von 0,01 Euro zu.
Kündigungsrecht Bei manchen Wertpapieren besitzt der Emittent ein Recht auf
eine Kündigung vor dem wirklichen Ende der Laufzeit des Schuldtitels. In diesem Fall erfolgt die Rückzahlung gemäß
den jeweiligen Emissionsbedingungen. Diese sind auf bei den meisten Finanzseiten hinterlegt oder aber einfach über den Investors- Relations-Service des jeweiligen Unternehmens erhältlich.
Coupon Der Kupon ist der Zinssatz der Anleihe, den der Anleger auf den
Nominalbetrag erhält. Sollte die Anleihe zu einem Kurs notieren, welcher nicht dem Nominalbetrag entspricht, ist die wirkliche Verzinsung der Anleihe eine andere.
Emittent Der Emittent ist der Herausgeber und Schuldner einer Anleihe. Die Bank, welche den Emissionsprozess begleitet ist dabei lediglich intermediär.
Nachrang Anleihen Diese Form von Anleihen unterscheiden sich von erstrangigen vor
allem dadurch, dass deren Inhaber bei Insolvenz des Emittenten
nicht als erste aus der Liquidationsmasse bedient werden. Sie werden also Nachrangig behandelt.
Da dieses zusätzliche Risiko des Kapitalgebers kompensiert werden muss, ist die reale Verzinsung dieser Wertpapiere oft höher.
Nominalwert Der Nominalwert gibt die Höhe der Forderung an, den eine Anleihe verbrieft.
Rating Das Rating einer Anleihe gibt die Bonitätsbewertung des Emittenten
durch ein externes Unternehmen wieder. Ratings werden zum Beispiel von Standard & Poor‘s, Moody‘s, Fitch und anderen vergeben.
Stückzinsen Dem Anleiheninhaber steht für jeden Tag, an dem er im Besitz der Anleihe ist, ein Zinsbetrag zu. Dieser errechnet sich anhand der Haltedauer. Der Käufer muss also zusätzlich zum aktuellen Kurs noch die bis dato angelaufenen Zinsen zahlen.

 

Wieso ist der Preis einer Anleihe in Prozent angegeben?

Der Nennwert oder auch Nominalwert einer Anleihe ist je nach Anleihe und Emittent unterschiedlich. Klassisch ist die Stückelung jedoch meist 1000€ oder 100.000€.

Der aktuelle Kurs einer Anleihe wird dabei in Prozent vom Nennwert angegeben. Notiert eine Anleihe also zu 88% und hat einen Nennwert von 1000€, kostet die Anleihe aktuell 880€. Der Preis wird meist „Clean“ angegeben. Was das genau heißt, sehen wir im nächsten Abschnitt.

Bekomme ich Zinsen, wenn ich die Anleihe nur einen Teil eines Jahres halte?

Die Antwort ist ja. Jedoch werden die Zinsen dann nicht vom Schuldner bezahlt sondern vom neuen Gläubiger. Beim Kauf einer Anleihe über die Börse muss der Käufer die aufgelaufenen Stückzinsen begleichen. Der Kurs einer Anleihe wird meist „Clean“ angegeben, die Stückzinsen sind also nicht im Kurs des Wertpapieres enthalten. Sollte der Preis „Dirty“ angegeben sein, so sind die Stückzinsen in den Preis eingerechnet. Es fallen also keine zusätzlichen Kosten an.

Stückzinsen sind dabei die Zinsen, die bis zum Zeitpunkt des Kaufes theoretisch bei einer täglichen Verzinsung aufgelaufen wären.

Errechnet werden die Stückzinsen einer Anleihe wie folgt:

Nominalwert / Nennwert = 1000
Zinssatz / Kupon = 6%
Zinstermin: 01.01.2025
Kaufzeitpunkt: 01.03.2025
Kurs zum Kaufzeitpunkt: 105.00%
Zinsperiode (30/360).

Die Berechnung der Stückzinsen erfolgt durch folgende Rechnung:

Coupon*Nennwert = Jährlicher Zinsertrag
(Jährlicher Zinsertrag)*(#Tage/360)=Stückzinsen

In unserem Beispiel würde das bedeuten:

6% * 1000€ = 60€
60€ * (60/360) = 10€

Also müsste der Käufer in unserem Beispiel 10€ Stückzinsen bezahlen. Diese entfallen zusätzlich zum Kaufkurs der Anleihe. Meistens werden die aktuell aufgelaufenen Stückzinsen auf den Finanzportalen mit angegeben. Das erspart die eigene Rechnung.

Was ist der faire Preis einer Anleihe?

Der faire Preis einer Couponanleihe errechnet sich indem man den heutigen Wert aller zukünftigen Zahlungen berechnet. Diesen Prozess nennt sich abdiskontieren oder Barwertbestimmung.
Der heutige Wert errechnet sich also indem man die einzelnen Zahlungen des Zahlungsstroms (Cashflow) abzinst:

Formel Anleihen berechnen

Dabei steht C für den Coupon und der Nominalbetrag ist der Rückzahlungsbetrag oder auch Nennwert der Anleihe. Warum aber sollte der Preis der Anleihe nach Modell diesem Wert entsprechen? Das Modell geht von einer sicheren Rückzahlung der Anleihe aus. Daher sollte der Wert der Anleihe heute der Menge Geld entsprechen, die heute angelegt werden muss, um zum risikolosen Zinssatz (Leitzins//Tagesgeldzins) den Endwert des Zahlungsstromes zu erhalten.

Warum entspricht der faire Wert nicht immer dem Preis?

In den Finanzmärkten wird der Preis eines Wertpapieres durch Angebot und Nachfrage bestimmt. Sollte es also aktuell Gerüchte im Markt geben, denen zufolge ein Unternehmen in Zahlungsprobleme kommen könnte, ist die Annahme des Modellpreises, nämlich die einer sicheren Rückzahlung, verletzt. Die Anleihe wird dann mit einem Abschlag auf den fairen Preis gehandelt. Diesen Abschlag sind Verkäufer der Position bereit hinzunehmen, da sie das Risiko, welches sie mit der Anleihe tragen, nicht mehr halten wollen. Sobald die Preise für eine Anleihe fallen, steigt damit auch gleichzeitig die Verzinsung, welche der Gläubiger auf das Geld erhält, welches für den Erwerb der Anleihe benötigt wird.

Wie hoch ist der Zins einer Anleihe wirklich?

Der Zins einer Anleihe wird immer zu Pari, also immer im Verhältnis zum Nennwert angegeben. Sobald eine Anleihe dann jedoch am Markt gehandelt wird, verändert sich der Kurs, während der Coupon gleich bleibt.

Beispiel:

Eine Anleihe mit dem Nennwert von 1000€ und einem Coupon von 8% handelt aktuell zu einem Kurs von 100%. Angenommen es fallen beim Kauf keine Stückzinsen an, so ist die Rendite aktuell bei exakt 8%. Hat nun aber ein Interessent die Möglichkeit, die Anleihe zu einem Kurs von 85% zu erwerben (ebenfalls ohne Fälligkeit von Stückzinsen), so ist die Verzinsung auf das Kapital, das der Gläubiger zum Kauf der Anleihe aufbringen musste, höher. Nämlich:
(80€/850€)*100 =9,41177%
Neben der höheren Rendite, die der Anleger nun durch den Coupon erzielt, erhält der Gläubiger zum Ende der Laufzeit den vollen Nennwert der Anleihe zurückgezahlt und macht somit auch hier eine zusätzliche Rendite. Beides zusammen genommen ergibt die Gesamtrendite, die der Anleger der Anleihe macht.

Die Rendite setzt sich also zusammen aus der Rendite, die durch den Coupon erzielt wird (diese nennt sich auch Yield) und dem Kursgewinn, beziehungsweise der Differenz aus Rückzahlung der Anleihe und Kaufkurs.

Wann und für wen sind Anleihen interessant?

Anleihen sind tendenziell für Anleger interessant, welche eine kontinuierliche Einnahme aus ihren Investitionen erhalten wollen. Daher wird die Anlageklasse auch oft als Rente bezeichnet. Im Allgemeinen tendieren Anleihen zu einer geringeren Volatilität als Aktien, wodurch kurzfristige Kursverluste weniger dramatisch ausfallen. Dieser Umstand erleichtert auch das Festhalten an Positionen und reduziert das Risiko eines Panikverkaufes.
Klassische Anlageberatung geht immer vom Lebenszyklus eines Anlegers aus und „empfiehlt“ zu Beginn größere Positionen in Aktien zu haben, da diese langfristig die höheren Erträge liefern, dafür aber auch volatiler sind. Diese Positionen sollen dann aber gegen Renteneintritt zunehmend in Anleihen umgeschichtet werden, um Sicherheit und eine größere Wertbeständigkeit sowie eine kontinuierliche Einnahme aus den Zinsflüssen zu erreichen.

Anleihen als Trading-Chancen

Dennoch können auch Anleihen immer wieder interessante Trading-Chancen bieten. Wenn zum Beispiel Blue Chip Aktien durch Nachrichten oder Prozesse kurzfristig unter Druck geraten, werden auch Schuldtitel abverkauft. Dadurch lassen sich mit „geringen“ Risiken gute Zinsen sichern, welche eine Grundperformance für das Depot gewährleisten. Des Weiteren können Anleihen, die ihr Investmentgrading verloren haben, oft günstig am Markt erworben werden, da viele Fonds sich von ihnen trennen müssen und das obwohl es im Zweifelsfall neben dem Downgrade der Analysten keinen fundamentalen Grund für einen Verkauf gibt. Solche Optionen können die Kontinuität und die Performance eines Depots erhöhen und die Volatilität mindern. Des Weiteren schützt die Diversifikation den Anleger auch durch die Erweiterung des Anlagehorizontes auf neue Assetklassen.

MetaTrader 4 vs. MT 5 – Unterschiede, Vorteile & Nachteile

Unterschiede zwischen dem MetaTrader4 und MetaTrader5

Aktuell wird zunehmend vom Metatrader4 (MT4) auf den Metatrader5 (MT5) umgestellt. Es gibt Gerüchte, dass der Entwickler der Software (MetaQuotes) den Support für die alte Plattform einstellt. Es gibt viele Pro- und Kontraargumente welche im Zusammenhang mit der MT5-Software genannt werden können. Doch worin unterscheiden sich die beiden Plattformen wirklich?

Gleich zu Beginn sollte erwähnt werden, dass sich die Aufmachung und die Handhabung der MetaTrader-Plattformen nur unmerklich verändert hat. Dies ermöglicht einen nahtlosen Übergang zwischen dem Metatrader4 und dem Metatrader5. Einem schnellen Start steht also nichts im Wege.

 

Zeiteinheiten im MetaTrader 5:

Während der Metatrader 4 eine recht beschränkte Auswahl an Zeiteinheiten parat hält, wartet der MT5 mit einer Vielzahl an neuen „zwischen“ Zeiteinheiten auf. Wer beispielsweise Reversals handeln möchte, der kann nun auch auf dem 2Min Chart einen Hammer bzw. Umkehrstab suchen. Anders als in MT4 muss man im MT5 weder auf dem 1Min Chart Ausschau nach einem Piercing oder Engulfing Pattern halten, noch die Kerzen selbst im Kopf zusammenzufassen.

Die Grafik zeigt auf der linken Seite 3 Kerzen im 1 Min Chart und auf der rechten Seite die selben Kerzen im 2 Min Chart. Durch die zusätzlichen Zeiteinheiten im MT5 ergeben sich ganz neue Möglichen und viel mehr Ein- und Ausstiegssignale.

Die Grafik zeigt auf der linken Seite 3 Kerzen im 1 Min Chart und auf der rechten Seite die selben Kerzen im 2 Min Chart. Durch die zusätzlichen Zeiteinheiten im MT5 ergeben sich ganz neue Möglichen und viel mehr Ein- und Ausstiegssignale.

Durch die neuen mitgelieferten Zeiteinheiten wird auch das Erstellen von automatischen Handelssystemen mit Hilfe der Sprache MQL5 erleichtert, da diese noch intuitiver als MQL4 ist. Ohne die Zeiteinheiten selbst errechnen zu müssen, können durch die Kombination von Time Frames eine große Palette an Einstiegen erkannt werden.

Die Zeiteinheiten können durch einen Rechtsklick auf den Chart, unter dem Unterpunkt „Periodizität“ eingestellt werden. Dabei finden sich die neuen Zeiteinheiten unter dem Punkt „Minuten – & Stunden“.
Die Zeiteinheiten des MT4 sind: 1Min – 5Min – 15Min – 30Min – 1Stunde – 4Stunden- 1Tag – 1Woche – 1Monat.

Der MT5 liefert zudem: 2Min – 3Min – 4Min – 6Min – 10Min -12Min – 20Min – 2Stunden – 3Stunden – 6Stunden – 8Stunden – 12Stunden.

 

Markttiefe im MetaTrader5 – Das Orderbuch

Der MT5 bietet im CFD und Forex Bereich ein neues Feature – den Einblick in das Orderbuch. Das Orderbuch kann für den aktuell aktiven Chart über: Chartfunktionen – Markttiefe oder durch die Tastenkombination ALT+B geöffnet werden.

Das Orderbuch zeigt an, wo aktuell welche Limit Orders auf ihre Ausführung warten. Dies bietet einen vollkommen neuen Blick auf den Markt. Wer lernt, das Orderbuch sauber und schnell zu lesen, gewinnt durch das Wissen über die aktuelle Orderbuchsituation einen Überblick über die Markterwartungen der anderen Marktteilnehmer. Man kann die Limits anderer Händler nutzen, um seine eigenen Trades effizienter zu platzieren oder potenzielle Stop-Levels für ein bestimmtes Volumen erkennen. Dies vermeidet Slippage oder kann durch das Kaufen oder Verkaufen zu Bid bzw. Ask sogar einen Handel ohne Spread ermöglichen.

Durch einen Blick ins Orderbuch lassen sich Bereiche erkennen, in denen Bewegungen aufgrund von großen Käufern oder Verkäufern erwartbar sind. Ein Orderbuch zu lesen, bedarf viel Übung, da permanent neue Trades eingestellt oder gestrichen werden. Gerade im Futures Markt ist es sehr dynamisch, weil auch Algorithmen auf dieser sehr feinen Betrachtungsweise des Marktes ihr Spiel spielen. Nach erfolgreicher Einarbeitung erhält man für den Intraday-Handel aber ein starkes Tool, das einem den entscheidenden Informationsvorsprung gegenüber anderen Händlern liefern kann.

Markttiefe im MetaTrader5

Das Orderbuch zeigt sowohl einen Tick Chart für den Bid- und Ask Preis, als auch die tabellarische Ansicht über die Limits, welche im Markt liegen. Im oberen Bereich werden die aktuellen Verkaufsorders angezeigt, im unteren (blau hinterlegten( Bereich sind die Kauflimits eingetragen. In der aktuellen Darstellung werden die Limitierungen in Lot-Größen angezeigt. Man kann sie sich aber auch als Beträge anzeigen lassen. Die grünen Säulen unterhalb des Linien Tick-Chartes zeigen an, wo welches Volumen umgesetzt wurde. Über die Tabellenansicht rechts lassen sich außerdem Orders direkt auf bestimmte Preise aufgeben. Dazu muss man lediglich über die Pfeilbuttons eine Order einstellen oder das eingestellt Volumen über die one-klick Buttons unten rechts handeln.

 

Die Echtzeit-Historie im MT5

Im Metatrader4 musste man die eingegangenen Trades aus der Historie auf den Chart ziehen, um Einstiege und Ausstiege sowie Limits, wie Take-Profit oder Stop-Loss von vergangenen Transaktionen auf einem Markt im Chart zu sehen. Dieser Prozess lässt sich im MT5 automatisch aktivieren.

Der MT5 zeichnet dann für alle Transaktionen die Einstiege sowie zugehörige Limit oder Stop-Orders in den Markt ein und markiert beim Schließen der Position entsprechend den Zeitpunkt, an dem die Position geschlossen wurde. Die beiden Punkte werden anschließend vom Metatrader mit einer Linie verbunden, sodass der Zeitraum des Trades gut erkennbar ist. Es ist daher sofort ersichtlich, ob ein Trade einen Gewinn oder Verlust gebracht hat. Dieses Feature hilft beim disziplinierten Trading, da alle Trades in der Chart-Oberfläche grafisch ersichtlich sind. Fehler werden so im Zweifel schneller erkannt und nicht einfach verdrängt.

Tradingtagebuch im MetaTrader5

Solche Grafiken sind auch eine guter Zusatz für jedes Tradingtagebuch.
Die Funktion lässt sich ganz einfach unter Extras – Optionen – Einstellungen – Handel – Echtzeithistorie – durch ein Setzen des Hackens ein- und ausschalten.

 

EAs und Scripts im MetaTrader.

Wie bereits angesprochen, ändert sich die Sprache, mit welcher der Metatrader programmiert werden kann. Statt der alten Sprache MQL4 kommt nun MQL5 zum Einsatz. MQL5 ist an die weit verbreitete Programmiersprache C++ angelehnt und bietet. Durch viele bereitgestellte Objekte und Funktionen können automatisierte Handelsprogramme und handelsunterstützende Scripts leicht erstellt werden.
Anders als noch im Metatrader4 ist der Shop, in welchem Scripts und EAs erworben werden können, direkt im MT5 integriert. Dies erleichtert sowohl das Auffinden solcher Programme als auch den Kauf und die Einbindung. Finden lassen sich die Programme direkt nach dem Starten des Metatrader5 im Terminal (öffnen und schließen des Terminal mithilfe von STRG+T) im Unterpunkt „Market“.

Leider sind MQL4 und MQL5 nicht kompatibel!!!

 

Objekte und Indikatoren im MetaTrader 5

Während der MT4 mit 30 vorinstallierten Indikatoren und 33 analytischen Objekten geliefert wird, wartet der Metatrader5 mit sage und schreibe 38 Indikatoren, 22 analytischen Objekten und 46 grafischen Objekten auf. Der Facettenreichtum und die Möglichkeiten eine Analyse zu erstellen sind also mit der neuen Software gewachsen. Die Indikatoren lassen sich über: – Chartfunktionen – Indikatoren oder aber die Tastenkombination STRG+I bearbeiten.

 

Ordertypen im MetaTrader

Der Metatrader5 bringt auch hinsichtlich der Ordertypen Neues mit sich. Die Art der Orderplatzierung kann sich durchaus im Kontostand bemerkbar machen. Während der MT4 mit den bekannten Orderarten Market, Buy-Limit, Sell-Limit, Buy-Stop und Sell-Stop eine bereits akzeptable Bandbreite liefert, punktet der MT5 mit den zusätzlichen Optionen Sell-Stop-Limit und Buy-Stop-Limit. Gleichzeitig ist auch weiterhin die Gültigkeit einer Order einstellbar. Man kann nach dem Platzieren einer Order weiterhin guten Gewissens den Computer verlassen und weiß genau, wann und wie welche Orders aktiv sind. Dadurch kommt man genau zu den Preisen und Zeiten in bzw. aus dem Markt, zu denen man dies auch möchte.

 

Hedgen im MetaTrader5

Das Hedging ist einer der Gründe, warum viele bis heute nicht auf den Metatrader5 umgestiegen sind. Der MT5 fasst anders als der MT4 alle offenen Positionen zusammen, errechnet deren Durchschnittspreis und stellt so alle Positionen als ein Aggregat dar.
Wenn sowohl Kauf- als auch Verkaufs Orders gleichzeitig eröffnet werden sollen, lässt der MT5 dies standardmäßig nicht zu.
Nehmen wir an, ich hätte eine Kaufposition von einem Lot offen. Ich wäre also Long EUR/USD 100.000. Würde ich nun meine Position zu 50% absichern, so wäre dies im MT4 einfach durch das Eröffnen einer 0.5Lot Sell Position möglich. Ich wäre dann zu diesem Zeitpunkt Long 100.000 und Short 50.000. Der Vorteil ist, dass ich meine volle Position zu einem aus meiner Sicht optimalen Stop-Level im Markt behalten und doch gleichzeitig eine Absicherung aufbauen kann. Der Metatrader5 würde nun aber meine Long Position um 50.000 verringern. Er würde also eine Teilschließung vornehmen, statt einen Hedge zu eröffnen.

Für das Hedgen im MT5 bieten aber schon jetzt einige Broker eine Alternative. So kann der Kunde zwischen verschiedenen MT5 Kontomodellen wählen (Netting oder Hedging). Entsprechend sind dann auch hier die Unterscheide hinfällig. Es erwächst sogar der Vorteil, dass Teilschließungen durch das einfache Eröffnen einer Gegenposition möglich sind und dies durch das One-Click-Trading blitzschnell umsetzbar ist. Es kann also gewählt werden, ob das Netting der Position gewünscht ist oder ob ein Hedge eröffnet werden soll. Ein Broker, der diese Funktion schon jetzt anbietet, ist RoboForex – dieses ist keine Werbung sondern nur ein Beispiel.

 

Die Vorteile vom MetaTrader 5

 
  Features Metatrader.5 Metatrader.4
 
1 Anzahl Orderarten 6 4
2 Markttiefe / Orderbuch Ja Nein
3 Anzahl Indikatoren 38 30
4 Anzahl der grafischen Objekte 44 31
5 Zeiteinheiten 21 9
6 STRATEGIE TESTER Multithreading + Mehrere
Waehrungen + Echte Ticks
Single-Threading
7 NETTING Ja Nein
8 HEDGING Ja Ja
9 Volumensdaten der Boerse Ja Nein
10 News Ja Nein
11 E-Mail Anhaenge Ja Nein
12 Ueberweisungen zwischen Handelskonten Ja Nein
13 MQL5 Chat in Handelsplattform Ja Nein
 

Für weitere Informationen rund um den Metatrader5 und MT4 abonniert unseren Youtube-Kanal. Mehr Infos zu Insidetrading und dem Thema Investieren, Trading und Business findet ihr zukünftig auch in unserem Newsletter.

InsideTrading

Brexit – Vorteile, Nachteile und Chancen für Deutschland

Brexit – Vorteile, Nachteile und Chancen für Deutschland

Brexit (Britain + Exit = Brexit): Welche Vorteile, Nachteile und Chancen für Deutschland könnte der Austritt der Briten haben? In diesem Artikel wollen wir nicht in mehreren tausenden Wörtern auf die gesetzlichen Regelungen der Europäischen Union eingehen und diskutieren, ob und wie der Ausstieg nun von statten geht. Gesetze sind schnell geändert und angepasst. Wir wollen uns anschauen, welche Vorteile, Nachteile und Chancen sich aus der Abstimmung vom 23. Juni 2016 ergeben. Als Trader und auch Investor müssen wir immer auch die Interessen und Geldströme verstehen.

Wer welches Risiko trägt und wie die Verträge beziehungsweise Handelsvereinbarungen nach dem Brexit aussehen, ist schwierig einzuschätzen. Zudem wird sich dieser Prozess noch das ein oder andere Jahr hinziehen. Dennoch haben wir die aktuell wichtigsten Für und Wider einmal für euch zusammengetragen.

 

Brexit – Vorteile für die Briten

  • London wird fiskal- und wirtschaftspolitische selbständiger. Entscheidungen der Europäischen Zentralbank (EZB) gelten für Briten nicht mehr. Die aktuell strengen Regelungen, die zur Haushaltsdisziplin verpflichtet, werden außer Kraft gesetzt und in zukünftigen (Finanz-) Krisen kann die britische Notenbank komplett unabhängige geldpolitische Maßnahmen ergreifen.
  • Einer der Hauptargumente für den Brexit ist das Thema Einwanderung. Die britische Regierung würde gerne die Zahl der Einwanderer aus der EU minimieren. Die Migranten und Einwanderer werden von der Bevölkerung als eine Gefahr gesehen. Der Grund für die Furcht besteht in der Konkurrenz um Arbeits- und Schulplätze. Des Weiteren ist das Gesundheitssystem überlastet.
    ABER: Sollte die Regierung in London anfangen zwischen Briten und EU-Bürgern zu unterscheiden, könnte es sehr unangenehm werden. Mit dem Zurückweisen von Bürgern aus EU-Ländern könnten/würden alle Briten das Recht auf die freie Wahl ihres Wohnsitzes auf dem europäischen Kontinent verlieren.
  • Ein weiteres Hauptargument für die Briten war, dass die „Regulierungswut“ der EU die britische Wirtschaft lähmt. Laut den Daten der OECD (Organisation for Economic Co-operation and Development) gehört Großbritannien aber schon jetzt zu einer der am wenigsten regulierten Wirtschaftsregionen der Welt.
  • Durch den Austritt sparen die Briten jährlich etwa 25 Milliarden Euro.
  • Einige wenige Stimmen behaupten auch, dass der Brexit eine zusätzliche Chance für den Finanzsektor in Großbritannien sein kann. Durch das Wegfallen der lästigen EU-Regulierung könne London noch offensiver um Investoren werben.
  • Bleibt das britische Pfund so niedrig, könnte der Währungsvorteil zu mehr Tourismus und mehr Export führen. Das wird aber auch stark von Importzöllen der Handelspartner abhängen.

 

Brexit – Nachteile für die Briten

  • Schottland, Nordirland und London (Hauptstadt von England) haben gegen den Brexit gestimmt. Der Grund hierfür ist vor allem der, dass Schottland, Nordirland und Wales von den Unterstützungen der Europäischen Union mehr profitierten als England. Als Beispiel kann man hier den Strukturförderfonds der EU nennen. Dieser sollte 2014 bis 2020 fast zwei Milliarden Euro an Wales, 500 Millionen Euro an Nordirland und mehr als 900 Millionen an Schottland zahlen.
    So haben die Schotten schon vor der Abstimmung ein Referendum über die schottische Unabhängigkeit, im Falle eines Brexit, angekündigt. Länder wie Schottland, Nordirland und Wales könnten jetzt nach und nach ihre Unabhängigkeit fordern, sodass England mit der Entscheidung für den Breixt ganz alleine dasteht.
  • Auch eine Unabhängigkeit bzw. Abspaltung der Hauptstadt (London) wird von vielen diskutiert. London gilt als die Finanzmetropole in Europa. Der Finanzsektor macht derzeit acht bis zwölf Prozent der Wirtschaftsleistung in Großbritannien aus. Damit hat Großbritannien den größten Anteil an der Finanzdienstleistung in der ganzen EU. Bis zu dem Referendum haben sich viele Banken und Finanzdienstleister in London niedergelassen, um sich durch das „Passport Right“ einen Zugang zur gesamten EU zu verschaffen. Durch einen Austritt aus der EU könnte dieser Sektor fast komplett wegbrechen. Es ist damit zu rechnen, dass viele Unternehmen ihre Filialen auf die anderen EU-Länder aufteilen. US-Großbanken wie Goldman Sachs oder JP Morgan haben schon früh davor gewarnt. Einer Studie der Beratungsfirma Capital Economics nach könnte der Verlust jährlich rund 10 Milliarden Pfund betragen. Begründet wird dieser Verlust laut Capital Economics dadurch, dass alleine durch das „Passport Right“ der Export von britischen Finanzdienstleistungen um bis zu 50 Prozent einbrechen könnte. Zur Vermeidung des Abwanderns zahlreicher Finanzdienstleister könnte London die Unabhängigkeit fordern. (Auch wenn diese Szenario eher unrealistisch scheint, soll es der Vollständigkeit halber erwähnt werden.)
  • Eine weitere Schwierigkeit könnte das Rekrutieren von Personal aus dem Europäischen Ausland sein, wenn es zu einem Wegfall der Freizügigkeit für EU-Arbeitnehmer kommt. Sowohl für Banken, Hedgefonds, Versicherungen als auch für viele andere Branchen könnte das ein zusätzlicher Wettbewerbsnachteil sein.
  • Viele Unternehmen und Politiker in Großbritannien fürchten aber nicht nur die finanzielle Einbußen, sondern auch einen Machtverlust auf internationaler Ebene. Vor allem Wales, Nordirland und Schottland könnte das in ihren Politikfeldern und Kompetenzgebieten, wie beispielsweise der Landwirtschaft und Umwelt, hart treffen.
  • Ein großer Vorteil der EU-Mitgliedschaft ist, allen voran der freie Zugang zum EU-Binnenmarkt. Diesen müssten die Briten spätestens zwei Jahre nach dem EU-Austritt verlassen. In Gesprächen mit der EU wäre es natürlich möglich diesen Zugang zu behalten. Experten meinen aber, dass die EU-Kommission es den Briten sehr schwer machen wird. Hier gilt es von Seiten der EU ein Ausrufezeichen zu setzen, um andere Länder abzuschrecken.

Brexit – Vorteile und Chancen für Deutschland

  • Der Brexit kann für Deutschland eine wirklich große Chance darstellen. Viele Finanzdienstleister, die London verlassen, brauchen eine neue Niederlassung, um in Europa wie gewohnt agieren zu können. Deutschland gilt schon jetzt als wirtschaftlich stark und als eines der krisenfestesten Länder Europas. Zum anderen haben wir mit Frankfurt (Zuhause der EZB) das Herz der Europäischen Finanzindustrie im eigenen Land. Eine clevere Regierung könnte schon jetzt dafür sorgen, dass sich viele Unternehmen am Main oder im aufstrebenden Berlin an der Spree niederlassen.
  • Die geschwächte Position der Briten könnte dazu führen, dass die USA nach einem neuen Partner in Europa sucht. Bisher sind die Briten der wichtigste Verbündete der USA. Obama selbst warnte Großbritannien und sagte, dass die Briten als EU-Mitglied mehr beitragen könnte. Als zukünftiger Premium-Partner könnte Berlin seine Stellung in Europa und auch außerhalb Europas stärken.

 

Brexit – Nachteile für Deutschland

  • Durch den Austritt werden sich die Gewichte innerhalb der EU verschieben. Das könnte vor allem für Deutschland unangenehm werden. Bei wirtschaftspolitischen Entscheidungen waren die marktliberalen Briten oft ein Verbündeter Deutschlands. So könnten sich die Franzosen mit ihren ganzen Regulierungen den Weg zu einer Transferunion mit Finanzausgleich und Eurobonds bahnen.
  • Der drittgrößte Handelspartner Deutschlands ist nach den USA und Frankreich, Großbritannien. Rund 2.500 deutsche Unternehmen haben auf der Insel eine Niederlassung und beschäftigen dort ca. 370.000 Menschen. Das sind etwas mehr als ein Prozent aller Beschäftigten in Großbritannien. Auch 3.000 Unternehmen aus Großbritannien sind in Deutschland aktiv und beschäftigen viele tausende Menschen hier im Lande.
  • Der Chef des Ifo-Instituts, Clemens Fuest warnte sogar mit den Aussagen: „Deutschland wäre wahrscheinlich der größte Verlierer eines Brexit, abgesehen von Großbritannien selbst“ und „Ein Austritt trifft die gesamte deutsche Industrie.“
  • Sollte es zu dem Szenario kommen, dass viele Unternehmen aus London nach Deutschland abwandern, steigen die Immobilienpreise in den Metropolen noch drastischer. Gleiches gilt für die Mieten. Der bezahlbare Wohnraum würde sich weiter verringern. Das könnte ein weiteres Auseinanderdriften der gesellschaftlichen Schichten in Deutschland nach sich ziehen.

 

Brexit – Vorteile für Europa

  • Dadurch, dass die Briten immer eine Sonderrolle für sich beanspruchten, sehen einige Experten den Austritt als eine Chance für Europa. Es könnte ein homogeneres Europa entstehen, das enger zusammenrück und noch mehr für einander da ist.
  • Der Brexit könnte also der Anstoß werden, um festgefahrene Strukturen in Europa zu lockern und eine Restrukturierung der Staatengemeinschaft vorzunehmen. Dadurch könnten unter anderem die Verschlankung der Bürokratie und eine einheitlichere Fiskalpolitik, sowie Steuerpolitik ermöglicht werden. Der Zugewinn an Steuereinnahmen würde den Einzelstaaten sowie der Gemeinschaft neue Möglichkeiten bei Investitionen für die Zukunft bieten.
  • Auch die Entscheidungsfindung innerhalb der EU könnte schneller von statten gehen, da es oft die Briten waren, die einen Fuß auf der Bremse hatten und Prozesse ausgebremst haben.

 

Brexit – Nachteile für Europa

  • Die größte Gefahr für die EU ist, dass andere Länder es den Briten nachmachen könnten. Das würde dazu führen, dass der Traum der vereinigten Staaten von Europa gescheitert wäre. Vor allem der Frexit (Frankreich), angeführt von Marine Le Pen (Vorsitzende der rechtsextremen Front National) und der Nexit, der Austritt der Niederlande, sind aktuell heiß diskutiert.
  • Eine weitere große Gefahr besteht in der eventuellen Verringerung der Liquidität an den Finanzmärkten. Das könnte weitreichende Folgen haben.
  • Vor allem kulturell, wirtschaftlich und militärisch gehört Großbritannien zu dem einflussreichsten Nationen der Welt. Der Austritt führt somit zu einem kleineren und schwächeren Europa. Gegenüber den USA, China und den aufstrebenden Mächten wie Brasilien und Indien hat die EU in Zukunft ein noch geringeres Mitspracherecht, wenn es um außenpolitische Entscheidungen geht.
  • Ein ganz großer Verlier des Brexit muss hier noch erwähnt werden: Irland verfügt über sehr enge wirtschaftliche Beziehungen zu ihrem Nachbarn. Laut Schätzungen könnte der Brexit den Handel um 20 Prozent oder mehr einbrechen lassen. Zudem könnten die Importe für Irland deutlich teurer werden. Auch Grenzkontrollen und das erneute Aufflammen der Unruhen zwischen Nordirland und Irland sind denkbar.
  • Die Einlage Großbritanniens fehlt dem Haushalt der EU. Es muss zeitnah geklärt werden, wie diese Finanzierungslücke geschlossen werden kann. Der wirkliche Finanzierungsrahmen der EU muss bestimmt werden, um so Engpässe zu vermeiden.
  • Es ist denkbar, dass Regierungen beim Blick auf die Welt wieder einen egoistischeren Blickwinkel einnehmen. Der Sinn für die Gemeinschaft wird (kurzfristig) vergessen, um so die Anti-EU-Stimmung für eigene politische Interessen zu nutzen. Diese Entscheidungen können sehr weitreichende Folgen haben und so das Leben der zukünftigen Generation verändern. Wenn der Ursprungsgedanke der EU nicht mehr im Vordergrund steht, kann der europäische Kontinent langfristigen Schaden nehmen und an Stabilität verlieren. Die Geschichte hat zahlreiche Beispiele dafür parat.

Das Konstrukt EU wird immer wieder in Frage gestellt. Zudem treten die Briten zu einem sehr ungünstigen Zeitpunkt aus. Euro-, Griechenland-, Flüchtlingskrise und jetzt auch noch der Brexit. Sowohl die Unterschiede zwischen Nord- und Süd- als auch die zwischen West- und Osteuropa sind oft nur schwer zu überwinden. Da stellt sich echt die Frage, ob der Brexit zu diesem Zeitpunkt eine clevere Idee war und ob das System die nächsten 30 Jahre übersteht.

 

Könntet ihr euch einen Dexit (Deutschland + Exit) vorstellen? Wie würdet ihr/würde Deutschland wohl abstimmen?

Wie seid ihr im Bezug auf das Pfund und FTSE 1000 positioniert?

Unser kostenloser Traden Lernen Ratgeber

Cost Average 2.0 – Der ETF-Sparplan auf dem Prüfstand!

Gerade für den privaten Sparer, der sich nicht schon seit Jahren mit dem Finanzmarkt beschäftigt, ist es schwierig den richtigen Ansatz zu finden. Damit ihr dem Finanzberater eures Vertrauens nicht gleich alles glauben müsst, haben wir mal einiges vorbereitet.

Die Ausreden

Vor allem drei AUSREDEN sorgen dafür, dass Interessierte es immer wieder schaffen sich mit dem Thema Investieren beziehungsweise Sparen nicht weiter zu beschäftigen. Mein Platz eins „Ich habe nicht genügend Geld“, Platz zwei „Das Risiko ist viel zu groß“ und auf Platz drei „Aktuell steht der Markt viel zu hoch, um zu starten“.

Es gibt eine Vielzahl von Ansätzen und Möglichkeiten, um „perfekte“ Einstiege und Kaufmöglichkeiten zu finden. In diesem Artikel wollen wir „4 einfache und auch relativ drastische“ ETF-Sparpläne einmal mit einander vergleichen und ich kann euch versprechen, das Ergebnis wird überraschend sein.

Der Grundgedanke ist, dass wir langfristig investieren. Zu Zeiten „günstiger“ Kurse kaufen wir und zu Zeiten „hoher“ Kurse setzen wir die Käufe aus. Dabei gilt, dass wir jeden Monat einen Betrag von 33 EUR „sparen“, welchen wir auf einem Tagesgeldkonto parken auf dem es nicht verzinst wird. Das Geld könnte genauso gut auch auf einem Geldmarktkonto oder am Anleihenmarkt investiert werden. Zum besseren Verständnis wird in diesem Versuch aber das nicht investierte Geld nicht verzinst.

In den verschiedenen Versuchen wird das Geld vom Tagesgeldkonto dann entweder direkt investiert oder dort angespart, wenn unsere Indikatoren den aktuellen Preis als zu teuer darstellen. Des Weiteren investieren wir unser Geld in dem wir einen DAX-ETF (ETFs: Warren Buffetts Investment-Tipp) kaufen. Dabei fallen meist keine Gebühren an. Es kann immer die gesamte Summe ohne Rest investiert werden. Im Gegensatz zu einem normalen Fond kann hier die gesamte Summe investiert werden. Es schneidet sich vorher kein Manager und/oder Berater einen Teil vom Kuchen ab. Vor- und Nachteile von ETFs.

Der ETF-Sparplan im Überblick:

Index Sparplan
Wir investieren jeden Monat einen Betrag von 33 EUR. Hierbei handelt es sich um einen ganz normalen ETF-Sparplan.

25% Abstand vom Hoch
Wir kaufen nur dann, wenn der aktuelle Preis mindestens 25% unterhalb des letzten Hochs ist. Wenn es zu diesem Szenario kommt, kaufen wir jeden Monat für 100 EUR anstatt für 33 EUR. Dieses Szenario kommt nicht so häufig vor. Daher haben wir genügen Geld auf unserem Tagesgeldkonto, um dieses zu realisieren.

 

720 SMA
Dieser Ansatz kauft immer dann, wenn der Kurspreis des ETFs unterhalb des Durchschnittspreises der letzten 720 Handelstage liegt. Kommt es zu diesem Szenario, werden jeden Monat wieder 100 EUR investiert.

2 Jahres Tief
Bei diesem Ansatz werden nach einem Erreichen des 2-Jahrestiefs jeden Monat DAX-ETFs für 100 EUR gekauft und zwar für die nächsten 12 Monate. Entsteht innerhalb des Jahres (12 Monate) ein neues Tief, verlängert sich der Investitionszeitraum um ein weiteres Jahr.

Depotentwicklung der verschieden ETF-SparpläneDie Grafik 1 zeigt die Kontoentwicklung der vier verschiedenen Szenarien. Als Beginn der Investition gilt das Jahr 1993. Somit schauen wir auf einen Investitionszeitraum von 22 Jahren zurück. In diesem Zeitraum wurde durch den ETF Sparplan ein Kontostand von 22.108,80 EUR, durch die Strategie 25% Abstand vom Hoch 20.346,62 EUR, mit der 720 SMA Strategie 19.166,60 EUR und durch das Investieren nach einem 2 Jahres Tief 18.627,28 EUR erzielt.

Erworbene Anteile am DAX

Bei jeder Strategie ist es nicht nur wichtig zu wissen, wie viel wir am Ende eines Investitionszeitraums auf dem Konto haben. Für die zukünftige Entwicklung eines Kontos ist es mindesten genauso interessant, wie viele Anteile von einem Produkt zu welchem Preis erworben wurden.

Da wir eine Strategie haben, die jeden Monat kauft und drei Strategien haben, die nur investieren wenn uns der Einstieg vergleichsweise günstig erscheint, müssen die nachfolgenden Werte betrachtet werden. Gerade für die zukünftige Entwicklung eines Depots wollen wir nicht ständig über Barvermögen verfügen, sondern unser Geld für uns arbeiten lassen. Nachfolgend ist die Rede von „DAX-Anteilen“. Das ist nicht ganz korrekt formuliert, da der DAX ein Index ist und man einen Index nicht kaufen kann. Es sind also die ETF-Anteile gemessen am Punktwert des Index gemeint.

Investitionsgrad in Dax-EinheitenDie Grafik 2 zeigt auf der linken Seite, gemessen am Punktestand des Index, die erworben „ETF-Anteile“. Auf der rechten Seite der Grafik sind die Punkte des Index dargestellt.

Im Vergleich der Ansätze lässt sich eindeutig erkennen, dass der Sparplan die meisten „Dax-Anteile“ im betrachteten Zeitraum erworben hat. Die anderen Ansätze haben weniger Einstiege gefunden. Durch das relativ seltene Investieren verfügen die anderen Ansätze über ein größeres Barvermögen.

Der Extremversuch

Es heißt immer wieder „Der Markt ist aktuell zu teuer und ich warte noch mit meinen Investitionen, bis dieser wieder weiter runter kommt“. Aus diesem Grund haben wir mal einen Extremversuch durchgerechnet. Bei diesem Versuch üben wir uns noch weiter in Geduld und kaufen nur dann, wenn der Markt um 50% gefallen ist. Das heißt, wir kaufen jeden Monat Anteile, solange der Markt 50% unter seinem letzten Alltime-High liegt. Das würde für den DAX beispielsweise bedeuten, dass wir nur investieren, wenn dieser von 9.000 Punkte auf 4.500 Punkte gefallen ist. Da dies nur selten der Fall ist, investieren wir jeden Monat 250 EUR, sparen aber weiterhin 33 EUR im Monat an.

ETF-Sparplan – Extremversuch

In Grafik 3 sind die Entwicklung des Extrem-Sparplanes in grün, die Anteile am DAX in rot, die Tagesgeldentwicklung des Extremversuches in blau und der DAX-Chart in lila dargestellt. Die linke Seitenachse zeigt den ETF Anteil-Wert, DAX bzw. Kontostand, die rechte Achse spiegelt die Anzahl an DAX-Anteilen, die wir durch unseren Sparplan erworben haben, wider. Ein Wert von beispielsweise 0,9 bedeutet, dass wir aktuell ETF-Anteile im Wert von 0,9 mal dem aktuellen Dax Stand besitzen.

Die Kaufzeitpunkte sind also sehr gut gewählt worden, da der Ansatz die Wendepunkte im Dax gut getroffen hat. Es gibt im Vergleich mit dem normalen Sparplan, der in Grafik 1 gezeigt wurde, keine Outperformance. Das Tagesgeldkonto (blau) verläuft bis zum 18.10.2002 identisch mit der Equity-Kurve des Extremversuchs (grün). Die Equity-Kurve ergibt sich aus der Summe des Tagesgeldkontos und des Depots (zu diesem Zeitpunkt noch 0 EUR). Da der Dax dann um mehr als 50% eingebrochen ist, kam der Extrem-Sparplan zum Einsatz. Wir haben monatlich für 250 EUR ETF-Anteile gekauft, bis das Kapital auf dem Tagesgeldkonto verbraucht war. Das ist am Anstieg der roten Kurve und dem kurzzeitigen Abfall der blauen Kurve deutlich zu erkennen.

Das Ergebnis unseres Extremversuchs ist eine Gesamtentwicklung von 18.807,47 EUR (grün). Davon liegen 4.962,00 EUR noch auf dem Tagesgeldkonto (blau) und wurden nicht investiert. Im Vergleich zu dem normalen Sparplan (22.108,80 EUR, siehe Grafik 1) zeigt dieser Versuch, dass sich das Aussetzen des Sparplan zugunsten der Investition in „günstigen“ Zeiten nicht lohnt. Zudem haben wir im Vergleich mit allen Versuchen die geringste Anzahl an DAX-Anteilen erworben.

ETF-Sparplan – Durchschnittspreis

Die Grafik 4 gibt den Preis an, der bei den 5 verschiedenen Szenarien für einen „DAX-Anteil“ bezahlt wurde. Die Achse auf der linken Seite gibt hierbei den Betrag in Euro an.

Auf den ersten Blick lassen sich hier zwei Ausreißer beobachten: Der „Sparplan“ hat mit 5.454,59 EUR am meisten für jeden Anteil bezahlt. Der Ansatz „50% Off High“ konnte mit 3.135.48 EUR die Anteile am billigsten einkaufen.

Zusammenfassung unseres Versuchs

Im Vorfeld habe ich über die Top 3 der Ausreden geschrieben, warum man nicht mit dem Investieren beginnt. Ich habe euch versprochen, dass ich diese widerlegen werde. Betrachten wir erst einmal nur die Kontoentwicklung, dann fällt sehr schnell auf, dass der Sparplan unschlagbar ist. Wir haben in unserem Betrachtungszeitraum eine Rendite von 154,73 % bei einer Sparrate von nur 33 EUR im Monat erzielt.

(Rechnung: 263-Monatssparraten à 33 EUR = 8.679,00 EUR;
Schlussstand des Sparplans war 22.108,80 EUR;
Rendite = 22.108,80/8.679,00-1=1,5473 ~ 154,73%)

Ich habe nicht genügend Geld

Der Punkt eins der Ausreden „Ich habe nicht genügend Geld“ ist widerlegt. Der Sparplan zeigt, dass kein großes Vermögen vorhanden sein muss, um mit dem Investieren zu starten.

Das Risiko ist viel zu groß

Zu dem Platz 2 der Ausreden „Das Risiko ist viel zu groß“ lässt sich sagen, dass das Risiko bei einer Index-Investition sehr gering ist. Der Grund hierfür ist, dass man durch einen Zusammenschluss mit anderen Investoren in viele Aktien gleichzeitig investieren kann. Der zugrundeliegende Index gibt dabei vor, in welche Aktien investiert wird und welche Gewichtung gilt. Zudem ist das von uns gewählte Produkt ein „ETF“, sodass keinerlei Managementgebühren anfallen. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Performance eines ETFs nicht von den Entscheidungen eines Fond-Managers abhängig ist. In dem Artikel „Das ETF 1×1 – Vorteile, Nachteile, Kosten, Gebühren & eine Kaufanleitung“ erfahren Sie alles ,was Sie über ETFs wissen müssen.

Aktuell steht der Markt viel zu hoch, um zu starten

Vor allem der Extremversuch hat sicher geholfen, die Ausrede „aktuell steht der Markt viel zu hoch, um zu starten“ einmal zu hinterfragen. In unserem Betrachtungszeitraum wurde deutlich, dass für jemanden, der mit dem Investieren startet und über keinerlei Kapital verfügt, der ETF-Sparplan der richtige Weg ist. Der gesunde Menschenverstand geht oft davon aus, dass wir nur dann investieren sollten, wenn der Markt stark gefallen ist. Hierbei wird oft einfach vergessen, dass wir in den letzten Jahren immer mehr Bewegung in den Märkten verzeichnen (ein ständiges Auf und Ab). Es ist keine Seltenheit mehr, dass zum Beispiel der DAX in 2 bis 3 Monaten um mehrere tausend Punkte fällt, um nur wenig später ein neues Allzeithoch auszubilden.

Dem klassischen ETF-Sparplan sind solche Bewegungen egal, da immer Anteile für 100% der Summe gekauft werden. In teuren Marktphasen werde weniger Anteile erworben und in einem günstigen Bärenmarkt werden dem Depot mehr Anteile gutgeschrieben. Dieses Phänomen nennt sich Cost average Effect (Durchschnittspreis).

 

Warum man sich dennoch mit dem Investieren beschäftigen sollte.

Der ETF-Sparplan hat zum Ende unseres Versuches den höchsten Depotstand verzeichnet und dennoch können wir hier ein kleines „Aber“ finden. Bei der Betrachtung des Durchschnittspreises (Grafik 4) fällt auf, dass wir bei keinem anderen Ansatz mehr für unsere ETF-Anteile bezahlt haben. Weiterhin ließ sich beobachten, dass wir „logischerweise“ bei dem Extremversuch die günstigsten Einstiege gefunden haben. Der Grund hierfür liegt auf der Hand, denn wir haben nur dann investiert, wenn der Markt „extrem“ günstig war.

So schlagen wir den ETF-Sparplan

Ausgehend davon, dass wir in fallenden Märkten weniger für unsere Anteile zahlen und somit mehr für unser Geld bekommen, haben wir nach besseren Alternativen gesucht.

Schauen wir uns die Grafik 3 noch einmal genauer an. Es fällt auf, dass wir in den „wichtigsten Krisen“, in denen wir hätten viele Anteile für wenig Geld kaufen können, nicht genügend Kapital zum Investieren hatten. Aus diesem Grund haben wir einen Extremversuch 2.0 durchgerechnet. In diesem Versuch sind wir davon ausgegangen, dass wir nicht jeden Monat 33 EUR sparen, sondern die komplette Summe schon vor dem Start des Betrachtungszeitraumes besitzen. In den Bärenmärkten können wir so jeden Monat einen erhöhten Betrag von 580 EUR investieren. Am Ende des Betrachtungszeitraums haben wir sowohl bei dem normalen ETF-Sparplan als auch bei dem Extremversuch die selbe Summe investiert.

Der Extremversuch 2.0

ETF-Sparplan – Extremversuch2.0

Die Grafik 5 zeigt auf der linken Achse den Depotstand bzw. das Tagesgeldkonto in Euro. In rot werden die Dax-Anteile angezeigt. Zu beachten ist, dass das Konto (blau) zum Ende des Investitionszeitraums bei Null steht. Dieser Graf weißt zwischenzeitlich einen negativen Kontostand auf. Das soll einfach nur zeigen, dass das Sparen von monatlich 33 EUR nicht immer ausgereicht hätte.

Ein Blick auf die Grafik 5 zeigt mit einem Depotstand von 37.083,49 EUR und einer Rendite von 326,31 % die mit Abstand beste Performance.

Abschließend lässt sich sagen:

Timing lohnt sich nur, wenn auch Kapital verfügbar ist, welches geballt investiert werden kann. Ansonsten wird der Vorteil aus den günstigen Kursen von dem Nachteil des nicht Investierens überwogen, da nicht das gesamte Einkommen zu jeder Zeit zum Investieren bereit ist.


Die Fortsetzung:

Die Lösung – ETF-Sparpläne richtig kombinieren!

Warum und wofür benötigt der Markt Optionen

Es gibt unzählig viele Arten von Finanzprodukten: Anleihen, Aktien, CMOS (Collateralized Mortgage Obligations), Vorzugsaktien, REITs (Real Estate Investment Trusts), Investmentfonds, geschlossene Fonds, ETFs (Exchange Traded Funds), UITS (Unit Investment Trusts), CFDs und tausende von Versicherungen, um nur ein paar aufzuzählen. Da kommt die berechtigte Frage auf – Warum sollte man sich jetzt auch noch mit Optionen auseinandersetzten? Um diese Frage einfacher und hoffentlich auch verständlicher zu beantworten, möchte ich vorher kurz die Bedeutung von Aktien und Autoversicherungen erläutern.

Warum geht ein Unternehmen an die Börse (der Aktienmarkt)?

Mit einem Börsengang (Initial Public Offering – IPO) erlangt das Unternehmen den Zugang zum Kapitalmarkt. Das heißt, wenn ein Unternehmen an die Börse geht, dann verkauft dieses einen Teil des Unternehmens in Form von Aktien zu dem sogenannten Emissionskurs. Im Gegenzug haben die Aktionäre ein Mitspracherecht und können von der positiven Entwicklung des Unternehmens profitieren.

Das Geld, das das Unternehmen durch den Verkauf der Aktien zu dem Emissionskurs erzielt, steht dem Unternehmen zum Wirtschaften zur Verfügung und muss auch nicht wieder zurückgezahlt werden. Zudem kann das Unternehmen auch später weitere Aktien am Markt platzieren, um somit frisches Kapital zu beschaffen. Hierzu zwei kleine Beispiele:

Beispiel 1: Bei ihrem Börsengang im November 1996 erzielte die Deutsche Telekom umgerechnet 13,0 Mrd. US-Dollar, dieser gilt bis heute als der größte Börsengang in der Geschichte der deutschen Bundesrepublik. Auch wenn dieser Börsengang im Nachhinein für viel Unmut sorgte, hatte das Unternehmen in kürzester Zeit 13 Mrd. USD von Investoren eingesammelt und konnte somit weiter investieren und wachen.

Beispiel 2: Am 19. September 2014 gab das chinesische Unternehmen Alibaba sein Börsendebüt an der New Yorker Börse und konnte durch den Börsengang, Aktien im Wert von 25 Mrd. USD verkaufen. Dieser Börsengang gilt bis heute als der größte weltweit und auch hier führte der Börsengang dazu, dass das Unternehmen große Summen einsammeln, konnte um das Wachstum weiter voranzutreiben.

Ich hoffe, dass diese Beispiele gezeigt haben, warum ein Börsengang und die Existenz des Aktienmarktes so wichtig für Unternehmen sind – denn Börsen lösen die Probleme der Kapitalbeschaffung für Unternehmen.

Wer trägt jetzt aber das ganze Risiko?

Privatanleger kaufen oft Aktien und lassen sie liegen – getreu dem Motto: ab und an gibt es eine Dividende und es gibt Zeiten, in denen der Aktienkurs steigt und Zeiten, in den der Aktienkurs fällt. Wenn Sie Aktien kaufen, sind sie bereit ein Risiko einzugehen und wenn der Markt ein paar Jahre lang fällt, dann verdient man halt nichts an Ihrem Investment.

Eine solche Einstellung findet man bei einem professionellen Anleger nicht! Bevor ein Banker investiert, wird er das Risiko prüfen und wissen, wie die Position zu jedem Zeitpunkt abgesichert werden kann, um das Risiko möglichst gering zu halten.

Ja, Sie haben richtig gelesen: „absichern“. Investoren sind bereit eine Prämie zu bezahlen, um ihre Aktienpositionen in unsicheren Zeiten zu versichern.

Autoversicherung vs. Option

Sie zahlen einmal im Jahr eine Gebühr (Prämie) an ein Versicherungsunternehmen, damit dieses Ihr Auto versichert und im Falle eines Falles für den Schaden aufkommt. Nur weil Sie diese Versicherung haben und jedes Jahr dafür bezahlen, hoffen Sie natürlich trotzdem nicht auf einen Unfall. Dennoch fühlen Sie sich sicherer weil Sie wissen, dass Sie im Schadensfall Sie nicht alleine dastehen.

Noch deutlicher wird es, wenn Sie sich im Urlaub in einem ärmeren Land ein Auto mieten und Sie wissen hier werden Autos geklaut, beworfen, zerkratzt und in den Schlaglöchern könnten Sie nach einem regnerischeren Tag baden. Wäre es Ihnen möglich, sich in einem solchen Land ein Auto auszuleihen, beruhigt durch die Gegend zu fahren und die Zeit vor Ort dennoch zu genießen? Wahrscheinlich nicht, denn Sie wären die ganze Zeit so angespannt und würden sich um das Auto Gedanken machen. Daher gibt es Versicherungen!!! Damit sind Sie auch auf einer Safari in Afrika nicht durchgehend den Leihwaagen im Hinterkopf haben… auch nicht als Deutscher. 🙂

Also zusammenfassend kann man sagen, dass Versicherungen das Problem des Risikos lösen, sodass auch Ottonormalverbraucher sich beispielsweise eine Operation leisten können.

 

Optionen – die Versicherungen der Profis?!

Mit dem Kauf einer Aktie erlangen Sie einen Anteil eines Unternehmens und können mit diesem Kauf hohe Gewinne erzielen. Eine solche Investition beinhaltet aber auch immer ein Risiko.

Schauen wir uns beispielsweise wieder die Telekom Aktie an. Das ehemalige Staatsunternehmen hat bei dem ersten Börsengang im November 1996 die Aktie für umgerechnet 14,57 EUR herausgegeben. Bei einer Kapitalerhöhung im Juni 1999 kosteten die Aktien dann schon 39,90 EUR und ein Jahr später, als die KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) 200 Millionen Aktien verkaufte, bekam der Bund dafür 66,50 EUR je Aktie. Um diese Aktie gab es in Deutschland eine solche Euphorie, dass die Aktie auf ihrem Allzeithoch bei über 100 EUR notierte, bevor sie in nicht einmal 2 Jahren bis auf 8,42 EUR fiel. Die Gründe hierfür sind zahlreich und sollen hier nicht weiter beleuchtet werden. Das Beispiel zeigt aber deutlich, dass die Börse keine Einbahnstraße ist.

An den Börsen kommt es alle paar Jahre zu einem Bärenmarkt, bei dem auch gut geführte und erfolgreiche Unternehmen mit Kurseinbrüchen zu kämpfen haben. Das Problem des unberechenbaren Risikos kann mithilfe von Optionen gelöst werden. Optionen erlauben uns mit Hilfe eines Risikomanagements unsere Aktienposition zu einem kontrollierbaren Risiko zu halten.

Am Optionsmarkt wird Risiko entweder akzeptiert oder transferiert

Warum jemand das Risiko des Aktieninhabers übernehmen sollte, scheint auf den ersten Blick schwer zu verstehen. Hier sind wir jetzt wieder bei unserer Autoversicherung. Solange die Prämie hochgenug ist, wird sich immer jemand finden, der das Risiko gerne trägt.

Wie auf vielen anderen Märkten auch, wollen einige Marktteilnehmer ihr Risiko weitergeben. Andere hingegen halten suche genau nach diesen Risiken, um für die Übernahme Prämien kassieren zu können. Es ist also immer die Frage, von welcher Seite Sie den Markt betrachten.

Zudem gibt es hier nicht nur „Versicherer“, die nach Risiko Ausschau. Auch sogenannte Spekulanten möchten in nur kürzester Zeit mithilfe von einem hohen Risiko eine hohe Rendite erwirtschaften.

Jetzt denken Sie eventuell, mit Spekulanten möchte ich nichts am Hut haben. Aber auch die sind für den Markt wichtig und haben ihre Aufgaben. So streiten sie sich beispielsweise mit anderen Versicherern am Markt um Ihr Risiko. Sie persönlich müssen durch diesen Wettbewerb weniger für die Versicherung des Risikos bezahlen.

Wenn Sie auch in Zukunft die Informationen und Artikel auf InsideTrading.de verfolgen, werden Sie lernen, dass Sie Optionen selbst schreiben können. In diesem Fall kassieren Sie die Prämie und nicht der anonyme Versicherer. Die Vorgehensweise dazu werde ich Ihnen in einem anderen Artikel aufzeigen. Tragen Sie sich einfach in unseren Newsletter ein, um einmal monatlich ein Update von InsideTrading zu erhalten und keinen Artikel zu verpassen.

Ich hoffe, der Artikel hat die Bedeutung von Optionen für den Markt deutlich gemacht. Optionen lösen das Problem des Risikos auf den Finanzmärkten. Wenn es eine solche Form der Absicherung nicht gäbe, wäre es für viele Unternehmen um einiges Schwieriger an Kapital zu kommen. Es wären vor allem viele professionelle Anleger nicht mehr bereit eine solche Vielzahl von Aktien in ihrem Depot zu halten.

Natürlich habe ich den Grund für die Existenz von Optionen in diesem Artikel sehr stark vereinfacht, denn es gibt unglaublich viele weitere Gründe und Funktionen von Optionen. Es ging mir in diesem Artikel nur darum, Ihnen die Angst vor der Komplexität zu nehmen. In vielen weiteren Artikeln werden wir Ihnen Optionen nach und nach nähre bringen. Für die Ungeduldigen unter Ihnen: Um schon jetzt Optionen in einem Demo-Konto zu handeln, empfehle ich Ihnen einfach ein Konto bei Banx Broker zu eröffnen.

Das ETF 1×1 – Vorteile, Nachteile, Gebühren, Steuern & eine Kaufanleitung

ETF – Der Inbegriff der jüngsten Finanzgeschichte. Kaum eine Abkürzung fällt an Aktienstammtischen häufiger. Ob Profis, Fortgeschrittene, Anfänger oder Warren Buffett selbst – es scheint, als hätte jeder schon einmal ETFs empfohlen oder einen empfohlen bekommen. Auch wir haben uns dem Thema schon mehrfach angenommen und kamen zu interessanten Ergebnissen, mithilfe derer wir den Vermögensaufbau mit ETF-Sparplänen erleichtern wollen – Cost Average 2.0 & Cost Average 3.0.

Was ist ein ETF?

ETF ist die Abkürzung für Exchange Traded Fund. Exchange Traded Funds sind Investmentfunds, die direkt über die Börse am Sekundärmarkt gekauft und verkauft werden können. Ursprünglich beschreibt ein Investmentfund einen Zusammenschluss von mehreren Investoren. Die Vorteile liegen darin, dass eine Gruppe von Investoren in eine Vielfalt von Märkten investieren kann, um das Risiko für den Einzelnen zu minimieren.

Ein ETF kann sowohl aktiv als auch passiv gemanagt sein. Der aktiv gemanagte Fund wird von einem Fondsmanager verwaltet, der den Markt schlagen will. Ein passiv gemanagter Fond bildet hingegen die Wertentwicklung eines Index ab.

Passiv gemanagt: Ziel ist die Abbildung des Vergleichsindex.

Aktiv gemanagt: Ziel ist es, den Vergleichsindex zu schlagen.

Die Großzahl der ETFs sind passiv verwaltete Indexfonds.

Wie funktioniert ein ETF?

ETF-Anteile gelten als anteiliger Besitz am Sondervermögen und werden getrennt vom Vermögen der emittierenden Investmentgesellschaft geführt. Das bedeutet, die Gelder sind auch im Insolvenzfall der Investmentgesellschaft geschützt. Weder die Investmentgesellschaft selbst noch die Gläubiger der Investmentfirma haben ein Anrecht auf das Sondervermögen.

Wie anfänglich schon erwähnt sind EFTs meist passiv gemanagt. Der Fondsmanager entscheidet also nicht, in welche Märkte investiert wird. Er bildet die Werteentwicklung eines Finanzindexes nach.

Welche Vorteile und Nachteile haben ETFs

  • Sie können einen ganzen Markt, einen Index oder eine Branche mit nur einem ETF-Anteil erwerben. Dieses wäre über eine Direktanlage sehr schwierig und teuer.
  • Die Handelbarkeit eines ETFs ist im Gegensatz zu einem traditionellen Fonds viel einfacher und geben Ihnen viel mehr Möglichkeiten. ETFs bieten an vielen Börsenplätzen die gleichen Handelsmöglichkeiten wie einzelne Aktien. Das ermöglicht auch Limit-Orders, GTC-Orders und Leerverkäufe (Orderarten).
  • Ein Market Maker sorgt durch Käufe und Verkäufe für eine hohe Liquidität.
  • Eine Outperformance des Marktes ist mit einem ETF nicht gewollt. Dieses kann nur mit einem aktiv gemanagten Fond erreicht werden.
  • Durch einen ETF ist es nur selten möglich einen Index oder Markt zu 100% abzubilden. Die Gründe hierfür finden Sie weiter unten.
  • ETFs unterliegen dem allgemeinen Marktrisiko.

 

Wie wird der Preis von ETFs gebildet?

Angebot und Nachfrage bestimmen über den Preis eines ETFs. Aus Gründen der Arbitrage ist dieser sehr nahe am Nettoinventarwert des Sondervermögens. Der Nettoinventarwert beschreibt den aktuellen Marktwert, Wiederbeschaffungswert beziehungsweise Liquidationswert des ETFs. Ein indikativer Nettoinventarwert wird vom Emittenten fortlaufend während des Handelstages veröffentlicht.

Die Liquidität von ETFs wird durch Market Maker gewährleistet. Im Gegensatz zu nicht börsengehandelten Fondsanteile, die nur über die Fondsgesellschaft erworben werden können, stellen Market Maker laufend Ankaufs- und Verkaufskurse für ETFs. So können bei den liquideren ETFs an einigen Handelsplätzen neben Bestens- und Limit-Aufträgen auch Stopp-Orders platziert werden.

Was kosten ETFs?

Der große Vorteil von ETFs sind die geringen Kosten. Aber was bezahlt man für einen ETF wirklich? Bei ETFs werden eigentlich nur zwei Kostenarten unterschieden. Das sind zum einen die Gesamtkostenquote (TER) und zum anderen die Transaktionskosten (inklusive der Orderprovision, Maklercourtage, dem Abwicklungsentgelt und der Geld-Brief-Spanne). Ein Ausgabeaufschlag fällt bei Exchange Traded Funds im Gegensatz zu herkömmlichen Fonds nicht an. Der Grundliegt darin, dass diese über die Börse gekauft werden und nicht über den Emittenten.

Was ist die Gesamtkostenquote / das Total Expense Ratio?

Das Total Expense Ratio (TER) gibt Auskunft über die jährlichen Kosten eines Investmentfonds. Diese werden vom Emittenten jährlich für die Nachbildung des Indexes dem Sondervermögen entnommen. Im deutschsprachigen Raum ist auch immer öfter die Rede von der Gesamtkostenquote. Beide Begriffe haben dieselbe Bedeutung. Das TER beinhaltet die Verwaltungsgebühren, die auf der Seite des Fonds anfallen. Hierzu gehören die Kosten für die Fondsgeschäftsführung, das Portfoliomanagement, die Wirtschaftsprüfer, die Betriebskosten, die Depotbankgebühren, Marketingkosten und viele weitere. Der §41 des Deutschen Investmentgesetzes schreibt seit dem Jahre 2004 vor, dass jede Investmentgesellschaft, die ihre EFTs in Deutschland vertreiben möchte, die Gesamtkostenquote (TER) in Prozent zu veröffentlichen hat.

Die Transaktionskosten oder auch externen Kosten

Diese Kosten haben nichts mit dem ETF-Anbieter zu tun. Die Bank- oder auch Ordergebühren erfahren Sie bei Ihrer Depotbank oder Online-Bank. Die Abweichungen können hier relativ groß sein. Sie sollten daher verschiedene Anbieter miteinander vergleichen. Des Weiteren ist es ratsam vor dem Handel einen Blick auf die unterschiedlichen Handelsplätze zu werfen. Der Unterschied zwischen der Geld-Briefspanne (Spread) als der Differenz zwischen dem Kauf- und Verkaufskurs kann an den verschiedenen Handelsplätzen voneinander abweichen. Transaktionskosten können im Rahmen eines Ansparprogrammes vermieden werden. Anbieter sind unter anderem das comdirect Depot.

Was kosten EFTs wirklich? – Total Cost of Ownership

Wie anfänglich schon erwähnt, „werden eigentlich nur zwei Kostenarten unterschieden“. Aber das ist nicht die ganze Wahrheit.

ETF – Total Cost of OwnershipEs entstehen bei einem ETF auch immer noch interne Kosten oder besser gesagt Differenzen, die im TER nicht enthalten sind. Dazu zählen beispielsweise die Kosten für interne Transaktionen, Steuern oder auch Erträge, die durch das Verleihen von Wertpapierleihe erwirtschaftet werden. Transaktionskosten und Steuern fallen an, wenn der Emittent Aktien kaufen oder verkaufen muss. Gründe dafür können sein, dass sich die Zusammensetzung oder Gewichtung im Index verändert hat. Sind die ETFs hingegen synthetisch nachgebildet (mehr dazu später), fallen Swap-Gebühren an. Diese hier aufgezählten Gebühren und Erträge sind nicht ETF-spezifisch. Sie sollten bei allen Arten von Investmentfonds zusätzlich zur Gesamtkostenquote betrachtet werden.

Jetzt fragen Sie sich natürlich, wo finde ich eine Auskunft über die zusätzlichen Kosten? Diese versteckten Kosten finden Sie nicht auf der Webseite des Anbieters.

Die Tracking-Differenz ist der Schlüssel zur ETF-Transparenz

Diese versteckten Kosten befinden sich in der Tracking-Differenz (Tracking Unterschied). Die Tracking-Differenz betrachtet die Rendite des ETFs und dem zugrundeliegenden Index. Die Formel für die Berechnung ist also: Tracking Differenz = ETF-Rendite minus Index-Rendite. 

ETF – Tracking Unterschied

Hierzu ein kleines Beispiel: Ist die Rendite des Dax 13 Prozent und der DAX-ETF hat nur eine Rendite von 11,7 Prozent erzielt, dann ist der Tracking Unterschied -1,3 Prozentpunkte.

So lassen sich mit der Tracking Differenz die Gesamtkosten für den Besitz (Total Cost of Ownership) des ETFs ableiten – jedoch nur für vergangene Zeiträume. Der Tracking Unterschied kann als Indikator für die kommenden Jahre verwendet werden, aber ist keine 100%ig zuverlässige Größe.

Die Tracking Differenz kann unter Umständen auch mal positiv für einen Betrachtungszeitraum ausfallen. Dazu kommt es, wenn die zusätzlichen Einnahmen größer sind als die Ausgaben. Gründe sind in zusätzlichen Erträgen durch Wertpapierleihe, geringere Steuerausgaben und Abweichungen der ETF-Zusammensetzung zu sehen.

Wie berechne ich die Tracking Differenz?

Für möglichst genaue Informationen ist es erforderlich, die Renditen des Basis-Index zu suchen und diese mit den Renditen des ETFs zu vergleichen. Das können Sie natürlich auch mit mehreren EFTs machen, um den Besten zu finden. Alternativ haben Sie die Möglichkeit, einen Chartvergleich vorzunehmen. Dazu ziehen Sie die Kursentwicklung des Basisindex und die der verschieden ETFs in den Chart.

Für beide Ansätze gilt, dass der ETF mit der höchsten Rendite in der Regel die geringsten Gesamtkosten hat. Hier ist es von Vorteil verschieden lange Zeiträume zu betrachten. In Zukunft werden wir eine kostenfreie EFT-Suchmaschine anbieten. Abonnieren Sie unseren Newsletter, um die Einführung nicht zu verpassen.

Woraus besteht ein ETF – Physischer ETF vs. Synthetischer ETF

Es gibt zwei unterschiedliche Ansätze zur Nachbildung eines ETFs.

ETF – Unterschied Physischer und Synthetischer ETF 

Physische Replikation – Vollständige Nachbildung des Index

Die physische Nachbildung (direkte Replikation) bildet den zugrundeliegenden Index 1 zu 1 nach. Das bedeutet, dass der Indexanbieter alle im Index enthaltenden Aktien direkt kauft. Bei einem DAX-ETF investiert der Emittent in die 30 im Index enthaltenden Unternehmen und gewichtet diese entsprechend der Vorgaben der deutschen Börse.

Die physische Replikation ist für Indizes wie zum Beispiel dem DAX, der aus nur 30 Unternehmen besteht, kein Problem. Besteht ein Index aber aus 500 oder sogar 1600 Unternehmen, wie es bei dem S&P500 oder dem MSCI World der Fall ist, dann stößt diese Art der Nachbildung an ihre Grenzen. Diese großen Indizes werden häufig mit der Sampling- Methode nachgebildet.

Das Sampling eines ETFs

Die Sampling-Methode kauft nicht alle im Index enthaltenden Aktien und hält diese physisch im Depot. Bei dieser Methode werden nur die wichtigsten, einflussreichsten und liquidesten Unternehmen gekauft.

Vorteile und Nachteile der Sampling-Methode

Der Vorteil der Sampling-Methode gegenüber der physischen Replikation liegt in den geringeren Kosten. Die Verwaltungs- und Transaktionsgebühren können vor allem bei Indizes mit vielen Titeln sehr stark reduziert werden.

Ein Nachteil ist, dass es durch die näherungsweise Nachbildung zu Abweichungen in der Performance kommen kann. Gemeint sind damit die Abweichungen zwischen dem Index und dem ETF. Die Abbildungsgenauigkeit wird mit dem Tracking Error gemessen. Dazu mehr im Verlauf des Artikels.

Synthetische Replikation von ETFs

Die synthetische Replikation (indirekte Nachbildung) ist eine Art Tauschgeschäft (Swap-Geschäft) zwischen dem EFT-Anbieter und einem Finanzinstitut. Ein synthetisch replizierter ETF besteht aus einem Sicherheits-Portfolio und den Swap-Erträgen (siehe Bild oben). Bei der indirekten Nachbildung geht der ETF-Anbieter ein Swap-Geschäft mit einem Finanzinstitut ein. Bei diesem Swap-Geschäft bekommt der ETF-Emittent die Indexrendite inklusive aller Dividendenzahlungen. Im Gegenzug erhält das Finanzinstitut eine Swap-Gebühr und die Rendite aus den Wertpapieren im Sicherheits-Portfolio.

Die im Sicherheits-Portfolio enthaltenen Wertpapiere dienen der Sicherheit für das Swap-Geschäft. Die dort enthaltenen Aktien müssen nichts mit dem nachgebildeten Index zu tun haben. So können in dem Sicherheits-Portfolio von einem S&P500-EFT auch nur europäische Aktien enthalten sein.

Vorteile und Nachteile von Synthetischen ETFs (Swap-ETFs)

Vor allem bei Indizes mit einer großen Anzahl von Aktien und in illiquiden Märkten können synthetische Nachbildungen von Vorteil sein. Zudem ist eine physische Replikation sehr schwierig, wenn Handelsrestrektionen, Eigentumsbeschränkungen oder verschiedene Zeitzonen ins Spiel kommen. Des Weiteren ist eine Investition über ETFs in den Rohstoffmarkt oder Geldmarkt ohne einen „Swap-ETF“ nicht denkbar. In einigen Fällen werden auch steuerliche Vorteile genannt, wenn es um die Vorteile einer indirekten Nachbildung geht.

Der Tracking Error, der die Schwankungen der täglichen Abweichungen zwischen dem ETF und dem Index misst, kann durch die synthetische Nachbildung reduziert werden. Da die Swap-Kosten aber nicht in der Gesamtkostenquote (TER) enthalten ist, sollten Sie auch immer einen Blick auf die Tracking Differenz werfen. Vor allem bei den synthetischen ETFs ist die Betrachtung des Tracking Unterschieds unumgänglich.

Ein häufig genannter Nachteil ist das Kontrahenten-Risiko. Das Kontrahenten-Risiko aus einem Swap ist aber per Gesetz auf maximal 10 Prozent des Fondsvermögens begrenzt. Durch die Sicherheitsmaßnahmen vieler ETF-Anbieter ist das Risiko in der Realität um einiges geringer. Die hohe Transparenz der meisten ETF-Anbieter ermöglicht es Ihnen, auf der Webseite des Emittenten sogar die Zusammensetzung des Sicherheits-Portfolios und die Höhe des Kontrahenten-Risikos einzusehen – oft sogar mit einem täglichen Update.

Wie werden neue ETF-Anteile geschaffen

Die Schaffung neuer ETF-Anteile erfolgt über den Creation-Prozess. Bei einem solchen Prozess werden in der Regel Blöcke von 50.000 Anteilen erstellt. Die Investmentgesellschaft erhält für den Creation-Prozess Barmittel oder einen Wertpapierkorb von dem Market Maker. Der Wert entspricht dem zu erstellenden ETF-Anteil. Die neu geschaffenen Anteile werden dann von dem Market Maker über die Börse veräußert.

Der Wertpapierkorb entspricht hierbei im Idealfall der Zusammensetzung des ETFs. Bildet der ETF beispielsweise den Dax ab, dann bekommt die Investmentgesellschaft die Aktien der DAX-Unternehmen in der richtigen Indexgewichtung. Erfolgt der Creation-Prozess über einen Wertpapierkorb in der richtigen Indexgewichtung, dann wird das als „creation in kind“ bezeichnet. Erhält die Investmentgesellschaft hingegen Barmittel, dann redet man von einer „cash creation“.

Wie werden ETF-Anteile vom Markt genommen?

Der Market Maker kann auch ETF-Anteile an die Investmentgesellschaft zurückgeben. Dieses geschieht, wenn Market Maker eine gewisse Anzahl an Anteilen am Sekundärmarkt zurückkauft. Im Gegenzug erhält der Market Maker von dem Emittenten Barmittel oder einen Wertpapierkorb. Dieser wird als Redemption-Prozess bezeichnet.

Als institutioneller Investor, der große Volumina kaufen oder verkaufen möchte, können Sie dieses auch außerbörslich direkt über den Emittenten machen. Auch dies erfolgt über den Creation- bzw. Redemption-Prozess. Liefert oder erhält der Investor beim Kauf bzw. Verkauf einen Wertpapierkorb, kann dies für ihn steuerliche Vorteile haben.

 

Steuern und ETFs – Was muss man wissen?

Im Zusammenhang mit ETFs ist in den Foren immer die Rede von „steuereinfachen ETFs“. Was ist das aber eigentlich? Beim Investieren in Finanzanlagen, egal mit welchen Produkten, müssen Gewinne bzw. Erträge versteuert werden. Die Art der Besteuerung bei ETFS ist von der Fondsstruktur, dem Fondsdomizil und der Ertragsverwendung abhängig.

Die nachfolgenden Hinweise stellen keine steuerliche Beratung dar. Sie sind nur allgemeiner Natur. Zudem sollten Sie immer beachten, dass sich die gesetzliche Grundlage jederzeit ändern kann. In aktuellen steuerlichen Fragen wenden Sie sich bitte an Ihren Steuerberater.

Die geliebte Abgeltungssteuer, der Solidaritätszuschlag und eventuell auch die Kirchensteuer sind für Verkaufserlöse und für laufende Erträge zu entrichten. Als laufende Erträge gelten Dividendenzahlungen und Zinsen, die innerhalb des ETFs entstehen. Die eben genannte Besteuerung gilt für ETFs, die nach dem 01.01.2009 gekauft wurden.

Was beutet „steuereinfach“?

ETFs werden als steuereinfach beschrieben, wenn keine Gefahr einer Doppelbesteuerung besteht. Eine Doppelbesteuerung droht bei ausländisch thesaurierenden ETFs.

An diesem Punkt sollten wir kurz ausschüttende ETFs und thesaurierende ETFs unterscheiden. Ausschüttende ETFs werden als steuereinfach betrachtet und thesaurierende nicht. Bei thesaurierenden ETFs bleiben die laufenden Dividenden und Zinserträge im Fond und werden nicht ausgeschüttet. Die laufenden Erträge werden also sofort wieder reinvestiert. Die reinvestierten Gelder gelten am Geschäftsjahresende des Fonds als „Ausschüttungsgleiche Erträge aus Kapitalvermögen“ und müssen vom Anleger versteuert werden, auch wenn der Anleger keine Zahlungen erhalten hat.

Der Mehraufwand bei einem ausländisch thesaurierenden ETF besteht darin, dass Sie als Anleger die Erträge selbst in die Anlage KAP der jährlichen Steuererklärung einbringen müssen. Im Gegensatz dazu führt ein Fond mit deutschem Fondsdomizil die Steuern automatisch ab.

Zurück zum eigentlichen Thema – der Doppelbesteuerung. Bei ausländisch thesaurierenden ETFs kommt es zu einer Doppelbesteuerung, wenn Sie den ETF verkaufen. Ungeachtet der Tatsache, dass Sie die Thesaurierungsbeträge der vergangenen Jahre fleißig versteuert haben, müssen Sie die gesamten Verkaufserlöse versteuern. Die am Ende doppelt gezahlten Steuern kann der Anleger sich über die Steuererklärung zurückholen. Damit ist die Steuerbelastung ungeachtet des Fondsdomizils gleich. Der Aufwand ist nur um einiges größer und daher gelten ausländisch thesaurierende ETF nicht als steuereinfach!

Das ETF Fondsdomizil entscheidet

„Ich investiere nur in Fonds, deren ISINs / Wertpapierkennnummer mit „DE“ anfangen und daher bin ich auf der sicheren Seite“. Diesen Tipp findet man in vielen Foren und Chats. Das Fondsdomizil eines Fonds, dessen Wertpapierkennnummer mit „DE“ startet, muss nicht zwangsläufig in Deutschland sein. Hier gibt es Ausnahmen und daher sollten Sie das Fondsdomizil immer überprüfen.

Steuerlast für synthetisch replizierte ETFs

Sie müssen ausländisch thesaurierende ETFs nicht grundsätzlich meiden! Bildet ein ausländischer thesaurierender ETF einen Index beispielsweise synthetisch nach (swapbasierte ETF), dann entstehen keine ausschüttungsgleichen Erträge. Die Erträge aus Termingeschäften werden erst beim Verkauf des ETFs besteuerungspflichtig. Bei synthetisch replizierten ausländisch thesaurierenden ETF besteht die Gefahr der Doppelbesteuerung also nicht.

Auskunft über die erzielten Erträge eines jeden ETFs erhält man in den Besteuerungsgrundlagen des Bundesanzeigers. Alle „steuereinfach“ ausschüttenden ausländischen ETF sollten hier auch auf Thesaurierungen geprüft werden.

Hinweis: Ihre depotführende Bank sollte Sie auch immer über Erträge und Thesaurierungen Ihrer ETFs informieren. Diese Informationen erhalten Sie in einer jährlichen Steuerbescheinigung Ihrer Bank.

 

Wer legt ETFs auf?

Passiv gemanagte Index-ETFs werden durch zahlreiche Emittenten aufgelegt. Zu den derzeit bekanntesten Emittenten zählen: AXA Funds Management, Barclays Global Investors Limited (iShares), ComStage, Credit Suisse Asset Management Funds, Zurich, db x-trackers, ETFlab Investment, Gesticon FCP, Lyxor International Asset Management, Market Access SICAV, Power Shares, Societe Generale, SPDR Europe plc., street Tracks ETFs SICAV, UBS ERF SICAV und XMITCH Management Company.

Wie kaufe ich meinen ersten ETF?

  1. Eröffnen Sie Depot bei einem Online Broker oder einer Depotbank
  2. Suchen Sie sich einen Markt, Index oder eine Branche aus, in die Sie investieren möchten. Beliebt sind hier der MSCI World, der S&P500, der DAX und andere bekannte Märkte.
  3. Kaufen und verkaufen Sie diesen ETF ein paar Mal in einem Demokonto bei dem Online Broker oder der Depotbank Ihrer Wahl. Ein kostenfreies Demokonto bietet derzeit fast jeder Anbieter an. Diese ersten Transaktionen werden Ihnen helfen, den Prozess zu verinnerlichen. Sollten währenddessen aufkommen Fragen, kontaktieren Sie Ihren Kundenberater und klären Sie alle offenen Punkte vollständig.
  4. Gehen Sie shoppen und werden Sie mit einem Kauf eines ETFs zu einem echten Investor!

Was sind Rollkosten?

Rollkosten sind keine echten Kosten! Es ist eine Art Preisdifferenz, die sich auf die Partizipation am Basiswert auswirken kann. Nachfolgend beschreibt die Partizipation, die Veränderung der Positionsgröße. Rollkosten können sowohl „Verluste“ als auch „Gewinne“ generieren.

Wie entstehen Rollkosten?

Schuld an den Rollkosten sind Kursdifferenzen, welche die an den Terminbörsen gehandelten Kontrakte zu einem bestimmten Zeitpunkt aufweisen können. Kaufen Sie beispielsweise einen DAX-Future (FDAX), dann hat dieser eine begrenzte Laufzeit (Verfallstermin bzw. Liefertermin). Der Verfallstermin ist immer der dritte Freitag des Liefermonats. Liefermonate sind der März, Juni, September und Dezember. Sollte der Freitag auf einen Feiertag fallen, so verfallen die Kontrakte schon am Donnerstag. Da an diesen Tagen auch weitere Finanzprodukte auslaufen, wird dieser Verfallstag auch oft als Hexensabbat bezeichnet.

Was passiert an einem solchen Verfallstermin und warum entstehen Rollkosten?

Die Rollkosten entstehen bei dem Übergang zwischen dem alten Future und dem neuen Future. Im Falle unseres Beispiels: Läuft unser DAX-Future (Future vs CFD) am dritten Freitag im März aus, können wir unsere Position in den neuen Future rollen. Die Preisdifferenz zwischen dem fairen Preis des neuen und alten Future werden als Rollkosten bezeichnet. Für unsere DAX-Future Position am Terminmarkt kann dieser Ersetzungsvorgang eine Auswirkung auf die erforderliche Margin (Geldmenge) haben. Denn es ist möglich, dass wir für dieselbe Partizipation eine geringere oder höhere Geldmenge benötigen. Die wirklichen Rollkosten sind also die Kommission, die zu entrichten ist, um die Future Position in dem selben Umfang aufrecht zu erhalten.

Contago – der nachfolgende Future ist teurer

Ist der Preis des nachfolgenden Futures teurer als der, in dem wir bisher investiert waren, so können wir uns – sollten mehr Sicherheiten verlangt werden – nur noch eine geringere Anzahl an Kontrakten von dem Geld kaufen. Investieren wir also dieselbe Geldmenge, so hat sich sowohl unsere Anzahl an Futures als auch unsere Partizipation verringert. Diese Situation wird als Contango bezeichnet.

Backwardation – der nachfolgende Future ist günstiger

Ist die Notierung des nächsten Future günstiger, dann kommt es zu einer umgekehrten Situation. Wir können uns je nach Margin Anforderungen nun mit dem Einsatz derselben Geldmenge mehr Future-Kontrakte kaufen. Die Partizipation am Basiswert ist also höher. Dieser Zustand wird als Backwardation bezeichnet.

Warum entstehen Rollkosten und wann kommt es dazu?

Rollkosten entstehen also, wenn durch Angebot und Nachfrage der Preis des Futures nicht seinem theoretischen Wert entspricht. Das heißt, wir bezahlen zu viel oder zu wenig für den neuen Future. Einen Rollgewinn generieren wir, wenn der Preis des neuen Futurs „zu niedrig“ ist. Handelt ein Future hingegen „zu hoch“, entstehen Rollverluste. Weitere Verluste können entstehen, wenn der Bid-Ask-Spread im neuen Future aufgrund von geringerer Liquidität sehr groß ist.

Rollkosten bei CFDs

Viele kennen CFDs nur als Kontrakte ohne Laufzeit und Verfallstermin (Endloskontrakte). Aber auch hier gibt es Ausnahmen, denn einige Contracts for Difference werden auf dem Future abgebildet. Dazu zählen des Öfteren Öl (WTI und Brent), Gold, Silber und der Bund-Future. Basiert ein CFD auf einem Future, so muss der CFD-Broker seine Kunden vor dem Auslaufen der Kontrakte informieren und anschließend die Kontrakte der Kunden vor der Fälligkeit umschichten. Das heißt beispielsweise die Positionen im März-Future schließen und gleichzeitig im Juni-Future eröffnen. Dieses veranlasst der Broker in der Regel schon ein paar Tage vor dem Auslaufen des Kontrakts. Bei diesem Rollvorgang kann es zu einem Preisunterschied im Basiswert kommen. Kontrakte mit einem weiter in der Zukunft liegenden Verfallstermin werden meistens zu einem höheren Preis gehandelt, als früher fällige Kontrakte. Dadurch erfolgt das Eröffnen der neuen Positionen zu einem höheren Preis als das Schließen der alten Positionen. Diese positive Preisdifferenz erfordert eine höhere Margin für das weitere Halten der Position. Zusätzlich kann es zu einem Stop Out kommen, falls sich bei dem höheren Basiswert ein Stopp Loss befand oder die Margin-Anforderungen auf dem Trading-Konto nicht ausreichten.

Der Rollover bei einem Knock Out:

Um die Rollkosten zu vergüten, werden die erwarteten Kosten, die pro Jahr für die Darstellung des Produktes anfallen, in den Preis des Produktes eingerechnet. Zum Zeitpunkt eines Ersetzungsereignisses wird die Differenz der Future Preise auf die Basis des Knock-Out-Produktes aufgeschlagen, beziehungsweise im Falle einer Backwardation Situation abgeschlagen. Der Zeitpunkt, zu dem der Future in dem Produkt ersetzt wird, ist in den Produkt-Prospekten festgelegt. Durch diesen Prozess erfolgt der Rollvorgang bei den Produkten neutral hinsichtlich des Gewinnes oder Verlustes in einer Position.

Grundsätzlich gilt, was auch immer für ein Produkt Sie handeln, sollten Sie sich mit den Eigenarten des Rollens bzw. Ersetzungsvorgänge beschäftigen. So erlebt man im Zweifelsfall kein „böses Erwachen“ , wenn es zu einem Ersetzungsereignis kommt.

Wie aus dem Unterschied von Optionen und Optionsscheinen deren Vor- und Nachteile deutlich werden

Für viele Privatanleger ist es bei der Vielzahl von Finanzprodukten schwierig, den Überblick zu behalten. Vor allem an den Terminbörsen winken Tradern und Investoren großartige Möglichkeiten, ihr Depot in unsicheren Zeiten abzusichern und in volatilen Phasen hohe Renditen zu erzielen. Jeder, der an den Terminbörsen erfolgreich agieren möchte, sollte diesen Markt aber gut kennen und zumindest über den Unterschied zwischen einem Future, Optionsschein und einer Option Bescheid wissen.

Terminbörsen – den heutigen Preis für die Zukunft sichern

Das Ziel einer Option und eines Optionsscheins ist so ziemlich das selbe: Es wird das Recht erworben, ein Finanzprodukt (Basiswert) zu dem heutigen Preis in der Zukunft verkaufen (Put) beziehungsweise kaufen (Call) zu können. Hierbei werden zwei verschiedene Stile der Ausübung unterschieden. So kann ein amerikanischer Kontrakt zu jedem Zeitpunkt während der Laufzeit ausgeübt werden, wohingegen ein europäischer Kontrakt nur am Ende der Laufzeit ausgeübt werden kann.

Anstatt von einem Basiswertes redet man meist von dem sogenannten „Underlying“ (englischer Begriff).

klassische Underlyings: Aktien, Anleihen, Währungen, Indizes und Rohstoffe

derivative Instrumente: Optionen, Futures, Swaps, Swaptions (…)

 

Die Unterschiede zwischen Optionsscheinen, Optionen und Futures

Optionsscheine:
Optionsscheine, im englischen „Warrants“, sind Wertpapiere, die meistens von Banken aufgelegt werden. Bei dem Auflegen eines Optionsscheines (der sogenannten Emission) haben die Emittenten hinsichtlich der Konditionen viel Spielraum. Das führt zu einer Vielzahl von Produkten auf dem Finanzmarkt, die sich je nach Gattung stark von einander unterscheiden. Trotz der großen Anzahl an Produkten soll die Handelbarkeit gewährleistet werden. Daher gibt es von Seiten der Börsen eine Quotierungspflicht für Market Maker, wie sie in den Ausführungsbedingungen festgehalten ist: Ausführungsbestimmungen (§22). Um das Produkt genau zu kennen ist es wichtig, sich die endgültigen Bedingungen des Produktes anzuschauen. Diese sind in den AGBs des Scheins, welche den rechtlich gültigen Rahmen bilden, hinterlegt. Alles, was zur Anwendung kommen kann, ist hier festgelegt. Man findet sie auf der Website des Emittenten. Aus Erfahrung kann ich berichten, dass man grundsätzliche und tiefergehende Fragen auch in einem Telefonat klären kann – auch wenn man bis zur vollständigen Beantwortung der Frage manchmal mehrmals weitergeleitet wird.
Bei klassischen Optionsscheinen wie sie hier thematisiert werden, sind die Unterschiede zwischen den Emittenten aufgrund des starken Wettbewerbes jedoch relativ gering. Der intensive Wettbewerb garantiert auch schon fast eine aggressive Preisstellung seitens der Emittenten.

Die wichtigsten Begriffe:

Laufzeit: Hiermit wird der Zeitraum zwischen dem heutigen Datum und dem Tag, an dem die Option zuletzt ausgeübt werden kann, bezeichnet.

Amerikanischer Stil: Sind Kontrakte, die während ihrer gesamten Laufzeit ausgeübt werden können.

Europäischer Stil: Sind Kontrakte, die nur am Ende der Laufzeit ausgeübt werden können.

Bermuda Stil: Sind Kontrakte, die zu bestimmten Zeitpunkten ausgeübt werden können.

Asiatischer Stil: Sind Kontrakte, bei denen der durchschnittliche Preis während der Laufzeit zur Bewertung herangezogen wird.

Basiswert, Bezugswert oder Underlying: Diese Begriffe bezeichnen den Gegenstand eines Termingeschäfts. Diese sind vor allem Aktien, Anleihen, Währungen, Rohstoffe und Indizes.

Basispreis, Bezugspreis oder Ausübungspreis: Bezeichnet den vereinbarten Preis bei einem Termingeschäft. Zu diesem Preis kann der Käufer des Kontraktes das Underlying (den Basiswert) vom Emittenten kaufen (Call), beziehungsweise an diesen verkaufen (Put).

Call: Ist das Recht, den Basiswert vom Emittenten zu kaufen.

Put: Bezeichnet das Recht, den Basiswert an den Emittenten zu verkaufen.

 

Optionen und Optionsscheine

Optionen Optionsscheine

–       Standardisierte Kontraktgrößen, Laufzeiten und Basispreise.

–       Die Preise werden an der Terminbörse gebildet, an der sich Käufer und Verkäufer gegenüberstehen.

–       Banken und Makler agieren als neutrale Market Maker.

–       Für Privatkunden unzugänglicher Brokermarkt.

–      Leerverkäufe (Naked-Shorts, Verkauf einer Option ohne entsprechende Hedge-Position) und Stillhaltergeschäfte (Verkauf von Optionen gegen vorhandenen Aktienbestand) sind möglich.

–       Die Emittenten sind in der Gestaltung der Preise und Konditionen frei.

–       Produktgestaltung von Emittent zu Emittent unterschiedlich.

–       Stillhaltergeschäfte sind nicht möglich.

–       Teils höhere Liquidität als im Terminmarkt.

–       Teils engere Spreads als im Terminmarkt (Wettbewerb unter Banken).

–       Aufgeld (Marge des Emittenten).

–       Größere Vielfalt an Laufzeiten und Basispreisen.

Optionen
Optionen werden im Gegensatz zu Optionsscheinen direkt an den Terminbörsen gehandelt und sind im Bezug auf die Kontraktgröße, den Basispreis und die Laufzeit standardisiert.
Bei einer Option steht dem Käufer (Inhaber) immer ein Gegenpart – der Verkäufer (Stillhalter) – gegenüber. Die Höhe der Prämie wird vom Markt, also von Angebot und Nachfrage bestimmt, wobei eine Vielzahl von Akteuren um die besten Preise konkurrieren.
Die Plattform für den Austausch der Rechte und Pflichten wird von der Börse gestellt. Hierbei gilt das Clearing als zentrale Verrechnungsstelle zwischen dem Käufer und Verkäufer. Für die Liquidität sorgen die Banken und Wertpapierhandelshäuser, welche als Market-Maker auftreten und unverbindliche Brief- und Geldkurse stellen. Diese Kurse werden als Quotierungen bezeichnet.
Als Terminbörse mit dem weltweit größten Umsatz an Kontrakten gilt die Eurex. An der Eurex sind die Preise nicht nur im offenen Orderbuch zu finden, auch die tagesaktuellen Kurse sind online ständig abrufbar. Des Weiteren können auch jederzeit Informationen zum Handelsvolumen, der Anzahl der Trades und der offenen Kontrakte eingeholt werden. Genaue Orderbucheinsichten und direkter Handel am Terminmarkt ermöglichen Broker wie zum Beispiel BANX.

 

Von der Angst anderer profitieren (Absicherungen anbieten)

Im Gegensatz zu Optionsscheinen bieten Optionen die Möglichkeit von Stillhaltergeschäften. Stillhaltergeschäfte sind der Verkauf von Kaufoptionen auf bestehende Aktienpositionen. Das Ziel eines Verkäufers besteht dabei beispielsweise vor allem bei starken Kursschwankungen von hohen Optionsprämien zu profitieren. Um Stillhaltergeschäfte einzugehen, ist es notwendig zu gewährleisten, dass die Verpflichtungen erfüllt werden können. Dafür müssen Sicherheiten die sogenannte Margin hinterlegt werden. Selbst Optionen schreiben.

Leerverkaufen – etwas verkaufen, das man nicht besitzt

Leerverkauf-ähnliche Positionierungen, sogenannte naked calls and puts, sind eine weitere Form der Termingeschäfte, welche Optionen ermöglichen. Leerverkäufe sind Titel, die von Investoren verkauft werden, wenn diese die Titel nicht besitzen. Die Absicht dahinter ist, die verkauften Titel zu einem Zeitpunkt in der Zukunft günstiger zu kaufen. Das heißt, der Investor erwartet fallende Kurse für dieses Produkt. Hier wird dementsprechend eine Put-Option oder Call-Option verkauft.

Die wichtigsten Begriffe:

Long gehen: Ist der Kauf eines Kontrakts. Der Käufer rechnet mit steigenden Kursen.

Short gehen: Ist der Verkauf eines Kontrakts. Der Verkäufer erwartet fallende Kurse.

Inhaber: Der Inhaber kauft Terminkontrakte/ ein Recht und geht somit long.

Stillhalter: Der Stillhalter verkauft Kontrakte/ eine Verpflichtung und geht somit short.

Wichtig: Man kann somit long Call, short Call, long Put und short Put sein.

Long Call sein bedeutet, dass man eine Call Option gekauft und somit das Recht hat, das Underlying zum Verfall zum Basispreis (Strike) zu erwerben.

Short Call sein bedeutet, dass man eine Call Option verkauft (geschrieben) hat und somit einem anderen Marktteilnehmer das Recht einräumt, einem anderen das Underlying zum Basispreis (Strike) zu verkaufen.

Long Put sein bedeutet , dass man eine Put Option gekauft hat und man das Rech besitzt,  eine Aktie zu einem angedachten Preis an den Verkäufer der Option zu verkaufen. Der Kurs, zu dem das Underlying verkaufen werden kann, ist dabei der Basispreis (Strike oder auch Excercise Price)

Short Put sein bedeutet, dass man jemanden das Recht verkauft, ein Underlying zum Basispreis (Strike) an einen selbst zu verkaufen.

Glattstellen: Dieser Begriff kommt ursprünglich aus dem Future- und Devisen-Handel und beschreibt das Schließen einer Position durch das Eingehen der Gegenposition. Das heißt der Trader liquidiert seine Position indem er eine long Position durch eine short Position schließt und umgekehrt.

Umgangssprachlich verwenden Day-Trader und Privatanleger den Begriff „Glattstellen“ aber auch des Öfteren, wenn sie all ihre Positionen am Ende des Tages geschlossen haben.

 

Ausüben oder Verfallen lassen

Sowohl bei Optionsscheinen als auch bei Optionen erwirbt man das Recht, aber nicht die Pflicht, den Basiswert zu kaufen beziehungsweise zu verkaufen. Das bedeutet, der Inhaber darf das Recht einfach nicht ausüben und somit die Option verfallen lassen.

Im Geld: Ein Käufer einer Call-Option wird diese ausüben, wenn der Markpreis über dem Basispreis liegt. Diese Konstellation (Kurs/Basispreis-Verhältnis) wird bei einer Call-Option als „im Geld“ bezeichnet.

Aus dem Geld: Ein Käufer einer Call-Option wird diese nicht ausüben, wenn der Marktpreis unter dem Basispreis liegt. In diesem Fall wird die Option als „aus dem Geld“ bezeichnet.

Am Geld: Der Basispreis entspricht dem Marktpreis.

Bei einer Put- Optionen gelten die oben genannten Definitionen im Bezug auf Marktkurs und Basispreis vice versa.

Kurs/Basispreisverhältnis
  Call Put
Aus dem Geld Kurs < Basispreis Kurs > Basispreis
Am Geld Kurs = Basispreis Kurs = Basispreis
Im Geld Kurs > Basispreis Kurs < Basispreis

Der Inhaber einer Option hat 3 Möglichkeiten: ausüben, verfallen lassen oder die Gegenposition einnehmen. Wenn der Investor das Recht verfallen lässt, ist der höchstmögliche Verlust auf die Prämie begrenzt.

Der Stillhalter hat 2 Möglichkeiten: er kann die Ausübung der Option abwarten oder seine Position zurückkaufen. Damit ist er positionslos und trägt keinerlei Risiko mehr.

Anmerkung: Optionen von Privatanlegern und institutionellen Investoren werden an der Eurex gleichberechtigt behandelt, jedoch ist der direkte Zugang zum Handel an der Eurex Unternehmen der Finanzbranche vorbehalten. Privatanleger müssen ihre Orderaufträge daher an ihre Bank bzw. Ihren Broker weitergeben.

 

Vorteile von Optionen 

  • Optionen sind klar definiert und der Zeichner muss Sicherheiten hinterlegen. Optionsscheine sind dagegen bank-abhängige Derivate mit beliebig gewählten Parametern. Zudem besteht ein Emittentenrisiko, da als Garant für das Auszahlungsprofil die emittierende Bank auftritt.
  • Kurse von Optionen müssen mindestens einmal täglich gestellt werden — wodurch eine gute Preistransparenz herrscht. Bei Optionsscheinen erfolgt die Kursstellung von Seiten des Emittenten fortlaufend indikativ. Dabei kann es aber aufgrund von besonderen Marktsituationen oder technischen Problemen zu Einschränkungen kommen.
  • Optionen können auch verkauft (geshortet bzw. geschreiben) werden, sodass Investoren von der Optionsprämie profitieren können. Optionsscheine lassen sich nur kaufen.
  • Bei ausgeübten Optionen werden die Basiswerte auf Wunsch auch ausgeliefert. Bei Optionsscheinen wird die Differenz meistens bar ausgezahlt, mehr dazu in den jeweiligen AGBs des Optionsscheins.

 

Ein Beispiel: Lassen Sie sich die Wartezeit bezahlen

Sie würden gerne 200 Aktien der InsideTrading AG für 20 EUR je Aktie kaufen (aktueller Preis 25 EUR). Dann können Sie entweder eine Limit-Order platzieren und warten. Wenn Sie sich aber ziemlich sicher sind, dass der Preis erreicht wird, können Sie auch einfach 2 Put-Optionen schreiben. So werden Sie auch für die Wartezeit entlohnt (Optionsprämie) und bekommen zum entsprechenden Zeitpunkt die 200 Aktien für 4.000 EUR sofern die Aktie unterhalb von 20€ notiert. Dieser Prozess lässt sich auch wiederholt anwenden, wobei jedes Mal die Prämie verdient wird. Das Schöne hierbei ist, dass Sie die Prämie auch erhalten, wenn der gewünschte Kurs nicht erreicht wird.

Welche Erfahrungen habt ihr bisher mit Optionen und/oder Optionsscheinen gesammelt?

MetaTrader Secrets – Den MACD anpassen und eine 2. Linie einfügen

Der MetaTrader (MT) gehört mittlerweile zu den beliebtesten Handelsplattformen im Forex- und CFD-Trading. Die von MetaQuotes entwickelte Tradingsoftware ist so konzipiert, dass Beginner sofort und ohne jedes Vorwissen mit dem Handeln starten können und auch Fortgeschrittene auf ihre Kosten kommen.

In unsere Serie „MetaTrader Secrets“ schauen wir uns nützliche Einstellungen an, die nicht jedem bekannt sind, aber für alle von großem Vorteil sein könnten. Heute:

Den MACD anpassen und eine 2. Linie einfügen:

 

So funktioniert es:

  1. Klicken Sie im MetaTrader auf Datei -> Dateiordner öffnen –> MQL4 -> Indicators.
  2. Suchen Sie anschließend nach der Datei „MACD.mq4“ und klicken Sie doppelt auf diese, woraufhin sich der MetaEditor öffnet.
  3. Hier verändern Sie in Zeile 36 „DRAW_HISTOGRAM“ zu „DRAW_LINE“.
  4. Dann klicken Sie auf die Diskette in der Menüleiste, um die Änderungen zu speichern.
  5. Mit dem grünen „Play-Button“ in der Menüleiste können Sie die Änderung ausführen.

 

MetaTrader4 MACD anpassen

Sollten Sie noch weitere Ideen für Videos oder Fragen zum MetaTrader haben, kontaktieren Sie uns gerne per E-Mail oder hinterlassen Sie einen Kommentar.

 

PS: sollten die Dateien in dem MetaTrader nicht finden, dann können Sie diese hier herunterladen. MACD
Diese Dateien einfach entpacken und in den Order einfügen: Datei -> Dateiordner öffnen –> MQL4 -> Indicators

 

Dein EA auf dem Prüfstand – die größten Fehler und Schwachstellen eines Expert Advisors.

InsideTrading hat heute für euch Andrey Bulezyuk von in-trading.eu im Interview. Er ist der Autor des Buches „Algorithmisches Trading: MetaTrader4 | MQL4“.
Mehr zum Programmieren mit MQL5 findet ihr bei uns.
Algorithmisches Trading Inside Trading

Im Forex- und CFD-Handel sind nicht immer alle Versuche mit Erfolg gekrönt und daher greifen immer mehr Trader auf ein voll- oder halbautomatisiertes  Handelssystem zurück. Da es in den Weiten des Internets eine Vielzahl von Expert Advisors (EAs) gibt und viele von denen auch kostenfrei sind, bekommen wir immer wieder Fragen zu diesem Thema, welche wir jetzt einfach einmal an Andrey weitergegeben haben:

Inside: Hallo Andrey, kurz etwas zu deiner Person, wie bist du auf das Thema der EA-Programmierung aufmerksam geworden und in welchen Märkten bist du zu Hause?

Andrey: Hallo Inside, vielen Dank für die Einladung zu diesem Interview. Als ich anfing mich mit dem Forex-Markt auseinanderzusetzten, besaß ich bereits relativ gute Kenntnisse verschiedener Programmiersprachen. Aus diesem Grund betrachtete ich bereits als Anfänger das Trading aus einem anderen Winkel als typische Trading-Einsteiger. Die Anwendung des Programmierwissens auf den Forex-Markt ist unausweichlich für jeden, der programmieren kann.

Ich habe im Forex-Markt angefangen und fühle mich im “ Dschungel ” der Währungen und der Rohstoffe sicher. Gleichzeitig muss ich erwähnen, dass die Bewegungen des Forex-Marktes schwieriger zu interpretieren sind als es bei Aktien der Fall ist. Ein Bekannter von mir, CEO einer “Machine Learning” Firma in den USA, untersuchte mit verschiedenen Methoden den Forex- und Aktienmarkt. Seine Ergebnisse zeigen, dass der Forex-Markt Intraday beinahe komplett zufällig agiert. Automatisierte Systeme im Aktienmarkt sollten also tendenziell besser wirtschaften (ceteris paribus).

Inside: Welches sind deiner Meinung nach oftmals die größten Schwachstellen eines EA, die man in Form eines kostenfreien Download finden kann?

Andrey: Grundsätzlich sollte man nicht naiv sein und sich klar machen, dass man sich sogar bei bezahlten automatisierten Systemen (EA) nicht sicher sein kann, dass dieses System Geld generieren wird. Deswegen sollte man bei kostenloser Software erst recht vorsichtig sein.

Zu den Schwachstellen von kostenlosen EAs gehören die Abwesenheit des Supports bei Problemen und die mangelnde Individualisierung der Strategie/des EAs. Eine Anleitung zur Anwendung sowie der direkte Draht zu dem Entwickler fehlen meistens ebenfalls. Wenn man es mit dem automatisierten Handel ernst meint, sollte man sich einen kompetenten MQL4-Entwickler suchen und eine individuelle Software erstellen lassen.

Inside: Bevor unsere Leser einen teuren EA kaufen, worauf sollten diese achten? Kann man erkennen, ob die Statistiken auf der Webseite ein optimierter Backtest sind oder wirklich aus einem Live-Konto stammen?

Andrey: Je mehr ein EA kostet, desto mehr Ergebnisse sollte man von dem Anbieter verlangen. Vor allem bei Anbietern, welche einen 4-stelligen Betrag für ein System verlangen, sollte man Berichte einfordern.

Backtests und Live-Berichte sind gut, können aber gefälscht oder vom Käufer falsch interpretiert werden. Bei In-Trading bekommen die Leser/Auftragsgeber beispielsweise zuerst eine kostenlose Demoversion. Das ist die idealste und sicherste Lösung für den Kunden. Man riskiert keinen Cent und kann persönlich auf dem eigenen Rechner Live-Tests und Backtests durchführen, ohne Angst zu haben, dass der Anbieter diese auf seiner Seite verfälscht hat. Erst nachdem man sich als Anwender und Trader von der Software überzeugt hat, sollte man Geld überweisen.

Inside: Ein Leser hat einen EA gekauft. Was nun? Einschalten und vergessen?

Andrey: Nun, das ist der Punkt, an dem viele Trader scheitern. Genau so stellt man sich den automatisierten Handel vor: „Einschalten und vergessen“. Doch ein automatisiertes Handelssystem braucht regelmäßige Kontrolle der Software an sich und der darin integrierten Strategie. Man muss die von dem System getätigten Transaktionen genauso erfassen und analysieren, wie man es als manueller Trader auch gemacht hat.

Inside: Muss man den eigenen Rechner 24/5 eingeschaltet lassen?

Andrey: Nein. Zuerst muss man sich als Anwender festlegen, auf welchem Gerät der EA laufen soll. Es kann beispielsweise ein gemieteter VPS-Server oder ein eigener Mini-Server sein. Einen vollwertigen PC oder Laptop sollte man nicht für diesen – technisch gesehen – relativ anspruchslosen Prozess benutzen.

VPS-Server eignen sich als die einfachste Lösung für die meisten Trader. Man zahlt monatlich einen Betrag und muss sich nicht mehr um die technische Seite kümmern. Entscheidet man sich für einen gemieteten VPS-Server, so muss man die Internetgeschwindigkeit des Anbieters ins Visier nehmen und darauf achten, dass der “Ping” bis zu den Servern des Brokers möglichst klein ist. Dies ist vor allem bei solchen EAs wichtig, welche mit kleinsten Bewegungen arbeiten (z.B: Scalping-EA, Breakout-EA, News-EA, usw.).

Tipp: Ich persönlich habe einen Raspberry Pi 3 zu einem 24/7/365 Server umgewandelt. Diese Variante ist effizienter, aber auch komplizierter. Ein Raspberry Pi 3 ist ein Mini-Rechner, der nicht größer als eine Handfläche ist, kaum Strom verbraucht und Linux als Betriebssystem hat. Einen solchen R-Pi3 kann man für weniger als 100 Euro erwerben, am Modem oder hinter dem Bildschirm platzieren und muss sich weder Sorgen um den Platzbedarf, die Geräusche oder die Stromkosten machen. Langfristig gesehen ist ein R-Pi3 viel rentabler als ein gemieteter VPS-Server.

Welche Erfahrungen habt ihr mit bisher mit Expert Advisors (EAs) gesammelt?

Der Hedge-Rechner: Hedgen mit Optionen und Optionsscheinen

Wer kennt das nicht, die Wirtschaftsnachrichten werden schlechter, die Tage kürzer, Bahn und Lufthansa streiken und es ist abzusehen, dass die Aktien etwas fallen.

Wenn ihr in dieser Situation eure Aktien behalten wollt, ohne dass das Depot an Wert verliert, lohnt es sich oft, über einen Depot-Hedge nachzudenken.

Was ist ein Hedge bzw. eine Absicherung?

Ob als Urlaub-, Korrektur-, oder kurzfristiger Newshedge, ein Hedge bzw. eine Absicherung ist eine Art Versicherung gegen Verluste. Wenn ich beispielsweise viele Aktien habe und der Markt anfängt zu fallen oder ich in den Urlaub fahre und die Märkte dann nicht verfolge, kann ich eine Versicherung kaufen, um mein Portfolio zu schützen.

Sagen wir einmal, die Abbildung zeigt die momentane Entwicklung des Marktes und ich rechne damit, dass es jetzt eine Korrektur geben wird oder ich in den nächsten Wochen keine Zeit habe, meine Aktien im Auge zu behalten:

ETF

Dann kann ich sagen, wenn der Markt um XY-Prozent fällt, soll meine Versicherung greifen. Das heißt, ich kann Verluste zu 100%, 90% oder auch 80% absichern. Sollte der Markt dann wirklich fallen, kann ich meine Versicherung teurer verkaufen und dieses Geld zum Nachkaufen nutzen.

 

Hedgen: Eine Schritt für Schritt Anleitung

Auch wenn dieses Video schon ein paar Tage älter ist und wir den Rechner wie oben schon erwähnt komplett überarbeitet und auf unserem Analyseboard in die Webseite integriert haben, erläutert es dennoch sehr schön die Strategie dahinter.

Die Hedge-Formel:

Die zur Teil- bzw. Vollabsicherung benötigte Stückzahl lässt sich wie folgt berechnen, wobei der Absicherungsgrad in Prozenten angegeben wird.

Formel Hedgen mit Optionsscheinen

Hierzu ein kleines Beispiel: Nehmen wir einen Depotwert von 100.000 EUR an und dass der Dax gerade bei 11.700 Punkten steht. Wir benötigen daher 833 Optionsscheine bzw. Zertifikate, um den Depotwert zu 100% abzusichern.

Beispiel Hedgen mit Optionsscheinen

Hinweis: Ein gängiger Ansatz ist, dass man Optionsscheine in ruhigen Marktphasen und Hebelzertifikate in volatileren Phasen verwendet.

Das Grundprinzip des Hedgen mit Optionen:

Es macht in der Regel keinen Sinn jede einzelne Aktie für sich zu hedgen da dieses sehr kosten- und zeitaufwendig ist. Aus diesem Grund schaut man sich an, welche Positionen mehr oder weniger mit einander korrelieren – sich also im Großen und Ganzen in die selbe Richtung bewegen. So könnte man beispielsweise sagen, dass man Gold und Silber nicht unbedingt separat betrachten muss.

Korrelationen: Wenn ihr euer Portfolio absichern möchtet und ihr sagt, die Aktien aus dem Depot bewegen sich in etwa wie der Dax, Dow, SMI oder irgend einem anderen Index – was ganz oft der Fall ist – dann reicht es einfach, den Wert des Depots zu bestimmen. Wie viel EUR sind die Aktien, Aktienfonds und Indexfonds also gerade wert?

Absicherungsgrad: Als nächstes gilt es zu bestimmen, wie viel ihr absichern wollt. Wollt ihr 100% eures Depots absichern oder seit ihr bereit 10 oder sogar 20% des Risikos selbst zu tragen.

Laufzeit: Im letzten Schritt solltet ihr die Laufzeit bestimmen. Da ein Optionsschein auch immer einen Zeitwert hat, würde ich euch empfehlen einen Optionsschein mit einer Laufzeit zwischen 3 und 12 Monaten zu wählen, auch wenn ihr nur zwei Wochen im Urlaub seid.

Ausführliche Rechenbeispiele und Depotsimulationen erhaltet am Ende von diesem Video (ab Minute 3:12).

Beste Grüße,
InsideTrading

InsideTrading - Hedgerechner


Für Ihre Strategie benötigen Sie die folgende Anzahl an Optionen:

Index Entwicklung Indexstand Depotwert Wert des Optionsscheins Kosten der Absicherung Depotwert Gesamt
+50%
+25%
+10%
-10%
-25%
-50%

Was kann der Hedge-Rechner?

Bitte beachten Sie, dass wir den Hedge-Rechner vereinfacht und Ihnen zusätzlich die Tabelle mit den Szenarien ergänzt haben.
Die Berechnungen basieren auf der Annahme einer 1:1 Korrelation Ihres Portfolios zum Index sowie der Betrachtung zum Ende der Laufzeit der Option, da der Optionspreis während der Laufzeit von weiteren Faktoren als nur dem Preis des Index abhängt.

MEHR ZU OPTIONEN UND OPTIONSSCHEINEN: UNTERSCHIEDE VON OPTIONEN UND OPTIONSSCHEINEN – DEREN  VOR- UND NACHTEILE
MEHR ZUM THEMA WARUM OPTIONEN INTERESSANT SIND: WARUM UND WOFÜR BENÖTIGT DER MARKT OPTIONEN

MetaTrader Secrets – Ein Investorpasswort festlegen/ ändern.

Der MetaTrader (MT) gehört mittlerweile zu den beliebtesten Handelsplattformen im Forex- und CFD-Trading. Die von MetaQuotes entwickelte Tradingsoftware ist so konzipiert, dass Beginner sofort und ohne jedes Vorwissen mit dem Handeln starten können und auch Fortgeschrittene auf ihre Kosten kommen.

In unsere Serie „MetaTrader Secrets“ schauen wir uns nützliche Einstellungen an, die nicht jedem bekannt sind, aber für alle von großem Vorteil sein könnten. Heute:

Ein Investorpasswort festlegen

So funktioniert es:

  1. Klicken Sie in der Menüleiste auf Extras -> Optionen
  2. Im Pop-Up klicken Sie dann den Tab „Server“ aus und klicken neben dem Wort „Passwort“ auf „Ändern“
  3. Geben Sie Ihr aktuelles MetaTrader-Passwort ein, klicken Sie auf „Read-Only (Investor) Passwort ändern“, legen Sie ein Passwort fest und bestätigen Sie es mit „Okay“

Investorpasswort:

Das Investorpasswort ermöglicht es Dritten im Zusammenhang mit der Metadrader-Kontonummer Ihre Trades und Kontoaktivitäten zu verfolgen. So können Sie Freunden zeigen, wie Sie Traden. Sie haben zudem die Möglichkeit Ihre Trades zu kopieren.

Sollten Sie noch weitere Ideen für Videos oder Fragen zum MetaTrader haben, kontaktieren Sie uns gerne per E-Mail oder hinterlassen Sie einen Kommentar.

Warum ETF-Sparpläne statt ETF-Policen?

Sparpläne erfreuen sich immer mehr an großer Beliebtheit. Hierbei gibt es staatlich geförderte und ungeförderte Verträge. Riester-Sparpläne werden zum Beispiel vom Staat bezuschusst. Allerdings sind an diese Zuschüsse etliche Bedingungen geknüpft, die diese Verträge zum Teil sehr kompliziert, teuer und auch unflexibel machen.

Daher sind die nicht geförderten Sparpläne deutlich variabler. Hierzu gehören auch Fondsparpläne, die zu den flexibelsten Sparprodukten am Markt zählen. Ein Beispiel von einem Fondsparplan kann man sich im Internet vorab angucken. Die Höhe der Einzahlungen kann variiert werden. Man kann mit den Zahlungen ganz aussetzen, zusätzliches Geld einzahlen und jederzeit verkaufen. Der Sinn der Sparpläne liegt darin, regelmäßig Geld zurückzulegen. Sparpläne auf Aktienfonds bieten über einen Zeitraum von 10 bis 15 Jahren besonders gute Rendite-Aussichten. Daher eignen sie sich besonders gut als zentraler Baustein für den langfristigen Vermögensaufbau. Ein weiterer Vorteil liegt in der Flexibilität. Spardauer und -betrag sowie die Zahlungsintervalle können frei angepasst werden.

Vor- und Nachteile von ETF-Sparplänen und ETF-Policen

Ein großer Vorteil ist, dass es bei ETF-basierten Versicherungen keine versteckten Kosten gibt und die sonst von den Versicherern vereinnahmten Bestandsprovisionen aus den Verwaltungsvergütungen der Fonds, auch Kickbacks genannt, direkt in die Police einfließen. Des Weiteren können die Zulagen bis zu 40 Prozent der gesamten Sparleistung betragen und die Beiträge sind steuerlich absetzbar. Bei ETF-Policen sollte allerdings darauf geachtet werden, dass möglichst keine produktinternen Abschlussprovisionen anfallen. Diese können bei bis zu 4 Prozent, bei Maximierung noch bei 25 Promille der Beitragssumme liegen und gehen von der Rendite ab. Außeredem sollte beachtet werden, dass das Angebot an ETF-Lebensversicherungen noch sehr begrenzt ist. Aufgrund der fehlenden Einnahmen durch Provisionen oder Kickbacks sind sie daher für die meisten Anbieter relativ uninteressant. ETF-Police wurden auf Betreiben der Honorarberater eingeführt und können nur über diese vermittelt werden. Das heißt, dass anfangs ein Honorar von einmalig drei Prozent der Beitragssumme zu zahlen ist, was eine intensive Beratung beinhaltet. Die bei Lebensversicherungen üblichen Provisionen, die den Anleger etwa doppelt so viel kosten, entfallen dafür allerdings.

Bei den ETF Sparplänen ist zu beachten, dass sie einen bestimmten Index abbilden und dadurch im Vergleich zu gewöhnlichen Investmentfonds kein aktives Fondsmanagement benötigen.

Dies führt wiederum zu enormen Kostenvorteilen und ermöglicht dem ETF-Sparer eine Rendite zu erzielen, die im Durchschnitt wesentlich höher liegt als jene, die durch einen aktiv geführten Fonds erwirtschaftet werden könnte. Ein Nachteil ist allerdings, dass bei ETF-Sparplänen nicht die Möglichkeit besteht, eine höhere Rendite als der zugrunde liegende Index zu erwirtschaften, da diese jenen abbilden. Des Weiteren dominieren in Deutschland, trotz der steigenden Beliebtheit sowie eines zunehmenden Angebots von ETF-Sparplänen, weiterhin die klassischen Investmentfonds-Sparpläne. Ob man sich nun für ETF-Sparpläne oder ETF-Policen entscheidet, generell lässt sich sagen, dass man sich mit beiden Methoden und mit etwas Spardisziplin einen Vermögensgrundstock aufbauen kann. Auch für Anleger, die das Risiko einer einmaligen Anlage scheuen, ist ein solcher Sparplan oder eine Police gut geeignet.

3 Methoden der Risikobegrenzung

Methoden der Risikobegrenzung: Risiken sind ein schwer greifbares und dennoch beim Traden und Investieren allgegenwärtiges Thema. Welche Möglichkeiten gibt es dennoch sich vor diesen Risiken zu schützen und trotz all der Maßnahmen weiterhin die Chance auf Gewinne zu wahren?

Das meistbekannte Mittel zur Risikoreduktion ist der Stopp-Loss, eine Order, die die offene Position zum vorher festgelegten Kurs glattstellt.
Dabei bedeutet Glattstellen im Fall eines Kaufs, den Verkauf der Position und im Fall einer Short Position den Rückkauf der leerverkauften Produkte.
Des Weiteren gibt es noch die folgenden Methoden der Risikobegrenzung:

  1. Produktwahl
  2. Hedge durch ein Derivat
  3. Hedge durch das Einnehmen der Gegenposition.

Bei der Produktwahl stehen verschiedene Optionen zur Verfügung, um das genannte Problem zu beseitigen.
So gibt es CFD Broker, welche einen garantierten Stopp anbieten. Dieser ist zu bedienen wie ein normaler Stopp Loss jedoch mit dem Unterscheid, dass eine Ausführung zum eingegebenen Preis garantiert wird. Für diese Garantie ist eine Prämie zu entrichten.

Eine weitere Möglichkeit wäre das Handeln einer Option auf der Kauf Seite, also entweder das Kaufen einer Call oder Put Option.
Dies ermöglicht das Partizipieren an der darauf folgenden Kursentwicklung. Dabei kann aber die Option nie weniger Wert werden als 0 Cent und somit ist ein Verlust über den geplanten hinaus unmöglich (sofern der Wert der Optionen das geplante Risiko war).
Ähnlich einem garantierten Stopp Loss bestünde noch die Alternative über Knock-Out Produkte in den gewünschten Markt zu investieren.
Beispiele für solche Produkte sind Waves, Turbos oder Mini-Futures. Diese Produkte funktionieren prinzipiell gleich, werden jedoch von unterschiedlichen Banken emittiert und entsprechend benannt (mehr zu Knock Outs).
Diese Produkte gewähren das gehebelte Partizipieren an einem Basiswert. Im Unterschied zu einer Aktie oder einem CFD verfällt jedoch das Produkt beim Unter/- Überschreiten des Basiswertes.
Im Depot fällt der Wert des Produkts nachhaltig auf 0 und wird in Folge von der Depotführenden Bank ausgebucht. Der Hebel ist variabel bis zum Kauf des Produkts, danach ist dieser fest.

Für den Fall, dass die Grundposition nun eine Aktie, Anleihe oder eine Währung sein soll, bei der die genannten Möglichkeiten eben nicht bestehen, so kann man die Risiken eines Kurssprungs trotz allem begrenzen. Dies lässt sich umsetzen, indem zum Beispiel bei einer Kaufposition, eine entsprechende Put Option gekauft wird. Diese versichert nun das Portfolio vor einem Wertverfall der Aktie. Bei der Nutzung einer Option muss jedoch beachtet werden, dass die Wertentwicklung vor Ablauf der Laufzeit nicht linear erfolgt und erst zum Verfallstermin der Wert dem inneren Wert entspricht.
Sollte dieser Effekt nicht gewünscht sein, so können auch die andern bereits erwähnten Produkte verwendet werden, da Turbos und oder CFDs außer vom Preis des Produkts und einer Finanzierungskomponente, die für den Hebel fällig wird, von keinem anderen Faktor abhängen.
Neben Optionen und emittierten Derivaten gibt es auch noch die Möglichkeit große Positionen einen Hedge über Futures zu gewährleisten.

Die dritte zu Beginn genannte Idee ist die einfachste, aber gleichzeitig wohl auch die Problematischste, da eine Gegenposition nicht immer eingenommen werden kann.
Um die Idee aber kurz abzurunden: Wenn eine Kaufposition von 100 Aktien vorliegt, so bestünde die einfachste Möglichkeit risikolos im Markt zu sein die gleiche Anzahl Aktien short zu gehen.
Dies erspart das Glattstellen der Position, da diese zum Beispiel zu einem guten Stop Niveau eingegangen wurde.
Jedoch gibt es eine Vielzahl von Finanzprodukten, bei denen der beschriebene Ansatz aufgrund von Shortselling Restriktionen oder mangelnder Liquidität nicht möglich ist.

Liebe Grüße
InsideTrading

Top 4 Zitate von Top-Tradern

Der Handel mit Finanzprodukten ist eine der wahrscheinlich rentabelsten Professionen, denen man nachgehen kann. Früher war Trading für Privatpersonen nahezu unmöglich, da die mit dem Handel verbundene Kostenquote riesig war. In der heutigen Zeit jedoch hat sich durch das Internet und die Direktbroker einiges geändert.

Trotz allem scheint es, als gäbe es noch Geheimnisse. In der Realität jedoch sind alle Informationen irgendwo erhältlich. Ein paar der Top-Einblicke erhält man durch Bücher und Papers der Großen in ihren Gebieten. Hier ein paar Zitate:

1. „Es dauert 20 Jahre eine Reputation aufzubauen, diese lässt sich jedoch in 5 Minuten ruinieren. Wenn man auf diese Art über Dinge nachdenkt, verändert man seinen Blick auf Dinge“ – Warren Buffet.

Warren Buffet – InsideTradingDas Zitat hat primär einmal wenig mit Trading per sé zu tun, jedoch lässt sich einiges daraus ableiten. Denken wir statt Reputation einmal an Tail Risks, also die Risiken, die nur sehr selten zum Vorschein treten. Dies können Flugzeugabstürze sein, Kriege oder sonstige Verwerfungen, die den Markt innerhalb kürzester Zeit massiv beeinflussen. Ist man in einer solchen Situation ohne ein beschränktes Risiko unterwegs, so kann dies einen Trader alles kosten. Wer den EUR/CHF ohne Stopp-Loss getradet hat, kann hiervon ein Lied singen. Solche Verluste sind meistens die, von denen ein Händler sich nicht mehr erholt, da sowohl die Psyche als auch der Geldbeutel ein klares NEIN aussprechen, sobald man der Trading Station das nächste Mal nahe kommt.

2. „Ich denke immer als erstes daran, mein Kapital zu schützen, bevor ich darüber nachdenke, wie ich es vermehren kann.“ – Paul Tudor Jones

Ähnlich wie das Zitat von Buffet geht es hier darum, konservativer zu denken und Kapitalschutz zu betreiben. Besonders interessant ist es hier, wenn ein Händler einen Ansatz des Risikomanagements nutzt, in dem er prozentuale Positionsgrößen verwendet. Stellen wir uns zwei Händler vor, die beide ein CRV von 1:1 realisieren und nach 5 Verlusttrades 5 Gewinntrades erzielen. Der eine Händler setzt jedoch kontinuierlich 3%, der andere 1% ein. Es könnte sich also folgende Situation ergeben.

Verlustentwicklung 1% und 3%

Wie eindeutig zu erkennen ist, bringt hohes Risiko meistens nur eine hohe Portfolio-Volatilität mit sich. Durch die Verzerrung der Relativität eines prozentualen Risikos braucht man immer wieder einen höheren Gewinn, um bei 100% herauszukommen. Dabei gilt der folgende Zusammenhang.

3

% Gewinn, um Verluste auszugleichen

Daher sollte man immer bedenken, dass man zwar durchaus mit nur wenigen Trades ein Konto verdoppeln kann, der Schaden aus einem Fehler jedoch gravierende Folgen nach sich zieht. Erfolg und Reputation wachsen eben mit der Zeit und nicht in einer Woche.

3. „Das Ziel eines erfolgreichen Trades sollte es sein die besten Trades zu machen. Geld ist dabei Nebensache“ – Alexander Elder

Nachdem hier bei InsideTrading oft gesagt wird, Trades seien zufällig und können nicht speziell ausgewählt werden, kommt nun so ein Zitat. Aber keine Sorge, es mangelt nicht an Konsistenz.
Die besten Trades sind all diejenigen Trades, die zu einer Strategie gehören. Es geht auch hier darum, ein Modell zu entwickeln und dieses zu verwenden, wenn die Marktsituation dies zulässt.
Es geht dabei um Prozessoptimierung, denn deine Handelsmethodik ist nur so gut wie der Prozess in dem es umgesetzt wird. Wenn sich Schritte automatisieren lassen, sollte das umgesetzt werden, da Automatisierung weniger Fehler und somit auch weniger Verluste bedeutet. Aber auch ein Trading Tagebuch oder Checklisten können dir helfen.

Der Wettbewerb zwischen Bulle und Bär sollte im Vordergrund stehen und weniger die tägliche oder gar intraday Gewinn und Verlustsituation.

4. „Ich habe über die Jahre gelernt, dass man sich nach einer Serie guter Gewinner, ein paar Tage Auszeit gönnen sollte. Natürlicherweise hat man eine Tendenz weiter zu machen. Aber die Erfahrung hat mich gelehrt, dass eine Pause in solchen Zeiten Gewinnphasen verlängern können.“ – Marty Schwarz

Diese These schließt sich mit der Idee eines eher distanzierteren Tradingstils; einem 4wie er auch von Arbeitstätigen ausgeübt werden könnte. Eine Phase guter Gewinne zeigt auch, dass der Markt eine Strategie gerade wohlwollend belohnt hat. Da sich Marktphasen aber abwechseln ist es nicht unwahrscheinlich, dass eine solche Phase auch irgendwann endet. Marty Schwarz sagt schlicht, dass es auch gut sei, sich zu entfernen, um auch der Psyche eine Verschnaufpause zu gönnen. Mit Geld kommt die Gier und Gier kann zu den Fehlern führen, welche einen Trader tief in die roten Zahlen stoßen können.
Um eben das zu vermeiden, sollte man lieber ein wenig „Urlaub“ vom Handel machen, als sich durch dumme „ungeduldige“ Trades die Gewinne wieder zu verhageln.

Mit diesem Input frisch „gestärkt“ wünschen wir eine erfolgreiche Woche.
InsideTrading – mehr vom Geld!

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88 der beliebtesten Börsenzitate und Weisheiten von Warren Buffett
100 der beliebtesten Börsenzitate und Weisheiten von André Kostolany

MetaTrader Secrets – Zu einem Datum/Zeitpunkt springen

Zu einem Datum/Zeitpunkt springen: Der MetaTrader (MT) gehört mittlerweile zu den beliebtesten Handelsplattformen im Forex- und CFD-Trading. Die von MetaQuotes entwickelte Tradingsoftware ist so konzipiert, dass Beginner sofort und ohne jedes Vorwissen mit dem Handeln starten können und auch Fortgeschrittene auf ihre Kosten kommen.

In unsere Serie „MetaTrader Secrets“ schauen wir uns nützliche Einstellungen an, die nicht jedem bekannt sind, aber für alle von großem Vorteil sein könnten. Heute:

Zu einem Datum/Zeitpunkt springen:

 

So funktioniert es:

  1. Um zu einer bestimmten Stelle im Chart zu gelangen, klicken Sie auf „Enter“
  2. Jetzt können Sie nach den folgenden Zeitpunkten suchen:
    MM.YY (nach einem Tag)
    DD.MM.YY HH:MM (nach einem Zeitpunkt an einem beliebigen Tag)
    HH:MM (nach einer Uhrzeit am aktuellen Tag)
  3. Bestätigen Sie die Eingabe mit „Enter“
  4. Die erste Kerze im angezeigten Chart enthält die gewünschten Informationen.

 

Wichtig:

Nullen können bei der Suche weggelassen werden. Zudem werden pro Zeitperiode nur eine gewisse Anzahl an Kerzen gespeichert. Können Sie also den gewünschten Zeitpunkt nicht finden, sollten Sie sich eine größere Periode anzeigen lassen.

 

Sollten Sie noch weitere Ideen für Videos oder Fragen zum MetaTrader haben, kontaktieren Sie uns gerne per E-Mail oder hinterlassen Sie einen Kommentar.

 

 

MetaTrader Secrets – der 2 Minuten Chart

Der MetaTrader (MT) gehört mittlerweile zu den beliebtesten Handelsplattformen im Forex- und CFD-Trading. Die von MetaQuotes entwickelte Tradingsoftware ist so konzipiert, dass Beginner sofort und ohne jedes Vorwissen mit dem Handeln starten können und auch Fortgeschrittene auf ihre Kosten kommen.

In unsere Serie „MetaTrader Secrets“ schauen wir uns nützliche Einstellungen an, die nicht jedem bekannt sind, aber für alle von großem Vorteil sein könnten. Heute:

 

Der 2 Minuten Chart

 

So funktioniert es: 

  1. öffnen Sie den M1 Chart eines Marktes Ihrer Wahl, beispielsweise EURUSD
  2. ziehen Sie den „PeriodeConverter“ auf den M1 Chart (unter Navigator -> Skripte)
  3. verändern Sie den „Wert“ unter dem Reiter „Eingaben“ auf 2, um den 2 Minuten Chart zu erhalten oder belassen Sie diesen bei 3, um den 3 Minuten Chart zu öffnen.
  4. Klicken Sie auf Datei (oben links) -> offline Chart öffnen -> öffnen Sie den M2 bzw. M3 Chart
  5. passen Sie das Template an (so geht es)

Navigator Fenster MetaTrader  Period Converter MetaTrader4 offline Chart MetaTrader4

 

 

 

 

 

 

 

Wichtig:

  • der Offline-Chart eignet sich auch zum Traden, da dieser Live-Charts zeigt
  • nachdem Sie den MetaTrader geschlossen haben, müssen Sie diese Prozedur wiederholen

 

Sollten Sie noch weitere Ideen für Videos oder Fragen zum MetaTrader haben, kontaktieren Sie uns gerne per E-Mail oder hinterlassen Sie einen Kommentar.

 

 

Bitcoins – Segen oder Fluch???

Bitcoins – Segen oder Fluch???

Was sind Bitcoins und Blockchains eigentlich? Handel betreiben Menschen seit zehntausenden Jahren. Hierbei werden Güter und Leistungen getauscht. Die Form des Handels hat sich seit jeher weiterentwickelt. Neben dem Tauschhandel wurden vereinzelt auch Naturalien, wie z.B. Muscheln, als Währung genutzt. Vor rund 4.000 Jahren setzte sich die Münze als Zahlungsmittel durch. Die Banknote tauchte vor 1.000 Jahren zum ersten Mal auf und erst seit etwa 100 Jahren ist unser derzeitiges Zahlungsmittel, Münzen und Banknoten, nicht mehr durch Gold gedeckt und im Wert bestimmt. Immer wieder hat sich die Form des Geldes verändert. Mittlerweile tauchen immer öfter digitale Währungen, wie z.B. der Bitcoin, auf. Wird das die nächste Revolution am Finanzmarkt? Was sind Bitcoins und Blockchains eigentlich?

Umfragen ergeben, dass die meisten Menschen das Wort „Bitcoin“ kennen, aber nicht verstehen. Nach diesem Artikel wirst du bestens informiert sein. Nicht nur Anleger interessieren sich für den Bitcoin und dessen Funktionsweise, die Blockchain, sondern auch Banken. Laut dem Manager Magazin investierten zuletzt 42 internationale Großbanken in die Firma „R3“. Die Banken-Szene wittert ein großes Geschäft, weswegen sich beispielsweise bereits Nasdaq, Visa und die Citygroup unter dem Namen Chain.com engagieren. Digitale Währungen stellen für Banken ein potentielles Geschäft aber auch eine Gefahr dar. Die Bank Santander schätzt das Einsparpotential für Nutzer der Währung auf unglaubliche 20 Milliarden Dollar. Jährlich!

Die aktuelle Situation

Der Bitcoin rüttelt am bestehenden Status quo. Um zu verstehen wie dieser funktioniert, müssen wir auch die aktuell etablierten, monetären Systeme kennen. Eine zentrale Funktion nimmt das Geld ein. Es ist das Tauschmittel unserer Zeit. Arbeit, Existenz, Wohlstand, Freizeit, Freiheit und viele weitere Dinge sind vom Geld abhängig. Doch Geld ist kein Rohstoff, der gefördert wird oder auch kein Produkt, welches von Bauern angebaut werden kann. Geld wird in unserem System durch die Zentralbank generiert und kontrolliert. Durch Eingriffe am Finanzmarkt regulieren Notenbanken die Geldmenge. Das generierte Geld wird durch Banken genutzt, investiert und in Form von Krediten ausgeschüttet. Staaten regulieren die Banken und beeinflussen mit Gesetzen den Umlauf von Geldmengen. Alles dreht sich in unserer heutigen Epoche um Banken. Die milliardenschweren Rettungen von Großbanken in Deutschland und auch anderen Ländern wurde stark kritisiert, waren aber wichtig. Banken sorgen für Liquidität am Markt durch Kreditvergabe, unterstützen Investitionen und sorgen für die sichere Aufbewahrung von Vermögen. Bei Bedarf kümmern sich Banken um eine attraktive Anlage von Vermögen und garantieren den Kunden eine schnelle Verfgbarkeit ihrer Guthaben zu jeder Zeit an jedem Ort. Banken wickeln Überweisungen, Handel, Börsengänge, Transaktionen und zahlreiche weitere Dinge ab. Alles, was mit Geld zu tun hat, hat auch mit Banken zu tun – und heutzutage hat fast alles mit Geld zu tun. Kunden benötigen diese mächtigen Institutionen und müssen ihnen vertrauen. Besonders bei großen Investitionen wie einem Immobilienkauf ist Vertrauen zur Bank notwendig. Und auch auf die Immobililenbranche kann die Blockchain (https://www.mcmakler.de/magazin/blockchain) Auswirkungen haben. Jeder Nutzer von Geld ist auf Mittler angewiesen; ob Broker, Banken oder andere Finanz-Institute. Man hat nur mit Hilfe von Mittlern Zugriff auf die Märkte.

Was ist Geld?

Geld ist auf Grund seiner Komplexität sehr schwer zu definieren. Es ist die am weitesten entwickelte Form des Handels. Mankiw befand, dass Geld alle werthaltigen Dinge sind, welche zm Kauf und Verkauf von Waren und Leistungen genutzt wurden. Keynes prägte die noch heutzutage meist gültige Sichtweise, dass jedes Eigentum, welches als Tauschmittel akzeptiert wird, „Geld“ genannt werden kann. Jeder tauschbarer Vermögensgegenstand stellt dementsprechend in gewisser Form Geld dar, wenn dieses durch die Gesellschaft als Zahlungsmittel akzeptiert ist.

Wenn ein Vermögensgegenstand ein Transaktionsmittel ist oder werden will, so muss dieser diverse Anforderungen erfüllen. Geld muss eine Recheneinheit sein. Werte müssen sich in Einheiten des Geldes beschreiben lassen und die Recheneinheiten müssen allen bekannt sein. Geld muss ein Tauschmittel sein für den Kauf und Verkauf von Waren und Dienstleistungen. Geld stellt jedoch ebenfalls ein Wertaufbewahrungsmittel dar. Es kann zu einer zeitlichen Diskrepanz zwischen Erhalt und Ausgabe des Geldes kommen. Beispielsweise wird Arbeitszeit mit Geld bezahlt. Der Wert der Arbeitszeit wird jedoch erst viele Wochen nach Erbringung dieser ausbezahlt und oftmals erst viele Monate später ausgegeben. Geld ist des weiteren nützlich, werthatig, knapp, teilbar, transportfähig, unzerstörbar und homogen.

Neben den soeben definierten Funktionen des Geldes wird zwischen zwei Arten von Geld unterschieden. Auf der einen Seite existiert das Rechengeld (Fiatwährung), welches durch Staaten und Zentralbanken generiert und in Umlauf gebracht wird. Auf der anderen Seite verfügen Waren teilweise jedoch auch über einen eigenen Wert, welcher sich durch Angebot und Nachfrage ergibt. Mit diesen werthaltigen Waren lässt sich ebenfalls handeln. Es nennt sich Warengeld. Rechengeld kann materiell in Form von Münzen und Banknoten angewendet aber auch elektronisch durch Überweisungen genutzt werden. Eine Form dieses virtuellen Geldes ist die kryptografische Währung (Krypto-Währung). Dieses Rechengeld ist, grob gesagt, ein Algorithmus durch welchen Transaktionen generiert werden. Dieses Geld wird nicht druch Banken, Staaten oder Zentralbanken geschaffen, reguliert und verwaltet. Der Bitcoin stellt eine Ausprägung der Krypto-Wärhung dar.

 

Bitcoin

Was ist die Definition des Bitcoin? Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) definiert dies wie folgt: „Bitcoins (BTC) sind eine virtuelle Währung, deren Transaktionen und Guthaben in einem dezentralen Netzwerk verwaltet werden. Durch kryptografische Berechnungen kann prinzipiell jeder Netzwerk-Nutzer an der Geldschöpfung teilnehmen. Eine Zentralbank, die diese Aufgabe bei realen Währungen wahrnimmt, existiert daher nicht. Mit Bitcoins, die es seit 2009 gibt, können inzwischen zahlreiche Waren, Dienstleistungen, IT-Anwendungen oder Freizeitangebote erworben werden. Der private Handel unterliegt keiner Erlaubnispflicht, nur das Betreiben von Marktplätzen, an denen Bitcoins gehandelt werden, unterliegt einer Lizenz, welche von der BaFin auszustellen ist.“

Der Begriff „Bitcoin“ steht einerseits für das Währungs-System Bitcoin andererseits aber auch für eine einzelne Recheneinheit. Ein Bitcoin basiert auf kryptografischen Protokollen. Diese Protkolle sind eine einzigartige kryptografische Signatur, welche nur ein einziges Mal existiert und nicht willkürlich vervielfältigt werden kann. Der Bitcoin kann online zwischen Anbieter und Nachfrager Peer-to-Peer gehandelt werden. Die Transaktion wird im Protkoll erfasst und gespeichert. Mit jeder Transaktion erweitern diese beiden Parteien das Protokoll. Hierdurch kann der Nachfrager nach Bitcoins auch die Echtheit prüfen und ob der Anbieter diesen Bitcoin rechtmäßig besitzt. Es sind keine Banken oder sonstige Dienstleister nötig. Bitcoins können von den Anwendern erstellt, gelagert, verwaltet und verschickt werden. Durch das kryptografische Protokoll, welches einzigartig ist, kann die Echtheit selbstständig überpüft werden. Besitzer benötigen lediglich ein Programm namens „Bitcoin Core“ auf ihrem PC. Mit diesem können sie ihre Bitcoins, welche in der Online-Geldbörse namens „Wallet“ liegen, verwalten, halten und verschicken. Der Besitzer verfügt über das krypotgrafische Protokoll. Kommt es zu einer Transaktion, so können die interagierenden PCs selbstständig die Protokolle lesen, erweitern und auf Echtheit testen. Die digitale Signatur eines Bitcoin wird durch die Blockchain authentifiziert. In dieser befinden sich alle Protokolle in verschlüsselter Form.

Der Bitcoin basiert auf einem mathematischen Algorithmus. Da dieser endlich ist, können maximal 21 Millionen Bitcoins existieren. Derzeit befinden sich rund 12 Millionen Bitcoins im Umlauf mit einem Wert in Höhe von rund 4 Milliarden US-Dollar. Bitcoins kann man auf Websites/Börsen oder an BTC-Geldautomaten erwerben. Bitcoins werden beim sogenannten Mining geschöpft. Hierbei stellen Nutzer Rechenleistung zur Verfügung und erhalten im Gegenzug Bitcoins. Die Rechenleistung wird benötigt, um den Algorithmus zu errechnen.

Der Bitcoin kann als open-source Nutzer zu Nutzer (P2P) Krypto-Währung bezeichnet werden. Die Idee ist, dass keine kontrollierenden Mittler nötig sind und Bitcoins quasi anonym verschickt werden können. Um das Protokoll genauer zu verstehen, muss man wissen, dass es einen öffentlichen und einen privaten Schlüssel gibt. Mit „Schlüssel“ ist das Protkoll bzw. ein Teil des Algorithmus bezeichnet. Jede Transaktion wird im öffentlichen Schlüssel, der Blockchain, gespeichert. Hierdurch ist für jeden ersichtlich, wann der Bitcoin wo war und wem er derzeit gehört. Die Echtheit und das Recht des Besitzers diesen Bitcoin zu besitzen, kann so bestätigt werden. Der Besitzer des Bitcoins verfügt zusätzlich über den privaten Schlüssel. Nur dieser stellt den Wert bzw. die eigentliche Recheneinheit zum Bezahlen dar. Bei einer Transaktion übermittelt die zahlende Partei der erhaltenden Partei den privaten Schlüssel. Die erhaltende Partei bzw. der PC dieses Nachfragers gleicht den privaten Schlüssel daraufhin mit dem öffentlichen Schlüssel in der Blockchain ab. Da jeder Schlüssel, also jedes kyptografische Protkoll, einzigartig ist, kann so die Echtheit festgestellt werden. Der Bitcoin ist dementsprechend diebstahlsicher. Es ist also so, als wäre auf einem Gelschein der aktuelle Besitzer gespeichert. Bezahlt ein Dieb mit diesem Geldschein, kann sofort erkannt werden, dass er nicht der rechtmäßige Besitzer ist. Die vielen Millionen jährlichen Transaktionen kann man nicht auf einen Geldschein schreiben. Bei digitalen Währungen lässt sich dieses Prinzip, die Transaktionen zu erfassen, jedoch umsetzen.

Die Blockchain

Durch das Mining wird die Blockchain bzw. ein öffentlicher und ein privater Schlüssel erstellt. Mining stellt das Suchen eines Rechners nach möglichen Algorithmen dar, welche einzigartig, logisch und nutzbar sind. Der Miner stellt hierfür Rechenleistung zur Verfügung. Während der private Schlüssel als Bitcoin in Umlauf ist, so liegt die Blockchain durchgehend beim Miner. Alle zehn Minuten wird die Blockchain hierbei aktualisiert und mit jeder Transaktion wird ein neuer Block an die Kette (Chain) gehängt. Miner, welche ihre Rechenleistung zur Verfügung stellen, erhalten einen bestimmten Betrag des errechneten Betrages als Transaktionsgebühr. Mit der Zeit müssen immer aufwendigere Algorithmen errechnet werden, um weitere Blockchains und Bitcoins zu schöpfen. Dies wurde bewusst entwickelt. Die Entwickler orientierten sich hierbei am Abbau von Gold. Während ein Rohstoff anfangs einfach gefördert werden kann, steigen mit der Zeit der Aufwand und die Kosten der Förderung. Auch dadurch erhält der Rohstoff einen gewissen Wert. Er ist endlich.

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Die Entwickler

In einer Rundmail der „kryptografischen Mailing-Liste“ auf metzdowd.com aus dem Jahr 2008 definierte Satoshi Nakamoto das Anliegen und den Sinn des Bitcoin. Es ist bis heute ungeklärt, ob es sich bei dem Namen um eine Person oder eine Gruppe handelt. Über die Identität ist so gut wie Nichts bekannt.

„Das Kernproblem konventioneller Währungen ist das Ausmaß an Vertrauen, das nötig ist, damit sie funktionieren. Der Zentralbank muss vertraut werden, dass sie die Währung nicht entwertet, doch die Geschichte des Fiatgeldes ist voll von Verrat an diesem Vertrauen. Banken muss vertraut werden, dass sie unser Geld aufbewahren und es elektronisch transferieren, doch sie verleihen es in Wellen von Kreditblasen mit einem kleinen Bruchteil an Deckung. Wir müssen den Banken unsere Privatsphäre anvertrauen, vertrauen, dass sie Identitätsdieben nicht die Möglichkeit geben, unsere Konten leerzuräumen. Ihre massiven Zusatzkosten machen Micropayments unmöglich.“

Eine Generation früher hatten Nutzer von Time-Sharing-Computersystemen ein ähnliches Problem. Vor dem Aufkommen von starker Verschlüsselung mussten die User sich auf Passwortschutz für ihre Daten verlassen und dem Systemadministrator vertrauen, dass dieser ihre Informationen vertraulich hielt. Diese Privatsphäre konnte jederzeit aufgehoben werden, wenn der Administrator zu dem Schluss kam, dass sie weniger wog als andere Belange, oder auf Anweisung seiner Vorgesetzten. Dann aber wurde starke Verschlüsselung für die Masse der Nutzer verfügbar, und Vertrauen war nicht länger nötig. Daten konnten auf eine Weise gesichert werden, die einen Zugriff durch Dritte – egal aus welchem Grund, egal mit wie guten Entschuldigungen, egal was sonst – unmöglich machten. Es ist Zeit, dass wir dasselbe mit Geld machen. Mit einer elektronischen Währung, die auf einem kryptografischen Beweis beruht und kein Vertrauen in Mittelsmänner benötigt, ist Geld sicher und kann mühelos transferiert werden.

– Satoshi Nakamoto

Bis 2009 arbeitete Nakamoto mit anderen Entwicklern im Netzwerk zusammen bis er Mitte 2010 den Netzwerkzugangsschlüssel an Gavon Andresen übergab und sich aus dem Projekt zurückzog und seitdem nicht mehr in Erscheinung trat. Gavin Andresen ist der Chef-Wissenschaftler der Bitcoin Foundation und kann mit dem Schlüssel einige Eingriffe in die Währung unternehmen. 2009 schuf Nakamoto zuvor den ersten Genesis Block und begründete damit den Bitcoin. Ein Genesis Block stellt den ersten Block einer Blockchain dar. Er ist immer gleich, quasi die grundlegende Programmierung und ist das Fundament der Blockchain.

Interessant ist, dass Nakamoto im Genesis Block neben der Programmierung folgenden Text hinterließ: „The Times 03/Jan/2009 Chancellor on brink of second bailout for banks“. Er deutete auf einen Artikel in der Times vom 03. Januar 2009 hin. Dies ist als Botschaft zu verstehen. Wahrscheinlich startete Nakamoto als Reaktion auf die Finanzkrise und diesen Artikel sein Projekt den Bitcoin zu entwickeln. Die Roh-Version des Genesis Blocks sieht wie folgt aus (Auszug):

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Der Artikel der New York Times startet wie folgt:

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Die Geschichte um Satoshi Nakamoto mutet wie eine Heldengeschichte aus einem Hollywood-Film an. Eine geheime Gruppe oder Person, welche kurz über einige Jahre auftaucht, deren/dessen Identität aber niemanden bekannt ist. Mit einer Rundmail, einem revolutionären Algorithmus und einer Botschaft im Genesis Block soll die Welt verbessert bzw. die Macht der Banken gebrochen werden. Hat sich Hollywood schon die Rechte daran gesichert?

 

Potential und Gefahren des Bitcoins

Das Potential des Bitcoins ist umstritten und wird daher auch hitzig diskutiert. Für die einen ist es der Durchbruch im Kampf gegen die unliebsamen aber übermächtigen Banken. Für andere wiederum stellen sich noch zahlreiche Frage inwiefern der Bitcoin eine eigenständige Währung werden könnte.

Sicher ist, dass der Bitcoin als ergänzende Währung durchaus hilfreich ist. Er könnte sich als Arbitragewährung etablieren und die Transaktion von Devisenzahlungen vereinfachen. Anbieter und Nachfrager können hierbei auf Banken als Mittler verzichten. Große Arbitrage-Transaktionen verschlingen meist auch viele Gebühren.

Die Software des Bitcoin lässt sich auch nachträglich verändern, um Fehler zu beheben oder Innovationen einzuführen. Diese Änderung muss jedoch von genügend Nutzern angenommen werden. Was bedeutet genügend? Mehr als 50% der Rechenleistung müssen bei Nutzern liegen, die der Änderung zustimmen. Nun besteht die Gefahr, dass einzelne Akteure selbst mehr als 50% der Rechenleistung auf sich vereinen. Im Juli 2014 überstieg der Mining-Pool GHash beispielsweise kurzzeitig diese Marke. Das Problem besteht darin, dass der Besitzer von mehr als 50% der Rechenleistung bereits bestätigte Blöcke in der Blockchain rückgängig machen kann und durch neue ersetzen kann. Learncyptography.com erklärt, dass eine sogenante 51%-Attack dazu führen kann, dass der Inhaber andere am Übermitteln von Bitcoins oder dem Finden von neuen Blockchains (mining) kurzzeitig hindern kann. Auch könnte er doppelte Transaktionen durchführen. Er kann jedoch keine gefälschten Bitcoins in Umlauf bringen und auch keine Bitcoins von anderen Nutzern klauen. Eine 51% Attack verbraucht jedoch Unmengen Geld, Strom und Rechenleistung.

John Williams, Chef der San Fransico FED, warnte davor, dass die Bitcoin-Technologie aus seiner Sicht Kriminalität und Terrorismus begünstigt. Wenn Zentralbanken, Staaten und Geschäftsbanken keinen Einfluss mehr auf das Vermögen und die Transaktionen haben, so könnten Kriminelle und Terroristen ihre Gelder ungehemmt bewegen und verschieben. Die Finanzierung von Zellen könnte, wie jetzt, nicht mehr behindert werden. 2011 wurden tatsächlich Drogen im Tausch gegen Bitcoins angeboten.

Die Debatte um eine unabhängige Währung wurde Mitte 2010 befeuert als Visa, Mastercard und vor allem PayPal Konten von WikiLeaks sperrten und Transaktionen verhinderten, um die Finanzierung von WikiLeaks trocken zu legen.

Der Journalist Timothy B. Lee warnt vor den Risiken, dass Malware, Datenverlust oder der Einbruch von Online Börsen zum Verlust des Vermögens führen könnten. Nutzer speichern ihr Vermögen online, welches natürlich auch durch Gefahren dessen bedroht ist. „Nur Bares ist Wahres“. Wird das Vermögen nur noch elektronisch verschoben so kann dies, wie eben beschrieben, gehindert oder verhindert werden. Auch Staaten könnten versuchen regulierend einzugreifen. Der Wert des Bitcoins ist fraglich. Dieser entsteht durch Angebot und Nachfrager. Wer heute einen Bitcoin im Wert von 100$ erhält, könnte morgen bereits nur noch 50$ besitzen.

Die Geldschöpfung stellt traditionell und auch gesetzlich ein Monopol der Notenbank dar. Eine neue Währung einzuführen ist jedoch nicht illegal. Wo Zentralbanken und Staaten die bestehenden Währungen stützen, ist die Schaffung einer neuen Währung jedoch schwierig.

Deflationäre aber auch inflationäre Risiken werden von Ökonomen nicht erkannt. Eric Posner beschrieb in seinem Artikel „Fool’s Good“, dass dem Bitcoin sowieso das Ende droht. Er geht zwar darauf ein, dass der Bitcoin ein Ponzischema (Schneeballsystem) ist, was Experten bereits ablehnen, erklärt jedoch, dass es jederzeit möglich ist weitere kryptografische Währungen zu programmieren. Auch solche, welche mehr als 21 Millionen Bitcoins generieren können. Schnell würde die ganze Welt Bitcoins schürfen, da jeder reich werden möchte, wenn Bitcoins offiziell anerkannt sind. Die Menge an Bitcoins würde explodieren. Es würde zu einer Inflation kommen, die Bitcoins würden ihren Wert verlieren und das System Bitcoin wäre wieder am Null-Punkt.

Es gibt derzeit noch viele offene rechtliche Fragen. Beispielsweise erklärte die US-Finanzaufsicht FinCEN 2013, dass Personen, welche Bitcoins schürfen und diese gegen Entgeld an andere Personen verkaufen als Zahlungsdienstleister einzuordnen seien und deswegen der Aufsicht und den Regulierungen, vor allem der Melde- und Buchführungs-Pflicht, unterliegen.

Bezüglich Bitcoins findet man zahlreiche Vor- aber auch Nachteile. Es ist eine revolutionäre Technologie mit vielen guten Ansätzen. Doch wie bei jeder Innovation stellen sich zahlreiche, hauptsächlich rechtliche, Fragen, welche erst im praktischen Gebrauch erkannt und gelöst werden müssen. Kryptografische Währung sind noch in den Anfängen ihres Gebrauchs. Die Nutzung dessen könnte in einer immer schnelleren und technologisierteren Welt weiter zunehmen.

 

Ereignisse

Am 13. Juni 2011 erbeutete ein Dieb 25.000 BTC im Wert von damals 502.750 US-Dollar vom Computer des Nutzers Allinvain und konnte diese ungemerkt wieder in Umlauf bringen.

Angreifer konnten sich am 19. Juni 2011 Zugang zur größten Online-Börse Mt.Gox verschaffen und eine Verkaufsorder von 100.000 BTC zum Preis von 1 Cent bei einem gegenwärtigen Marktpreis von $17 je BTC mit gestohlenen BTCs erwirken. Mehrere Börsen brachen auf Grund des Preis-Schocks zusammen. Die Preise konnten sich jedoch schnell wieder erholen.

Am 26. Juli 2011 musste der Betreiber einer Tauschbörse Bitomat.pl eingestehen, dass auf Grund von Datenverlust Bitcoin-Einlagen von Kunden in Höhe von 17.000 BTC (ca. 170.000€) verloren gegangen seien.

Im August 2011 stellte der E-Wallet-Betreiber MyBitcoin.com seinen Betrieb ein, nachdem er gehackt worden war. Die Kunden erhielten etwa die Hälfte ihrer Einlagen zurück.

Anfang 2014 mussten zahlreiche Börsen kurzzeitig den Betrieb einstellen nachdem es zu massiven Attacken von Botnetzen kam.

Ebenfalls Anfang 2014 musste die Bitcoin-Börse Mt.Gox nach jahrelangen fragwürdigen Vorgängen die Insolvenz in Japan und den USA anmelden. 850.000 Bitcoins waren verloren gegangen. Rund 750.000 von Kunden.

Am 15. August 2015 musste ein schwerer Software-Fehler im Bitcoin-System behoben werden. Hierbei konnte eine präparierte Transaktion auf Grund eines fehlerhaften Ganzzahlüberlaufs als gültig akzeptiert werden und führte zu einer Gutschrift von 184 Milliarden Bitcoins. Das Netzwerk wurde vom Betreiber umgehend gestoppt, Updates wurden verteilt und der fehlerhafte Block aus der Blockchain entfernt.

Grennpeace, Wikipedia, Dell, WordPress, PayPal. Die Anzahl namenhafter Unternehmen, welche die Bezahlung und Spend emit Bitcoins akzeptieren, steigt.

Praktikum bei Goldman – das muss man wissen!

Jobinterview im Finanzbereich – So rockt ihr es!

Hey Insider,
so klappt es mit dem Praktikum in der Bank! Nachdem viel in unserem Wissensbereich erschienen ist, möchte ich heute einmal wieder etwas schreiben, das euch in eurem Alltag unterstützen soll. Ein riesen Problem ist es oftmals, alle für Vorstellungsgespräche relevanten Informationen auf einer Seite zu finden. Wir haben uns diesem Problem angenommen und stellen euch hier unsere Lösung:

Seid ihr selbst:
Die zunächst wichtigste Erkenntnis, die man gewinnen sollte ist, dass gerade in arbeitsintensiven Berufen neben den technischen Aspekten auch eure Person wichtig ist. Denn ihr werdet einen Großteil eures Alltages mit eben den Leuten verbringen, mit denen ihr am Desk sitzt und eure Leistungen erbringt. Früher oder später werdet ihr also ihr selbst sein müssen und da ist es besser man weiß von vornherein woran man ist und spielt mit offenen Karten. Egal wie introvertiert oder extrovertiert ihr seid, jede Charaktereigenschaft hat ihre Vorteile, die in einem Team gebraucht werden und die ihr ausspielen könnt. Sicherlich habt ihr den Artikel nicht wegen dieses Tipps aufgeschlagen – aber es macht Sinn sich darüber kurz Gedanken zu machen.

The Hard Facts:
Was wird aber nun tatsächlich verlangt und worauf solltet ihr gefasst sein?

Know your business!
Was sind aktuelle News, die den Markt bewegen? Ganz egal ob Mergers and Aquisitions (M&A) oder Markets, immer werden aktuelle Situationen thematisiert werden, auf die ihr zumindest eine halbwegs passende Antwort parat haben solltet. Es geht dabei nicht um die absolut richtige Einordnung des Ereignisses aus interner Sicht des Unternehmens. Vielmehr wird abgetastet, ob ihr euch mit den Rahmenbedingungen auseinandersetzt und wirklich Interesse an der Materie habt.

Neben diesen Good To Knows gibt es noch die unumgänglichen Wissensfragen, die möglichst problemlos und auch im Transfer sitzen sollten.
Je nach Bereich werden hier bestimmte Begriffe sowohl von theoretischer Seite als auch anhand von praktischen Beispielen in den Raum geworfen, mit denen ihr umzugehen wissen müsst. Auch hier gilt: solltet ihr etwas nicht wisst, so sagt dies ruhig! Traut euch aber zunächst ruhig an die Aufgabe heran, denkt laut und versucht einen Lösungsansatz zu finden, stellt Rückfragen wenn nötig und geht professionell mit der Situation um!

Für die wichtigsten Fragen zu technischen Fragen die einen erwarten können findet ihr hier einige Antworten. Wenn wir einige nicht genannt haben, so schickt uns diese und wir pflegen sie gerne ein, sodass die Übersicht möglichst allumfassend wird und auch anderen einen Mehrwert bietet.

Für Die Antworten einfach auf die Frage Klicken.

Wie wird der Preis eines Forwards bestimmt und wie lässt sich der Forward-Preis erklären?
Der Preis eines Forwards entsteht durch die Idee, dass durch das Halten einer Position Kosten und gewisse Vorteile entstehen, für die der Inhaber des Underlyings kompensiert werden muss. Diese Kompensation kann als Lagerhaltungskosten gesehen werden. Wichtig dabei ist, dass die durch das Halten des Basiswertes (Underlying) verursachten Kosten, ausgeglichen werden. Diese Kosten werden auch als Opportunitätskosten bezeichnet, diese Kosten bestehen zum Beispiel aus dem Risikolosen Zinssatz welcher oftmals mit dem Euribor angesetzt wird. Den dafür notwendigen Prozess nennt man Diskontierung oder auch Barwertbestimmung. Dabei werden zukünftige Cash Flows abgezinst und der Gegenwartswert bestimmt, welcher die Opportunitätskosten mit berücksichtigt.

Dem Inhaber können jedoch auch Vorteile wie Dividendenzahlungen entstehen. Auch diese müssen entsprechend beachtet werden. Das Ganze lässt sich dann formal zusammenfassen als:

Formel Forward

Was ist der Unterschied zwischen einem Forward und einem Future?
Ein Forward ist ein OTC gehandelter Vertrag, welcher nicht an der Börse verfügbar ist. Die Preisung ist entsprechend individueller. Ein Future zeichnet sich vor allem durch die standardisierte Form aus, er hat gewisse Laufzeiten und wird zu diesen an der Börse gehandelt. Die Umschlagplätze hierfür sind eigens für solche Geschäfte eingerichtete Terminbörsen wie:

Terminbörse

Handelsvolumen

1.   CME Gruppe 

3,28 Mrd.

2.   Eurex (inkl. ISE) 

3,17 Mrd.

3.   Korea Exchange 

2,87 Mrd.

4.   NYSE Euronext 

1,68 Mrd.

5.   CBOE (inkl. CFE) 

1,19 Mrd.

Die Börsen sind nach Handelsvolumen geordnet­­1.

Was ist die Cheapest to Delivery Bond?
Die CTD Bond ist die Anleihe, welche beim Verfall eines Futures oder einer Option auf ein Rates Underlying, also einer Anleihe, fällig wird. Der Verkäufer hat ein Interesse daran, dem Käufer die billigst mögliche Anleihe zu liefern, die anhand der Definition des Futures zulässig ist. Dafür ist ein Konvertierungsfaktor notwendig. Diesen zu berechnen ist ein Recht aufwändiges Unterfangen. Glücklicherweise werden sie auch von den Börsen bereitgestellt und können direkt mit den jeweiligen Optionen verrechnet werden, um die günstigste auszuwählen.

Der Konvertierungsfaktor sowie die Berechnungsformeln, welche an der EUREX Verwendung finden, lassen sich hier nachschauen.
Hier noch die Formel laut EUREX

Was ist die Idee hinter Black Scholes?
Hinter Black Scholes steckt die Idee, ein Portfolio mit Nullgewinn abzusichern, sprich eine faire Versicherung zu schaffen. Dafür sind einige Annahmen notwendig, welche nicht zwangsläufig realitätsgetreu sind. Black Scholes ist jedoch sehr einfach anwendbar aber dennoch liefert es sehr akkurate Preise, was diese kleinen Patzer durchaus tolerierbar werden lässt.

Dabei wird in Abhängigkeit der erwarteten Schwankungsbreite (implizite Volatilität) eine gedachte Normalverteilung über die Preise des Basiswertes gespannt. Die Dichte bis zu einem gewissen Preis gibt die Wahrscheinlichkeit an, dass das Underlying bis zur Fälligkeit einen gewissen Preis erreicht. Dies ist nur approximativ korrekt! Aufgrund dieses Umstandes spricht man beim Delta auch oft von der Wahrscheinlichkeit, dass die Option bis Ende der Laufzeit ins Geld läuft und eben dort verfällt.
Wie angesprochen, nimmt Black Scholes dabei eine Normal- bzw. Lognormalverteilung an. Bei dieser sind die Enden auf Grund der Pfadabhängigkeit von Renditen transformiert.

Nennen Sie die Griechen und deren Auswirkungen auf den Optionspreis.
Delta ->Formal:  Delta FormelIst die Sensitivität des Optionspreises zum Underlying. Dabei steigt der Preis der Option pro Punkt des Underlyings um das Delta an.

Bei einer Option, welche am Geld liegt und somit ein Delta von 0.5 hat (dies gilt im Übrigen immer), würde der Wert der Option bei einer 1€ Bewegung um 0.50€ steigen.
Delta ist also die erste Ableitung des Optionspreises nach dem Preis des Underlyings.

Gamma -> Gamma FormelIst die Sensitivität des Deltas zum Preis des Underlyings. Das Delta steigt also entsprechend um den Wert des Gammas bei einer Ein-Punkt Bewegung im Underlying.
Das Gamma ist daher die zweite Ableitung des Optionspreises nach dem Preis des Underlyings, beziehungsweise die erste Ableitung des Deltas nach dem Underlying Preis.

Vega ->  Vega Definition Ist die Reagibilität des Optionspreises auf die Veränderung der impliziten Volatilität. Dabei ist das Vega immer at the Money (ATM), also am Geld, am größten. Steigt die implizite Volatilität um einen Punkt, so steigt der Preis der Option entsprechend um diesen einen Punkt multipliziert mit Vega.

Theta  ->  Theta DefinitionTheta gibt an, wie sich der Preis der Option bei schwindender Laufzeit verhält. Theta wird vom Käufer der Option bezahlt und vom Schreiber der Option gewonnen. Es lässt sich als Prämie betrachten, welche für die Gewinnmöglichkeiten aus einem Gamma-Hedge zu bezahlen ist.

Rho ->   Rho Definitionstellt dar, wie sich der Preis der Option bei einer Veränderung des Zinssatzes verhält. Beim aktuellen Leitzins von 0% ist Rho derzeit kein hoch relevanter Faktor, trotzdem handlet es sich um einen nicht zu verachtenden Einflussfaktor.

Eine sehr gute Darstellung der Griechen findet man hier: Goethe Uni Frankfurt (PDF).

Nennen Sie 2 Annahmen, die in Black Scholes unrealistisch erscheinen und begründen Sie.
Normalverteilung der Renditen und kontinuierliche Hedging-Möglichkeit.

Ersteres ist historisch widerlegt, da extreme Kursbewegungen weitaus häufiger vorkommen, als von der Normalverteilung erwartbar wäre.
Kontinuierliches Hedging ist aufgrund von Transaktionskosten sowie Handelszeitbeschränkungen eine nicht haltbare Annahme. Durch den Ausschluss eines kontinuierlichen Handels entstehen Risiken wie Gap-Risiken, welche im Modell nicht korrekt abgebildet werden.

Welche Formen von Volatilität kennen Sie?
Historische-/ Realisierte Volatilität. Ist die Volatilität wie sie im Markt beobachtbar ist, also die Standardabweichung der Renditen.

Historische Volatilität
Implizite Volatilität ist die Volatilität, welche am Optionsmarkt eingepreist wird. Die Volatilität ist die einzige Unbekannte im Modell. Die aktuelle Volatilität wird entsprechend über Angebot und Nachfrage am Terminmarkt bestimmt.

Sie verfügen über 100.000€. Wie würden Sie diese aktuell investieren und ggf. absichern?
Hier gibt es keine Musterlösung. Wichtig ist es laut zu denken, Vor- und Nachteile von Investments in verschiedenen Assetklassen anhand des aktuellen Marktumfeldes zu bewerten, Risiken abzuwägen und Themen wie Diversifikation zu beachten. Am Ende sollte ein Ansatz angeboten werden, der anhand der vorherigen Ausführungen sinnhaft erscheint. Alternative Ideen und spezifisches Wissen sind gerne gesehen.
Wenn Sie mit einer Gewissheit von 100% wüssten, dass nach einem starken Preisverfall das Underlying wieder steigt, warum würden Sie im Zweifelsfall keine Call Option kaufen?
In fallenden Märkten steigt tendenziell die am Markt gepreiste Volatilität. In steigenden Märkten sinkt diese historisch gesehen tendenziell. Entsprechend würde der Investor Verluste im Vega der Option einfahren, die im schlimmsten Fall die Gewinne aus der Kursbewegung überschreiten und ein solches Investment trotz korrekter Markteinschätzung unprofitabel machen.
Was versteht man unter Risk of Assignment?
Das Risk of Assignment, ist das Risiko beim Kauf einer Option am Terminmarkt zugeteilt zu werden und das Underlying entsprechend des gehandelten Kontraktes liefern zu müssen. Zum Zeitpunkts der Zuteilung kann der Investor unerwartete Verluste realisieren müssen, was bei schlechtem Money Management vor allem bei Naked Options Positionen zu einem Margin Call führen kann, wenn nicht genug Geld frei ist, um den Basiswert zu liefern.
Was ist die Aufgabe des Treasury?
Treasury ist für die Steuerung und Allokation des Vermögens der Bank zuständig. Hier werden Richtlinien für die einzelnen Abteilungen einer Bank festgelegt. Diese Prozesse werden von den höchsten Instanzen mit beobachtet und instruiert.

Dabei sind die Kernelemente die kurz- und mittelfristige Planung von Liquidität, das Abschätzen und Bestimmen von Zins- und Währungsrisiken der Positionen des Geldhauses, das Vermeiden und Erkennen von gravierenden Kreditrisiken und gegebenenfalls nötiges Eingreifen, um Situationen mit erhöhtem Risiko zu vermeiden oder zu entschärfen, sowie eine Optimierung der Positionierung des Institutes hinsichtlich bilanzieller Vorgänge.

Durch die hier erfolgenden Tätigkeiten lassen sich Geldströme optimiert nutzen und somit Vorteile generieren beziehungsweise finanzielle Nachteile vermeiden.

Zeichnen Sie den Payoff einer Call- und einer Put Option.
Call Option

Long Call Option

Long Put Option

Long Put Option

Stripping verschiedener strukturierter Produkte. Erklären Sie die Zusammensetzung.
Am besten schaut man sich hier an, wie einzelne Derivate strukturiert werden. Zumeist sind es Spreads und/oder Kombinationen aus Underlying und Optionen, die bestimmte Auszahlungsmuster zulassen. Im Folgenden finden sich das Auszahlungsprofil und der Hedge von Discountern, Bonuszertifikaten, CFDs, Expresszertifikaten, Knock-Out Zertifikaten und Reverse-Convertibles (Aktienanleihen).

Discount-Zertifikat:

Ein Discount-Zertifikat liefert das Auszahlungsprofil eines Covered-Calls. Um dieses zu hedgen, benötigt man zwei Komponenten. Eine Komponente ist der Kauf des Basiswertes, die zweite Komponente ist eine Prämienkomponente, die den Abschlag auf den Aktienpreis ermöglicht. Dieser Abschlag wird durch den Verkauf einer Call-Option möglich. Beim Verkauf einer Call Option erhält der Schreiber eine Prämie, ähnlich derer einer Versicherung. Dafür gewährt er dem Käufer der Option das Recht, die Aktie zu einem bestimmten Preis vom Schreiber zu beziehen. Liegt der Schlusskurs der Aktie am Bewertungstag oberhalb dieses Preises, so muss der Schreiber die Aktie zum abgemachten Preis (unterhalb des aktuellen Marktpreises verkaufen) und kann somit nur bis zum abgemachten Preis (Strike der Option) an der Entwicklung des Basiswertes gewinnen. Liegt der Preis jedoch unterhalb des Strikes, so hat der Käufer des Covered Calls eine höhere Rendite erzielt, als der Investor, welcher die Aktie direkt gekauft hatte. Discount Optionsscheine sind besonders in Phasen hoher Volatilität interessant, da zu diesen Zeiten die Optionsprämien höher sind und somit der Discount größer ausfällt. In der Theorie kann die Position im Basiswert auch durch einen Zero-Strike Call dargestellt werden.

Discount Zertifikat

Bonuszertifikat:

Ein Bonuszertifikat gewährt dem Investor einen Mindestauszahlungsbetrag, solange der Preis des Basiswertes ein gewisses Niveau nicht durchbrochen hat (Barriere). Sollte dies der Fall sein, so nimmt der Investor 1 zu 1 an der Entwicklung des Basiswertes teil.

Diese Struktur ist durch eine Kapitalschutzkomponente (Long Down and Out Put) möglich. Ein Down and Out Put ist eine Option, die den Verkauf des Basiswertes zu einem bestimmten Preis (Strike) ermöglicht, solange ein gewisses Preisniveau nicht erreicht wird. Sobald dieses erreicht wird, verfällt das Recht und der Kapitalschutz verfällt somit.
Der Kapitalschutz ist deswegen möglich, da der Gewinn, welcher durch den Put erwirtschaftet wird, die Verluste im Basiswert ausgleicht.

Bonus Zertifikat

CFDs:

Ein CFD ist ein Delta1Produkt. Der einzige Impakt auf den Preis des Produktes ist die Preisentwicklung des Basiswertes. Daher lässt sich ein CFD von Seite des Market Makers einfach durch den Kauf des Basiswertes absichern.

CFD

Expresszertifikate:

Expresszertifikate werden als exotische Produkte bezeichnet. Ihr Auszahlungsprofil ist durch die Nutzung von digitalen Optionen strukturiert. Genau werden diese Optionen als Digitale-Multi Barrier Optionen bezeichnet. Diese sind je nach Ausrichtung des Expresszertifikates call- oder putseitig gewählt. Der klassische Fall ist jedoch die Call-Seite. Dabei funktioniert eine digitale Option streng nach dem Sinne „all or nothing“ -also entweder oder. Daher stammt auch der Begriff „digital“, denn die Option kennt nur 1 oder 0  – gewinnen oder verlieren. Für den Fall, das ein Gewinn eintritt, wird dem Produkt gutgeschrieben eine Rendite. In Folge läuft es entweder weiter oder aber es wird ausgezahlt. Sehr gut wird dieser Zusammenhang in diesem Video erklärt, welches bitte nicht als Werbung für das Produkt zu verstehen ist.
Express Zertifikat


Knock-Out-Zertifikate:

Ein Knock-Out ist wie ein CFD ein Delta1Produkt, es stellt also die Bewegung des Basiswertes 1 zu 1 dar. Im Gegensatz zu einem CFD hat ein Knock-Out Produkt jedoch eine eingebaute Barriere, welche beim Erreichen zur Wertlosigkeit des Produktes führt. Dies stellt den Hedge vor ein gewisses Problem, denn das Auflösen einer Position im Basiswert (zum Beispiel durch einen Stopp) garantiert den Preis, zu dem der Hedge aufgelöst wird, nicht, da es gegebenenfalls zu slippage kommen kann, was Verluste bedeuten würde. Dieses Risiko wird auch als Gap-Risiko bezeichnet.

Knock Out

Reverse-Convertible (Aktienanleihe):

Eine Aktienanleihe setzt sich aus einem Zero-Bond sowie einer Short-Put Option zusammen.
Beides sind Prämienkomponenten. Der Zero-Bond gewährt eine Basisverzinsung, welche durch die Prämie aus dem Short-Put noch erhöht wird.
Liegt der Preis des Basiswertes am Ende der Laufzeit unterhalb des Strikes der Put Option, so erhält der Anleger Aktien, da die Put Option vom Käufer ausgeübt werden wird und somit ein Aktienankauf stattfindet.

Aktienanleihe _ Reverse Convertible

 

Was ist ein Leveraged Buy Out (LBO)?
Ein Leveraged Buy Out ist eine mit hohem Fremdkapital finanzierte Unternehmensübernahme. Bei dieser Übernahmeform geht die kapitalgebende Bank ein besonders hohes Kreditrisiko ein. Wichtig dabei ist, dass das Unternehmen, welches gekauft wird, aus seinem Cashflow die Kosten für Zinsen sowie unternehmerische Tätigkeit stemmen kannn.

Normalerweise nimmt die kreditgebende Partei trotz allem einen gewissen Eigenkapitalblock in Anspruch, um das aus der Transaktion resultierende Risiko zu reduzieren. Relevant ist in diesem Zusammenhang der Begriff der Kreditdienstfähigkeit, der für LBOs interessante Unternehmen beschreibt.

Erklären Sie die Discount Cash Flow Methode.
Die Discount Cash Flow Methode oder kurz DCF analysiert den zukünftigen freien Cash Flow eines Unternehmens, um damit die Attraktivität eines Investments zu bewerten. Diese Bewertung erfolgt anhand der Diskontierung – also der Abzinsung – des Cashflows der einzelnen Perioden. Wenn die Höhe des zukünftigen Cash Flows höher ist als der jetzige Preis des Investments, kann dieses Investment ein lohnendes sein. Den DCF berechnet man wie folgt:

DCF

Dabei ist CF der Cashflow der jeweiligen Periode, r der Zinssatz und t die letzte betrachtete Periode.

Erklären Sie eine CDO.
CDOs sind sogenannte besicherte Finanzprodukte. Sie gehören zu den sogenannten Asset Backed Securitires (dt. mit kollateral hinterlegte Schuldverschreibungen).

CDOs sind ein Basket, also ein Bündel aus verzinsten Wertpaieren, welche in unterschiedliche Stufen eingeteilt werden. Diese Stufen werden in der Fachterminologie oftmals als Tranches bezeichnet. Dabei unterscheiden sich die einzelnen Tranches in Verzinsung und in Stellung in der Bedienung der Zinszahlungen. Die klassische Abstufung ist:  Senior, Mezzanine und Equity, wobei Equity die riskanteste Tranche ist.
In der Finanzkrise 2008 haben sich diese Strukturen besondere Kritik eingefangen, da es durch diese möglich ist, hochriskante Kredite durch Diversifikation und intelligentes Verpacken vermeintlich sicher wirken zu lassen, jedoch bleiben in solchen Situationen die einzelnen Ausfallrisiken gleich und entsprechend hoch.
Die Konstruktion ist dabei vermeintlich einfach. Es bedarf lediglich einer juristischen Rahmenstruktur, die die jeweiligen Kredite und andere Schuldverschreibungen in sich aufnimmt und dann entsprechend, verbrieft als Anleihen unterschiedlicher Klassifikation, ausgibt. Die gegebenenfalls entstehenden Verluste werden entsprechend der Klassifikationen der ausgegebenen Anleihen verteilt.
CDOs können auch synthetisch mithilfe von Credit Default Swaps gestaltet werden.

Nennen Sie verschiedene Bewertungskennzahlen für Unternehmen und Aktien.
KGV = Kurs-Gewinn-Verhältnis oder auch Price Earnings (P/E). Auch Varianten mit EBIT, EBITDA etc.

KBV = Kurs-Buchwert-Verhältnis oder auch Price Book Ratio (P/B).

DivYield = Dividenden-Rendite

EPS = Earnings per Share = Gewinn Pro Aktie

KCV = Kurs-Cashflow-Verhältnis = P/C

Eigenkapitalrendite = Rentability

Umsatzwachtum = Revenue Growth

Ordereingang = Newly Ordered Goods / Services

Mitarbeiterzahlen = Employment Numbers

Steuerquote = Tax-Rate

Erklären Sie einen SWAP.
Ein SWAP ist ein Tauschgeschäft. Sie sind in allerlei Varianten und auf alle möglichen Underlyings erhältlich. Es wird ein klassischer Interest Rate Swap, also ein Zins Swap als Beispiel dienen:

Bei einem Zins Swap bezieht eine Partei einen festen Zinssatz, der zu Beginn der Laufzeit des Swaps festgelegt wird. Dieser Zinssatz kann zum Beispiel der aktuelle Euribor sein. Der Vorteil, der der Partei daraus erwächst, ist die Sicherheit mit diesem Zinssatz kalkulieren zu können. Die Partei, welche den festen Zinssatz erhält, bezahlt dafür der Counter Party den aktuellen Zinssatz plus eine Prämie, welche das Risiko, das die floating-Seite auf sich nimmt, kompensiert.
Entsprechend sieht der Payoff des Swaps wie folgt aus:

SWAP Struktur

In der Regel werden dabei nur die Differenzbeträge gezahlt und nicht der volle Betrag.

Falls Ihr euch mit Optionen noch nicht so sicher fühlt, können wir euch dieses Buch empfehlen: Optionsstrategien für die Praxis: So sichern Sie sich an der Börse ein regelmäßiges Einkommen.

Dies ist nur ein Ausschnitt von dem was möglich ist, um vorhandenes Wissen zu prüfen und oder Wissen zu generieren. Wenn ihr weitere Beispiele kennt und oder Fragen habt, die ihr beantwortet sehen wollt, schreibt uns. Wir freuen uns immer über Anregungen und Feedback.

Beste Grüße und viel erfolg im Praktikum,
InsideTrading

 

Stand1: 10. Juli 2009 Quelle: Financial Times Deutschland (Seite 21)

MetaTrader Secrets – das Standard Template verändern

Standard Template verändern: Der MetaTrader (MT) gehört mittlerweile zu den beliebtesten Handelsplattformen im Forex- und CFD-Trading. Die von MetaQuotes entwickelte Tradingsoftware ist so konzipiert, dass Beginner sofort und ohne jedes Vorwissen mit dem Handeln starten können und auch Fortgeschrittene auf ihre Kosten kommen.

In unsere Serie „MetaTrader Secrets“ schauen wir uns nützliche Einstellungen an, die nicht jedem bekannt sind, aber für alle von großem Vorteil sein könnten. Heute:

Das Standard Template anpassen:

So funktioniert es:

  1. Richten Sie sich den Chart nach Belieben ein, verändern Sie die Farben und fügen Sie Indikatoren ein
  2. Klicken Sie mit der rechten Maustaste irgendwo in das Chartfenster und wählen Sie -> Vorlagen -> Vorlagen speichern
  3. Speichern Sie das eben erstellte Template als unter „default.tpl“
  4. Jeder neu geöffnete Chart aus der Marktübersicht wird jetzt in Ihren voreingestellten Einstellungen erstrahlen

 

MetaTrader Template speichern MetaTrader default.tpl Template

 

 

 

Wichtig:

Offline- und Backtest-Charts werden,dennoch in dem „hässlichen“ Grün-Schwarzen-Gitter-Standard-Chart angezeigt, aber Sie können die erstellte Vorlage im Nachhinein einfach anwenden. (Rechtsklick auf den Chart -> Vorlagen -> Default)

 

Sollten Sie noch weitere Ideen für Videos oder Fragen zum MetaTrader haben, kontaktieren Sie uns gerne per E-Mail oder hinterlassen Sie einen Kommentar.

 

 

Bargeld-Abschaffung – Vorteile, Nachteile, Welche Aktien werden interessant?

Bargeld-Abschaffung – Kaum ein Thema wird in letzter Zeit mehr diskutiert und irgendwie wie gibt es bei Vielen (auch bei mir) noch immer die Hoffnung, dass das nur eine Phase ist und dann wieder in Vergessenheit gerät. Aber wenn wir nur ein paar Kilometer in den Norden schauen, dann sehen wir in Schweden ein Land, das auf diesem Gebiet schon ganz weit vorne liegt. Damit ist es kein Einzelfall, denn auch die dänische Zentralbank hat angekündigt, aufgrund von mangelnder Nachfrage, keine Banknoten mehr zu drucken. Welche Vor- und Nachteile hat die Bargeldabschaffung?

Vorteile der Bargeld-Abschaffung:

  • In Schweden gab es signifikant weniger Überfälle auf Banken, kleinere Geschäfte, Busse und Privatpersonen nachdem es viel weniger Bargeld im Umlauf gab. Das heißt, weniger Bargeld führt zu einem sicheren Umfeld, da sich Raub nicht mehr lohnt.
  • Bargeld ist unsichtbar und lässt eine ganze Menge krimineller Handlungen zu, denn man kann eine ganze Menge davon besitzen ohne, dass es jemand weiß.
  • Schwarzarbeit würde extrem erschwert werden, was zu viel mehr Steuereinnahmen führt und eventuell sogar zu einem faireren Steuersystem (wahrscheinlich Wunschdenken, sorry dafür).
  • Der Kauf und Verkauf von Drogen und Waffen würde extrem erschwert werden, da die Zahlungen digital auftauchen würden.
  • Die EZB und die Zentralbanken könnten uns durch negative Zinsen dazu zwingen unser Geld auszugeben, um die Wirtschaft anzukurbeln. Dann müsste die EZB nicht mehr mit Geld um sich schmeißen, sondern nur noch an der Zinsschraube drehen. (persönlich sehe ich das nicht unbedingt als Vorteil, aber viele wären da anderer Meinung und deswegen erwähne ich es sowohl bei den Nachteilen, als auch bei den Vorteilen)
  • Die Verwaltung von Bargeld ist unglaublich teuer (Druck, Transport, Aufbewahrung, Austausch, Kontrolle)
  • Geldfälscher würden arbeitslos werden.
  • Experten behaupten, dass die Schattenwirtschaft um mindestens ein Drittel gesenkt werden kann.

Nachteile der Bargeld-Abschaffung:

  • Für viele ältere Leute wäre es eventuell sehr umständlich und eine große Umstellung über Smartphones zu zahlen und ihre Geschäfte online abzuwickeln.
  • Die EZB und die Zentralbanken könnten uns durch negative Zinsen dazu zwingen unser Geld auszugeben, um die Wirtschaft anzukurbeln (Strafzins für Sparer).
  • Der Kontrollstaat würde Wirklichkeit werden und wir würden noch gläsener werden. Betreiber wissen, was ich wann kaufe und es ist leichter uns zu manipulieren.
  • Cybercrime würde weiter zunehmen und wir als Endverbrauch könnten im Zweifel nur zuschauen.
  • Wenn wir alle nur noch digital (mit Karten oder über das Handy) zahlen, ist es ein Leichtes dafür Gebühren zu verlangen, da es keine Alternative mehr gibt.
  • In Deutschland gilt nur das Bargeld als offizielles Zahlungsmittel, dass heißt wir würden in Wirklichkeit kein Geld mehr besitzen, da das Geld auf unserem Girokonto im Zweifel der Bank gehört und nicht uns. Wenn die Bank pleite geht, dann fließt das Geld in die Insolvenzmasse ein und wir können nur hoffen, dass die Einlagensicherung vom Staat greift. Sollte es keine neuen Gesetze geben, nimmt man uns also das Recht Geld zu besitzen.

Neue digitale Zahlungsmittel, sogenannte Kryptowährungen, würden mit Sicherheit entstehen. Aber auch diese Zahlungsmittel MÜSSEN von staatlicher Seite akzeptiert werden, da es ansonsten nicht möglich wäre, „Geld“ in diese neue Digitalwährung umzuwandeln. Es gibt schon heute Länder, in denen Zahlungsmittel wie Bitcoins verboten sind, um zu große Schwankungen, Volatilität und Geldwäsche an den Finanzmärkten zu verhindern. Alles zum Bitcoin erfahrt ihr auf dem Finanzblog von Jonas, „Beben am Kapitalmarkt – Währungs-Revolution, Bitcoin“.

Die oben genannten Argumente sind nur eine Auflistung der Vor- und Nachteile. Ich möchte mit diesem Artikel weder die eine noch die andere Position einnehmen und nur die Vor- und Nachteile auflisten, auf die ich bei der Recherche gestoßen bin.

Jetzt aber zur eigentlichen Frage: Welche Aktien und Unternehmen sollten wir im Zuge einer schleichenden Bargeldabschaffung im Auge behalten?

Bevor wir uns Einzelwerte anschauen, sollten wir erst einmal verstehen, wie die Leute dann zahlen. Es wird mit Sicherheit einiges über das Handy abgewickelt, vieles mit der Kredit- bzw. Girokarte und zusätzlich sollte auch die Digitalwährung Bitcoins nicht aus den Augen gelassen werden.

Um die Kreativität unserer aufmerksamen Leser nicht zu beeinflussen, möchte ich hier keine Einzelaktien nennen und würde mich über eine interessante Diskussion sehr freuen.

Welche Aktien besitzt ihr? Wer kommt in frage? Wann wäre eurer Meinung nach der richtige Zeitpunkt zum Investieren?

Brokerwahl – am Anfang steht die Kostenseite

Die wichtigste Aufgabe für einen angehenden Trader ist die Auswahl eines guten Brokers. Glücklicherweise gibt es in Deutschland mittlerweile viele professionelle Anbieter, welches den Vergleich von Brokern aber nicht unbedingt einfacher gestaltet. Trotzdem sind die meisten Anbieter sehr hilfreich ­– auch der Testsieger 2016, der detailliert aufgeführt ist.

Doch was macht einen guten Broker aus und welcher Broker passt am besten auf die jeweiligen Bedürfnisse? Wer einen für sich persönlich geeigneten Broker finden möchte, muss bei der Brokerwahl daher in erster Linie seinen eigenen Trading-Stil und seine Bedürfnisse kennen. Den einen besten Broker gibt es in dem Sinne nicht. Verschiedene Trading-Stile und Trading-Bedürfnisse harmonisieren mit verschiedenen Brokern am besten. Am Anfang spielt der Kostenfaktor sicherlich eine der größten Rollen, daher sollte man sich vor der Auswahl eines Brokers zunächst auch über die Kostenseite informieren.

Gebühren und Konditionen

Zunächst sollte man sich die Frage stellen, welche Kosten überhaupt anfallen können. In erster Linie sind das die Ordergebühren für Kauf und Verkauf. Auch die Kursstellung und der damit zusammenhängende Spread, also die Kursspanne zwischen Kauf- und Verkaufskurs, sollten nicht außer Acht gelassen werden. Dieser ist letztendlich für Kosten bei jedem Trade verantwortlich. Des Weiteren sollten beim Handel mit kreditfinanzierten Hebeln (Margin-Trading) die Finanzierungskosten berücksichtigt werden. Diese fallen in Form eines Zinses bei Trades an, die über Nacht gehalten werden. Zusätzlich ist es wichtig zu prüfen, ob es weitere Kosten in Form von Inaktivitätsgebühren, Plattformkosten oder Ähnlichem gibt. Je nach Art des Tradingstils gibt es manche Gebühren, die wichtig sind und andere wiederum, die vernachlässigt werden können. Das wichtigste Kriterium ist hierbei die Handelsfrequenz des Setups.

Als Daytrader, der mit vielen Trades pro Tag handelt, sollte man besonders auf die Ordergebühren pro Trade achten und hier jeden möglichen Cent einsparen. Diese Gebühren sind für den Positionstrader, der eine Haltedauer von mehreren Tagen oder Wochen hat, weniger wichtig. Dieser sollte viel mehr die Finanzierungskosten berücksichtigen, die jede Nacht anfallen und sich ebenfalls aufsummieren können. Der Daytrader hingegen hält nur sehr selten Trades über Nacht und kann daher die Finanzierungskosten vernachlässigen. Ein weiterer interessanter Punkt in Anlehnung an die Kosten ist das Angebot von Cashback-Systemen. Häufig ist es so, dass Brokervergleichsportale, die mit einem Broker kooperieren und für die Vermittlung eine Provision erhalten, einen erheblichen Teil der Ordergebühren an den Kunden zurückzahlen. Ein Einzahlungsbonus kann bei der Auswahl des Brokers ebenfalls berücksichtigt werden, sollte allerdings nicht das Hauptkriterium sein. Dennoch ist das Angebot gerade für Anfänger attraktiv, da sie häufig nur über ein sehr kleines Konto verfügen und sich somit einen hilfreichen Zuschuss holen.

RSI – Relative Strength Index

Der Relative Strength Index (RSI) gehört zu den Oszillatoren und wird im deutschsprachigen Raum auch oft als Relative-Stärke-Index oder Relative-Stärke-Indikator bezeichnet. Erfinder des RSI ist J. Welles Wilder, der diesen und weitere technische Indikatoren erstmalig in seinem bahnbrechenden Buch „New Concepts in Technical Trading Systems“ im Jahre 1978 erwähnte.

Der Relative Strength Index setzt die aktuellen und historischen Stärken und Schwächen eines Finanzproduktes ins Verhältnis. Grundlage für die Berechnung sind die Schlusskurse des vorher festgelegten Betrachtungszeitraums.

Der RSI wird auch als Momentum-Oszillator bezeichnet, da dieser sich auf die Geschwindigkeit und das Ausmaß der aktuellen Preisbewegungen bezieht.

Das bedeutet, dass Wells die Dynamik des Verhältnisses von höheren zu niedrigeren Schlusskursen betrachtet und somit Finanzprodukte mit einer positiven Entwicklung ein höheres RSI aufweisen als Finanzprodukte mit einer negativen Preisentwicklung.

Der übliche und von Wilder empfohlene Betrachtungszeitraum ist 14 Tage, aber dieser ist grundsätzlich frei wählbar. Ein kürzerer Betrachtungszeitraum führt zu einer hohen Volatilität und vielen Signalen, wohingegen ein längerer Zeitraum weniger Signale generiert.

Wie berechnet sich der RSI

Nachdem es einen neuen Schlusskurs gibt, wird erst einmal festgestellt, ob es sich in dieser „neuen“ Periode um eine positive (U upward Change) oder negative (D downward Change) Entwicklung handelt.

Positive Entwicklung:
U = Schlusskurs (neu) – Schlusskurs (alt)
D = 0

Negative Entwicklung:
D = Schlusskurs (alt) – Schlusskurs (neu)
U = 0

Wenn es keine Veränderung zum vorherigen Betrachtungszeitraum gibt, ist U= D= 0.

Als nächstes wird die Summe aller U und D für den entsprechenden Betrachtungszeitraum (n-Perioden) berechnet und durch n geteilt, um das arithmetische Mittel (Mittelwert) zu erhalten.

Summe aller positiven Entwicklungen:
Sum (D) = n1 + n2 + … +nn

Summe aller negativen Entwicklungen:
Sum (U) = n1 + n2 + … + nn

arithmetisches Mittel der positiven Entwicklungen in n Perioden:
avg (D) = Sum (D) / n

arithmetische Mittel der positiven Entwicklungen in n Perioden:
avg (U) = Sum (U) / n

Dadurch berechnet sich der Relative Strength Index wie folgt:
RSI = avg (D) / (avg (D)+ avg (U))

Anwendung

Der Relative Strength Index ist ein Indikator, der nicht im Preischart eingezeichnet wird, sondern darunter oder darüber zu finden ist (siehe Titelbild). Der Wert des Relative-Stärke-Index ist eine Zahl zwischen 0 und 100, wobei die einzelnen Werte zu einem Chart verbunden werden. Der Indikatoraufbau ist wie folgt:

RSI

In der Regel gibt es eine obere Markierungslinie bei 70, eine mittlere bei 50 und eine untere Markierungslinie bei 30. Die RSI-Werte werden als Chart dargestellt (hier blau).

Interpretation

Die Intention von Wilder ist es, mit diesem Indikator überkauftes und überverkauftes Verhalten an den Märkten zu signalisieren. Das bedeutet, wenn Kurse sehr stark und schnell steigen, dann werden diese irgendwann überkauft sein und dieses führt dazu, dass diese wieder fallen auch wenn es nur für eine kurze Korrektur ist. Dasselbe gilt natürlich vice versa: wenn ein Markt oder das Finanzprodukt sehr stark und schnell fällt, dann wird dieses irgendwann überverkauft sein und nicht weiter fallen, sondern wieder steigen.

Der RSI signalisiert überkauftes und überverkauftes Verhalten und das bedeutet, dass eine Reaktion vom Markt und damit einhergehend eine Gegenbewegung bevorsteht.

 RSI_überkauft_überverkauft

Im Bild sehen wir in blau den Relative Strength Index als Chart eingezeichnet. Der RSI gibt die aktuelle/jüngste Stärke bzw. Schwäche eines Finanzproduktes an und die Steigung des RSI ist zu der Geschwindigkeit der Veränderung des Trends direkt proportional.

Wilder glaubt, dass Höchst- und Tiefst-Positionen durch einen Relative Strength Index von über 70 oder unter 30 dargestellt werden. So wird ein RSI-Trading-Level von über 70 als überkauft und ein RSI-Trading-Level von unter 30 als überverkauft gewertet. Kurse zwischen 30 und 70 werden als neutral bezeichnet, ein RSI von 50 weist keinen Trend auf.

Abweichungen / Divergenzen

Grundsätzlich wird angenommen, dass eine Divergenz zwischen dem RSI und der Preisentwicklung ein starker Indikator für eine bevorstehende Trendwende ist. Eine bearische Divergenz liegt vor, wenn die Preisentwicklung des Basiswertes ein neues Hoch ausbildet, aber dieses vom RSI nicht durch neue Hochs bestätigt wird. Für die bullische Divergenz gelten neue Tiefs in der Preisentwicklung und eine fehlende Bestätigung im RSI.

Hier geht es zu unseren großen Sammlung der wichtigsten Analysetools!

Breakeven und das echte CRV

Ist es euch auch schon passiert, dass euer Depot an Wert verliert, obwohl eure Aktie eigentlich eine Wertsteigerung erfahren hat? Grund dafür sind die zu zahlenden Steuern und Gebühren, die manchmal den kompletten Gewinn auffressen können. Da stellt sich doch die Frage: Wie viel Gewinn muss man eigentlich einfahren, um die anfallenden Kosten zu decken und eine tatsächliche Wertsteigerung des Depots zu erzielen? Welchen Einfluss haben die Kosten, die durch den Kauf und Verkauf von Aktien anfallen, eigentlich auf das Chance-Risiko-Verhältnis? Diesen und weiteren Fragen werden wir uns heute widmen.

1. Der Spread

Viele Einsteiger fragen sich oft: Warum hat jede Aktie zwei Preise?

Der erste Preis ist der Preis, zu dem Investoren momentan bereit sind, ihre Aktien zu verkaufen und nennt sich Geldkurs, der zweite Preis nennt sich Briefkurs und ist der Preis, zu dem Anleger jetzt gerade bereit sind, die Aktie zu kaufen.

Nehmen wir einmal an, wir können bei unserem Broker komplett kostenfrei kaufen und verkaufen. Wenn wir jetzt eine Lufthansa-Aktie kaufen, bezahlen wir dafür 11,71€ und wenn wir diese Aktie in derselben Zehntelsekunde wieder verkaufen, bekommen wir dafür nur noch 11,64€. Das heißt, wir haben bei diesem Trade 7 Cent (ca. 0,6%) Verlust gemacht. Diese Differenz zwischen dem Kaufkurs und dem Verkaufskurs nennt sich Spread.

Der Spread kann variieren und ist meist nur von Angebot und Nachfrage abhängig.

2. Die Ordergebühren

Die Ordergebühren sind allein vom Broker abhängig und im Zeitalter von Online-Brokern sollte KEINER mehr 25€ und/ oder ein Prozent Order-Provision zahlen müssen. Wenn jetzt noch Börsenplatz-Gebühren (oft abhängig von der Ausführungsvariante) und eine Maklercourtage anfallen, frisst das dermaßen die Gewinne, sodass das Traden und Investieren kaum noch einen Sinn macht.

Daher solltet ihr euch anschauen, welche Märkte ihr traden wollt und danach den Broker wählen. Zudem ist es oft sinnvoll, seinen Broker regelmäßig zu wechseln, um die neusten Angebote und die Depotwechsel-Prämien zu erhalten.

In den folgenden Beispielen werde ich mit durchschnittlichen Ordergebühren von 10€ rechnen, es geht aber auch deutlich günstiger.

Kauf:

1171,00€   100 Lufthansaktien (11,71€ je Aktie)
1181,00€   Ordergebühren (10€)

Der gezahlte Preis je Aktie ist jetzt 11,81€ und der aktuelle Wert ist 11,64€ (Verlust von 1,44%). Das heißt, unsere Aktie muss jetzt 1,44% steigen, damit wir wieder Plus-Minus-Null sind.

Verkauf:

1171,00€   100 Lufthansaktien (11,71€ je Aktie)
1191,00€   Ordergebühren (2x 10€)

Der gezahlte Preis je Aktie ist jetzt 11,91€ und der aktuelle Wert ist noch immer 11,64€, dass heißt, wir haben unsere Aktie mit einem Verlust von 2,27% (2,3%) verkauft.

WICHTIG: Die Ordergebühren bezogen auf eine einzelne Aktie verringern sich natürlich mit wachsendem Ordervolumen.

3. Steuern

Es gibt zwei verschiedene Arten von Steuern, die auf Kursgewinne gezahlt werden müssen und seit dem 1. Januar 2009 ist es auch total unwichtig, wie lange man die Aktien schon hält. Auf Verluste müssen keine Steuern gezahlt werden, können aber bei der Steuererklärung steuermindernd wirken. Die Abgeltungssteuer (vor 2009 vergleichbar mit der Kapitalertragssteuer) beträgt 25% und ist von jedem Privatanleger zu entrichten. Zudem sind 5,5% der Abgeltungssteuer als Solidaritätszuschlag und gegebenenfalls 8% bzw. 9% der Abgeltungssteuer als Kirchensteuer zu entrichten.

Ein kleines Beispiel:

1000,00€ Gewinn
– 250,00€ Abgeltungssteuer
–   13,75€ Solidaritätszuschlag
–   22,50€ Kirchensteuer (9%)
=713,75€ Gewinn nach Steuern

Die Ordergebühren sind gewinnmindernd, das heißt wenn man Aktien für 1000€ kauft und für 2000€ verkauft, hat man 1000€ minus der Ordergebühren zu versteuern.

Der Steuerbetrag wird direkt nach dem Verkauf durch den Broker an das Finanzamt abgeführt. Sollte der Broker jedoch im Ausland sitzen, trägt man selbst die Verantwortung und muss den zu versteuernden Betrag bei der Jahressteuererklärung angeben.

4. Breakeven und das echte CRV

Von Breakeven reden Anleger in der Regel, wenn ihr Investment den Einstiegspreis erreicht hat. Gerade bei Aktien, die für eine gewisse Zeit in die ungewünschte Richtung liefen, ist es leicht zu sagen: „ich bin breakeven raus“ und dennoch hat der Investor den Spread und die Ordergebühren verloren.

Nachdem wir über die verschiedenen Kosten einmal gesprochen haben, möchte ich deren Relevanz aufzeigen.

Nehmen wir an, wie investieren in das Unternehmen XY und unsere Aktien steigen von 10€ auf 15€, dass heißt um 50% (der Spread wird in diesem Beispiel vernachlässigt)!!!

Aktienkauf für 1000€
= 99 Aktien(990€) + 10€ Ordergebühren

Nach einer gewissen Zeitspanne werden die Aktien für 15€ wieder verkauft:
= 99 *15€
= 1485 -10€ Ordergebühren
= 1475€ -1000€ Startkapital
= 475€ zu versteuernder Betrag

Nach dem Steuerabzug von 28%
= gutgeschriebener Gewinn= 475*0,72= 342€

Die Aktie hat also einen Gewinn von 50% erzielt. Der Trade brachte aber nur ein Plus von 34,2% für das Depot.

Hier möchte ich kurz an eines meiner Lieblingszitate von Kostolany erinnern: „Hin und Her Taschen leer“. Dieses Zitat passt auch zum Verhalten vieler Trader, die die gewisse Selbstdisziplin nur schwer aufbringen können und an Trades nicht emotionslos herantreten.

Deswegen sollte man meiner Meinung nach den echten Breakeven-Wert immer im Kopf haben, bevor man eine Order abschickt.

Zurück zum Beispiel: Wie ihr seht, wird einiges abgezogen…. Und mal ehrlich, wie oft machen eure Aktien 50% und welches Risiko muss man dafür in der Regel eingehen?

Das führt mich zum eigentlichen Thema: Was ist das wirkliche Chance-Risiko-Verhältnis (CRV)?

Bei unserem Beispiel war die Chance meiner Meinung nach nicht 5€ sondern NUR 3,42€! Das heißt, wenn man bei diesem Trade ein Risiko von 2€ eingegangen ist, dann war nach dem konventionellen Ansatz das CRV 2 zu 5. Unter einem mathematischen Gesichtspunkt war das CRV aber nicht 2 zu 5 sondern 2,2 zu 3,42!!!

Und mit diesem Gedankengang möchte ich meinen heutigen Artikel auch beenden.

Bitte hinterlasst ein Kommentar und lasst mich wissen, wie ihr an die Sache herantretet.


 

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Team InsideTrading

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Ein Produkt für jede Marktphase

Etwas absolut Neues:
Der Markt hat nur 3 Richtungen:

  • aufwärts
  • abwärts
  • seitwärts

Und für alle diese Situationen gibt es Finanzprodukte, die eine Partizipation an dem jeweiligen vorliegenden Trend bieten. In diesem Artikel wird es dabei um gehebelte Produkte gehen, da für ungehebelte Investments meistens auch eine direkte Investition verfügbar ist, wie zum Beispiel eine Aktie oder Anleihe. Sollte dies nicht der Fall sein, so existieren meist ETFs, welche den Zielmarkt abbilden und eine kostengünstige Alternative für mittel- bis langfristige Investments darstellt.

Daher „strippen“ wir die Produkte nun nicht in ihre Bestandteile, sondern schauen uns einmal genau an, wie sich diese in den jeweiligen Marktsituationen verhalten. Wo liegen die Vor – und Nachteile der Produkte und wie könnte man beispielsweise in sie investieren.

In einem Aufwärtsmarkt liegen Primärphasen der Progression und der Kontraktion vor, einfach gesagt Trendbewegung und Korrektur.
In Folge betrachten wir nur Geschäfte, welche mit der Trendrichtung handeln. Diese Grundannahme gilt für alle folgenden Marktphasen.

In besagtem Aufwärtstrend gehen wir nun von einer starken Bewegung aus. Uns bieten sich hier nun zwei Möglichkeiten an. Die eine ist ein sogenanntes Faktor-Zertifikat, die andere ein Knock-Out Produkt.
Dies sind nicht alle zur Verfügung stehenden Produkte, doch mit die populärsten.
Ein Faktor-Zertifikat punktet dabei durch seine Einfachheit. Doch genau diese ist für viele Investoren gerade so tückisch, denn der fixierte Hebel, der auf den ersten Blick überaus attraktiv erscheint, kann je nach Marktsituation auch zum scharfen Schwert werden, das zurück schwingt.
Faktor-Zertifikate wurden bereits in einer vorangegangenen Sektion besprochen: Faktorzertifikate.
Hier wird mit ihnen das Beispiel für die Short Seite gerechnet.

Auf der Long Seite soll dieses Mal ein Knock-Out der klassischen Form herhalten.

Knock Out

Ein klassischer Knock-Out zeichnet sich durch seine Eigenschaft aus wertlos zu verfallen, sobald ein bestimmter Basiswert unterschritten wird. Zumeist wird das Produkt dann gegen eine kleine Rückzahlung ausgebucht. Diese Rückzahlung wird aus steuerlichen Gründen geleistet, zu denen wir aus rechtlichen Gründen keine weiteren Angaben machen dürfen. Bei Detailfragen wenden Sie sich bitte an Ihren Steuer- / Anlageberater.
Der Wert eines Knock-Out berechnet sich dabei durch seinen „inneren Wert“(+Aufgeld). Diese Begrifflichkeit kommt dabei von der Tatsache, dass ein Knock-Out im Prinzip der Gattung der Optionsscheine entstammt, da es diese Zertifikate auch mit Laufzeitbeschränkungen gibt.
Der innere Wert ist definiert als die Differenz zwischen Barriere und dem aktuellen Kurs multipliziert mit dem Bezugsverhältnis.

An einem Beispiel: Es wurde ein Knock-Out Call auf die InsideTrading AG gekauft. Der zugrundeliegende Basiswert (Insidetrading) steht aktuell bei 45€, der Basispreis des Knock-Outs ist 40€, das Bezugsverhältnis sei als 0.1 gegeben.
Daher ist der Wert des Scheins:

(45€-40€)*0.1 = 50 Cent

In dem Moment, in dem der Basiswert – also hier InsideTrading– im Handel den Wert von 40€ erreicht oder unterschreitet, verfällt der Schein wertlos und wird aus dem Depot ausgebucht.
Der große Vorteil des Produktes ist wie im Knock-Out Artikel besprochen im Gegensatz zu Aktien oder Futures, dass man von vornherein weiß, wie viel Geld man maximal verlieren kann. Bei einer Aktie oder einem Future ist dies theoretisch ein Fallen des Basiswertes auf 0.

In Seitwärtsmärkten gibt es verschiedene Formen an Produkten, welche sich eigenen: Discount-Zertifikate, Bonus-Zertifikate, Aktienanleihen, Inline-Optionsscheine sowie Express-Zertifikate.

Da Discount- und Bonuszertifikate aber auch für leicht steigende Märkte geeignet sind, fokussieren wir uns jetzt auf die Produkte, welche wirklich für den Seitwärtsmarkt strukturiert werden.

Ein Inline-Optionsschein ist ein Knock-Out Produkt, welches beim Verlassen eines Korridors wertlos verfällt. Da ein Inline-Optionssschein ein Knock-Out Produkt ist, bietet es entsprechend Renditen im niedrigen aber auch im hohen zweistelligen Bereich.
Da aber viele Anleger dieses Knock-Out Risiko gerade in Seitwärtsspekulationen vermeiden wollen, bietet sich die Alternative eines sogenannten Express-Zertifikates.

Express-Zertifikat
Diese Express-Zertifikate werden im Laufe ihres Lebens an verschiedenen Bewertungstagen betrachtet und je nach Stand des Basiswertes ­–also unsere für Beispiele herangezogene InsideTrading AG­– gewinnt das Produkt an Wert (Bonuszahlung) oder aber es erfolgt eine Rückzahlung.

Im Detail:

  • Liegt die InsideTrading AG unter ihrem Bewertungslevel, so läuft das Produkt weiter, eine Rückzahlung erfolgt in diesem Moment nicht.
  • Liegt die InsideTrading AG über ihrem Bewertungslevel, so wird der entsprechende Nominalwert zuzüglich Bonusbeträge ausgezahlt.

Am letzten Bewertungstag:

  • Liegt der Basiswert am letzten Bewertungstag auf oder oberhalb des Auszahlungslevels, erfolgt die Rückzahlung zum Nominalbetrag zuzüglich Bonusbetrag.
  • Liegt der Basiswert am letzten Bewertungstag auf oder oberhalb der Barriere aber unterhalb des Auszahlungsniveaus, so erfolgt die Rückzahlung zum Nominalbetrag.
  • Notiert die InsideTrading AG unglücklicherweise zum finalen Bewertungstag unterhalb der Barriere, so erleidet der Anleger einen Verlust in Höhe des prozentualen Abstandes zur Barriere.

Auch hier ist ein kleines Beispiel sicher nicht verkehrt.

Betrachten wir die theoretische InsideTrading AG:
Es wird nun ein Express-Zertifikat angeboten. Das Zertifikat läuft über zwei Jahre und soll dabei einmal pro Jahr eine Bewertung erfahren. InsideTrading steht bei 100€, die Barriere ist mit 90€ 10% entfernt. Das Auszahlungsniveau sei bei 100€ festgelegt.
Für jedes Mal, wenn die InsideTrading Ag am Bewertungstag unterhalb der Bewertungsschwelle notiert, wird der Bonus dem Produkt gutgeschrieben und es läuft weiter.
Angenommen das Produkt wird nun beim ersten Mal wie genannt unterhalb der Schwelle liegen, beim zweiten Mal liegt es jedoch oberhalb, so wird der Nominalwert zuzüglich dem Bonus ausgezahlt.
Hier wären dies entsprechend 10€ plus dem Nominalwert 100€ = 110€.

Wenden wir uns zum Schluss nun dem bearischen Marktumfeld zu. Wie versprochen soll nun das Faktor Zertifikat zum Einsatz kommen. Bei diesem ist der Kaufzeitpunkt nicht relevant für den Hebel, welchen das Produkt beim Kauf hat, denn der Hebel ist per Konstruktion festgelegt.
Faktor Zertifikat
Bauen wir uns ein Beispiel. InsideTrading hat aktuell einen Kurswert von 42€, dem Investor hat der letzte Artikel nicht gefallen und er möchte sich rächen und nimmt eine auf fallende Kurse setzende Position ein. Zu unserem Unglück behält er recht, er hatte sich ein vierfach gehebeltes Faktor Zertifikat gekauft, welches bei 42€ einen Wert von 1€ hatte. Der neue Kurs nach der schlagartig an einem Tag stattfindenden Abwärtsbewegung liegt bei 35€. Das entspricht einem Kursverfall von 16,6%. Das Faktor Zertifikat multipliziert nun die Bewegung, also sowohl die Gewinne als auch die Verluste, um den Faktor 4.
Der Gewinn, den der Anleger mit seinem Zertifikat machte, ist also:

4*16,6% = 66,4%

Also ist der neue Preis des Faktorzertifikates steigt also um 66,4% auf 1.66€.
Wichtig ist dabei, dass die Bewegung an einem Tag stattfand, denn der Hebel des Zertifikates wird an jedem neuen Tag an den Schlusskurs des vorangegangenen Tages gekoppelt. Genaueres über diesen Effekt ist im Artikel Faktorzertifikate oder im Wissensbereich zu finden.

Wir hoffen, dass diese Ausführungen dabei helfen, die Produktwelt der Zertifikate, welche unendlich erscheint, etwas besser kennen zu lernen.

Hier noch einige Rufnummern zu den Hotlines der Emittenten, sodass weitere Rückfragen keine Umstände machen sollen, denn nichts ist wichtiger als sein Produkt zu kennen.

 

Beste Grüße, InsideTrading.

Geldanlage und Strategien – Value und Momentum Handel

Geldanlage und Strategien – Warum Value und Momentum Handel sich nicht auschließen müssen.

Es gibt eine Vielzahl von Finanzprodukten, die sich hinsichtlich Zinsen, Risiko, Flexibilität und Laufzeit deutlich unterscheiden.

Einen maßgeblichen Anteil bei der Entscheidung über die Anlagestrategie spielt der Anlagehorizont.

Bei einem langfristigen Anlagehorizont geht bekanntlich kein Weg am Aktienmarkt vorbei.

Ist der Anlagehorizont begrenzt, stellt der Aktienmarkt aufgrund seiner Volatilität nicht die erste Alternative dar. Aktienkurse werden kurz- bis mittelfristig von unvorhersehbaren Ereignissen bestimmt. Terroranschläge, Notenbankäußerungen, Ölpreisschocks, geopolitische Konflikte, Währungskrisen sowie unprognostizierbares Anlegerverhalten können das Börsengeschehen massiv beeinflussen. Fundamentaldaten und wirtschaftliche Perspektiven geraten dabei regelmäßig aus dem Blickfeld der Marktteilnehmer.

Bereits Newton musste sich nach dem Platzen der Südseeblase eingestehen, dass er die Bewegung eines Himmelskörpers messen könne, aber nicht die menschliche Dummheit.

 

„I can calculate the movement of stars, but not the madness of men“

 

Daraus wird ersichtlich, dass die Gier an der Börse kein guter Ratgeber ist. Wer aber langfristig eine gute Rendite erwirtschaften möchte und keinen begrenzten Anlagehorizont hat, findet an den Aktienmärkten gute Chancen. Dies verdeutlicht auch die folgende Grafik:

 Statistisches BundesamtQuelle: Statistisches Bundesamt

 

Aktien gehören definitiv zu den Anlageformen, die in der gesamten Historie der Märkte durchschnittlich die beste Rendite vorweisen können. Anleger können bei zahlreichen Aktientiteln nicht nur von eventuellen Kursgewinnen, sondern ebenso von einer guten Dividendenrendite profitieren.

Für den langfristigen Erfolg an den Aktienmärkten gibt es mittlerweile unzählige Strategien und Produkte. Ob ein direktes Investment in Einzelaktien oder regelmäßiges Sparen über Aktienfonds oder ETF´s, für jeden Anleger ist etwas dabei.

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Die Anlage in Fonds oder ETF´s ist dabei die etwas leichtere Variante, da ein Großteil der Verantwortung abgegeben wird. Bei einem Fonds entscheidet der Fondsmanager, in welche Aktien oder Branchen investiert wird. Bei ETF´s entscheidet man sich beispielsweise für eine bestimmte Branche oder Region und folgt der Annahme, dass der Markt regelmäßig die beste Rendite erwirtschaftet.

Entschließt man sich, selber die Entscheidung zu treffen in welche Aktien investiert wird, sieht man sich unterschiedlichsten Investmentstrategien gegenüber.

Hier hat der Anleger die Qual der Wahl zwischen einer Value- oder Growth-Strategie. Weiterhin besteht die Möglichkeit, die Anlageentscheidung anhand der charttechnischen Analyse oder der Sentiment-Analyse zu treffen.

Welche Strategie nun am besten ist und langfristig den größten Erfolg verspricht, kann für die Zukunft niemals mit einer 100%igen Gewissheit vorausgesagt werden. Es bleibt lediglich der Blick in die Vergangenheit und die Erkenntnis, welche Strategie sich in der Vergangenheit am besten geschlagen hat.

Dennoch unterliegen die Finanzmärkte einem permanenten Wandel. Stichwort „Algos und High Frequency Trading“. Das Marktverhalten kann daher in Zukunft ein ganz anderes sein als noch in der Vergangenheit.

Daher bin ich überzeugt davon, dass es bei der Beurteilung der Marktsituation oder Analyse einer Einzelaktie ratsam ist, sich aus dem gesamten Instrumentarium der Analysemethoden zu bedienen. Über Fundamentaldaten und Charttechnik bis zum Sentiment sollte alles in die Anlageentscheidung miteinbezogen werden. Sofern dann mehrere Parameter in eine Richtung weisen, kann eine entsprechende Anlageentscheidung getroffen werden. Das Risiko einer falschen Entscheidung wird durch die Hinzuziehung mehrerer Indikatoren sicher nicht auf 0% gesenkt, aber man erhält zumindest eine höhere Wahrscheinlichkeit für eine erfolgsversprechende Entscheidung.

 

Strategien kombinieren – Eine kluge Entscheidung oder Ausrede für fehlende Konstanz?

Grundsätzlich hat es sich an den Finanzmärkten als klug herausgestellt, eine Strategie konstant zu verfolgen und sich innerhalb dieser Strategie permanent weiterzuentwickeln und zu verbessern.

Die Value-Strategie hat sich über Jahrzehnte als eine konstante und erfolgreiche Strategie herauskristallisiert. Hierfür gibt es verschiedenste Studien wie z.B. von Roger Ibottson[1], Fluck, Malkiel und Quandt[2] oder von Lakonishok, Vishny und Shleifer.[3]

 

Warum also die Value-Strategie nicht über Jahrzehnte umsetzen und verfolgen?

Der Value-Ansatz sollte regelmäßig eine wesentliche Rolle bei der Anlagestrategie einnehmen. So kann für jedes Portfolio ein solides Fundament geschaffen werden. Dieses Fundament sorgt für die nötige Stabilität, Qualität und sachliche, rationale Entscheidungen in schwierigen Marktphasen.

Dennoch gab es auch immer wieder Marktphasen, in denen der Value-Ansatz keine Outperformance gegenüber anderen Strategien erzielen konnte.

Regelmäßig in Konkurrenz zueinander stehen die Growth- und die Value Aktien. Der Growth-Ansatz steht dabei für Wachstums-Titel wie Facebook, Google oder Amazon. In den Value-Bereich lassen sich hingegen Unternehmen wie Microsoft, P&C oder Johnson & Johnson einordnen.

 Value-Momentum

Seit dem Jahr 2000 haben sich die Value-Aktien bzw. der MSCI World Value besser entwickelt als der MSCI World Growth. Dies bestätigt grundsätzlich die oben gemachte Aussage, dass die Value-Strategie historisch gesehen eine überdurchschnittliche Performance generiert.

Betrachtet man allerdings nur die vergangen 8 Jahre, haben sich die Growth-Titel besser geschlagen als die Konkurrenz aus dem Value-Segment.

Es ist also nicht ratsam, das eine oder das andere von vornherein auszuschließen. Stattdessen erscheint es sinnvoller, das Unternehmen im Vergleich zu seiner direkten Konkurrenz zu betrachten und folgendes zu analysieren.

  • Hat das Unternehmen einen absoluten Marktvorteil gegenüber der Konkurrenz?
  • Ist das Unternehmen im Vergleich zu seiner Konkurrenz fair bewertet?
  • Verfügt das Unternehmen über ein entsprechendes Momentum in der derzeitigen Marktsituation?

Darüber hinaus sollten natürlich auch die Perspektiven der Branche sowie die makroökonomische Situation miteinbezogen werden. Ein Unternehmen kann zwar der Branchenführer sein, aber wenn die Branche keine Perspektive hat, wird früher oder später auch das beste Unternehmen unter dem Druck des Marktes zusammenbrechen.

Warum das Momentum einbeziehen, wenn ich langfristig vom Unternehmen überzeugt bin?

Grundsätzlich ist davon auszugehen, dass starke Unternehmen, die mit einem günstigen Marktpreis bewertet sind, früher oder später wieder zu einem fairen Marktpreis zurückkehren.

Dass die Rückkehr zu einem fairen Marktpreis erfolgt, kann aber keinesfalls garantiert werden. Sofern dieses Szenario nicht einsetzt, könnte dies auf folgende Punkte zurückzuführen sein:

  1. Die eigene Analyse ist nicht zutreffend und der Markt liegt mit einer Minderung des Marktpreises richtig
  2. Die eigene Analyse ist zutreffend, aber die Geschäftsentwicklung des Unternehmens passt sich zukünftig dem Marktpreis an.
  3. Alternative: Der Markt braucht eine relativ lange Zeitdauer, um zu einem fairen Marktpreis zurückzukehren.

In der Regel werden qualitativ starke Unternehmen, die innerhalb ihrer Branche einen Marktvorteil haben, wieder zu einer fairen Bewertung zurückkehren. Ausnahmen bestätigen allerdings die Regel und um diese Ausnahmen zu vermeiden, sollte das entsprechende Momentum abgewartet werden.

Durch die Timing-Komponente unter Zuhilfenahme des Momentums sowie der Charttechnik können insbesondere Value Late Winners und Value Traps ausselektiert werden.

Value_Traps

Dieser Ansatz bietet unter Anderem zwei Vorteile. Zum Einen kann das Risiko im Portfolio minimiert werden und zum Anderen sollte die Selektion zu einer verbesserten Performance führen.


[1] Decile Portfolios of the New York Stock Exchange, 1967-1984, Arbeitspapier Yale School Management
[2] The Predictability of Stock Returns: A Cross-Sectional Simulation, Fluck, Malkiel und Quandt, Journal of Economics and Statistics, Mai 1997
[3] Contrarian Investment, Exploration and Risk, Lakonishok, Vishny und Shleifer, Arbeitspapier Nr. 4360, National Bureau of Economic Research, Mai 1993

Lesen Sie mehr in unserem Traden lernen Ratgeber

Warum die Charttechnik funktioniert?!

in unserer Serie „Charttechnik“ geht es darum, wie man den Markt anhand seiner Preisentwicklung bewerten und prognostizieren kann. Für viele klingt das etwas unrealistisch und fragwürdig, doch viele Anleger, auch auf institutioneller Seite, prüfen die charttechnische Situation an den Märkten, bevor sie zu Investieren beginnen.

Bei der charttechnischen Analyse wird speziell versucht, sich auf die Seite des Marktes zu stellen, welche einem Anleger Kursgewinne verspricht. Man versucht dem aktuellen Markt-Moment zu folgen.

Die Kurse an den Märkten werden durch die Kauf- und Verkaufseite geformt, die Charttechnik bedient sich nun verschiedener Instrumente, welche die Richtung des Preis-Trends herausstellen sollen und/oder aufzeigen, wann der Markt überkauft oder -verkauft ist.
Wenn ein Kurs nun nachhaltig steigt und die technische Analyse entsprechend Kaufsignale liefert, resultiert dies aus größerem Kauf- als Verkaufsinteresse.
Steigende Kurse wirken wiederum attraktiv auf Investoren, welche noch keine Position im Markt eingenommen haben.
Hier nochmals das Schema aus dem Charttechnik-Bereich:

Chartechnische Analyse 1

Chartechnische Analyse 2

Chartechnische Analyse 3

Gleiches gilt für den sich im fallenden Zustand befindenden Markt. Hier nutzen Investoren Phasen, in denen der Kurs sich etwas erholt, um erneut zu verkaufen. Dadurch wird der Verkaufsdruck auf den Markt größer als der Support, den die Käufer den Kursen bieten – daher auch Support-Level oder Unterstützungsniveau. Diese Levels sind einfach Preisniveaus, in denen sich historisch ein besonderes Kauf- oder Verkaufsinteresse gezeigt hat, was auf eine „faire“ Bewertung nach Ermessen des Marktes schließen lässt.
Klassisch zeichnet man diese immer an den Hoch- und Tiefpunkten ein, da sich an diesen Kursstellen bzw. zu diesen Preisen ein Nachfrage-/Angebotsüberhang bilden konnte, der den Kurs wieder drehen lies.

Chartechnische Analyse 4

Daher haben Trends die Eigenschaft sich, kontinuierlich selbst am Leben zu erhalten, was dem Sprichwort „The Trend is your friend“ einen ganz neuen Anstrich verleiht.

Das zu den Grundprinzipien der Chart- und Markttechnik.

Warum funktioniert nun aber die technische Analyse im Detail, da diese ja Durchschnitte und andere Ableitungen des Preises und der Rendite wie zum Beispiel die Volatilität verwendet?

Die technische Analyse nutzt das Sentiment aus, dass gerade am Markt vorherrscht, in dem sie zum Beispiel einen Durchschnitt der Preise der letzten Handelsperioden bildet, sogenannte Moving-Averages oder auch gleitende Durchschnitte.
Diese Durchschnitte haben nun die Eigenschaft, dem Markt immer etwas hinterher zu hängen. Sie liegen daher in einem Abwärtstrend oberhalb des aktuellen Preises und in einem Aufwärtstrend tendenziell unterhalb. Dies liegt an der Berechnungsweise, da auch die Kurse der vergangenen Perioden mit eingerechnet werden und diese in einem Abwärtstrend tendenziell höher lagen als der aktuelle Kurs und im Fall eines Aufwärtstrends eben äquivalent niedriger.
Wie sich diese Methodik rechtfertigt? Auf zwei Weisen!

Erstens: Wir wissen aus unserer Beschreibung oben, dass ein Handeln mit dem Trend eine größere Erfolgswahrscheinlichkeit hat. Wenn der Markt durch einen solchen Indikator eine eindeutige Trenddefinition erfährt, hilft dies nicht gegen die aktuelle Trendrichtung zu handeln und erleichtert so das Herausfiltern von Signalen mit einer geringeren Erfolgschance, wenn man den Trend handeln möchte.

Zweitens: Solange die Kurse tendenziell immer höher liegen, ist auch der Kaufdruck größer als der Verkaufsdruck. Wenn man den Kurs selbst betrachten würde, um daran den Trend zu definieren, wäre dies nicht besonders einfach.
Angenommen unsere Trenddefinition ist es, dass wir nach einem Tag, an dem der Markt höher geschlossen hat einen Aufwärtstrend annehmen und wenn der Markt schwächer geschlossen hat einen Abwärtstrend, so würde ein einziger Tag das Bild über den Haufen werfen, welches wir uns vom Markt gemacht haben.
Ein Durchschnitt hilft, denn auch wenn der aktuelle Tag negativ ist, oder auch einige vorhergegangene, so kann ein Durschnitt trotz allem weiterhin einen steigenden Wert aufweisen und verwirft nicht sofort die aktuell getroffene Trenddefinition.

Die Trenddefinition mithilfe von gleitenden Durschnitten kennt allerlei Formen, so gibt es den sogenannten Moving Average Crossover.

Chartechnische Analyse 5

Wie gut zu erkennen ist, verläuft der blaue (schnellere) gleitende Durchschnitt während Aufwärtstrendphasen oberhalb des langsameren grünen Durchschnittes.
Schnell und langsam meint dabei wie viele Perioden betrachtet werden. Im Beispiel handelt es sich bei den Durchschnitten um die Perioden 30 und 200, also um die letzten 30 beziehungsweise 200 Schlusskurse der gewählten Zeiteinheit, hier der M1 des DAX.
Der Crossover verbildlicht, wie die kürzere und die längere Vergangenheit miteinander in Verbindung stehen.
Im Beispiel befand sich der Markt zu Beginn des Bildes in einer Abwärtsbewegung, denn Verkäufer dominierten den Markt und Preise wurden immer weiter nach unten gedrückt. Als plötzlich Käufer in den Markt kommen und eine schnell Bewegung einsetzt, reagiert der schnelle gleitende Durchschnitt als erstes und zieht über den langsameren. Dies deutet an, dass sich das aktuelle Marktumfeld von dem bisherigen unterscheidet und aktuell der Kaufdruck den Verkaufsdruck überwiegt. Solche und ähnliche Techniken lassen sich sehr gut nutzen, um Trendfolgestrategien zu entwickeln und auszubauen.
Ein Beispiel wäre eben die genannte Strategie des Cross-Over, diese wurde im Artikel Automatisiertes Trading näher erläutert (ein kleiner Klick entfernt).

Kurz zusammengefasst lässt sich also sagen, dass die Charttechnik aufgrund der Psychologie der Marktteilnehmer und deren Spuren funktioniert, die sie durch ihr Handeln im Orderbuch und damit auch im Preisverlauf hinterlassen.
Handeln mit Charttechnik und technischer Analyse bedeutet also immer auch, sich zu überlegen was andere Marktteilnehmer aktuell bewegt und wo deren Stopps und Limits liegen könnten.

Mehr zu den angesprochenen Themen findet sich in unserem Wissensbereich.

InsideTrading.

Die 4 größten Finanzirrtümer der Welt

1. Finanzirrtum: Das Aldi Prinzip

Muss es wirklich immer günstig sein? Nach einschlägiger Meinung der meisten Menschen ist die Antwort ein klares „Ja“.
Das Lieblingswort der meisten lautet „unterbewertet“. Dieses Qualitätssiegel ist die Lizenz zum Investieren. Häufig wird sich im Anschluss dann an noch günstigeren Preisen erfreut bis die Preise so günstig werden, dass dem Anleger auffällt, dass es nun richtig teuer geworden ist.
Dagegen werden Investitionen in Anlagewerte, die immer teurer werden, keines Blickes mehr gewürdigt und meistens darüber geklagt. „Das ist doch total überbewertet“, heißt es dann.

Ja stimmt, die Preise werden immer teurer und teurer bis man merkt, dass man damals ein unheimliches Schnäppchen gemacht hat und einen großen Gewinn eingefahren hat.
Das Agieren am Finanzmarkt könnte wirklich einfach sein, wenn es einen Resetknopf für das eigene Gehirn gäbe.
Den meisten Privatanlegern ist noch nicht mal etwas vorzuwerfen, weil sie nach einem ausgeklügelten Drehbuch agieren, welches andere für sie schreiben. Zu einen kleinen Teil der Autoren kommen wir jetzt in Finanzirrtum zwei.

2. Finanzirrtum: Analysten und Nachrichten leisten einen Wertbeitrag zu Ihrem Depot.

Worum geht es eigentlich in Ihrem Depot? Um politische Korrektheit? Oder um etwas, das en vogue ist?

Analysten machen einen super Job. Sie können gut recherchieren, verfügen über eine gute Rechtschreibung, lesen gerne viele Informationen, um diese etwas aufbereiten, damit Sie sie lesen. Sie sind stets bemüht und haben Spaß an dem was sie tun. Sie zeigen Interesse bei ihrer Arbeit.
Für ein Angestelltenverhältnis sind dies alles würdige Eigenschaften, aber auch um daran Investitionsentscheidungen für Ihre Zukunft zu tätigen? Da muss ich Sie leider enttäuschen.
Gute Investitionen tätigen Sie nur, wenn Sie sich exakt zum Gegenteil vom Aldi Prinzip verhalten.

3. Finanzirrtum: Sie brauchen jemanden, der sich um Ihre Finanzen kümmert, wie ein Doktor im weißen Kittel.

Der Banker, der hier vor Ihnen sitzt hat vermutlich noch nicht einmal ein Abitur oder ein Studium. Sie haben vielleicht eines und gutes Geld verdient und wollen es nun investieren. Glückwunsch, das ist sehr weise.

Aber, der der hier vor Ihnen sitzt, hält sich an Vorgaben von oben, die ihm regelmäßig jemand auf den Schreibtisch übersendet. 
Ist Geld nicht eine persönliche Angelegenheit? 
Wäre es nicht schön wenn die Person, der sie in die Augen schauen und Ihnen Anlagevorschläge unterbreitet auch dafür verantwortlich ist, was er Ihnen empfiehlt? 
Leider ist das hier Fehlanzeige. Ähnlich wie der Analyst hat dieser Mann gezeigt, dass er Anweisungen folge leisten kann und ein bisschen Geschick im Verkauf besitzt. Etwas anderes als Ihnen etwas zu verkaufen, möchte der gute Mann nicht.

 

4. Finanzirrtum: Über Geld spricht man nicht?

Sie sollten sich angewöhnen doch über Geld zu sprechen und Ihre Kontostände und Investitionen regelmäßig zu überwachen. Lernen Sie Geld als Zahlen zu betrachten ohne Emotionen. Verdienen, sparen und investieren Sie es. Worin Sie investieren ist fast egal, Hauptsache die Anlageprodukte werden immer teurer und teurer und teurer. Vergessen Sie aber nicht irgendwann zu verkaufen, denn nur dann macht man Gewinne, die man wieder neu investieren kann. 2008 sind die Kurse einmal um 30% gefallen, um dann wieder ein bisschen zu steigen um dann extrem zu fallen. Gleiches ist im August 2015 passiert. Wenn man also einmal einen übernatürlichen Kursverfall bemerkt, sollte man auf eine kleine Erholung warten und dann endgültig verkaufen. Betrachten Sie danach die Kurse alle drei bis sechs Monate so lange bis die Börse den Resetknopf drückt. 

In Anbetracht der Tatsache, dass nach dem Reset die Preise von 2002 bis 2008 und von 2009 bis 2015 ausschließlich gestiegen sind, bin ich sicher, dass sich bald wieder Gelegenheiten über eine längere Periode ergeben werden. Keine Gewinne machen ist dann fast schon unmöglich. Aber nichts ist unmöglich, keine Gewinne machen funktioniert dann nur noch mit dem gängigen weltweiten Verhaltensmuster des Aldi Prinzips, dem täglichen Lauschen des Nachrichtendoktors in den Medien und Analysten, sowie der ständigen Diskussion über „unterbewertet“ und „überbewertet“. Wenn Sie das tun, schaffen Sie das Unmögliche: Sie machen keine Gewinne, obwohl die Börsen sechs Jahre in Folge steigen. Viele Menschen weltweit besitzen keine Aktien. Die Gründe sind einfach, sie liegen im gerade genannten und der daraus resultierenden Paralysierung, wodurch sie handlungsunfähig werden. Sie sind einfach mental nicht in der Lage dazu Aktien zu kaufen und zu halten, eben aus den genannten Gründen.

Fazit: Wenn die Kurse steigen, ist es klug zu kaufen. Bei angefallenen Gewinnen sollten Sie nachkaufen und zwar die besten Rennpferde, die anderen werden mangels schlechterer Performance verkauft. Betrachten Sie sich einfach wie einen Gärtner, der Blumen in das Beet pflanzt. Wenn der Markt Ihnen eine Warnung mitteilt, wie einen übernatürlichen Kursrutsch, sollten sie nach einer Erholung alles verkaufen und auf den Reset warten.

Das DAX-Renditedreieck des deutschen Aktieninstituts (DAI)

„Investieren in Aktien ist riskant“ oder „Ich zocke doch nicht an der Börse“ sind Aussagen, die sicherlich häufiger in Zusammenhang mit dem Aktienmarkt getätigt werden.

Mit diesen Aussagen wird allerdings das Investieren in Aktien negativ pauschalisiert.

Meistens verbirgt sich hinter ihnen eine wohlbekannte Erfahrung für den Privatanleger: Einsteigen, wenn die Kurse extrem hoch sind und später erkennen, dass man genauso gut eine Tulpe gegen eine Altstadtvilla in bester Grachtenlage hätte eintauschen können. Man erinnere sich an die Tulpomanie in den Niederlanden in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts.

Dieses Beispiel ist sicherlich ein bisschen überzogen, trifft aber sicherlich auf einen nicht unerheblichen Teil der Privatanleger zu. Dabei muss man nicht unbedingt bis zur Tulpomanie zurückgehen. Ein Blick bis zur Jahrtausendwende und der Dotcom-Blase reicht da schon.

Viele Privatanleger haben damals mit T-Aktie (damals ein Kurswert von über 80,- EUR) hohe Verluste erlitten.

Ein Einstieg in die Boomphase hinein, mit der Hoffnung auf hohe Kursgewinne, kann allerdings nicht als nachhaltiges Investieren angesehen werden.

Gleichwohl trägt es dazu bei, dass die Aktie zur Vermögensbildung eher verpönt ist. Nicht nur bei dem Privatanleger von damals, sondern zum Teil auch noch bei der nachfolgenden Generation.

„Bausparverträge und Lebensversicherungen sind eine sichere Sache“ hört man häufiger als „Aktien sind eine sichere langfristige Vermögensanlage“.

Sicherlich weißt ein Bausparvertrag oder eine Lebensversicherung kaum bis gar keine Volatilität auf, da i.d.R. durch garantierte Zinsen die Rendite schon gesichert scheint, aber ob es sich dabei um eine sichere Anlage zur VermögensBILDUNG handelt, darf zumindest hinterfragt werden. Die Inflation sollte man zumindest dabei nicht außen vor lassen.

Wer eine Rendite über den Inflationsausgleich hinaus erwartet, kommt in der heutigen Zeit von Niedrigzinsen nicht ohne einen Blick auf den Aktienmarkt aus. Aber da war doch was, Risiko, Verluste, Zockerei? Lieber nicht.

Bleibt die Frage, ob diese Begrifflichkeiten zwingend mit einem Aktieninvestment einhergehen müssen.

In diesem Zusammenhang sollte man zumindest mal über das DAX-Renditedreieck des deutschen Aktieninstituts (DAI) gestolpert sein.

Auf den ersten Blick sind dort viele Zahlen, die sich vielleicht auch nicht sofort nachvollziehen lassen. Der zweite Blick zeigt aber, nachhaltiges Investieren in Aktien lässt sich schwer mit Begriffen wie Verluste, Risiko und Zockerei verbinden.

Renditedreieck

Das DAX-Renditedreieck ist nach Kalenderjahren aufgebaut. Auf der rechten Seite befinden sich die Jahre des Ankaufs, auf der unteren die Jahre des Verkaufs. Von links nach rechts sind die Jahre des Anlagehorizonts in 5-Jahres-Schritte unterteilt. Pro Querstrich ist also ein Anlagehorizont von 5 Jahren gegeben. Von ganz links bis 5 Jahre, bis ganz rechts, über 60 Jahre Anlagedauer.

In den jeweiligen Kästchen, in denen jeweils Ankaufs- und Verkaufsjahr aufeinander treffen, befindet sich die durchschnittliche, jährliche Rendite. Dazu ist innerhalb der Grafik auch ein entsprechendes Musterbeispiel abgebildet.

Zur graphischen Abhebung der unterschiedlichen Jahresrenditen sind diese mit entsprechenden Farben versehen (dunkelrot = starkes Minus; weiß = kaum bzw. nur sehr geringe Rendite bis dunkelblau = hohe positive Rendite).

Aufgrund der Farbgestaltung fällt einem recht schnell ins Auge, dass die Renditen weiter rechts, also bei einem hohen Anlagehorizont ein ins dunkel tendierende blau/lila 😉 aufweisen. Von rot oder weiß ist auf der rechten Seite des Renditedreiecks nichts zu sehen.

Anhand dessen lässt sich also erkennen, dass bei einem langfristig angelegten Investment in Aktien (Anlagehorizont über 10 Jahre) ein Verlust bzw. eine negative Rendite fast ausgeschlossen ist.

Hierbei spielt natürlich die Tatsache, dass es sich beim DAX um einen Performanceindex (total return index) handelt, eine bedeutende Rolle. D.h. Beim Performanceindex werden die Dividenden aus den im DAX enthaltenen Titeln in den Index reinvestiert, während sie beim Kursindex unberücksichtigt bleiben.

Somit werden die ausgeschütteten Gewinne der Dax-Konzerne bei der durchschnittlichen Jahresrendite mitberücksichtigt.

Bei einer Dividendenrendite von bspw. 2% ergibt sich auf 10 Jahren eine Gesamtrendite von 20%. Dies spielt insgesamt bei der durchschnittlichen Rendite eine gewichtige Rolle. Aber auch nur dann, wenn langfristig angelegt wird. Bei einem An- und Verkauf innerhalb weniger Wochen kommt dieser Effekt regelmäßig nicht zum Tragen.

Psychologie des Trends

Die Psychologie des Trends

Die Psychologie des Trends ist etwas was neben der normalen Theorie um den Trendaufbau mit Sicherheit Beachtung finden muss.

Man muss sich bei der technischen Analyse immer vergegenwärtigen, dass hinter der Kursbewegung immer verschiedene Marktteilnehmer stehen, die den Kurs bewegen. Aus welchen Gründen auch immer.

Warum sich der Kurs bewegt, ob aufgrund von Nachrichten, Fundamentalanalysen, Algorithmen oder ähnlichem ist bei der technischen Analyse egal. Wichtig ist, dass der Kurs sich bewegt.

Impulsbewegung die erste:

Wir nehmen mal an, dass der Pfefferminzia Fonds an der Aktie der InsideTrading AG(folgend: Aktie X) interessiert ist, weil diese günstig gehandelt wird. Der Fonds beginnt jetzt mit großen Stückzahlen in die Aktie einzusteigen. Die Nachfrage steigt → Der Kurs steigt zügig an!

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Es entsteht also eine zügige Bewegung. So eine Bewegung bringt meistens nach sich, dass andere Marktteilnehmer auf diese Bewegung aufmerksam werden. Ein ganz normaler Vorgang der so nicht nur an der Börse sondern überall vorkommt. Bei Bewegung entsteht Aufmerksamkeit.

Irgendwann wird aber ein Kursniveau erreicht sein, bei dem die Nachfrage nachlässt und das Angebot zunimmt.

Marktteilnehmer, welche von Anfang an in der Aktie investiert waren, liegen nun mit ihrer Position im Gewinn. Der eine mehr, der andere weniger. Sofern diese Marktteilnehmer eher spekulativ in die Aktie der InsideTrading AG eingestiegen sind, werden sie nach dem Kursanstieg beginnen die Aktie zu verkaufen.

Das Angebot nimmt zu.

Andere Anleger, die den Kursanstieg verfolgt haben und auf die Aktie der InsideTrading AG aufmerksam geworden sind, teilen sich nun auf. Ein Teil der Anleger, in der Regel die erfahrenen Anleger, beobachten die Aktie weiterhin, da sie nach dem Anstieg eine Korrektur erwarten.

Weniger erfahrene Anleger sind von der Aktie begeistert. Warum auch nicht? Alle Börsenzeitschriften empfehlen diese zum Kauf und das Potenzial liegt bei weiteren 200% in nur wenigen Wochen.

Sie steigen ein. Aber diese Marktteilnehmer befinden sich in der Minderheit, da nur wenige Marktteilnehmer bereit sind, bei den hohen Kursen noch zu kaufen.

Selbiges gilt für den Pfefferminzia Fonds. Aufgrund des hohen Kurses scheint die Aktie nicht mehr günstig. Der Fonds senkt die Käufe bzw. tritt am Markt nicht mehr als Käufer auf. Ggf. beginnt der Fonds sogar Stückzahlen seiner Position zu verkaufen und ein Teil der Gewinne mitzunehmen.

Das Ergebnis:

Die Nachfrage sinkt. Das Angebot erhöht sich.

Die Konsequenz daraus:

Es bildet sich der erste Hochpunkt in unserem Trend.

Die erste Korrektur:

Die Korrektur

Die Kurse beginnen aufgrund der geringeren Nachfrage und dem erhöhten Angebot zu korrigieren.

Für die Marktteilnehmer, die zu Höchstkursen gekauft haben, ergibt sich nun ein entsprechender Verlust. Im Depot dieser Anleger weist die Aktie der InsideTrading AG ein mehr oder weniger hohes Minus aus.

Diese Marktteilnehmer kommen in der Korrektur zu der Auffassung, dass sie eine Fehlinvestition getätigt haben. Vielleicht ist die Aktie der InsideTrading AG in verschiedenen Zeitschriften auch schon aus dem Musterdepot ausgestoppt worden.

Sie entschließen sich die Verluste zu begrenzen und ihre Positionen an der Aktie zu veräußern.

Da die Käuferseite aufgrund der Höchstkurse entsprechend gering war, erhöht sich zwar das Angebot, aber das Volumen bleibt entsprechend gering.

Die Aktie hat nun die Höchstkurse korrigiert. Die Anleger, die am Hochpunkt gekauft haben, beginnen diese Positionen zu veräußern. An der InsideTrading AG hat sich allerdings aus fundamentalen Gesichtspunkten keine nennenswerte Änderung ergeben.

Für die erfahrenen Trader ergeben sich jetzt die ersten Kaufsignale. Der übergeordnete Trend ist intakt und die Korrektur hat jetzt Handelsmarken erreicht, an denen eine Rückkehr zum übergeordneten Trend relativ wahrscheinlich ist.

Diese Trader erhöhen somit die Nachfrage.

Weiterhin ist eine Beteiligungsgesellschaft Betrading (BY) auf die Aktie der InsideTrading AG aufmerksam geworden. Die Aktie ergibt eine hervorragende Ergänzung zum aktuellen Beteiligungsportfolio. BY ist langfristig an dem Unternehmen interessiert, weshalb der Kurs eine untergeordnete Rolle spielt. Dennoch kommt BY die Korrektur ganz gelegen um sich erste Positionen der Aktie ins Portfolio zu legen.

Der Pfefferminzia Fonds nutzt das niedrigere Kursniveau ebenfalls um die Position wieder aufzustocken.

Dies hat zur Folge, dass die Käuferseite die Nachfrage so erhöht, dass der Kurs erneut beginnt zu steigen. Die Korrektur ist beendet und eine neue Impulsbewegung setzt ein.

Impulsbewegung die zweite:

Impulsbewegung, Trendfolge

Aufgrund der jetzt wieder anziehenden Kurse steigen weitere erfahrene Trader ein für die sich Einstiegssignale ergeben. Durch die erhöhte Nachfrage wird die Korrektur nicht nur beendet sondern der Markt kann sogar über den vorherigen Hochpunkt ansteigen und ein neues Hoch generieren.

Für alle Marktteilnehmer die am 1. Hochpunkt eingestiegen sind ist dies unter zwei Gesichtspunkten eine bittere Bewegung.

Zunächst haben sie durch den Verkauf der Aktie einen Verlust erzielt. Hätten sie die Position länger gehalten wäre der Verlust zu minimieren gewesen bzw. die Position ist aktuell sogar in den Gewinn gelaufen und man hätte einen Gewinn erzielen können.

Diese Marktteilnehmer sehen jetzt ihre anfängliche Auffassung bestätigt. „Die Aktie ist eine Gewinner-Aktie und jetzt werde ich dabei bleiben egal was passiert“.

Die Nachfrage steigt somit nochmal marginal an bevor die Nachfrage erneut nachlässt, da bereits alle Marktteilnehmer die kaufen wollen/wollten bereits gekauft haben und im Gewinn liegen.

Ein neuer Hochpunkt ist erreicht, da das Volumen auf der Nachfrageseite nicht mehr zunimmt. Die Aktie der InsideTrading AG wird nicht mehr in neue Höhe getrieben, die Rally ist zunächst vorbei.

Erneute Korrektur

Eine erneute Korrektur:

Die Marktteilnehmer, die im Zuge der Korrektur gekauft haben, beginnen ihre Positionen teilzuverkaufen oder ganz zu schließen. Zunächst kann das Angebot noch durch die Nachfrage der unerfahrenen Marktteilnehmer aufgenommen werden aber schlussendlich wird aufgrund des hohen Kursniveaus womöglich ein Angebotsüberhang herrschen.

Hinzu kommt, dass eventuell wenige Trader, die spät eingestiegen sind, ihren kleinen Gewinn ebenfalls sichern wollen. Sie erinnern sich an ihren letzten Einstieg und wollen unter keinen Umständen erneut in die Verlustzone rutschen. Daher beschließen sie den minimalen Gewinn lieber zu sichern und verkaufen ihre Position ebenfalls.

Der Kurs beginnt im weiteren Kursverlauf zu fallen und hinterlässt einen neuen lokalen Hochpunkt (Wendepunkt des Kursverlaufs).

Die weniger erfahrenen Anleger und Trader erinnern sich an die erste Korrektur und werden erneut unsicher. Diese werden erneut unsicher und bauen zunehmend Frustration auf. Sie bekommen das Gefühl, dass der Markt immer das Gegenteil von ihnen macht.

Das Spiel beginnt von neuem!

Sie merken: Es steckt eine gewisse Psychologie hinter den Kursen, gepaart mit verschiedensten Erwartungshaltungen verschiedener Anlegergruppen. Bedenken Sie dies stets. Hinterfragen Sie zudem stets Ihr eigenes Anlageverhalten und versuchen Sie nicht die typischen nachfolgenden Fehler zu machen:

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Quelle: FRF Finanzmakler

 

Share Demo: Deferred execution with language code

Investieren während einer Inflation

Investieren während einer Inflation

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Bewegung und Korrektur

Bewegung und Korrektur – Was passiert zwischen den Wendepunkten

Die wichtigen Punkte innerhalb eines Trends (Hoch- und Tiefpunkte) und damit einhergehende Unterstützungen und Widerstände haben wir bereits ausreichend beleuchtet.
Damit sind wir auf die markanten Punkte in einem Trend eingegangen. Offen bleibt allerdings was zwischen diesen Punkten passiert.

Neben den Hoch- und Tiefpunkten besteht ein Trend weiterhin aus einer Bewegung und einer Korrektur.
In einem Aufwärtstrend findet die Bewegung zwischen dem vorherigen Tiefpunkt und dem neuen Hochpunkt statt. Die Korrektur erfolgt dabei zwischen dem vorherigen Hochpunkt und dem neuen Tief.
In einem Abwärtstrend stellt sich Situation genau umgekehrt dar.
Zur Veranschaulichung eine weitere Abbildung:

Abbildung 4a (Bewegung und Korrektur)

Bewegung und Korrektur

Man sieht also, dass die Kursverläufe sich aus zwei verschiedenen Arten von Bewegungen zusammensetzen. Der Impulsbewegung und der Korrektur-(Bewegung).
Dabei ist die Impulsbewegung in der Regel dynamischer und zügiger als die Korrektur. Hinzu kommt meistens, dass die Impulsbewegung von einem höheren Volumen getragen ist als die Korrektur, in welcher das Volumen eher abnehmende Tendenz aufweist.
Impulsbewegung und Korrektur müssen dabei nicht immer wie oben veranschaulicht in einem Trend auftreten. Daneben sind durch Anordnung von Impulsbewegung und Korrektur auch andere Kursmuster möglich, welche häufig in „ Fortsetzungsformationen“ oder „Trendwendeformationen“ unterteilt werden. Diese Kursmuster werden später noch detailliert betrachtet.


Trendlinien:

Nachdem wir uns mit Unterstützungen und Widerständen sowie Bewegung und Korrektur beschäftigt haben, verfügen wir nun über ein Fundament an Grundwissen über den Trendaufbau.
Damit können wir uns einem weiteren wichtigen Instrument der technischen Analyse widmen. Der Trendlinie bzw. den Trendkanälen. Gerade zu Beginn kommt es häufig vor, dass ein Trend auf eben eine solche Trendlinie oder einen Trendkanal heruntergebrochen wird. Daher haben wir uns im Vorfeld explizit mit dem Trendaufbau beschäftigt, bevor uns nun diesem Instrument widmen.

zwei Typen von Trendlinien:
Bei Trendlinien wird zwischen einer Aufwärts- und Abwärtstrendlinie unterschieden.
Bei einer Aufwärtstrendlinie wird eine Linie entlang der einzelnen lokalen Reaktionstiefs gezogen.
Bei einer Abwärtstrendlinie wird dies analog mit den lokalen Reaktionshochs durchgeführt.
Um das zu verdeutlichen schauen wir einmal in die folgenden Abbildungen:

Aufwärtstrendlinie

Abwärtstrendlinie

Wichtig dabei ist: Trendlinien verlaufen selten so genau wie es in der Theorie dargestellt ist. Hier kann es gerade im Verlauf der einzelnen Periode zu kurzfristigen Über- und Unterschreitungen der Trendlinien kommen. Daher ist es meistens notwendig, mehrere Linien zu ziehen und etwas zu experimentieren bevor die richtige Trendlinie gefunden wird.
Dabei kann auch auf bestimmte Pufferzonen bei Trendlinien zurückgegriffen werden. Die einzig wahre Trendlinie ist in der Praxis eher selten anzutreffen.
Deshalb ist es wichtig, sich zunächst mit dem grundsätzlichen Trend auseinander zu setzen.
Haben wir kontinuierlich ansteigende neue Hoch- und Tiefpunkte (Aufwärtstrend) oder fallende Hoch- und Tiefpunkte (Abwärtstrend)? Wenn ja können diese Hoch-oder Tiefpunkte über eine Linie, der Trendlinie miteinander verbunden werden.
Wir brauchen also mindestens zwei verschiedene neue Hoch- oder Tiefpunkte. Ansonsten ist das Verbinden dieser Punkte zu einer steigenden/ fallenden Trendlinie nicht möglich.
Sofern eine Trendlinie auf lediglich zwei Berührungspunkten basiert, befindet sich diese sozusagen im Versuchsstadium. Wenn wir uns einen Chart nehmen und frei Hand zwei Punkte miteinander verbinden werden wir selten dazu kommen, dass im weiteren Kursverlauf eine gültige Trendlinie entstanden ist. Um die Trendlinie zu bestätigen und ihr bei einer größeren Anzahl an Marktteilnehmern eine gewisse Gültigkeit zu verleihen, ist ein dritter Test bzw. ein dritter Berührungspunkt des Kurses mit der Trendlinie erforderlich.
Grundsätzlich gilt: Desto häufiger die Trendlinie durch den Kursverlauf bestätigt wird, d.h. der Kurs durchbricht die Trendlinie nicht, desto stärker ist diese Trendlinie, weil immer mehr Marktteilnehmer diese akzeptieren und den Kurs durch Käufe/Verkäufe in die andere Richtung ziehen.


Die gültige Trendlinie als Hilfsmittel der Trendbestimmung:

Sobald die Trendlinie durch einen dritten Punkt bestätigt ist, liegt eine gültige Trendlinie vor. Neben der Trendrichtung lässt sich über die Trendlinie jetzt auch die Trendgeschwindigkeit bestimmen.
Dem Trendhandel liegt die Annahme zu Grunde, dass ein Trend in seiner Richtung und Geschwindigkeit eher beibehalten als geändert wird „The Trend isyour Friend“.

Die Trendlinie hilft uns somit insbesondere Korrekturen innerhalb des Trends richtig einzusortieren. Im Normalfall sollten die einzelnen Korrekturen der verlaufenden Trendlinie immer relativ nahe kommen (→ Trendrichtung und Trendgeschwindigkeit werden beibehalten).

Damit erweist sich die Trendlinie als Indikator für einen eventuell bevorstehenden Trendwechsel. Sofern nämlich die Korrektur über die Trendlinie hinausgeht, besteht eine erhöhte Gefahr, dass der Trend wechselt.
Ein Trendbruch ist hingegen noch nicht endgültig bei einem Bruch der Trendlinie erreicht. Daher kann der Bruch der Trendlinie hier nur ein Indiz sein.

Bruch ohne Tief

In der Abbildung sehen wir, dass die Trendlinie (dunkelgrün) gebrochen worden ist. Dadurch hat sich der Trend allerdings noch nicht in seiner Richtung geändert. Der Kurs liegt immer noch oberhalb des vorangegangenen Tiefpunktes. Erst wenn der Kurs diesen Unterstützungsbereich unterschreitet, hätten wir ein neues tieferes Tief und der Aufwärtstrend wäre nicht mehr intakt. Die Bedingung von stetig ansteigenden lokalen Hoch- und TIEFPUNKTEN wäre dann nicht mehr erfüllt.

Lediglich die Geschwindigkeit des Aufwärtstrends hat sich geändert. Der Aufwärtstrend würde, sofern die Korrektur in der Abbildung auf diesem Kursnvievau enden würde, lediglich etwas flacher und nicht mehr so steil wie vorher verlaufen.

Es lässt sich also zusammenfassen, dass eine Trendlinie ein unterstützendes Hilfsmittel für Kaufs- und Verkaufsentscheidungen darstellt. In der Nähe der Trendlinie eignen sich Käufe oder Verkäufe, da davon ausgegangen werden kann, dass der Kurs sich nicht mehr weit in die entgegengesetzte Richtung (Also die Trendlinie bricht) bewegt und in meine erwartete Verlaufsrichtung dreht. Kurz gesagt, der Kurs sollte jetzt wieder von einer Korrektur in die Bewegung übergehen.

Sofern dies nicht der Fall ist bietet mir die Trendlinie ein Indiz dafür, dass unter Umständen ein Trendwechsel bevorsteht.

Weitere Aspekte der Trendlinie:
Wie bereits oben angesprochen besteht die Möglichkeit, eine Trendlinie mit verschiedenen Punkten einer Periode zu verbinden. Hierbei wird hauptsächlich zwischen einer Trendlinie anhand verschiedener Tagesschlusskurse und einer Trendlinien zwischen den Extremen einer Periode (bspw. Tageshochs und Tagestiefs) unterschieden.
Es besteht auch die Möglichkeit beide Trendlinien zu benutzen. Dadurch ergibt sich eine sog. Pufferzone an der Trendlinie.

Die folgenden Abbildungen machen dies deutlich.

D1 EUR USD H4

EURUSD Trendlinie H4

Zunächst sind lediglich die Tageshöchstkurse durch eine Trendlinie (orange) miteinander verbunden worden. Im zweiten Chart sind zusätzlich die Tagesschlusskurse der lokalen Hochpunkte verbunden worden. Diese lassen sich durch einen Linienchart entsprechend lokalisieren, vgl. folgende Abbildung:

EUR USD Trendlineie Berührung

Wir sehen also, dass es verschiedene Möglichkeiten gibt Trendlinien einzuzeichnen. Wichtig ist zu verstehen, dass nicht jede Verletzung einer Trendlinie eine Trendwende zur Folge hat. Um diese Fehlsignale aber zu minimieren, bieten die Pufferzone eine entsprechende Möglichkeit.


Verletzung der Trendlinie:

In Zusammenhang mit den oben aufgeführten Pufferzonen stellt sich die Frage, wann von dem Bruch einer Trendlinie gesprochen werden kann. Man wird es immer erleben, dass der Kurs im Verlauf einer Periode die Trendlinie durchbricht aber im Laufe dieser Handelsperiode (D1, H1, etc.) wieder zurückgehandelt wird. D.h. der Schlusskurs der Handelsperiode liegt wieder innerhalb der Trendlinie.

Grundsätzlich lässt sich sagen, dass eine Trendlinie durchbrochen ist wenn der Schlusskurs außerhalb der Trendlinie liegt. Ob es sich dann dabei auch um einen nachhaltigen Bruch der Trendlinie handelt, kann erst mit Verlauf der folgenden Zeitperioden gesagt werden. Häufig kommt es hier auch zu Fehlsignalen.

Dies mag sich darauf zurückführen lassen, dass es sich bei dem Bereich zwischen Trendlinie und vorangegangenen Hoch- bzw. Tiefpunkt um einen leeren Raum handelt. Der Trend ist nach wie vor intakt. Lediglich die Frage der zukünftigen Geschwindigkeit des Trends ist jetzt offen. Ein sehr variabler Bereich, der stets mit Vorsicht zu handeln ist.

Der Bruch der Trendlinie nur ein Indiz und keine Bestätigung für einen Trendwechsel!“

Der Trendkanal:
In den vorgenannten Beispielen haben wir gesehen, dass eine Aufwärtstrendlinie stets die lokalen Tiefpunkte miteinander verbindet.

Darüber hinaus können aber auch die Hochpunkte miteinander verbunden werden und so ein sog. Trendkanal gebildet werden. Voraussetzung hierfür ist, dass der Trend halbwegs symmetrisch verläuft. D.h. Hoch- und Tiefpunkte haben immer eine bestimmte Distanz zueinander. Hierfür schauen wir uns den folgenden Chart einmal an.

Trendkanal

Trendkanäle sind logischerweise seltener als Trendlinien. Dies liegt daran, dass eine weitere Voraussetzung (Symmetrie) vorliegen muss.

Die obere Trendlinie liefert dabei ähnliche Signale wie die untere Trendlinie. Auch die Anwendung von Pufferzonen ist für diese möglich. Es lässt sich also festhalten das alle Informationen, die wir oben zur Haupttrendlinie in Erfahrung gebracht haben, auch auf die Trendkanallinie anzuwenden sind.


Die Trendlinie als Unterstützung und Widerstand:

Wie oben bereits angesprochen kann eine Trendlinie auch als Unterstützung oder Widerstand fungieren. Die Ausführungen zu Unterstützungen und Widerständen bei lokalen Hoch- und Tiefpunkten können hierbei analog angewendet werden.

Somit kann auch das Modell über die Wechselwirkung zwischen Unterstützung und Widerstand angewendet werden. Hierfür schauen wir zunächst auf die folgende Grafik:

Unterstützung Widerstand,

Wir sehen, dass die Trendlinie zunächst dreimal getestet worden ist. Die Trendlinie erfüllt somit die Voraussetzung einer gültigen Trendlinie und kann als Unterstützung verwendet werden. Beim vierten Test der Trendlinie wird diese aber durchbrochen. Nicht nur kurzfristig sondern auch nachhaltig, da der Kurs im weiteren Verlauf sogar unter dem vorangegangenen lokalen Tief notiert. Die Korrektur hat sich zu einer Bewegung ausgedehnt.

Diese Bewegung wird, im folgenden, ebenfalls korrigiert. Als Korrekturziel kommt neben dem vorherigen Tiefpunkt jetzt ebenfalls die bestehende Trendlinie in Betracht. Diese war vorher vom Markt als Unterstützung anerkannt und wandelt sich nach dem Bruch in einen Widerstandsbereich.


Von Trendstufen und Zeiteinheiten

Wir haben nun herausgearbeitet, dass ein Trend aus verschiedenen Hoch- und Tiefpunkten besteht und zwischen den lokalen Punkten Impuls- sowie Korrekturbewegungen stattfinden.
Zu beachten ist dabei, dass Trends in verschiedenen Zeiteinheiten vorkommen können.
Zeiteinheit bedeutet dabei, dass für jede Zeiteinheit eine Kerze bzw. ein Balken ausgebildet wird. In der Zeiteinheit D1 (=Daily1) wird für jeden Handelstag eine Kerze ausgebildet. Im H1-Chart (=Hour1) wird bspw. für jede Stunde eine Kerze ausgebildet.
Oftmals werden Zeiteinheiten und Trendstufen miteinander gleichgesetzt. Diese Gleichung geht allerdings nicht auf, da sich für die Trendstufen eine andere Definition ergibt.

Eine neue Trendstufe ist erreicht, wenn man den jetzigen Trend erneut in Bewegung und Korrektur zerlegen kann.

Hierzu eine graphische Darstellung:

Abbildung 5a (übergeordneter & untergeordneter Trend)

Trends Zusammenhang

Im Vergleich zu den Trendstufen ist nicht bei jeder kleineren oder größeren Zeiteinheit ein anderes Trendbild erkennbar. Heißt: Ob ich mir nun den M15 oder M30 Chart anzeigen lasse, der sichtbare Trend ist der Selbe. Etwas feiner dargestellt, aber der Trend bleibt. Eine andere Darstellung ergibt sich bei der Unterscheidung zwischen Tages- und Stundenchart. Hier ergibt sich eine neue untergeordnete bzw. übergeordnete Trendstufe.

Im Wesentlichen lassen sich folgende Trendstufen und Zeiteinheiten zusammenfassen:

 

T1 T2 T3 T4 T5
Monat D1
W1
H1
H4
M15
M5
M1
Tick

 

Der Monatschart stellt somit die erste und auch die absolut übergeordnete Trendstufe dar. Alle anderen Trendstufen sind diesem untergeordnet.

Damit kommen wir zu der Erkenntnis: Desto niedriger die Trendstufe in der ich handele, desto mehr übergeordnete Trendstufen muss ich berücksichtigen.

Dabei muss ich jeweils für die übergeordneten Trendstufen klären, wo die lokalen Hoch- und Tiefpunkte sind und welcher Trend in der übergeordneten Trendstufe vorliegt.

Ein Beispiel:

(Abbildung 5b (Beispiel übergeordnet & untergeordnet)

Trendszusammenhang2

 

Angenommen wir handeln den untergeordneten Abwärtstrend im Stundenchart. Dieser Abwärtstrend ist gem. der Definition absolut intakt. Eine Abfolge von ständigen niedrigeren Hoch- und Tiefpunkten. Sofern nur dieser Trend betrachtet wird, sollte die Wahrscheinlichkeit, dass der Trend erhalten bleibt und wir weiter fallende Kurse sehen größer sein, als dass der Trend sich ändert.

In diesem Fall befinden wir uns allerdings an einem wichtigen Unterstützungsniveau einer übergeordneten Trendstufe. Auf Tagesbasis haben wir das Kursniveau des vorherigen Hochpunktes erreicht, ein Punkt an dem der Markt (hier theoretisch) immer wieder nach oben gedreht hat um den übergeordneten Trend fortzusetzen.

Die Wahrscheinlichkeit, dass der intakte Abwärtstrend auf Stundenbasis fortgeführt wird, ist also unter Einbeziehung der übergeordneten lokalen Kursmarken wesentlich geringer. Viel wahrscheinlicher ist hingegen die übergeordnete Trendfortsetzung.

Wir sehen also, dass die übergeordnete Lage immer beachtet werden muss. Wer übergeordnet handelt, muss sich die untergeordneten Trendstufen nicht zwingend anschauen. Hier geht es lediglich um eine Timing-Frage. Wer aber auf höheren Trendstufen unterwegs ist ohne die Großwetterlage für sich geklärt zu haben, läuft Gefahr, gänzlich auf das falsche Pferd zu setzen. Ein Fehler der vermieden werden kann, sofern man die nötige Weitsicht an den Tag legt.

 

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Grundlagen der Charttechnik – Trends

Der Aufbau von Trends
Eine der berühmtesten Börsenweisheiten lautet „The Trend is your Friend“. Diese Aussage beruht auf der Annahme, dass die Wahrscheinlichkeit für eine Trendfortsetzung immer größer ist als die Wahrscheinlichkeit, dass der Trend sich ändert bzw. wir eine Trendwende sehen. Die Trendkonzeption ist somit unverzichtbar für den Ansatz der technischen Marktanalyse. Werkzeuge der technischen Analyse wie Trendlinien oder Durchschnittslinien, haben daher ausschließlich die Aufgabe die Trendrichtung zu erkennen, um schlussendlich an diesem Trend partizipieren zu können Allgemein umschrieben ist die Trendrichtung die Fahrtrichtung des Marktes.

 

Der Trend hat drei Möglichkeiten
Ein Trend zeichnet sich dadurch aus, dass niemals ausschließlich steigende Notierungen vorliegen. Vielmehr verläuft der Trend in einer Abfolge von neuen Hochs und Tiefs. Man könnte sagen zwei Schritte voraus und einen zurück oder eben anders herum. Ein Trend muss aber nicht zwingend nach oben oder unten gehen. Eine weitere Alternative ist, dass der Trend seitwärts verläuft. Einen Schritt vor und wieder einen zurück. Der Markt entscheidet sich dementsprechend nicht für eine bestimmte Richtung.

Ob der Trend nach oben oder unten geht, ist in der Abfolge der jeweiligen Hochs und Tiefs zu klassifizieren. Ein Aufwärtstrend zeichnet sich dadurch aus, dass im Trendverlauf immer neue höhere Hochs und höhere Tiefs ausgebildet werden. Bei einem Abwärtstrend ist es entsprechend andersherum. Der Trendverlauf bildet immer tiefere Tiefs und tiefere Hochs aus.

Bei seitwärts gerichteten Trends wechseln sich Hochs und Tiefs auf den jeweiligen identischen Höhen ab.
In Textform nicht unbedingt leicht verständlich. Daher zur Veranschaulichung die Abbildungen 1a bis 1c.

Abbildung 1a (Aufwärtstrend Abfolge von höheren Hochs & höheren Tiefs)Aufwärtstrend

Abfolge lokaler ständig ansteigender HochsAbfolge lokaler ständig ansteigender Tiefs

 

Abbildung 1b (Abwärtstrend Abfolge von tieferen Tiefs & tieferen Hochs) Abwärtstrend

Abfolge lokaler ständig fallender TiefsAbfolge lokaler ständig fallender Hoch

Abbildung 1c (Seitwärtstrend Abfolge von gleichbleibenden Hochs und Tiefs)

Seitwärtsmarkt

Wir sehen also, dass ein Trend drei verschiedene Richtungen aufweisen kann. Oftmals besteht allerdings die Annahme, dass ein Trend nur nach oben oder nach unten laufen kann. Dies entspricht aber nicht den Tatsachen. Dabei ist es nur eine logische Konsequenz wenn man die Psychologie des Marktes und die Preisbildung an den Märkten zu Grunde legt.
Es gibt Käufer und Verkäufer. Beide treffen an der Börse zusammen. Je nach Angebot und Nachfrage wird dann der Preis bestimmt. Verallgemeinert lässt sich sagen: Steigt die Nachfrage bei gleich bleibenden Angebot, erhöht sich der Preis.
Liegt das Gegenteil vor, fällt der Preis. Es wird aber auch immer Marktphasen geben, in denen das Angebot der Nachfrage entspricht. Der Preis bleibt gleich bzw. bewegt sich lediglich in einem gewissen Rahmen, leicht auf und ab.
Es ist unrealistisch, dass diese Situation über einen langen Zeitraum gegeben ist, da verschiedene Einflussfaktoren die Nachfrage und das Angebot immer wieder verändern, aber für eine Übergangsphase sollte dies immer wieder in Betracht gezogen werden. Man spricht hier auch von einer Seitwärtsrange, was sich auch mit Preisspanne übersetzen lässt. Oftmals wird diese Marktphase auch als „trendlos“ bezeichnet.

Dass es auch solche trendlosen Marktphasen gibt, ist ein ganz wichtiger Punkt. Wer am Markt agiert hat im wesentlichen zwei Möglichkeiten: Aktien kaufen (Long gehen) oder Aktien verkaufen (Short gehen). Hier lässt sich aber in trendlosen Marktphasen wenig Profit erzielen, da die Preisspanne eben entsprechend gering ist.
Long gehen ist lediglich in einem Aufwärtstrend wirklich profitabel. Short gehen bei einem Abwärtstrend. Aber in Seitwärtsphasen sorgen beide Varianten eher für wenig Rendite.
In solchen Marktphasen kommt eine dritte Variante ins Spiel, nämlich an der Seitenlinie zu stehen und abzuwarten, bis sich eine neue Trendrichtung etabliert, welche dann wieder profitabel gehandelt werden kann. Wie sich eine neue Trendrichtung erneut etabliert, sehen wir gleich in der nächsten Grafik weiter unten.
Dies fällt allerdings vielen Anlegern schwer, weshalb trendlose Marktphasen bei vielen häufig zu Verlusten führen.
In der folgenden Abbildung sehen wir das Währungspaar EUR/JPY zwischen Oktober 2013 und Juni 2014. Auffällig ist, dass der EURJPY in dieser Zeit alle verschiedenen Trendrichtungen ausgebildet hat.
Die verschiedenen Trends sind durch die blauen vertikalen Linien entsprechend unterteilt worden.
Die lokalen Hoch- und Tiefpunkte sind durch grüne und rote Rechtecke visualisiert worden.

Trendphasen

Aus der Abbildung ist ersichtlich, dass der EURJPY sich zwischen Oktober und Dezember 2013 in einem Aufwärtstrend befand.
Der aufwärts gerichtete Trend ist deswegen ansteigend, weil steigende Hochs (grüne Rechtecke) sich mit gleichzeitig ansteigenden Tiefs (rote Rechtecke) abwechseln.
Darauf folgte ab Dezember ein Abwärtstrend welcher bis Februar 2014 andauerte.
Dieser Abwärtstrend zeichnet sich durch fallende Tiefs aus, die sich mit gleichzeitig fallenden Hochs abwechseln. Ein Tiefpunkt liegt also gemessen am Kurs tiefer, als das Tief zuvor. Für die lokalen Hochpunkte gilt dies entsprechend.
Zwischen März und August 2014 lag im EURJPY ein Seitwärtstrend vor.
Dies ergibt sich aus den gleichbleibenden Hoch- und Tiefpunkten. In dieser Zeit konnten keine neuen höheren Hochs bzw. höhere Tiefs ausgebildet werden. Von einer vorangegangenen steigenden Trendphase sind wir also in eine sog. trendlose Marktphase übergegangen.

 

Unterstützungen und Widerstände
Wir haben nun gesehen, dass Trends aus verschiedenen lokalen Hoch- und Tiefpunkten bestehen. Ob diese lokalen Punkte ansteigen oder abfallen, zeigt uns ob wir uns in einem Aufwärts- oder Abwärtstrend befinden.

Bisher sind wir allerdings noch nicht auf die Bedeutung dieser Punkte eingegangen. Dabei kommt diesen Wendepunkten innerhalb der Chart- und der Markttechnik eine wichtige Bedeutung zu.
Die Reaktionstiefs bzw. die lokalen Tiefpunkte werden allgemein als Unterstützung bezeichnet und als Unterstützungsbereiche genutzt.
Für die Hochpunkte gilt dies analog. Allerdings stellen diese einen Widerstandsbereich dar.

 

In der Theorie lässt sich das folgendermaßen darstellen:

Abbildung 2a (Abwärtstrend – Widerstände und Unterstützungen)

Unterstützung und Widerstand

In Abbildung 2a sehen wir einen Abwärtstrend. Widerstände und Unterstützungen weisen dabei ein fallendes Muster aus. Die Widerstände ergeben sich auf immer geringeren Kursniveaus. Für Unterstützungen gilt dies analog.

Abbildung 2b (Aufwärtstrend – Widerstände und Unterstützungen)

Durchbruch Widerstand

In Abbildung 2b sehen wir einen intakten Aufwärtstrend. Die Widerstände steigen mit dem weiteren Kursverlauf kontinuierlich an, da immer neue höhere Hochpunkte ausgebildet werden. Für die Unterstützungen gilt dies analog.
Eine Unterstützung liegt daher immer unter dem aktuellen Kursniveau und stellt einen vorangegangenen lokalen Tiefpunkt dar (vgl. obere Abbildungen).
Ein Widerstand liegt immer oberhalb des aktuellen Kurses und stellt ein vorangegangenen lokalen Hochpunkt dar (vgl. rote Striche, obere Abbildung).
An diesen Punkten ist im vorherigen Kursverlauf das Angebot größer geworden als die Nachfrage (keine neue Kurssteigerung – Der Kurs fällt anschließend) bzw. die Nachfrage größer als das Angebot (keine neuen Kurstiefs – Der Kurs steigt anschließend).
Ein gesundes Verständnis für die Bedeutung von Unterstützungen und Widerständen ist eine wichtige Voraussetzung für das Umsetzen von Trendhandel und Trendkonzepten. An diesen Punkten wird immer wieder aufs Neue überprüft, ob der Trend bestehen bleibt oder gegebenenfalls eine Trendwende einsetzen könnte.
Wenn beispielsweise die Korrekturbewegung in einem Aufwärtstrend den kompletten Anstieg seit dem vorangehenden Tief konsolidiert, kann dies ein erstes Warnzeichen für einen eventuellen Trendwechsel sein. Sofern die Unterstützungslinie sogar unterschritten wird, ist ein Trendwechsel umso wahrscheinlicher.
Weiterhin gilt jeder Test des vorangegangenen Hochs (Widerstandsbereich) als kritischer Moment in einem Aufwärtstrend.
(Für den Abwärtstrend gilt diese Annahme hinsichtlich des Unterstützungsbereichs entsprechend)

Hier entscheidet sich, ob die Masse der Marktteilnehmer bereit sind einen höheren Preis zu zahlen, als sie das vor der Korrektur getan haben. Sofern dem so ist, wird die Nachfrage konstant bleiben und es wird ein neuer lokaler Hochpunkt ausgebildet. Wir sehen einen Ausbruch über das vorherige Widerstandslevel.
Ist dies Nicht der Fall, prallt der Kurs am Widerstand ab. Es liegt ein fehlgeschlagener Ausbruchsversuch vor.
Auch hier erleben wir ein erstes Warnzeichen für einen Wechsel der vorherrschenden Trendrichtung.

Unterstützung = Widerstand &Widerstand = Unterstützung

Bisher haben wir Widerstände ausschließlich mit dem vorangehenden lokalen Hochpunkt und die Unterstützungen mit den vorherigen lokalen Tiefs in Verbindung gebracht.

Darüber hinaus ist allerdings noch ein weiterer Aspekt zu beachten. Im Rahmen der technischen Analyse ist die Annahme weit verbreitet, dass sobald der Kurs einen Unterstützungs- oder Widerstandsbereich über-oder unterschreitet, diesen Bereich umkehrt und die gegenteilige Bedeutung zumisst.
Wir schauen uns das in der folgenden Abbildung einmal an, wie sich diese Annahme in der Theorie darstellt:

Abbildung 3a (Umkehr von Widerstand in Unterstützung)

Umkehr Widerstand in Unterstützung

In der oberen Abbildung 3a sehen wir einen intakten Aufwärtstrend (Abfolge von neuen höheren lokalen Hochpunkten und tieferen Tiefs). Die beiden Tiefs bilden jeweils einen Unterstützungsbereich. Das vorherige Hoch stellt einen Widerstand dar, den der Kurs zunächst überwinden muss um den Aufwärtstrend zu bestätigen.
Sofern der Widerstand nicht überwunden wird, besteht die Gefahr einer Trendumkehr bzw. eines Trendwechsels.

Abbildung 3b (Umkehr von Widerstand in Unterstützung)

Widerstand wird Unterstützung

Wir sehen nun, dass der Kurs den Widerstandsbereich überwunden hat. Die Folge ist, dass der vorherige Widerstandsbereich nun eine Unterstützung darstellt.
Diesem Vorgehen liegt die Auffassung zu Grunde, dass die Marktteilnehmer auf diesem Kursniveau schon einmal reagiert haben und das Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage hier gedreht haben. Für die Zukunft gilt nun, dass das Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage eher an einem Reaktionspunkt erneut dreht als irgendwo, wo es keine Reaktion bzw. Änderung der Kursrichtung gab.
Der weitere Kursverlauf könnte sich daher wie folgt darstellen:

Abbildung 3c (Umkehr von Widerstand und Unterstützung)

Korrektur Unterstützung

Wir sehen, dass die Marktteilnehmer den vorherigen Widerstand nun als Unterstützung angenommen und auf diesem Kursniveau erneut reagiert haben. Erneut kam es zu einer Änderung des Verhältnisses zwischen Käufern und Verkäufern (→ Die Nachfrage überstieg an diesem Punkt das Angebot, der Kurs beginnt wieder zu steigen).

Wir sehen also, dass nicht nur das vorherige lokale Tief als Unterstützungsbereich fungiert sondern weitere Unterstützungsbereiche denkbar sind, an denen der Kurs wieder nach oben oder unten drehen kann.

 

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Investieren während einer Inflation

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Grundlagen der Charttechnik

Dieser Artikel ist zunächst als Einstieg und für die Leser gedacht, die mit der Konstruktion von Charts noch nicht so vertraut sind bzw. ihr Hauptaugenmerk bisher lediglich auf die Fundamentalanalyse oder Nachrichten gelegt haben.

Es wird darauf eingegangen wie die Kursdaten gelesen und in den Chart, der betrachtet wird, übertragen werden. Wer mit dem Aufbau von Charts bereits vertraut ist wird in diesem Artikel wenig Neues finden aber wir haben alle einmal angefangen und jeder soll die Möglichkeit haben, von Anfang an dabei zu sein. Insoweit vertröste ich auf die nächsten Artikel 😉

Schauen wir uns zunächst einen Chart in Gänze an und welche Informationen sich wo befinden.

1

Eine Kerze stellt dabei eine Zeitperiode dar. In dem oberen Chart umfasst eine Kerze somit die Kursbewegung des gesamten Tages. Welche Informationen eine Kerze enthält wird etwas später in diesem Artikel dargestellt.

Die verschiedenen Charttypen:

(Abbildung 1.1 Balkenchart)

2

Der Balkenchart (Abbildung 1.1) gehörte in der Vergangenheit zu den populärsten Charttypen bevor der japanische Kerzenchart sich immer mehr durchsetzte. Zunächst gehen wir auf die Informationen des Balkencharts ein, bevor weiter unten der japanische Kerzenchart erläutert wird.

Aus dem Balkenchart lassen sich vier Informationen ablesen:

  • Der Tageshöchstkurs
  • Der Tagestiefstkurs
  • Der Eröffnungs- und der Tagesschlusskurs.

Der kleine Strich auf der linken Seite des Balkens stellt dabei den Eröffnungskurs dar. Der Strich auf der rechten Seite den Tagesschlusskurs.

Das obere Ende des Balkens zeigt den Tageshöchstkurs an. Das untere Ende entspricht dem Tagestiefstkurs.

3

 (Abbildung 1.2 Linienchart)

4

Der Linienchart (Abbildung 1.2 – selbe Kursbewegung wie in der Abbildung 1.1) zeigt nur den Schlusskurs der jeweiligen Periode an (Periode = Tag → Anzeige des Tageschlusskurses). Der Schlusskurs stellt den wichtigsten Kurs einer Handelsperiode dar. Daher ist auch der Linienchart für eine technische Analyse durchaus geeignet.

 

Der japanische Kerzenchart:

5

Der Kerzenchart ist die japanische Version des Balkencharts. Der Kerzenchart bietet identische Informationen wie ein Balkenchart. Lediglich die Darstellung der Kursspanne der einzelnen Periode weicht vom Balkenchart ab.

Der Kerzenchart erfreut sich in den letzten Jahren immer größerer Beliebtheit und ist die Hauptdarstellungsmethode eines Charts. Daher wird in den kommenden Artikeln bzw. in regelmäßigen Analysen auch hauptsächlich dieser Chart-Typ verwendet.

 Das Wichtigste an einer Kerze ist die Beziehung zwischen Eröffnungs- und Schlusskurs. Der Raum dazwischen bildet den sog. Kerzenkörper (auch Body genannt) und spielt für viele technische Analysten eine gewichtige Rolle. Anhand des Kerzenkörpers lassen sich gewisse Aussagen zu der Handelsaktivität innerhalb der Handelsperiode treffen.

Eben dieser Kerzenkörper bildet den Unterschied zwischen Kerzen- und Balkenchart. Diesen Kerzenkörper können sie sich in einen Balkenchart ebenfalls hinein denken. Lediglich die graphische Darstellung ist eine andere. Alle technischen Werkzeuge und Indikatoren funktionieren daher im Balkenchart genauso wie im Kerzenchart.

 

Die Kerze:

6

In der Abbildung nehmen wir als Beispiel eine Kerze mit einem grünen Kerzenkörper. Der grüne Kerzenkörper bedeutet, dass innerhalb der Periode der Kurs gestiegen ist. Der Schlusskurs liegt über dem Eröffnungskurs. Das Ende der oberen Linien steht für das Tageshoch, das untere Ende des sog. Schattens stellt den Tiefstkurs der Periode dar.

In der folgenden Abbildung ist dies nochmal etwas genauer dargestellt.

 

7Der sog. Schatten wird teilweise auch als Kerzendocht beschrieben. Sofern Sie mal auf diese Formulierung stoßen sollten, müssen Sie sich nur merken, dass es hier keinen Unterschied in der Bedeutung gibt.

Der japanische Kerzenchart bietet im Vergleich zu anderen Darstellungsvarianten einige leichte Vorteile. Durch die farbliche Darstellung lassen sich steigende und fallende Perioden leichter erkennen. Zudem lassen sich im Vergleich zum Linienchart weitere wichtige Informationen wie Tageshöchst- und Tagestiefpunkte erkennen. Der Linienchart basiert lediglich auf den Schlusskursen. Diese werden durch eine Linie verbunden. Weiterhin lassen sich Kurslücken zwischen den Schluss- und Eröffnungskursen zweier Perioden leichter erkennen. Im Linienchart lassen sich diese Kurslücken gar nicht erkennen. Im Balkenchart ist ein genaues Auge erforderlich. Dies kann dazu führen, dass die Kurslücken teils gar nicht erkannt werden und so wichtige Informationen nicht die entsprechende Beachtung finden.

 Neben dem Kursverlauf sollte der Chart noch eine weitere wichtige Information enthalten – den Umsatz.

Der Umsatz stellt dabei die Gesamtaktivität des Handels dar. Im Grunde stellt er die Anzahl der Aktien/ Zertifikate dar, die innerhalb der Periode gehandelt worden sind, also den Besitzer gewechselt haben.

Um die Daten entsprechend darzustellen werden unterhalb des Charts in der Regel Umsatzbalken verwendet.
Vgl. dazu folgende Abbildung:

8

 

Im unteren Teil des Chart-Bildes ist der Umsatz dargestellt.

Sofern der Umsatz in der aktuellen Periode niedriger war als in der vorherigen Periode, wird der Umsatzbalken rot dargestellt. Ist der Umsatz im Vergleich zur vorherigen Periode angestiegen, wird er grün dargestellt.
Welche Bedeutung der Umsatz hat, wird später immer mal wieder aufgegriffen.

 Da wir nun wissen, wie Kerzen- und Balkencharts konstruiert sind, können wir uns mit der Analyse bzw. der Interpretation dieser Charts beschäftigen. Hier werden wir in den nächsten Artikeln ansetzen.

Beachten Sie stets, dass der Chart nur die einzelnen Kurse graphisch darstellt und immer ein gewisses Anlegerverhalten dahinter steht. Für sich allein betrachtet ist der Chart nutzlos. Sehen sie es wie ein Gemälde, für sich alleine ist es nur ein Bild, der Name des Künstlers, seine Intentionen und Gedanken machen es wichtig und interessant. „Was hat sich der Künstler dabei gedacht?“. Selbiges gilt beim Chart, „Was denken die Marktteilnehmer und wie verhalten sie sich?“. Das ist das Entscheidende!

Untreue und Eidbruch durch Kanzlerin Angela Merkel?

Jeder deutsche Kanzler und jede deutsche Kanzlerin, so auch Angela Merkel, schwören einen Eid bei Amtsantritt vor dem deutschen Bundestag, dem deutschen Volk und wahlweise auch vor Gott. Dieser lautet: „Ich schwöre, dass ich meine Kraft dem Wohle des deutschen Volkes widmen, seinen Nutzen mehren, Schaden von ihm wenden, das Grundgesetz und die Gesetze des Bundes wahren und verteidigen, meine Pflichten gewissenhaft erfüllen und Gerechtigkeit gegen jedermann üben werde. So wahr mir Gott helfe.

Die Kanzlerin schwor Schaden vom deutschen Volk abzuwenden. Doch sind massive Geldleistungen für Griechenland, welche kaum wirtschaftlichen Schaden auf Deutschland ausüben, nicht ein finanzieller Schaden deutscher Staatsbürger? Und späht die USA nicht weiterhin große Teile der deutschen Kommunikation aus? Und ist es nicht erwiesen, dass viele Aspekte des TTIP auch schädlich für deutsche Unternehmen und Konsumenten sein können? Kann man die Kanzlerin dann nicht auf Eidbruch verklagen?

Der Eid ist laut Grundgesetz verpflichtend zu leisten. Artikel 56 GG wurde in einem der großen Standardwerke der Kommentarliteratur zum Grundgesetz, dem Maunz/Dürig/Herzog/Scholz, Kommentar zum Grundgesetz (Artikel 56 Randnummern 4 und 10), wie folgt kommentiert: „Wie sämtliche Amtseide, die im deutschen öffentlichen Recht vorgesehen sind, ist auch der Amtseid des Bundespräsidenten in keiner denkbaren Beziehung strafbewehrt, etwa in dem Sinne, dass eine flagrante Verletzung der im Eid übernommenen Verpflichtungen strafrechtlich als Meineid o. Ä. gewertet würde.“

Nach diesem Kommentar zum Grundgesetz, nach welchem sich Juristen richten, kann die Kanzlerin oder Kanzler strafrechtlich bei Bruch dieses Eids nicht belangt werden. Welcher Sinn steckt hinter einem Eid, welcher nicht einzuhalten ist? Eine breite unbestimmbare Gruppe ist der Meinung, dass der Eid in keiner Weise strafrechtlich verfolgt werden kann. Doch das Strafgesetzbuch sagt zum Eid folgendes: § 154 StPO – Meineid (1) Wer vor Gericht oder vor einer anderen zur Abnahme von Eiden zuständigen Stelle falsch schwört, wird mit Freiheitsstrafe nicht unter einem Jahr bestraft. (2) In minder schweren Fällen ist die Strafe Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu fünf Jahren.

Der Eid ist im Grundgesetz als ein solcher benannt. Dieser Eid wird auch offiziell vor dem Bundestag und während öffentlicher Übertragung geleistet. Es ist ein Eid. Und ein Eidbruch kann in diesem Sinne auch strafrechtlich verfolgt werden. So meine Sicht. Wenn der offizielle Eid der Person im höchsten und wichtigsten Amt Deutschlands nicht bindend ist, was ist dann mit dem Eid der Ärzte, der Beamten und der Soldaten?

Und was mit ist mit Untreue im Amt nach §266 StGB? „Wer die ihm durch Gesetz, behördlichen Auftrag oder Rechtsgeschäft eingeräumte Befugnis, über fremdes Vermögen zu verfügen oder einen anderen zu verpflichten, mißbraucht oder die ihm kraft Gesetzes, behördlichen Auftrags, Rechtsgeschäfts oder eines Treueverhältnisses obliegende Pflicht, fremde Vermögensinteressen wahrzunehmen, verletzt und dadurch dem, dessen Vermögensinteressen er zu betreuen hat, Nachteil zufügt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.“ Dieses Gesetz geht in die selbe Richtung wie der Eid. Eine Person hat in manchen Situationen oder Ämtern Pflichten und Verantwortung gegenüber anderen, die es einzuhalten gilt. Vor Allem die fremden Vermögensinteressen sollte man diskutieren. Was haben deutschen Soldaten in Afghanistan verteidigt? Eine Demokratie sicherlich nicht. Diese in dem Land kulturell nicht verankert. Aufdrücken kann man eine Demokratie nicht. Waren es nicht die Interessen der USA dort militärische Basen als Druckmittel gegen den Iran und Russland im Kampf um ölreiche Gebiete?

Bereits in meinem Blog zu einer idealen Demokratie forderte ich, dass Aussagen und Versprechen der verantwortlichen Politiker bindend sein müssen und nur in speziellen Situationen nicht mehr gelten. Wahllügen und Ausreden dürfen in derart verantwortungsvollen Positionen nicht geduldet werden. Wenn jemand in einem Sportverein unsauber Arbeitet kann er auf Untreue verklagt werden. Wenn ein Soldat seinen Eid bricht wird er aufs härteste bestraft. Aber ein Kanzler oder eine Kanzlerin mit Verantwortung für 80 Millionen Menschen ist an Nichts gebunden? Natürlich braucht ein Politiker im Amt Spielraum. Situationen ändern sich. Diplomatie hat auch nie einen weg. Kompromisse müssen eingegangen werden. Doch so viel Spielraum, dass der Eid nicht binden ist?

Lesen Sie hier den Inside Trading Artikel zur möglichen Wiederwahl von Angela Merkel im Wahljahr 2017

Strategien – langweilig aber erfolgreich!

Ich bin der Meinung, dass jeder Händler der an der Börse tätig ist eine Strategie benötigt. Deswegen möchte ich gerne ein paar Aspekte nennen die bei der Lösung der richtigen Strategie zu beachten sind. Zu allererst sollte man wissen, welches Produkt man handelt und ob man seine Entscheidungen aufgrund von Nachrichten oder aufgrund der Markttechnik tätigt. Entscheidet man sich für Nachrichten sollte man aufschreiben, wo man diese Nachrichten herbekommt, wann man sich sie täglich anschaut und zu welchen Zeiten man nach ihnen handelt. Gleiches gilt für die Markttechnik, da es sich hierbei um ein sehr weites Thema handelt sollte man exakt wissen, welche Strategie man sich hier bereitlegt. Wichtig ist, dass die Strategie aufgeschrieben werden muss und so detailliert ist, das selbst ein Dritter sie verstehen kann und die Käufe und Verkäufe ausführen kann. Theoretisch müsste also die eigene Mutter oder Großmutter diese Strategie auch handeln können. Hier mag ich glauben, gibt es Grund zu resignieren, aber nur wenn man eine genau definierte Strategie hat, die möglichst auch einfach ist, kann sie wiederholt werden und konsistent gehandelt werden. Dann können duplizierbare Ergebnisse erwirtschaftet werden, welches wie ich gleich mit dem Gesetz der Serie ausführe von großer Wichtigkeit ist. In Bezug dazu gibt es noch einen Aspekt den man akzeptieren und verstehen muss. Es gibt keine Strategie auf der Welt die jeden Tag erfolgreich ist. Dies ist auch nicht das Maß, welches eine Strategie erfüllen muss. Selbst die einfachste Strategie hat den Sinn ein Fixstern zu sein, den man kontinuierlich handelt und der eine Trefferquote generiert, die möglichst nicht null ist. Dabei ist es angenehmer wenn man seine Trefferquote bewusst niedrig ansetzt, das bedeutet, dass man eine Trefferquote von 30% und somit 70% Fehltrades akzeptiert. Es ist wichtig sich über solche Zahlen Gedanken zu machen, weil man ansonst dem typischen Fehler unterliegen wird aus jedem Tag und jeder Transaktion das Beste heraus zu holen.

So funktioniert Börse aber nicht und ist mit unter einer der größten Gefahren die es gibt.

 
Börse ist ein Nummernspiel, welches bedeutet, dass bevor man seine erste Transaktion tätigt, man vorher eine Serie festlegt, die man mit einer fixen Strategie handelt. Jede Transaktion erfolgt dann in der Serie nach dem gleichen Muster.
Wenn man es nun wirklich fertig gebracht hat die Einstiegsstrategie aufzuschreiben, wird ein großer Teil der täglichen Ablenkungen im Handel eliminiert sein. Denn wenn man nun 100% weiß wann man einsteigt, ist man frei genug für den nächsten Wesentlichen Schritt im Handel.
 
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Man kann nun seine Risiken minimieren und seine Gewinne laufen lassen. Gewiss wird man jetzt sagen „ja, Risiken minimieren und Gewinne laufen lassen“ dies habe ich schon oft gehört und sagt sich leichter als getan. Ja, das stimmt, aber ich kann versichern, wenn man nicht vorher 100% weiß, wann man einsteigt in den Markt wird das managen der Risiken und Gewinne unmöglich werden. Wenn man aber eine festgelegte Strategie hat, wird es zwar immer noch der schwerste Aspekt im Handel  bleiben, aber immerhin ist es ein ganzes Stück leichter geworden:
 

 

Es ist wichtig, dass Verluste einen bestimmten Bereich nie überschreiten dürfen!

 
Dann gewinnt man einen wichtigen Vorteil, selbst wenn man unendlich viele Transaktionen gemacht hat. Wenn man immer einen fixen Maximalverlust hat, besitzt man nämlich einen fixen maximalen Durchschnittsverlust, welches bedeutet, dass man sich nie mehr Gedanken um seine Verluste machen muss, da diese nun fix sind. In dieser banalen Aussage steckt im Grunde schweres Verständnis und sollte durchdacht und mit einem Beispiel errechnet werden.
Nun kann man sich vollkommen auf seine Gewinne konzentrieren. Jetzt kann man immer noch sagen, „ja Gewinne laufen lassen, sagt sich leichter als getan“ und dem stimme ich auch vollkommen zu. Aber Gewinne laufen lassen ist einfacher geworden, wenn man sich um seine Verluste und um seinen Einstieg nie mehr kümmern braucht, denn dieser steht jetzt fix. Außerdem ist man sich schon über seine fiktive Trefferquote bewusst, welches verhindert jeder Transaktion das Beste abzugewinnen und sich zu viel in die aktuelle Transaktion hinein zu steigern. Auch kann man die Ungewissheit ablegen, wie das Ergebnis der aktuellen Transaktion aussehen wird, denn man weiß, dass man sich in einem Nummernspiel befindet und z.B. eine Serie von 20 oder 50 Gelegenheiten handelt, mit der man seine Strategie testen wird. Wenn man sich also gerade beim vierten von 20 Versuchen befindet und bis jetzt alle verloren sind, braucht man weder den Kopf in den Sand zu stecken, noch auch nur den geringsten Haaransatz an der Strategie zu verändern.
Wenn man eine Trefferquote von 30% angesetzt hat,  können von 20 Transaktionen 14 verlieren. Jedoch wenn man nur sechs Transaktionen gewinnt, bedeutet dies auch, dass diese in ihrem Gewinn mindestens zweieinhalb mal größer sein müssen als die Verluste.
Die maximalen Durchschnittsverluste könnten z.B. zehn betragen und die Gewinne 50.
Ist dies möglich?
Bei einer Ausbruchsstrategie, die z.B. in mindestens 30% der Fälle in eine Bewegung übergeht,  ist dies mehr als möglich. Dann stehen sich 300 Punkte Gewinn und 140 Punkte Verlust gegenüber womit man 160 erwirtschaftet. Ausbrüche sind eine der drei wichtigsten Bestandteile der Markttechnik. Es gibt den Ausbruchs-, den Bewegungs- und den Trendhandel.
 

 

Fazit:

Man muss sich auf eine Einstiegsstrategie und auf die Serie konzentrieren. Letzteres heißt, es ist egal wie das Ergebnis einer einzelnen Transaktion aussieht, es zählt nur die Gesamtheit der Serie. Egal?, natürlich soll ein negatives Ergebnis nicht höher als der fixe Durchschnittsverlust sein und die Konzentration muss auf die Maximierung des laufenden Gewinnes liegen. Gewinne mitnehmen, weil es einem gerade gefallen würde, obwohl es keinen markttechnischen Anlass dazu gibt, ist natürlich tabu. Dieses Verhalten wird man aber mit der Zeit ausmerzen, wenn man sich vollkommen auf laufende Gewinne konzentriert.
 
Ebenso wie man sich auf seine maximalen Gewinne konzentriert, gibt es noch eine weitere Konzentration im Markt und zwar die der fixen Uhrzeit zum Handel. Dies gilt für die Markttechnik und natürlich weniger für zeitlich fest angekündigte Nachrichten.

 

Wieso soll man dies tun?

 
Die Antwort ist leicht, weil kein Mensch sich den ganzen Tag konzentrieren kann und weil die Bedingungen des Erfolges einer markttechnischen Strategie nicht den ganzen Tag Geltung haben. Dabei gibt es von 8:00-11:00 Strategien die von 11:00 bis 14:00 Uhr nicht funktionieren und umgekehrt. Exakt so ist es von 14:00 bis 17:00 Uhr von 17:00 bis 20:00 Uhr und von 20:00 bis 22:00 Uhr. Dies liegt daran, dass die Börse neben Volumina auch banalen Einflüssen wie Mittagspausen, Feierabende und -tage unterliegen. Auch wenn Seit 2008 Hochgeschwindigkeitscomputer an der Börse dominant sind, besteht sie immer noch nahezu 100% aus Menschen, die morgen weder einen anderen Job angenommen haben noch zu einem anderen Zeitpunkt zur Arbeit kommen. Sie arbeiten also immer noch zur gleichen Zeit an der Börse und dies meistens mit konstanten Strategien.
Kann sich auch nur einer ernsthaft vorstellen, dass irgendein Menschen in den unterschiedlichen Banken und Institutionen auf den weiten Kontinenten da draußen ohne Strategie und ohne Plan vorgeht?
 
Es gibt zahlreiche private Händler die von 8:00 Uhr bis 22:00 Uhr die Märkte überwachen und/ oder nicht spontan ihre Strategie aufschreiben können.
Was ich davon halte, ist sicher deutlich geworden. Es ist die Austrittskarte vom Markt bevor man überhaupt eingetreten ist.
 
Abschließend möchte ich sagen, wer nun eine fixe Einstiegsstrategie, fixe Durchschnittsverluste, eine fixe Handelsuhrzeit, eine fixe Trefferquote und eine fixe Serie hat, kann sich entspannt zurücklehnen.
Je mehr fixe Gewohnheiten man im Trading besitzt desto mehr kann man sich jenen Dingen widmen, die wirklich Bedeutung und Wichtigkeit tragen, wie die laufenden Gewinnen und die Stoppsetzung. Dagegen gibt es nichts was einen mehr zurückwirft und frustriert als jeden Tag immer wieder von vorne zu beginnen und alles neu zu überdenken.
 
Christoph

5 Kennziffern im Risikomanagement, die jeder Trader im Blick haben sollte

Der Begriff Risikomanagement wird oft gleichgesetzt mit dem Stop-Loss. „Risikomanagement? Ja, klar, ich setzt ja einen Stop-Loss“, dass hört man oft, wenn man mit anderen Tradern spricht. Manchmal höre ich sogar Sätze wie „Risikomanagement? Der bekannte Börsen-Guru XYZ hat aber gesagt, dass Stop-Loss-Auträge nicht gut sind, weil man dann zufällig aus einer Aktie ausgestoppt wird. Zudem fischen die Profis ja nur die Order ab.“ Bei so etwas bekomme ich Gänsehaut.

Das Nichtwissen im Bereich des Risikomanagements ist sehr groß, vor allem bei Anfängern. Zugern konzentriert man sich auf das, warum man ja Trading betreibt: Den Handel. Doch jeder Anfänger oder Profi, der sich schon mal mit dem Erfolg der erfolgreichsten Trader beschäftigt hat, weiß, wie konservativ diese handeln und welchen Stellenwert sie dem Risikomanagement einräumen.

Welche Kennzahlen muss man im Blick behalten? Im Prinzip baut man sich mit dem Risikomanagement ein Abwehr gegen Ereignisse auf, mit denen man nicht rechnet. Es ist die Versicherung, dass man morgen noch handeln kann. Alleine diese beiden Sätze zeigen schon mal, dass hiermit nicht nur der Stop-Loss gemeint sein kann. Das Risikomanagement ist immer auf den Trader zugeschnitten. Wie viel hält man aus, bevor man nicht mehr schlafen kann?

5 Kennzahlen, die jeder Trader im Blick haben muss:

  1. Einzelpositionsrisiko: Dies ist der Betrag, welcher bei einer einzelnen Position riskiert wird. Wenn ein Trader beispielsweise 1% von seinem Geld-Kapital (ohne offene Gewinne) riskiert, ist diese das Risiko für diese einzelne Position. 1% von 10.000 EUR sind 100 EUR, somit kann ein Trader mit dieser Kontogröße 100 EUR pro Position riskieren. Entsprechende Kalkulation der Positionsgröße natürlich vorausgesetzt. Die zentrale Frage lautet hier: Wie oft kann ich hintereinander ausgestoppt werden, bis ich nicht mehr vernünftig traden kann?
     
  2. Portfoliorisiko: In dieser Kennzahl wird ausgedrückt, wie hoch das gesamte Risiko aller Einzelpositionen ist. Ein Trader muss sich hier einen Wert setzten, der das Maximum darstellt, welches er auf einen Schlag in einem Normalfall verlieren kann. Wer beispielsweise 5 Positionen mit einem Einzelpositionsrisiko von jeweils 1% offen hat, der hat ein Portfoliorisiko von 5%!
    Es reicht nicht aus, nur auf die einzelne Position zu schauen. Gerade Trader, die einzelne Aktien handeln, müssen immer auf das Portfoliorisiko schauen. Die wichtigste Frage lautet hier: Wenn alle Positionen auf einmal ausgestoppt werden, wie hoch ist mein Verlust?
     
  3. Positionsgröße: Jetzt mag der Leser vielleicht denken, was die Positionsgröße mit Risikomanagement zu tun hat. Schließlich hat man ja ein festes Risiko pro Einzelposition definiert. Doch es ist eine sehr wichtige Größe!
    Viele Märkte sind nicht 24h geöffnet, sondern nur innerhalb fest definierter Tageszeiten. In diesen Märkten kann es zu Kurslücken über Nacht kommen. Dies gilt sowohl für Long- als auch Short-Positionen, wobei Short-Positionen hier ein größeres Risiko besitzen. Eine Longposition kann nur um 100% fallen, während eine Shortposition unendlich gegen den Trader laufen kann.
    Die zentrale Frage bei der Positionsgröße lautet: Was passiert mit meinem Tradingkonto, wenn die Position eine Kurslücke von 50% aufweist? Das kann bei z.B. der Veröffentlichung von Nachrichten bei einem Aktientitel durchaus passieren. Wenn die Positionsgröße beispielsweise 50% des Geld-Kapitals ausmacht, dann wäre eine Kurslücke von 50% ein Verlust von 25% des Geld-Kapitals! Solche Ereignisse sind selten, können aber zu einem Ruin führen. Gerade im Forex-Markt werden oft sehr hohe Positionsgrößen eingegangen.
     
  4. Gesamtportfoliogröße: Bei dieser Kennzahl verhält es sich genauso wie bei den ersten beiden. Wie groß sind alle Positionen gemeinsam? Wer beispielsweise 5 Aktienpositionen besitzt, zwei mit 25% Positionsgröße, eine mit 50% Positionsgröße und zwei mit 10% Positionsgröße, besitzt eine Gesamtportfoliogröße von 120%. Dies wäre ein Hebel von 1,2. Was würde passieren, wenn diese 5 Positionen eine Kurslücke über Nacht von jeweils 10% ausweisen, weil eine unvorhergesehene Nachricht den Markt trifft? Es ist wichtig sich über solche Fälle Gedanken zu machen.
     
  5. Die Korrelation bzw. Diversifikation: Man kann diesen Wert als Kennzahl ausdrücken, aber es reicht auch, wenn man einfach seine Positionen im Portfolio hiernach ordnet. Gerade Trader, die Aktien handeln, aber auch Forex-Trader oder Rohstoff-Trader sind von diesem Risiko betroffen. Wer beispielsweise 5 Aktien in seinem Portfolio hat, handelt in Wirklichkeit eine große Position auf den Aktienmarkt, da Aktien immer eine sehr hohe Korrelation zueinander aufweisen. Wer sogar 2 von diesen 5 Aktien im selben Sektor besitzt, der hat fast die Hälfte der Positionen in einem Sektor und besitzt somit hier eine größere Korrelation. Dasselbe gilt bei der Trade-Richtung: Wenn alle Positionen long gehandelt werden, setzt man stark auf steigende Kurse.
    Bei dieser Betrachtung des Risikos gilt immer wieder dieselbe Frage: Was passiert, wenn z.B. über Nacht unvorhergesehene Nachrichten erscheinen? Wie verhält sich mein Portfolio und meine Trades. Es ist wichtig dies zu betrachten und sich Limits zu setzen, damit man nicht alles auf eine Karte setzt.

Wie man an den obigen Kennzahlen sieht, besteht Risikomanagement nicht nur darin einen Stopp-Loss-Kurs für einen Trade zu wählen, sondern sich darüber Gedanken zu machen, was bei unvorhersehbaren Ereignissen passiert. Genau von diesen Ereignissen gibt es mehr, als die meisten Trader denken und sie werden unterschätzt. Warum ist das so? Ganz einfach: Man kann die Entwicklung der Märkte nicht vorhersehen, auch wenn man dies gerne würde.

Um ein besseres Gefühl für Risiken zu bekommen, kann die Trading Simulation von Insidetrading verwendet werden.

Julian Komar

Copyright: Julian Komar. Alle Rechte vorbehalten.


Julian Komar

Über Julian Komar

Julian Komar beschäftigt sich seit mehr als 4 Jahren mit Trading und technischer Analyse. Gerade die Themen Trendfolge, Tradingpsychologie und Risikomanagement sind sein Schwerpunkt.

Im bekannten TRADERS’ Magazin kann man regelmäßig Kolumnen von ihm zu diesen Themen finden.

In seinem Trading-Blog veröffentlicht er fast täglich spannende Artikel und einmal pro Woche wird ein kostenloser Newsletter versendet: blog.julian-komar.de

 

Die arabische Halbinsel

Die arabische Halbinsel ist war in der Vergangenheit aber ist auch noch heutzutage eine wichtige Region. Ob Reichtum, Politik, Wirtschaft, Tourismus, Kultur oder Kriege. Immer wieder sind Länder der arabischen Halbinsel involviert. Was ist das für eine Region? Welches sind die Länder und wie wichtig ist die Halbinsel wirklich? Tauchen wir ein in eine Welt, die uns so fremd, aber doch so nah ist, wo immer mehr Europäer auf der arabischen Halbinsel leben. Immer wieder sind Länder der Halbinsel in den Medien. Ob Ölpreis oder Waffenlieferung – was macht diese Region aus?

Interessant: 3 der 6 letzten absoluten Monarchien weltweit befinden sich neben dem Vatikanstaat, Swasiland und Brunei mit dem Oman, Katar und Saudi Arabien auf der arabischen Halbinsel.

Allgemein

Die arabische Halbinsel ist mit 2,7 Millionen km² die größte Halbinsel der Welt. 90% dieser sind mit Wüste bedeckt. Geologisch gehört die Halbinsel zu Afrika. Geografisch zählt man sie zum Nahen Osten/Vorderasien (Asien). 2008 lebten rund 60 Millionen Menschen auf der Halbinsel.

Auf der arabischen Halbinsel liegen die Königreiche Bahrain, Saudi-Arabien, Oman und der Yemen, sowie die Arabische Emirate, welche aus sieben Königreichen besteht.

Die arabische Halbinsel ist so groß wie Deutschland, Frankreich, Spanien, Italien, England, Schottland, Polen und die Ukraine zusammen oder fast so groß wie Indien.

Die Geschichte der arabischen Halbinsel

Die ältesten Knochenfunde eines „modernen“ Menschen sind 160.000 Jahre alt und wurden in Äthiopien (Afrika) gefunden. Weitere Funde belegen, dass der Mensch in Afrika entstanden ist und sich von dort aus nach Asien und Europa ausbereitete. Dabei bewegten sich einige Gruppen über viele tausend Jahre hinweg über den Sinai (Ägypten, Israel) nach Europa. Andere Artgenossen setzen auf den südlichen fruchtbaren Teil der arabischen Halbinsel über und bewegten sich von dort aus weiter in Richtung Asien. Hierbei handelt es nicht um das schnelle Reisen, wie wir es heute kennen, sondern um das langsame besiedeln neuer Gebiete über viele tausend Jahre hinweg währenddessen sich der moderne Mensch immer weiter entwickelte.

Der größte Teil der Geschichte der Halbinsel spielt sich im Süden und an den Küsten ab. Da 90% der Insel mit Wüste bedeckt sind war die Erschließung dieser lebensfeindlichen Gebiete über viele zehntausend Jahre unmöglich. Bis 300 n.Chr. bestand das Königreich der Sabäer worauf bis etwa 600 n.Chr. das Königreich der Himjaren folgte. Seit etwa 106 n.Chr. war der nördliche Teil der Halbinsel durch das römische Reich erobert worden und als Provinz „Arabia“ und Teil des römischen Oriens geführt. Der Begründer des Islam, Prophet Mohammed, wurde in Mekka im Westen der arabischen Halbinsel geborgen. Von dort aus breitete sich der Islam aus und stellt heute mit fast 2 Milliarden Anhängern die zweitgrößte Relgion der Welt dar. Seit etwa 1.000 n.Chr. ist die Halbinsel durch Einfälle der Portugiesen und Mongolen geprägt. Bis zum Ende des zweiten Weltkrieges waren große Gebiete der Region Teil des Osmanischen Reiches.

Die Republik Yemen

Die Republik Jemen ist etwa anderthalb Mal so groß wie Deutschland. Rund 25 Millionen Einwohner erwirtschaften ein Bruttoinlandsprodukt in Höhe von 21 Milliarden US-Dollar. Dies entspricht nicht ein Mal 1.000$ BIP je Einwohner. Der Jemen ist in viele Teile zerfallen. Ein ehemaliger Präsident des Landes konnte mit den Huthi Rebellen große Teile des Jemen erobern. Derzeit gibt es zwei Hauptstädte. Auch Seperatisten-Gruppen und Ableger von Al-Quaida versuchen sich Gebiete des Jemen zu sichern. Die Zentralregierung wird durch Saudi-Arabien gestützt und unterstützt während man vermutet, dass der Iran die Huthi-Rebellen fördert. Die Zentralregierung kontrolliert geschätzt nur noch 1/3 des Landes.

Das Sultanat Oman

Der Oman ist etwa so groß wie Deutschland und stellt eine absolute Monarchie dar. Das Land besitzt jedoch gleichzeitig eine Verfassung und Minister, welche jedoch nur beratende Funktion haben. Etwa 4,5 Millionen Einwohner erwirtschaften ein BIP in Höhe von 70 Milliarden US-Dollar (ca. 23.000$ pro Kopf). Etwa 2/3 aller Einwohner leben in Städten. Die Bevölkerung ist von 2,7 Millionen Einwohner 2010 auf 4,2 Millionen Einwohner 2015 explodiert. Das Gesundheitssystem im Oman wurde seit 1990 stark ausgebaut. Die medizinische Versorgung sowie der Schulbesuch sind kostenlos. 90% der Kinder im Oman werden eingeschult. 2004 waren 1/3 der Bevölkerung jünger als 15 Jahre. Auch im Oman gibt es immer wieder Proteste und Rebellen-Aufstände. Der Sultan beschränkt die Freiheit der Medien und Menschen und geht vehement gegen die Opposition vor. Der Oman wurde durch seine Vorkommen von Erdöl und Erdgas reich. Aktuell ist der Oman eines der 20. größten Förderländer der Welt. Die Armee (ca. 43.000 Soldaten) ist mit westlichen Waffen aufgerüstet.

Die Vereinigte Arabische Emirate (VAE)

1971 entließ das Vereinigtre Königreich Großbritannien die zuvor als Vertragsstaaten bekannten Emirate in die Freiheit. Bereits kurz darauf beschlossen die Scheichs der Emiraten eine Union bzw. Föderation zu gründen, die VAE. Das politische System der Vereinigten Arabischen Emirate ist extrem interessant! Jedes Emirat besitzt seine eigene Regierung. In den einzelnen Emirate ist es Tradition, dass der Scheich des jeweils einflussreichsten Stammes das jeweilige Emirat führt. Die Bevölkerung soll jedoch Zugnag zum Scheich haben, weswegen öffentliche Sitzungen abgehalten werden in denen jeder zu Wort kommen kann. Die VAE hat traditionelle Formen der Führung und moderne kombiniert. Während in den Emirate Stämme und Scheichs regieren so bilden die Emirate zusammen den förderativen Nationalrat (FNC). Die Emirate unterliegen andauernder Veränderungen im System und ständiger Reformen. Zwischen den Emirate und dem zentralen Nationalrat werden Kompetenzen immer wieder ausgetauscht. Beispielsweise entschlossen sich die Emirate in den 1970ern nicht mehr jeder für sich eine Armee zu führen, sondern dies an den Nationalrat abzugeben. Der FNC wird indirekt gewählt. Ziel und Wunsch der Emirate ist es einen direkt durch das Volk gewählten Nationalrat zu bilden während die Emirate selbst weiterhin traditionell regiert werden.

Etwa 5,5 Millionen Einwoher erwirtschaften ein BIP in Höhe von 370 Milliarden US-Dollar. Dieser Reichtum basiert auf den siebtgrößten Ölvorkommen, welche in der VAE liegen. Die VAE ist die am weitesten entwickelte Volkswirtschaft im Nahen Osten und mit einem BIP je Kopf in Höhe von $60.000 eines der reichsten Länder der Welt. Die Emirate bieten ein qualitativ hochwertiges Gesundheitswesen, welches für Staatsbürger kostenlos nutzbar ist. In den VAE besteht Schulpflicht, sowie das Land mit 15:1 eine der besten Lehrer-zu-Schüler-Quoten der Welt besitzt.

Obwohl die VAE eine moderne sich andauernd verändernde Regierungsform haben sowie moderne Gesetzgebung, wie Arbeitsrechte, ist Homosexualität illegal und steht unter Todesstrafe. Die Gesetzgebung besteht dual aus Gesetzen und der Scharia. Die Scharia wird in den Vereinigten Emiraten nicht angewandt, aber neue Gesetze werden stets auf die Vereinbarkeit mit dem Islam überprüft.

Die Vereinigte Arabische Emirate stellt im Nahen Osten eine der wohl liberalsten Staatsformen dar. Trotz dem Zusammenleben zahlreicher Ethnien und Religion (etwa 3 Millionen Arbeitsmigranten leben in den VAE) gibt es kaum Probleme und Spannung vor Ort. Auch respektiert die islamische Förderation nicht nur andere Religionen, sondern ermöglicht diesen auch die Ausübung ihrer Religion und den Bau von beispielsweise Kirchen. Die VAE bieten verfolgten Minderheiten Schutz. Vor Allem in Dubai erkennt man den multikulturellen und -religiösen Ansatz der Förderation. Ungeachtet dessen richtet sich das Land in der Gesetzgebung, wie gesagt, nach dem Islam und bestraft teilweise die Abkehr vom Islam beispielsweise mit dem Tod.

Mit 54.000 Soldaten ist die Truppenstärke rein nach der Anzahl mit den Niederlanden oder Kanda zu vergleichen. Die USA und Frankreich stellen die wichtigsten Waffenlieferanten dar. Die VAE haben intensiv einen Beitrag zur Lösung von Konflikten geleistet. Beispielsweise investierten der 1971 gegründete „Abu Dhabi Fund for Development“ sowie die Vereinigten Emirate etwas mehr als 6 Milliarden US-Dollar in 258 Projekte in 52 Ländern.

Das Emirat Katar

Etwa 2,2 Millionen Einwohner erwirtschaften in der absoluten Monarchie des Emirat Katar ein BIP in Höhe von 170 Milliarden US-Dollar. Mit $100.000 Wirtschaftsleistung pro Einwohner ist Katar eines der reichsten Länder der Welt (Platz 3). Katar ist der wohl unwirtlichste der Wüstenstaaten. Lediglich im Norden wachsen dank seltener Regengüsse Palmen und Dornenbüsche. Nur jeder siebste Einwohner ist Katari. Jedoch jeder dritte Einwohner entweder Inder oder Pakistaner. 92% aller Menschen leben in Städten. 2004 waren gut 1/4 aller Einwohner jünger als 15 Jahre. Seit 2008 verdoppelte sich die Anzahl der Einwohner.

Katar möchte weltoffen und modern, groß, stark und beliebt sein. Und das obwohl das Land zulässt, dass Rebellengruppen, wie Beispielsweise die Taliban, und Terrororganisationen Büros in Katar öffentlich betreiben. Katar unterstützt teils bewiesen und teils mutmaßlich fundamentalistische Islamistengruppen. So wirft man Katar die Finanzierung des Gaza-Streifens, des Islamischen Staates, Al-Quaidas, den Al-Schabaab-Milizen und den Muslimbrüdern vor. Saudi Arabien, die VAE und Bahrain haben ihre Botschafter aus dem Land abgezogen. Das diplomatische Verhältnis ist angespannt.

Auch werden Katar neben der Finanzierung fraglicher Organisationen und Kriege erhebliche Menschenrechtsveretzungen vorgeworfen. Die Bevölkerung und Medien werden unterdrückt, sowie Arbeitsmigranten in oftmals menschenunwürdigen Verhältnissen wie Sklaven Leben müssen. Auch hat Katar den größten CO2-Ausstoß pro Kopf weltweit. Umweltschutz ist dem Land bisher wenig wichtig. Dennoch haben England und die USA militärische Stützpunkte in Katar.

Das Königreich Saudi Arabien

Etwa 80% der Fläche der arabischen Halbinsel, sowie gut 50% der Einwohner (vor dem Jemen mit etwa 41% Anteil) werden durch das Königreich Saudi Arabien gestellt. 30 Millionen Einwohner der absoluten Monarchie erwirtschaften ein BIP von 600 Milliarden US-Dollar ($20.500 je Einwohner). Saudi Arabien ist als politische und militärische Macht immens einflussreich im Nahen Osten und stellt als sunnitisch-islamisches Land (Wahabismus als Staatsreligion) den Macht-Gegenpol zum schiitischen Iran als zweiter Machtpol in Vorderasien dar. Saudi Arabien dominiert des weiteren die OPEC und beeinflusst den globalen Öl-Markt sowie das Land seine Reichtümer zum zweitgrößten Staatsfond der Welt angehäuft hat.

Waffenlieferungen der USA und Europas (auch Deutschlands) werden immer wieder harsch kritisiert. Saudi Arabien stellt zwar eine strategisch und wirtschaftlich extrem bedeutenden Partner dar, doch sind die Menschenrechtsverletzungen bedenklich. Der islamische Wahabismus als Staatsreligion ist eine besonder islamisch-konservative Auslegung. Die Scharia wird in Saudi-Arabien strengstens angewendet. Wie extrem das Ausmaß ist ist daran zu erkennen, dass der Islamische Staat sich in seiner Auffassung nach dem Vorbild Saudi Arabiens richtet. Saudi Arabien duldet die Muslimbruderschaft im Land und unterstützt den Salafismus.

Man lebt in Saudi Arabien größtenteils in Städten (86%) und einigen wenigen Oasen. 90% der Einwohner sind arabischer Abstammung. 10% kommen vor Allem aus Afrika und China. Es leben nur wenige Europäer und US-Amerikaner in dem Königreich, was vor Allem an der Gefahr vor der strengen islamischen Gesetzgebung liegt. Westliche Einwohner leben vor Allem in Compounds, was hermetisch abgeriegelte Kolonien mit eigner Infrastruktur sind. Etwa 400 Stämme bilden den Staat und etwas mehr als 1/10 der Bevölkerung sind Nomaden und Halbnomaden. Fast 2/3 der Bevölkerung sind unter 25 Jahren alt.

Geschichtlich musste Saudi Arabien ein Bündnis mit den USA und anderen westlichen Staaten eintreten als der Irak Kuwait besetzte. Die Stationierung von westlichen Truppen in dem Königreich widersprach jedoch dem strenggläubigen Prinzipien weswegen die Nutzung der Militärstützpunkte mit dem dritten Golfkrieg wieder untersagt wurde, aber heute bereits leicht gelockert wurde. US-Amerikanische Ausbilder befinden sich im Land zur Ausbildung der Streitkräfte.

Saudi Arabien duldet keine andere Religion. Das Ausüben anderer Religionen steht unter Strafe, nicht-islamische Gotteshäuser gibt es in dem Land nicht. Das sunnitische Land akzeptiert den sunnitischen Islam nicht als Islam, weswegen die etwa 10 – 15% der Bevölkerung stellenden Sunniten in der Ausübung ihrer Form des Islam ebenfalls eingeschränkt sind. Im Index der Geschlechtergleichberechtigung liegt das Königreich auf Platz 129 von 134. Männer dürfen sich in der Öffentlichkeit beispielsweise nicht mit Frauen zeigen und Frauen müssen von Kopf bis Fuß komplett verhüllt sein. Männer gelten als Vormund der Frau und dürfen über die Frau und ihre Freiheit bestimmen.

Saudi Arabien genießt in der arabischen und islamischen Welt eine Sonderstellung als Hüter der Heiligen Stätten in Mekka und Medina. Das Land finanziert massiv extremistische Gruppierungen. Zwischen dem Iran und Königreich herrscht eine Art kalter Krieg. Beide Länder messen sich in zahlreichen Stellvertreterkriegen, wie z.B. im Jemen oder Syrien, bei denen beide Seiten unterschiedliche Rebellen-Gruppen finanzieren und aufrüsten. Saudi Arabien verfügt über 230.000 Berufs-Soldaten und bietet damit neben Israel eine der schlagkräftigsten Armeen im Nahen Osten auf.

Seit einigen Jahren ist eine vorsichtige Öffnung des Königreichs zu erkennen. Hier und da werden beispielsweise Frauen erste Rechte eingeräumt, wie das Recht auf Bildung oder Arbeit. Diese ersten vorsichtigen Schritte sind jedoch eher als Tropfen auf den heißen Stein und Symbol denn als Öffnung zu verstehen.

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Ist Gier gut ?

zu Deutsch Gier ist Gut, ist Gordon Gekkos Aussage in dem Film Wall Street.
Gordon Gekko wird gespielt von Michael Douglas und stellt einen Investment Banker dar, der getrieben von der Gier keine Mittel und Wege scheut, um seinen fast schon unermesslichen Reichtum zu mehren.
Gleichzeitig geht er aber auch auf den Facetten-Reichtum der Gier ein.:

Im Film Wolf of Wallstreet ist Jordon Bellford gleichfalls besessen davon, erst einmal reich zu werden und diesen Reichtum in einem an Ektase grenzenden Zustand immer weiter auszubauen. Auch bei ihm geht im Laufe des Films jegliche Form von Moral und Anstand verloren.

Warum ist das so?
Und ist Gier nun etwas Gutes oder nicht?
Schauen wir uns das doch einmal etwas genauer an, damit die Qualität in deinem Handel sofort erhöht werden kann.
Prinzipiell ist Gier ein menschlicher Zug, der absolut normal ist und aus unserer Vergangenheit heraus Sinn ergibt.
Je mehr Essen man hatte, desto mehr Kinder konnte man versorgen. Je mehr Frauen ein Mann fand, um sich fortzupflanzen, desto größer war die Chance, dass eines der Kinder überlebte und so der Fortbestand gesichert war (ein solches Verhalten ist heute teils noch sichtbar .smile.).
Im Laufe der Zeit und mit der zunehmenden Zivilisierung unserer Gesellschaft begann Geld eben diese Grundbedürfnisse mit abzudecken und wurde damit ein Sinnbild für alles, was wir zum Leben brauchen (Nahrung, Spaß, sogar Sexualität wurde käuflich).
Schnell wurde es vom Werkzeug zu einem Selbstzweck.

Heue ist die Gier nach Geld wohl so groß wie nie.

 

Wie ist dies nun aber zu bewerten? Moralisch, sowie für uns als Investoren?

Moralisch gesehen ist Gier, denke ich, nicht direkt verwerflich. Gier ist es, was die meisten antreibt, das für die Gesellschaft zu tun was sie tun. Ich denke, die wenigsten wären bereit morgens früh aufzustehen, wenn sie nicht dafür bezahlt werden würden – und eben diese Bezahlung ermöglicht einem ja das Leben, das wir uns wünschen und nach dem wir streben. Ob die Bezahlung dabei von deinen Kunden als Selbstständiger kommt oder aber Du für ein Unternehmen arbeitest, das dir eine regelmäßige Gehaltszahlung stellt, ist irrelevant.
Der Antrieb ist derselbe.
Auch ist Gier das, was dabei hilft, die Angst zu überwinden Investments zu tätigen, Risiken auf sich zu nehmen, ja sogar Neugier ist eine Form von Gier, die einen zum Lernen motiviert und einen nach Wissen streben lässt.
Wenn wir an dieser Stelle halten würden, könnte man sagen, dass Gier solange man nichts Verwerfliches macht, um ihr nachzukommen eine gute Sache ist. Aber genau hier sollte ich vielleicht eine Differenzierung vornehmen.
Denn genauso hilfreich Gier auch sein kann, haften ihr mindestens genauso viele destruktive Faktoren an.
Und gerade diese sind es, die uns beim Investieren und Traden alles kosten können. Dabei sind die folgenden drei Punkte aus meiner Sicht besonders gefährlich:

  • Over-Trading (zu schnell)
  • Over-Leveradging (zu viel)
  • Fehlendes Wissen („naiv“)

Unten findest Du auch eine Liste mit „Soforthilfen“ zum Thema Gier.
(villeicht gefällt Dir dazu auch dieser Artikel: Konstant erfolgreich)

 

Over Trading:

Over Trading bedeutet, dass man zu viele Positionen eröffnet. Man hat Angst etwas zu verpassen, sieht in jeder neuen Bewegung die große Chance. Man ist getrieben von der Gier, jede Rendite-Chance im Markt ausnutzen zu wollen.
Dadurch jagt man oft Situationen nach, die man im Nachhinein bereut, denn bei objektiver Betrachtung war der Markt bei weitem überreizt oder das Signal nicht voll ausgeprägt. Ein anderes Beispiel ist der Ausbau der Position, obwohl ein solches Verhalten nicht geplant war, man jetzt aber das Gefühl bekommt, mehr Gewinn machen zu können.

Das Ergebnis sind eine Menge zweitklassiger Trades, eine schlechte Performance und große Turn-Over Kosten, also Kommissionen, die an den Broker bezahlt werden müssen.
Zwar sind diese in den vergangenen Jahren stark gefallen, aber trotz allem gilt es wie im richtigen Leben, die Kosten niedrig zu halten, denn Vermögensaufbau bedeutet nun einmal Einnahmen größer Ausgaben und Handelskosten sind nun wirklich nicht die beste Art sein Geld auszugeben, oder?

 

Over-Leveraging:

Over-Leveraging ist, falls du Aktien- oder ETF-Investor bist, (was hier bei Inside Trading hauptsächlich besprochen wird) eher ein untergeordnetes Problem. Da aber auch ETFs mit immer größerem Hebel angeboten werden, möchte ich dieses Thema zumindest angesprochen haben.
Der klassische Fall: Der Investor möchte seine Rendite maximieren und wird dabei „blind“ für die damit verbundenen Risiken. Er beginnt Faktorzertifikate zu nutzen, ohne sich der Renditerechnung bewusst zu sein oder sucht einen möglichst hohen Hebel in anderen ihm zugänglichen Produkten.
Bei ETFs sind die Hebel aktuell mit bis zu Drei verfügbar, doch auch ein konstanter Hebel von 3 reicht aus, um ein Depot dem Erdboden gleich zu machen, denn eine Korrektur von 33% bedeutet einen Drawdown von 100%. Bei ETFs ist dies durch das Daily Adjustment nicht ganz so drastisch, dafür gleicht aber die Wertentwicklung eher der eines Faktorzertifikates (Daily Adjusted). Hier kann es jedoch zu Abweichungen durch den Fonds kommen, je nachdem wie gut oder schlecht dieser „gemanagt“ wird.
Auf diese Art und Weise wird der Blow Out, also das auf Null Fallen des sogenannten Netto-Inventarwerts des Fonds, verhindert. Einfach gesagt, der ETF kann rechnerisch nie auf 0 fallen und immer weiter am Markt bleiben.

Gerade bei der Arbeit mit Hebeln ist es wichtig Gier zu verstehen, um bewusste Anlageentscheidungen zu treffen und Positionen, die gegen einen laufen sukzessive abzuschneiden und zu schließen, da sonst aus dem Traum von mehr Rendite ein Albtraum wird, für den uns die Gier blind gemacht hat.

 

Fehlendes Wissen:

Fehlendes Wissen hat eine gewisse Verwandtschaft zu dem eben angesprochenen Punkt, dass sich Investoren von Zeit zu Zeit nicht ausreichend mit ihren Produkten beschäftigen und somit immer wieder böse Überraschungen erleben. Faktor-Zertifikate sind nur ein Beispiel, ein anderes können Optionen sein, deren Wert während der Laufzeit auch sehr von Faktoren wie Volatilität und Restlaufzeit abhängt. Erst am Ende der Laufzeit ist ausschließlich der innere Wert entscheidend.
Der innere Wert ist der Gewinn, den Du aus der Nutzung deiner Kauf- oder Verkaufsoption im Vergleich zum aktuellen Marktpreis + Prämie machst. Aber das gilt eben erst zum Schluss.
Trotz all dieser „Kleinigkeiten“, die der Investor nicht verstanden hat oder über die er hinwegsieht, kauft er das Produkt aufgrund der hohen Gewinnchancen, die er sich daraus verspricht.
Die für das Portfolio schlimmste Kombination ist die Gier gepaart mit mangelndem Wissen um Produkt und Risikomanagement.
Ich will nicht Partei ergreifen, ob Gier nun etwas absolut Gutes oder Schlechtes ist.
Ich will aber meine Meinung zum Ausdruck bringen, dass Gier etwas Menschliches, ja sogar Notwendiges ist, um Innovationen zu fördern und unsere Gesellschaft voran zu bringen.
Gleichzeitig aber muss man sie verstehen, sie beherrschen lernen.
Gerade wenn Du daran denkst, Dich selbst um Dein Geld zu kümmern, Dich zu bilden und Deine finanzielle Zukunft in die eigene Hand zu nehmen, solltest du dich mit dem Thema einmal beschäftigt haben. Dann musst und wirst Du auch unweigerlich deine gierige, emotionale Seite kennen lernen und sie meistern müssen.
Dieser Prozess ist einer, der nicht von heute auf morgen beschritten wird, auch nach jahrelanger Erfahrung wird man nicht frei von solchen Emotionen, man lernt nur besser damit umzugehen und erkennt sie rechtzeitig.

 

Was du bis dahin tun kannst:

  • Versuche deinen mobilen Handel einzuschränken. Das könnte Dir die eine oder andere Kurzschluss-Reaktion ersparen.
  • Höre nicht auf Dich zu bilden. Klingt trivial, aber es gibt immer etwas Neues, dass du lernen kannst – niemand lernt jemals aus.
  • Führe ein Trading-Tagebuch
  • Schreibe Dir die Telefon-Nummern von großen Emittenten auf und rufe diese im Zweifelsfall an, wenn Du Fragen zu einem Produkt hast (Hier eine Übersicht über ein paar der großen):
    • Deutsche Bank +49 (69) 910 388 07
    • Commerzbank +49 (0)69 / 136 – 47845
    • UBS 0800-800 04 04
    • IShares +49 (0)89 42729 – 5858
    • Citi 0800 – 2484366
    • GS 0800 / 674 63 67
  • Erstelle Dir eine Checkliste, die Du vor jeder Investitionsentscheidung durchgehst. Beispiel:
    • Bin ich gestresst?
    • Bin ich überglücklich?
    • Brauche ich aktuell Geld oder denke ich über eine teure Anschaffung nach?
    • Hatte ich heute persönliche Probleme?
    • Kann ich meine Idee rational begründen / besteht sie eine Kontrolle durch den Trading- / Investitionsplan?

→Durch eine solche Checkliste kannst Du dich selbst kontrollieren, wobei Du durch das vorherige Festlegen von Kriterien einen Standard für Dich schaffen kannst.
Ich hoffe, Du konntest Dir ein paar Denkanstöße mitnehmen. Vielleicht hast Du selbst sogar schon Erfahrung mit der Gier gemacht, wenn ja wie hat es sich bei Dir geäußert?
Bitte teile Deine Erfahrung mit anderen.
Denn nur so können wir alle etwas Lernen.
Und Wissen ist der erste Schritt zum Verständnis und Erfolg.

 

Beste Grüße~
Julian

InsideTrading

Die Pflicht zur Freizeit

Schon Michael Voigt hat gesagt, je langweiliger der Handel desto erfolgreicher.
Er hat in seinem Buch geschrieben, dass er in seinem Büro eine riesige Bücher- und DVD-Sammlung besitzt. Welche Frage stellt sich da? Wenn man Geld für sich arbeiten lässt und nicht mehr für Geld arbeitet, inwiefern braucht man dann noch die menschliche Arbeitsleistung?
Die Antwort ist ganz klar, nicht mehr viel. Der Mensch hat eigentlich die Verpflichtung, das Geld nicht bei der Arbeit zu stören. Leider ist es gängige Praxis, dass der Mensch andauernd dem Geld bei der Arbeit dazwischen funkt. Im Grunde ist dies respektlos gegenüber dem Geld, denn der Aktienhandel ist ein Handel des Geldes, dieses steht im Vordergrund. Der Mensch nimmt allerhöchstens eine unbedeutende Statistenrolle ein. Dennoch verhält sich der Mensch häufig so, als wäre er der Regisseur. Das Geld bei seiner Arbeit zu beobachten, ist im Grunde stark destruktiv, weil der Mensch einen Besitzanspruch an sein eigenes Geldes stellt. Dies führt dazu zu denken, man müsse das Geld stets überwachen und kontrollieren.

buddha-525883_640Viel klüger ist es also nun das Geld bei seiner Arbeit in Ruhe zu lassen und sich stattdessen anderen Dingen zu widmen. Die meisten Transaktionen werden nämlich aus Ungeduld oder Willkür eingegangen bzw. frühzeitig beendet. Am Ende des Tages werden Fehler dann im Tradingtagebuch der eigenen Disziplinlosigkeit oder einem Bruch des Regelsystems zugeordnet. Dabei ist es schlicht und einfach das menschliche Verlangen, dem Geld zu zu schauen und es zu überwachen. Dies ist auch der Grund, wieso diese Fehler immer wieder passieren und man sie noch tausende Mal in die Schublade der Disziplin oder der eigenen Regeln stecken kann. Es wird nichts bringen, wenn man nicht endlich aufhört den Markt ständig zu beobachten. Die größte Kunst ist es weiter nicht mehr über eingegangene Transaktionen nachzudenken, sondern sie lediglich nur noch in fixen Intervallen zu überwachen. Wenn man diesen Schritt hin bekommt, dann kann man sich wahrlich professioneller Händler nennen. Zudem wartet eine weitere Auszeichnung. Man kann sich nämlich mit einem Buddhisten gleichsetzen, dessen Lebensziel es ist über 20 Jahre zu meditieren und zu studieren, um sich von jeglichen Gedanken frei zu machen. Der Mensch bekommt am Tag, so sagt man, 100.000 häufig unbewusste Gedanken. Insbesondere an der Börse würden sie sich in 50.000 steigender Kursgedanken und 50.000 sinkender Kursgedanken auswirken. Nun kann man sich da die Frage stellen, wie soll man so sinnvoll kurz- und mittelfristig in eine einzige Richtung partizipieren?
Je weniger man über eine Transaktion nachdenkt und über Geld, desto hyperbolisch zunehmender wird man Geld verdienen. Jegliche Gedanken sind kontraproduktiv, weil egal was man denkt, es immer im Konflikt zum Markt steht und es nie so eintreten wird wie gedacht. Dies ist stark destruktiv und schlicht und einfach überflüssig. Es sind Gedanken, die es nicht wert sind gedacht zu werden. Ebenso kann man den ganzen Tag darüber nachdenken, wie das Wetter gestern war, es bringt einen nicht weiter. Auch kann man darüber nachdenken, wie das Wetter morgen wird, es bringt einen ebenfalls nicht weiter. Genauso wenig bringt es einen weiter, wie das Wetter heute wird, es ist unbeständig.

archery-898001_640Insbesondere wenn man als Vollzeithändler arbeitet, sieht man ständig seine Aufgabe darin, die menschliche physische und psychische Arbeit in die finanzielle Arbeit einzubringen. Aber die menschliche Arbeit ist lediglich das manuelle Eingeben von Transaktionen. Damit lässt sich aber kein Geld verdienen. Dazu muss es lediglich physisch und phsychisch in Ruhe gelassen werden, sodass es in Trendrichtung passiv arbeitet. Deswegen gibt es den Beruf des Vollzeithändlers überhaupt nicht. Der Handel am Aktienmarkt ist kein Beruf, sondern ein kurzes Intervallmanagement, welches sehr wenig effektive Zeit beanspruchen sollte. In regelmässigen Intervallen sollte man lediglich für einen kurzen Moment die Transaktion überwachen oder nach einer neuen Möglichkeit suchen, wenn man noch nicht investiert ist. Alles andere bricht die Natur des Geldes, dass es sich inhärent vermehrt, eben ohne jegliche fremde Hilfe. Aktienmarkttransaktionen sind eine passive Beschäftigung und niemals ein Vollzeitberuf. Wer die ganze Zeit die Kurse beobachtet, sabotiert sich selbst und damit den ganzen Aktienhandel. 

Fazit: Verpflichte dich zur Freizeit oder anderen Aktivitäten und überwache den Handel nebenbei oder setze dich weiter vor dem Bildschirm und versuche frei von Gedanken zu werden, welches aber 20 Jahre Meditation benötigen könnte.

Wenn jeder Mensch die letzten 30 Jahre immer nur eine Aktie einmal hätte kaufen können, quasi als One Way Ticket ohne Verkausoption, wären unzählige Menschen sehr sehr reich geworden. Aber stattdessen haben sie 30 Jahre lang Geld verloren und ab und zu die Verluste wieder verdient, weil sie immer wieder hin und her gehandelt und so das Geld bei der Arbeit gestört haben. Die Einzigen, die reicher wurden, sind die Ultra High Net Worth wie sie im Global Worth Bericht genannt werden. Der Grund ist einfach, weil die zuständigen Family Offices das Geld langfristig anlegen. Ihnen würde gar nicht in den Sinn kommen, am Markt herum zu spielen, weil sie sonst ihre Mandanten verlören. Exakt das gleiche gilt für Fonds. Jeder Fond ist nichts wert, egal welcher es ist und wie gut er ist, wenn man ihn nicht mindestens 30 Jahre hält. Egal ob Aktie oder kurzfristiger Handel: funke dem Geld nicht so viel dazwischen, sondern überlege vorher gut, ob die markttechnische Lage eine Transaktion zulässt und dann überwache in regelmäßigen Intervallen während der Freizeit, anderen Beschäftigungen oder in objektiver Gedankenlosigkeit vor dem Bildschirm wie ein Buddhist.

Warum die Kurse an der Börse steigen und fallen

Wenn du diesen Artikel gelesen und verstanden hast, dann weißt du bezüglich des Sinns und des Grunds von Kursschwankungen bereits mehr als die Hälfte aller Anleger. Es gibt kaum ein derart großes Unwissen und Wissens-Defizit an der Börse, wie darüber, warum die Kurse steigen und sinken. Erschreckend eigentlich.

Kaum bricht ein Kurs um über 4% ein oder steigt eine Aktie um mehr als 4% liest man in Foren sofort die Nachfragen, sei der Grund. Auch Medien und News-Portale finden dann schnell Gründe, dass Aktie XY auf Grund des neuen Deals, der Fusion, des Euros oder sonstiger tagesaktueller realer Geschehnisse gestiegen oder gefallen ist.

Was dabei alle verkennen: Die Börse ist losgelöst von der realen Wirtschaft. Kurse spiegeln nicht die Wirtschaft wider. Andauernd sind Branchen oder Aktien viel zu stark bewertet oder viel zu schwach. Die Kurse schwanken meist um ihren fairen Preis. Mal sind sie zu hoch, mal zu niedrig, aber nie folgen sie länger als einige Sekunden dem fairen Wert.

Warum schwanken die Kurse also?

Warum Kurse langfristig steigen und fallen

Betrachtet man Zeiträume über mehrere Quartale, dann sind zwei Faktoren entscheidend: Geld und Einstellung. Die Börse basiert auf dem Handel. Alles dreht sich um Geld. Der Faktor Geld ist der bedeutendste. Kombiniert wird dieser durch die psychologische Komponente: Der Einstellung der an der Börse aktiven Individuen.

Ist der Faktor Geld positiv & sind die Anleger positiv gestimmt, dann steigen die Kurse.
Ist der Faktor Geld negativ & sind die Anleger negativ gestimmt, dann fallen die Kurse.
Ist der Faktor Geld negativ & sind die Anleger positiv gestimmt, dann fallen die Kurse.
Ist der Faktor Geld positiv & sind die Anleger negativ gestimmt, dann neutralisieren sich beide Werte.

Es entsteht eine Seitwärtsbewegung.

Der Faktor Geld kann positiv sein, wenn Geld von außen an die Börse fließt. Wenn Banken, Händler und Anleger Geld in ihre Depots einzahlen und dann Aktien kaufen. Der Faktor Geld kann aber auch positiv sein, wenn zum Beispiel 100 Millionen Dollar in die Depots eingezahlt worden sind, aber derzeit nur 50% angelegt wurden und die Anleger nun anfangen, weitere Gelder zu investieren und Aktien zu kaufen. Es fließt somit Geld in den Handel.

Anleger sind positiv oder negativ gestimmt. Dies basiert auf News, Nachrichten und wirtschaftlichen Aussichten. In einer schweren Rezession sind die Anleger natürlich pessimistisch. Die Aussichten sind nicht rosig. In guten Zeiten mit einem Aufschwung sind alle positiv gestimmt. Man schaut freudig in die Zukunft.

Über mehrere Quartale hinweg kann man also die beiden Faktoren Geld und Einstellung beobachten. Sie sind der Grund für allgemein steigende oder fallende Kurse.

Wenn kein Geld da ist, wird nicht gekauft. Wenn die Einstellung negativ ist, dann wird verkauft. Mit Geldzuflüssen und positiver Stimmung ist die Bereitschaft einzukaufengroß. Einfache Logik. Ein Marktplatz eben.

Tagesaktuelle Kursschwankungen 

Viele Kursschwankungen entstammen irrationaler Natur.

Verschiedene Beispiele: Ein Groß-Aktionär überlegt seit 15 Tagen bei BASF einzusteigen. Am Tag 15 denkt er sich, dass er es jetzt macht. Ob er an Tag 5, 10 oder 15 einsteigt, ist ihm egal gewesen. Er hatte sich nur ein wenig Bedenkzeit gelassen. Dass er an Tag 15 einsteigt, liegt nicht an irgendeiner Nachricht oder neuartigen Situation. Weil er mit viel Geld einsteigt, steigt der Kurs beispielsweise um 4%. Die Medien finden dann schnell Gründe. Es sei der exportfördernde Euro oder das gelöste Griechenland-Drama. Wäre der Kurs um 4% gesunken, dann wäre es das schwächelnde China oder die Sommerpause gewesen. Gründe findet man immer. Doch nicht immer sind diese ausschlaggebend.

Natürlich kann es auch passieren, dass eine Nachricht umgeht, dass Unternehmen XY pleite geht und weil dann alle Anleger als Schwarm gleichzeitig reagieren, bricht der Kurs ein. Es ist jedoch seltener der Fall, dass News die Kurse bewegen.

Die Schwankungen an Tag 1 um einen Prozent hoch und an Tag 2 um einen Prozent wieder runter haben keinerlei Sinn. Sie sind irrational. Das liegt einerseits an den nervösen Anlegern. Sie steigen bei 100€Kurs ein und bei 110€wieder aus. Nicht auf Grund von Gründen, sondern nur weil sie wegen fehlender RuhePositionen kurz halten. Es ist ein ständiges Hin und Her. Millionen Anleger kaufen und verkaufen im Tagestakt. Das schiebt die Kurse natürlich hin und her.

Auch setzen die Anleger Bestellungen oder Verkaufsgrenzen. Bei 110€ möchte Anleger X kaufen, wenn die Aktien gekauft sind, solle bei Kursverfall spätestens bei 90€verkauft werden. Es kann passieren, dass ein fallender Kurs einer Aktie Millionen Verkaufsgrenzen auslöst. Wenn der Preis von Öl beispielsweise von 50 auf 60$ steigt, dann kann man sich sicher sein, dass etwa 2/3 der Verkaufsgrenzen (SL) zwischen 55 und 57$ liegt. Das hat keinen Grund. Es ist eben nur eine Absicherung. Fällt der Ölpreis dann in diesen Bereich, wird automatisiert wahnsinnig viel verkauft und der Preis fällt weiter. Nicht wegen irgendwelcher Gründe, nur wegen der technischen Stopps, welche die Anleger gesetzt hatten.

Kursbewegungen sollte man also nicht zu viel Bedeutung beimessen. Es basiert alles auf Angebot und Nachfrage und ob die Leute Geld investieren und optimistisch sind höhere Preise zu bezahlen oder ob verkauft wird und Verluste hingenommen werden. Kurse steigen und fallen. Sie orientieren sich grob an der realen Wirtschaft, aber sind nie an einem Tag oder in einem Jahr mit der realen Wirtschaft vergleichbar. Die meisten Kursschwankungen sind tatsächlich irrational.



Jonas HöfgenJonas Höfgen – kommt mich auf meinem neuen Blog besuchen!!!

Mein Blog: www.hoefgen-blog.de

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Kennziffern und Bilanzen – Analyse von Unternehmen leicht erklärt

Frei nach Shakespeare: kaufen oder nicht kaufen, das ist hier die Frage. Ist es nicht das Leid von uns allen? Soll ich die Aktie nun in mein Depot legen oder nicht? Wird sie steigen oder fallen? Was soll ich nur tun?

Vor Allem für langfristig orientierte Anleger, welche eine Position in ihrem Depot mindestens zwei Jahre lang halten, ist die Analyse der Kennziffern und Bilanzen eines Unternehmens sehr hilfreich. Trotz des emsigen Treibens an der Wallstreet ist das langfristige Investieren immer noch eine der lukrativsten Anlageformen. Kaufen, vergessen und nach fünf Jahren verkaufen hat in der Vergangenheit immer sichere und hohe Rendite gebracht. Alle Kurse sind trotz aller Krisen immer wieder auf neue Höchststände geklettert.

Doch immer wieder stellt sich die qualvolle Frage, welche der tausenden Aktien man sich nun in sein Depot legt. Trotz der mehrheitlich steigenden Kurse kann man sich auch verbrennen an Einzelwerten, welche fallen.

Deswegen möchte ich Euch helfen, wie man bereits mit einigen wenigen Zahlen und Werten eine detaillierte Übersicht über ein Unternehmen oder eine Branche erhält. Die möchte ich am Beispiel von RyanAir (WKN: A0MJ5T) machen.
Solche Analysen lassen sich beispielsweise mit der Aktiensuchmaschine machen.

Schritt 1 – die Kennzahlen

Es macht einen gewaltigen Unterschied, ob Aktien im Besitz von Großinvestoren oder der Allgemeinheit sind. Mit dem Wert des Streubesitzes erkennen wir, wie viel Prozent der ausgegebenen Aktien von der breiten Masse gehandelt werden. Ein hoher Anteil von Aktien im Streubesitz zeigt eine hohe Liquidität auf (die breite Masse kauft und verkauft andauernd), sodass man seine Aktien wahrscheinlicher verkaufen kann, wenn man es zu einem Zeitpunkt möchte. Doch mit hohem Streubesitz steigt auch die Anfälligkeit der Aktie auf starke Schwankungen im Kurs. Die breite Masse reagiert gemeinsam nervöser. 65% der Aktien von RyanAir liegen im Streubesitz. Das ist ein guter Mix.

Die Volatilität zeigt die Schwankung des Kurses an. Diese kann in 50 Tage oder 250 Tage unterschieden werden. Die Volatilität der letzten 50 Tage ist am aktuellsten, doch wenige starke Ausreißer können diese immens beeinflussen. Ich nutze immer den Wert über 250 Tage. Man möchte ja selbst auch über mindestens 250 Tage anlegen. Der Kurs von RyanAir ist in den letzten 250 Tagen durchschnittlich um 30,34% geschwankt. Das ist für einen nervösen Anleger sehr viel. Wer 1000€ anlegt, der muss verkraften 300€ zwischenzeitlich zu verlieren.

Das Ergebnis je Aktie weist auf die Ertragskraft des Unternehmens hin. Hierbei wird der Jahresgewinn durch die Anzahl der Aktien teilt. RyanAir konnte 2014 36 Cent, 2015 hochgerechnet 53 Cent und 2016 eventuell 60 Cent je Aktie verdienen.

Die Dividende ist eine Ausschüttung von Gewinn an die Aktionäre. Diverse Aktien kann man im langfristigen Depot unabhängig von der Kurs-Entwicklung wegen der üppigen Dividende halten. Volkswagen schüttet beispielsweise circa 5,50€ derzeit an die Aktionäre aus. Je Aktie! Wer beispielsweise 10 Aktien von VW hält, der kann sich über 55€ Dividende freuen.

Beim KGV, dem Kurs-Gewinn-Verhältnis, wird der Gewinn je Aktie zum Kurs der Aktie ins Verhältnis gesetzt. Dieser Wert ist einer der wichtigsten in der Analyse von Aktien! Er sagt aus wie oft der Gewinn je Aktie in dem derzeitigen Preis/Kurs je Aktie enthalten ist. Kostet eine Aktie 50€ und liegt der Gewinn je Aktie konstant bei 4€, so läge das KGV bei 12,5. Das bedeutet, dass es 12 ½ Jahren 50€ zusammengekommen wären. Man interessiert sich natürlich für Unternehmen mit einem niedrigen KGV, denn dann ist der Gewinn je Aktie in einem guten Verhältnis zum Kurs der Aktie. Ein KGV über 30 ist hoch und ein KGV über 50 ist viel zu hoch. Viele industrielle Unternehmen pendeln zwischen 20 und 25 beim KGV.

Das Kurs-Gewinn-Wachstum-Verhältnis oder auch PEG oder PEG-Ratio setzt den KGV in Relation zu der von Analysten prognostizierten Kursveränderung. KGV durch die Prozentzahl ergibt das PEG. Hierbei geht es darum den Wert der Aktie und deren mögliche Kursbewegung in Einklang zu setzen. Wie ist die Aktie bewertet? Zu tief? Fair? Oder überbewertet? Kurz analysiert: Ein PEG unter 1 bedeutet, dass die Aktie unterbewertet ist. Ein PEG von 1 zeigt eine faire Bewertung an. Ein Wert über 1 deutet auf eine Überbewertung hin. RyanAir ist mit einem PEG von 1,7 scheinbar überbewertet. BB Biotech ist mit einem PEG von 0,36 scheinbar noch stark unterbewertet. RWE wäre mit einem PEG von prognostiziert 0,99 2016 dann fair bewertet im Kurs.

Der RSL gibt eine Übersicht über den Verlauf einer Aktie. Kurz erklärt: Ein RSL über 1 bedeutet, dass die Entwicklung die Performance des Kurses derzeit besser ist als in der Vergangenheit. Auch hier kann man ein kurzfristiges Fenster von nur 50 Tagen oder ein längerfristigen von 250 Tagen in die Vergangenheit wählen.

Schritt 2 – Die Bilanz bzw. der Jahresabschluss

Um mir Bilanzen in Kurzform anzusehen gebe ich bei Google gerne „Jahresabschluss 2014 Unternehmen XY finanzen.net“ ein und wähle auch die Seite von finanzen.net an. Hier findet man gute und zusammengefasste Werte der GuV (Gewinn-und-Verlust) Bilanz.

Eine Bilanz besteht aus zwei Seiten. Der Aktiva und der Passiva-Seite. Auf der linken Aktiva-Seite stehen alle Vermögenswerte des Unternehmens. Geld in der Kasse und auf den Konten, eigene Produkte, Gebäude und andere Dinge, welche dem Unternehmen gehören. Auf der Passiva-Seite stehen die Gelder, welcher von außen an das Unternehmen gegeben worden sind. Fremdkapital. Wie zum Beispiel Darlehen, Kredite, Schulden. Beide Seiten zusammengerechnet ergibt die Bilanz-Summe (Eigenkapital (linke Seite) + Fremdkapital (rechte Seite)). Die Eigenkapitalquote (auch EK-Quote) gibt an wie viel Prozent des Vermögens des Unternehmens aus eigenen Mitteln besteht. Das Eigenmkapital ist der sichere Puffer zur Insolvenz. RyanAir besitzt eine EK-Quote in Höhe von 33%. 4 Milliarden Euro Eigenkapital und 8,2 Milliarden Euro Fremdkapital. Zur Not kann RyanAir dementsprechend 4 Milliarden Euro aus eigenem Vermögen durch Verkäufe realisieren. 30% EK-Quote sind in der Industrie normal. RWE zum Beispiel hat nur noch 8% Eigenkapital. 9 Milliarden Euro eigenes Vermögen. 81 Milliarden Euro Fremdkapital. Das Unternehmen ist quasi pleite. Der riesige Schuldenberg kann in keiner Weise durch Gewinne oder Verkäufe ansatzweise getilgt werden. Interessant ist auch ob die EK-Quote wächst (dem Unternehme geht es gut) oder ob diese sinkt (entweder das Unternehmen investiert, was auch gut ist, oder es geht finanziell schlechter).

Wichtig ist auch die Entwicklung des Umsatzes. Hier kann man bereits mit Gespür und Übung erkennen ob Kurs und Umsatz-Entwicklung vereinbar sind. Beispielsweise entwickeln sich viele Kurse in der Pharma- & Biotechnologie-Branche drei bis vier Mal schneller als der Umsatz. Bis zu 300% Kurssteigerung innerhalb von 3 Jahren, aber durchschnittlich nur 30% mehr Umsätze. Hier liegt eine Überbewertung vor.

Neben dem Umsatz ist wichtig was am Ende in der Kasse bleibt. Die Rendite (operativer Gewinn) zeigt an wie viel Prozent des Umsatzes am Ende des Jahres auf dem Konto als Gewinn lagen. Beispielsweise setzt BMW weniger als Mercedes um, aber verdient so einiges mehr. Ein Unternehmen muss immer rentabel arbeiten. Welche Rendite Okay ist muss man dabei an der Branche festmachen. Autobauer im Massenmarkt (VW, Toyota, Renault, …) verfügen über 4 bis 6% Rendite, Premium-Autobauer über 9 bis 15% und Pharma-Unternehmen beispielsweise über circa 30 – 50% Rendite.

Schritt 3 – Entscheiden Sie sich

Nun haben wir einen Überblick über den Kurs, die Entwicklung und die finanzielle bzw. wirtschaftliche Kraft des Unternehmens. Wir können uns bereits eine Meinung bilden ob es dem Unternehmen gut geht und wie es sich entwickelt und ob wir dieses so in unserem Depot haben wollen und weiterhin ruhig schlafen.

Wichtig ist sich nie nur auf die Zahlen zu verlassen. Sie sind lediglich eine mögliche Hilfe. Als Anleger sollte man eine Meinung und eine Idee haben und in die Zukunft denken. Die Zahlen geben einen eigentlich nur einen Einblick in die Vergangenheit. Doch sie unterstützen einen bei der Entscheidungsfindung.

Man weißt meistens nach den Zahlen viel mehr als vorher.

Mit etwas Übung erlangt man Routine und Gespür für die Arbeit mit Kennzahlen und Bilanzen.

Ich wünsche Euch viel Spaß beim Handeln, Analysieren und viel Erfolg in den kommenden Handelswochen. Die Macht sei mit Euch. Oder auch das Kapital …

 

 


 

Faktor-Zertifikate Eine Seite, die dir bares Geld spart!

Hey Insiders,

den Titel meine ich absolut ernst! Immer wieder werden wir angesprochen und gefragt: “Warum habe ich Verluste mit diesem Produkt gemacht?“ oder: “Wieso erholt sich mein Produkt nicht wie der Basiswert?“.

Fast immer ist die Rede von Faktor-Zertifikaten.
Was sich nach einem einfachen Hebelzertifikat anhört, ist in der realen Umsetzung etwas komplizierter. Denn für Investments sind diese Produkte auf Grund ihrer Struktur Gift, für das kurzfristige Trading jedoch sehr interessant.
Schauen wir uns das einmal genauer an.

Formal: Ein Hebel allgemein multipliziert die Gewinne wie auch die Verluste.

Besser gesagt, Bewegungen verstärken sich, die Kurs-Schwankungen des Faktor-Zertifikates sind also ein Vielfaches der normalen Aktie (höhere Chance bei höherem Risiko).

Formula

Ein Zertifikat mit dem Hebel 5 reagiert also 5-mal so stark auf Kursschwankungen, wie die Aktie. Das multipliziert sowohl Gewinne als auch Verluste und stellt somit gleichzeitig Chance als auch Risiko dar.

Warum dann aber die Fragen, wenn es doch so einfach ist?

Hier kommt das Produkt ins Spiel. Das gerade gerechnete Beispiel ist ein ganz einfaches Hebelzertifikat.Bei einem Faktorzertifikat, wird der Hebel über die  gesamte Laufzeit (meist endlos) konstant gehalten. Dazu wird am Ende des Tages der Schlusskurs als neue Basis in die Berechnung eingesetzt.(Die Hintergründe werden in einem unserer Kurse erläutert werden, da es den Rahmen etwas sprengt. Aber so viel sei verraten, es geht um:“Hedgen“)

Genau das ist das tückische an diesen Produkten, denn hier schlägt ein mathematischer Effekt durch: Die Prozentrechnung – alles ist relativ, deine Gewinne eben auch.

Du ahnst vielleicht schon, um was es geht. Ein Gewinn von 5% ist nicht immer gleich groß. Ein Gewinn von 5% bei einem Kurswert von 100€ ist absolut gesehen, weitaus weniger als 5% bei 1000€ (5€ Vs. 50€).
Diese Reihe lässt sich beliebig fortsetzen.
Je größer der Basiswert desto größer der absolute Wertzuwachs und gerade das ist die Falle, in die viele tappen und gleichfalls auch der Grund, warum ich das Produkt für Daytrading empfohlen habe (da Du so den Effekt umgehst).

Rechnen wir einmal ein Beispiel.

Die Aktie der InsideTrading AG fällt zu Beginn um 5%, steigt in Folge um 5%. Die Volatilität steigt, der Markt fällt extreme 15% und gewinnt am Folgetag wieder 16%.
Wenn Du nun alle Renditen zusammenrechnest, kommst du auf +1%.
Wie hätte sich aber ein Faktorzertifikat Hebel 2 verhalten? Angenommen die obrige Rechnung stimmt, so sollten wir 2 % im Plus sein.

Hier das versprochene Beispiel.:

Tabelle

*Tabellarische Darstellung der beschriebenen hypothetischen Wertentwicklung

Equity*Line-Graph der Daten aus der Tabelle

In Wahrheit hat das Papier nun aber einen Verlust von immerhin fast 8.6% erlitten.

 

Kurz für Dich zusammengefasst.:

  • Fester Hebel aber kein fester Basispreis.
  • Muss nach Verlusten wesentlich stärker steigen um, Verluste auszugleichen (siehe oben).
  • Es ist wichtig zu beachten, was der relevante Basiswert ist.
  • Eher für Kurzfristige Trades / Day-Trading geeignet (hier ist fester Hebel von Vorteil, da einfach zu rechnen).

Daher ist es enorm wichtig, dass du dir bei der Nutzung von Faktorzertifikaten immer im Klaren darüber bist, wie diese Produkte sich verhalten. Gerade in Seitwärtsmärkten führt die Tägliche Anpassung zu massivsten Verlusten in deinem Wertpapier.

Was hast Du bereits für Erfahrungen mit Faktor-Zertifikaten gemacht, beziehungsweise wofür nutzt Du sie?
Hast Du sonstige Fragen und Anregungen zum Thema oder auch etwas vollkommen anderem, lass es uns wissen.

Dein InsideTrading Team

Futures Handel: die echte Alternative zum CFD

Was sind Futures ?

Terminkontrakte über bestimmte Güter nennt man Futures. Je nach Art der Ware spricht man von Commodity Futures oder Financial Futures. Erstere betreffen beliebige Waren, beispielsweise Obst. Letztere meinen Aktien, Anleihen oder Devisen. Von Managed Futures spricht man, wenn Investmentfonds im Spiel sind, bei denen es nur um Futures- Kontrakte geht.

Was macht Futurehandel interessant ?

Im Wesentlichen geht es darum, dass der Käufer eines Kontraktes sich verpflichtet, die beschriebene Ware zu einem in der Zukunft liegenden Termin, einer festgelegten Qualität und einer definierten Abnahmemenge zum vereinbarten Preis zu erwerben bzw. zu liefern. Käufer und Verkäufer gehen gegenseitige Verpflichtungen ein. Der Besitzer eines Futures kann dieses weiterverkaufen. Interessant an diesem Modell ist, dass Käufer und Verkäufer bei Vertragsabschluss nur eine Sicherheitsleistung auf ein „Margin- Konto“ leisten müssen.

Futures – ein Geschäft mit der Zukunft

Gezahlt wird in Bar oder mit wertstabilen Staatsanleihen. Die Restsumme wird in der
Zukunft fällig. Die Höhe der Sicherheitsleistung oder Marge variiert und kann bei langen Kontaktlaufzeiten angepasst werden. Als Mittelsmann fungiert ein Broker. Es geht hier um rechtsverbindliche Verträge, die Ähnlichkeit mit börsengehandelten Termingeschäften haben. Lieferung und Abnahme sind beiderseits verbindlich geregelt. Außerdem definiert der Kontrakt.

=> den Vertragsgegenstand / Basiswert
=> die Qualität der Ware
=> die Menge oder Größe der Warenparteien
=> den Liefer- oder Annahmezeitpunkt, der in der Zukunft liegt
=> den zu zahlenden Preis

Futures vereinfachen den Handel und erhöhen die Transparenz von Handelsvorgängen. Prämien für den Broker gibt es nicht. Kritisch wird aber angemerkt, dass zunehmend Spekulationsgeschäfte mit Rohstoffen – Futures gemacht werden. Der Vorwurf der Kritiker lautet, dass dadurch Preistreiberei gefördert wird. Während die einen überteuerte Preise zahlen müssen, geraten andere in Armut. Angesichts einer Preisblase am Rohöl – Markt im Jahre 2008 überlegte man, ob Futures – Spekulationen unterbunden, limitiert oder reguliert werden sollten.

Berechnung der Kontaktbedingungen

Angebot und Nachfrage definieren die Preise am Futures – Markt. Gehandelt wird an Terminbörsen zum tagesaktuellen Preis. Die preis bezogenen Feinheiten des Futures – Handels sind nur Insidern verständlich. Fakt ist, dass nahe gelegene Warentermingeschäfte häufig günstiger sind als weit entfernt liegende Termine, die längere Lagerung und Bereitstellungs- Investitionen erfordern. Man kann die in der Zukunft anfallenden Kosten aber im Voraus Berechnen. Als Rechengröße werden der aktuelle Kassapreis, eventuelle Versicherungskosten und die absehbaren Bestandshaltungskosten zu einem bestimmten Zinssatz in Beziehung gesetzt.

Cost of Carry – die Bestandshaltungskosten

Die Bestandshaltungskosten bezeichnet man auch als „Cost of Carry“. Da Zinsen anfallen, ist die aktuelle Geldpolitik in gewissen Maße Einflussnehmer bei Futures – Geschäften. Dass überhaupt Zinsen erhoben werden, ist erklärlich: Immer ist das Kapital aus der Sicherheitszahlung bis zum Geschäftstermin gebunden und kann nicht gewinnbringend angelegt werden. Auch wenn ein anderer den Terminkontrakt kauft, kann der Besteller damit rechnen, dass der Kontrakt exakt wie beschrieben erfüllt wird.

Realtausch und Spekulation

Man kann also mit Hilfe eines Futures 1000 Einheiten gefrorenes Orangensaftkonzentrat aus Florida zur Lieferung im Dezember des kommenden Jahres bestellen, ohne die bestellte Menge gleich voll bezahlen zu müssen. Man spricht auch vom Handel mit Derivaten. Damit handelt man heutzutage nicht nur gegen einen definierten Warenwert, sondern auch spekulativ. Seit den neunziger Jahren hat der spekulative Futures – Handel dramatisch zugenommen. Realtauschgeschäfte sind mittlerweile in der Minderzahl. Die Liquidität am der Derivatenbörsen entsprechend hoch.
Judith Pia Reiterer
DayTrader/in


Pia TraderHier erfahrt ihr mehr von Pia

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Teil II: Geld und Schulden -Es ist nicht alles Gold was glänzt

Nahezu alle Krisen, zumindest die größten, seit 1950 sind durch Engpässe bei der Liquidität entstanden. Nicht Blasen, Kredite, wirtschaftliche Rezessionen oder Spekulationen waren der Auslöser. Dies waren die Folgen und Ursachen. Immer kam einer Krise das Zögern der Banken zuvor. Diese wurden misstrauisch und fingen an weniger Geld zu verleihen. Sprich: Ihr eigenes Geld beisammenzuhalten. Daraufhin fehlte der Schmierstoff unserer Epoche. Nein, nicht Öl. Das Geld muss fließen. Cashflow ist immens wichtig. Bleibt der Geldfluss aus so spricht man von einer nicht liquiden Phase. Ein zerstörerischer Moment.

Mit diesem Element und den Schulden möchte ich mich in diesem Blog beschäftigen. Im ersten Teil der zweiteiligen Reihe habe ich die Herkunft und Entstehung des Geldes beschrieben. Da wir nun ein breites Verständnis von Geld besitzen möchte ich aktuell und detaillierter werden.

 

Wie entsteht heutzutage das Geld?

Der gesamte Prozess wird Giralgeldschöpfung genannt. Hierbei hinterlegen Banken Sicherheiten (Geld und Werte) bei ihrer Zentralbank. 2% (der Wert schwankt durch Änderungen zwischen 1% und 3%) eines Kredites müssen durch Sicherheiten hinterlegt werden. Hinterlegt die Bank also 2.000€ eines Sparers bei der Zentralbank, so kann Sie 100.000 € als Kredit verleihen. Zumeist gilt das Eigenkapital einer Bank als Sicherheit und legt den maximalen Rahmen der möglich zu vergebenen Kredite fest.

Hinterlegt die Bank also 2000€ bei der Zentralbank, so erhält sie die Erlaubnis oder Möglichkeit 100.000 € zu verleihen. Dieses Geld besitzt die Bank jedoch nicht. Die Zentralbank auch nicht. Das Geld wird dem Kunden/Kreditnehmer einfach aus seinem Girokonto gutgeschrieben. Plötzlich existiert es. Bei der Bank wird das Geld nicht als fehlend eingetragen. Das geht ja nicht. Es kann ja kein Geld fehlen oder fließen, welches nicht vorhanden ist. Der Kredit wird als Forderung gegenüber einen Kunden eingetragen. Geld wurde in diesem Moment aus dem Nichts geschöpft mit der Giralgeldschöpfung.

 

Jonas2

Bildquelle: http://4.bp.blogspot.com/

 

Allgemeine Kritik an der Giralgeldschöpfung

Vielleicht haben einige bereits den Knackpunkt erkannt: Die Bank fordert Geld zurück, welches Sie gar nicht besessen hat. Darüber hinaus verlangt die Bank Zinsen auf dieses Geld. Die Schlüsse daraus sind, dass immer genau so viele Schulden, wie auch Geld existieren. Des Weiteren könnten wir heutzutage all unser Geld nehmen und zurückbezahlen. Die Schulden sind dann beglichen – die Zinsen jedoch nicht. Die einzigen Gewinner sind die Banken. Mit jeder Sekunde wächst die Differenz. Da Blasen durch Kreditvergabe entstehen kann man denke ich zurecht sagen, dass sich hier eine riesige weltweite Blase langsam aufpumpt. Diese wird lediglich durch eine ebenfalls rasant wachsende Wertschöpfung in Stand gehalten. Die Wertschöpfung (BIP) entsteht durch all unsere Leistungen und Produktionen. Doch mittlerweile haben die Banken und Börsen sogar geschafft ihre Geschäfte von der reellen Wirtschaft zu entkoppeln. Es wird ein Vielfaches Mehr an der Börse und in Banken gehandelt, als die Weltwirtschaft selbst real zu leisten vermag. Es ist ein Drahtseilakt.

 

Die zweite Schlinge namens Liquidität

Die Banken haben uns bereits im Schwitzkasten. Wir schulden den Banken mehr als wir besitzen und jemals besitzen werden. Außerdem steigt die unmöglich bezahlbare Schuldenlast mit jeder Sekunde. Und doch reicht das nicht. Die Banken wollen uns nun auch ordentlich in die Magengrube schlagen und sind Hauptgrund eigentlich aller Krisen.

Blasen und Kreditvergabe werden immer als Hort der Krisen betrachtet. Stimmt. Sie sind Ursprung, aber nicht Auslöser. Rezession, Börsenralleys, Spekulation und vieles mehr sind auch keine Auslöser, wie von Kapitalismusfeinden gerne angeführt. Eine Krise gehen meist Blasen mit zu vielen unvorsichtig vergebenen Krediten voraus.

2007 war dies zu beobachten. Subprime-Kredite sind Kredite, welche an Personen ohne Bonität vergeben worden sind. Jeder in den USA, auch die N.I.N.J.A.-Generation (No Income, No Job, No Asset) konnte innerhalb weniger Stunden ohne Sicherheiten einen Kredit von bis zu einer halben Million Dollar erhalten. Als die Banken bemerkten, dass das nicht gut geht haben sie diese Kredite genommen, in Pakete zusammengefasst, mit anderen Paketen besichert und dann mit einem sehr guten Rating an die ganze Welt verkauft. Die ersten betroffenen Banken in Deutschland waren Mittelstands- und Förderbanken, welche sich zu Hauf mit Schrottpapieren eingedeckt hatten.

 

Jonas22

 

Die Krise brach in dem Moment aus in dem die Liquidität nicht mehr gewährleistet war. Am besten lässt sich dies am Interbanken-Spread einsehen. Der Interbankenhandel umfasst die sekündlich zu Milliarden stattfindenden Tauschgeschäfte zwischen Banken. Der Spread zeigt in dem Fall auf wie sehr sich die Zinssätze dieser Geschäfte vom Leitzins unterscheiden. 2007 brach der Spread nach oben aus. Das heißt: Banken forderten für die Verleihung von Geld an andere Banken viel mehr Zinsen als der derzeitige Leitzins vorsah. Kurz gesagt: Banken wurden misstrauisch und horteten ihr Geld. Jeder versuchte zu retten, was zu retten war.

In solchen Moment wird die Kreditvergabe gestoppt. Bei Banken, Versicherungen, an der Börse und vor Allem in der Wirtschaft kommt es zu immensen Problemen, denn das Geld fehlt. Geld fließt ununterbrochen von einem Besitzer zum nächsten und immer neues Geld fließt durch Banken in die Wirtschaft. Passiert dies nicht gehen schnell die ersten Firmen und Banken Pleite. In dem Moment erkennen alle, ja wirklich alle, das nahende Problem und die Hysterie beginnt. Jeder kratzt sein Geld zusammen und verkauft seinen Wertbesitz rund um Aktien und Co. Der Crash ist perfekt.

Die Moral der Geschichte

Wir wissen nun wie Geld über die Jahrtausende entstanden ist und wie es heute entsteht. Banken sind die einzigen Gewinner des Systems und haben uns gegen die Wand gespielt.

Wer das Spiel „Börse“ spielen möchte muss sich dem Bewusst sein und vor Allem die Banken im Blick haben. Diese entscheiden über das Wohl und Wehe von Blasen und Crashs. Derzeit (18.06.2015) ist zu sagen, dass in den USA eine erneute zwar kleinere aber beobachtungswerte Subprime-Blase am Automarkt entsteht. China ist auch ein Beispiel. Die Überschuldung stieg auf über 200%. Doch das Land hat sich berappelt und baut derzeit Schulden ab. Das Land, die Firmen und die Menschen. Ein Musterbeispiel, wie man eine Blase erkennt und frühzeitig verhindert.

Wer das Spiel Börse spielen möchte, der hat die Kreditvergabe und den Interbanken-Spread im Blick.

Jonas23

Quelle: EZB Stabilitätsbericht vom Mai 2015

 

 


 

Teil I: Geld und Schulden -Die Geschichte des Geldes

Es ist der Inbegriff des Kapitalismus. Es das Element, um welches sich unser Leben dreht. Unsere teure und begrenzte Lebenszeit verwenden wir, um für diese Sache zu arbeiten. Es löst schwere Krisen aus, kann Demokratien mit einem Fingerschnipsen zerstören und alles, ja wirklich alles, dreht sich darum.

Das Geld. Ob Dollar oder Euro, Schein oder Hartgeld, auf dem Konto als Sachanlage. Wir brauchen es. Wir wollen es. Es ist vergleichbar mit dem Blut in unseren Adern: unser Leben hängt davon ab und es muss immer fließen.

„Wenn du den Wert des Geldes kennenlernen willst, dann versuche dir welches zu leihen“ – Benjamin Franklin

In dieser Artikel-Reihe zu Geld und Schulden als Gastautor für Inside Trading möchte ich zuerst klären woher das Geld kommt und was es ist. Wie es sich zusammensetzt und was es tut. Im zweiten Artikel möchte ich dann fachspezifischer auf die Relation von Geld, Schulden und Krisen eingehen.

 

Die Entstehung unseres heutigen Geldes 

Geld gibt es bereits seit vielen tausend Jahren. Schon die Babylonier handelten fast 2.000 Jahre vor Christus mit gegossenen Goldmünzen und beschriebenen Ton-Tafeln (die ersten Kredite unserer Welt). Das System war noch einfach. Es gab keine unterschiedlichen Münzen. Es gab einen Satz Münzen und diese besaßen einen bestimmten Wert. Welchen, darauf kommen wir später.

Geld war stets lokal angesiedelt. Globalen Handel gab es auch kaum. Selbst innerhalb von Ländern und Königreichen, welche eine Währungsart besaßen, gab es regionale Unterschiede. Als Geld wird das genutzt, was regional anerkannt ist. Das gilt auch heute noch. In Indien kann man beispielsweise mit amerikanischen Dollar-Noten sehr gut bezahlen.

Jonas1

 

Bildquelle: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/6/69/Moll_-_Map_of_South_America_-_Detail_Potosi.png

Erst mit der Kolonialisierung und den Erkundungen der Spanier und Engländer, sowie Niederländer um 1500 nach Christus entstand eine globale Währung. Die Spanier, als vorherrschende Macht, besiedelten einen Kontinent nach dem anderen und verteilten dementsprechend ihr Geld, den Peso, auf der ganzen Welt. Die Eroberung des Potosí, dem bekannten Silberberg in Südamerika, beschleunigte diese Weltwährung. Zwischen 1500 und 1800 stammten 85% aller geförderten Silbermengen aus Minen der Spanier. Diese gossen und stanzten die Münzen, mehrere Milliarden Unzen, und ließen eine globale Währung entstehen.

Der heutige Dollar geht auf den Peso zurück. Der Dollar ist die heutige Weltwährung. Das Zeichen ($) ist vom Peso abgeleitet. Auf diesem war ein „S“ für Spanien zu lesen umrandet von zwei Säulen. Diese Säulen finden sich heute im S des Dollars wieder: $

Mit den jährlichen Kriegen in Europa seit dem 17. Jahrhundert entstand neben der Produktivität auch der direkte Vorläufer unseres heutigen Währungs-Systems. Die Staaten mussten ihre Kriege finanzieren. Sieg und Niederlage hingen von der wirtschaftlichen und finanziellen Stärke ab. Dementsprechend begannen die Länder Gold und Währung des Volkes aufzunehmen und diesen im Gegenzug einen Zettel zu geben auf denen der eingezahlte Betrag, sowie der Zinssatz standen. Diese Zettel waren ein Versprechen des jeweiligen Landes, dass der Besitzer sich jederzeit den Betrag in Gold auszahlen lassen könne. Diese Zettel kennen wir heutzutage als Scheine. Unsere Geldscheine sind theoretisch Nichts anderes als ein Dokument, das wir an unseren Staat einen Kredit gegeben haben. Aus den Dokumenten wurden Bezahlmittel. Scheine genannt.

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Bildquelle: http://rt.com/files/news/32/9f/30/00/rtr4ewkk.jpg

Aber wer nun denkt er können zur Bank gehen und sich nun Gold im Wert von 10 Euro abholen, den muss ich leider enttäuschen. In einer immer globaler werdenden Welt stellte dieser sogenannte „Goldstandart“ ein Problem dar. Einerseits war Währung überall gleich viel Wert, denn sie basierte auf dem Wert des eingelagerten Goldes. Wechselkurse gab es nicht. Schwache Länder hatten dementsprechend kaum eine Chance finanziell Boden zu fassen. Darüber hinaus waren Inflation und Deflation schwierig zu kontrollieren. Ein Staat kann nicht zu jedem Moment für Milliarden-Beträge Gold kaufen oder verkaufen. 1933 lösten sich die USA endgültig vom Goldstandart. Einerseits besaßen die USA ein vielfaches an Schulden als, dass sie Gold besaßen und zum anderen wollte man Wechselkurse und Notendrucken als Element der Stabilisierung nutzen. Geld ist heutzutage ein Bezahlmittel, jedoch ohne Gegenwert eines Metalls.

 

Wie entsteht der Wert des Geldes?

Der Geldwert orientiert sich nicht am Metall. Wissenschaftler fanden heraus, dass jede Münze der Babylonier beispielsweise unterschiedlich schwer war. Auch passiert immer wieder, dass das Material einer Münze mehr Wert ist als der Nennwert. In Australien waren während einer Kupfer-Krise die 2$-Münzen weiterhin 2$ wert, obwohl das Material der Münze 2,15$ wert war. Geld besitzt seinen Wert nicht auf Grund von Wirtschaft, Leistungen oder Sachgütern.

Jonas13

 

Bildquelle: http://geld.bilderu.de/bilder/geld-viel-euro.jpg

 

Kurz gesagt: Geld ist das Wert, was ein anderer dafür zu geben bereit ist.

Der Wert des Geldes entsteht in unserer Gesellschaft. Es ist eine Art von Angebot und Nachfrage. Wenn jemand Produkte oder Leistungen anbietet, dann richtet sich der Preis nach dem, was der Abnehmer bereit ist zu zahlen. Ein Magnum-Eis kostet 1,60€. Eine Milch 55 Cent und ein BMW 50.000€. Das Material des BMW ist nur wenige tausend Euro wert. Aber die Nachfrage lässt einen solchen Preis zu. Sind Kunden nicht mehr bereit diese Summen zu zahlen, so sinkt der Preis.

Klingt einfach. Lasst uns alle 2 Jahre keinen BMW kaufen, dann kosten diese nur noch 10.000€. Auch hier muss ich enttäuschen. Die Nachfrage basiert nicht unbedingt auf dem Willen diesen Preis zu zahlen, sondern zu größerem Anteil an der Möglichkeit ihn zu zahlen. Beispielsweise kosteten im damaligen Spanien Speisen in Tavernen zumeist einen Peso. Nun fingen die Spanier an Milliarden Peso in Südamerika herzustellen. Was passierte? Es kam immer mehr Geld in Umlauf. Besaßen zuvor alle Spanier zusammen einige Millionen Peso, so besaßen sie kurz darauf alle zusammen einige Milliarden Peso. Die Möglichkeit mehr zu bezahlen und zu kaufen stieg also. Somit stiegen auch die Preise. Eine Speise kostete dann 10 Peso und sie hatte immer noch denselben Wert. Lediglich der Preis änderte sich. Wir kennen dies heutzutage als Inflation. Ist mehr Geld in einer Volkswirtschaft, so steigen die Preise. Dies wird mit dem Wert der Inflation ausgedrückt.

Im nächsten Teil möchte ich auf unser heutiges Geld-System eingehen. Geld, Kapital, Schulden, Zinsen, Liquidität. Es gibt einen großen Fehler im System. Dieser wird sich noch böse an uns allen rächen.

 

 


 


Jonas Logo großEin Artikel durch Jonas Höfgen

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Investieren während einer Inflation

Investieren während einer Inflation

Die Inflation ist in vollem Gange und auch in den nächsten Monaten wird es nicht so aussehen, dass sich groß etwas ändert. Dennoch investieren immer mehr Menschen in verschiedene Geldanlagen. Doch welche Anlage ist gerade in einer Inflation interessant und auf welche...

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„Kaufen, wenn in den Straßen Blut fließt“

Baron Rothschild soll einmal gesagt haben: “Man muss kaufen, wenn in den Straßen Blut fließt“. Ganz so drastisch würde ich es vielleicht nicht ausdrücken, doch er hatte erkannt, dass sich Wenden in Strömungen und Trends oftmals durch kriegerische Konflikte abzeichnen.

Durch die damit einhergehende wirtschaftliche Rezession werden Waren wie Lebensmittel sehr teuer, aber Kapital wie Maschinen oder Produktionsstätten  werden eher günstig zu erwerben sein (aufgrund der politischen Unsicherheit, mangelnder Nachfrage und Geldnot). Es sind dieselben Gründe, die auch heute bei fallenden Aktienkursen angegeben werden.

Was hat aber eine solche Weisheit mit unserer heutigen Zeit zu tun?

Und noch viel wichtiger: Welchen Einfluss hat das auf die eigenen Investments?

Die richtige Antwort ist: Nichts und gegebenenfalls doch alles!!!!!

Denn heute wird der Konflikt  zum Glück zumeist nur noch im Orderbuch (Auflistung der Kauf- und Verkaufsaufträge für ein bestimmtes Wertpapier) ausgefochten.

Wir haben in einem anderen Artikel bereits den Trendaufbau nach Markttechnik näher betrachtet. Dabei wurde angesprochen, dass Trends ineinander verschachtelt sein können und man damit Einstiege finden und Geld verdienen kann.

Rothschild sagte, dass Kriege und Brüche in aktuellen Entwicklungen ein gutes Indiz für eine Wende im Trend seien …und was früher die Weltkriege waren, sind heute der Fall einer Bank oder Fonds.

Doch nun wollen wir das anhand des Trends selbst bestimmen!

DAX D1

Bilder zum zoomen anklicken.

Ich habe hier den Dax(30) auf Tagesbasis mit eingezeichnetem Trendverlauf nach Markttechnik vorbereitet. Bei diesem habe ich eine Wendestelle markiert. Diese ist nicht ganz optimal verlaufen, da danach der Markt noch einmal korrigierte. Aber die untergeordneten Trends, auf die ich eingehen möchte, waren sehr klar zu erkennen.

Mir ist wichtig, dass man folgenden Zusammenhang möglichst gut versteht. Daher habe ich ein kurzes Video dazu erstellt.

Der Dax befindet sich im oberen Bild ganz unverkennbar in einem Aufwärtstrend, wie an den höheren Hoch- und höheren Tiefpunkten zu erkennen ist.

Wir wollen nun zeigen, wie man auf eben diesen Trend aufspringen kann und dabei durch eine kleine Ineffizienz einen guten Einstieg findet. (Korrektur im Trend – wie Rothschild, nur kurzfristiger, wir denken ja nicht in Generationen :-)).

Den untergeordnetenTrend erkennen:

DAX H1

Wenn man nun in die Wendestelle „hineinzoomt“ und sich den Preisverlauf auf Stundenbasis anschaut, so erkennt man, dass hier die kurze Korrektur klar als Abwärtstrend erkennbar ist. Dieser bildet dann einen Boden und kehrt sich in einen Aufwärtstrend um. Man erkennt gut die zu Beginn fallenden Hochs und fallenden Tiefs, die sich dann nach einer kurzen Phase der Uneinigkeit in steigende Hoch- und steigende Tiefpunkte umwandelt. Aus dem Artikel zum Thema Preisentstehung, wissen wir, dass Preise Angebot und Nachfrage widerspiegeln. Je kleiner die Zeiteinheiten werden, desto mehr sieht man den Einfluss jedes einzelnen Kauf- und Verkauf-Auftrages.

Ich will noch eine Stufe tiefer gehen und mit dem M5 das gesamte Bild vervollständigen.

Die kleinen Trends erkennen:

DAX M5 & H1

Hier sieht man, dass sich jede Korrektur des Stundencharts weiter aufspalten lässt und es auf dem 5 Minuten Chart wieder Bewegungen und Korrekturen gibt, welche sich wiederum weiter in kleineren Trends darstellen ließen. Dieses Spiel könnte ich nun so lange fortsetzen, bis wir auf dem Tick Chart und somit der Verbildlichung der Times and Sales Liste angekommen wären. Die Times und Sales Liste ist quasi der Kassenbon der Börse. Auf ihr werden alle Umsätze sowie die zugehörigen Preise verzeichnet. Jede Verbildlichung des Preises ist auf ihr begründet.

Kombinieren wir nun unser bisher erlangtes Wissen, können gut getimte Ein- und Ausstiege gefunden und/oder Hedges aufgelöst werden! (Wie funktioniert das Hedging?| unser Hedge-Rechner)

Zurück zum Thema: Erinnern wir uns noch einmal kurz an den Trendaufbau zurück.

Der Trend wurde definiert durch steigende Hoch- und Tiefpunkte, oder fallende Hoch- und Tiefpunkte. Die Zeiteinheit und Trendgröße ist dabei vollkommen irrelevant.

Wenn wir nun alles zusammen in ein Bild bringen dann wird schnell klar, dass die kleinen Trends in die Großen hineinlaufen. Daraus resultiert, dass man mit engen Stopps und kleinem Risiko an den großen Bewegungen partizipieren kann und hohe Vielfache des eigenen Risikos (also ein hohes CRV) verdienen kann und oder man durch Trailing-Stops dem Markt einfach folgt.

Die Übergänge erkennen:

Wie Trends ineinander Greifen - Ballkönigin

Ich habe hier erneut das Bild mit Stunden- und 5 Minuten Trend.

Wissentlich, dass der Tageschart sich in einem Aufwärtstrend befindet (siehe erstes Bild), suchen wir hier nach Aufwärtstrends in den kleineren Zeiteinheiten. Das untere, große weiße Rechteck, markiert das erste höhere Hoch im 5 Minuten Chart. Sobald der Markt dieses durchbricht, hat er begonnen eine Folge aus höheren Hochs und Tiefs auf dieser Trendgröße zu bilden. Damit wären der Tageschart und der M5 beide long ausgerichtet.

Das obere, längliche Rechteck markiert das erste höhere Hoch auf der Trendgröße des Stundencharts. Sobald der Markt dieses durchbricht, hat er begonnen auf dieser Trendgröße das Muster eines Aufwärtstrends zu bilden. Das kleine Rechteck in der Mitte ist das erste höhere Hoch des korrigierenden 5 Minuten Charts.

Möchte man nun zum Beispiel die Trendwende auf dem Stundenchart vorweg nehmen und den Ausbruch über das erste Hoch mit handeln (diese können beizeiten enorme Volatilität mit sich bringen, wenn short positionierte Marktteilnehmer sich ausstoppen und neue unpositionierte Händler den jungen Trend zu kaufen beginnen) so kann man einfach den kleineren 5 Minuten Trend handeln und schauen, ob man so in den Stunden- und Tagestrend hineinkommt. Diese Form von Handel braucht sehr viel Feingefühl, lässt sicher aber genauso gut in großen Zeiteinheiten handeln (und ist damit nicht den Intra-Day Traden vorbehalten).

Außerdem lassen sich solche Trendumbrüche wunderbar in Kerzen-Formationen erkennen. Wieso, weshalb, warum würde ich gerne nächstes Mal besprechen, da es für den Handel aus dem Chart essentiell ist, Trends und Trendgrößen zu verstehen. Es ist vollkommen normal, dass man dieses Thema eher überspringt, da es zu der trockeneren Materie des Handelns und Investierens gehört.
Aber wie wir alle wissen, hat ein Großteil der Marktteilnehmer zu kämpfen und da ein Großteil sich nicht kümmert…..^^

Wir finden, das muss nicht sein.

Daher sind wir auf dem Weg zu mehr Insight.
Liebe Grüße,
InsideTrading

Der Hedge-Rechner: hedgen mit Optionsscheinen

Wer kennt das nicht, die Wirtschaftsnachrichten werden schlechter, die Tage kürzer, Bahn und Lufthansa streiken, und es ist abzusehen, dass die Aktien etwas fallen.

Wenn ihr in dieser Situation eure Aktien behalten wollt, lohnt es sich, über einen Hedge nachzudenken.

In diesem Video möchte ich eine Schritt für Schritt Anleitung zum Hedgen mit Optionsscheinen geben und euch unseren Hedge-Rechner vorstellen.

Zu unserem neuen Hedge-Rechner

Was ist ein Hedge bzw. eine Absicherung?

Ein Hedge bzw. eine Absicherung ist eine Versicherung gegen Verluste. Wenn ich beispielsweise viele Aktien habe und der Markt anfängt zu fallen oder ich in den Urlaub fahre und die Märkte dann nicht verfolge, kann ich eine Versicherung kaufen, um mein Portfolio zu schützen.

Sagen wir einmal, die Abbildung zeigt die momentane Entwicklung des Marktes und ich rechne damit, dass es jetzt eine Korrektur geben wird oder ich in den nächsten Wochen keine Zeit habe, meine Aktien im Auge zu behalten.

ETF

Dann kann ich sagen, wenn der Markt jetzt um XY-Prozent fällt, dann möchte ich, dass ab diesem Punkt meine Versicherung greift. Das heißt, ich kann Verluste zu 100%, 90% oder auch 80% absichern. Sollte der Markt dann wirklich fallen, kann ich meine Versicherung teurer verkaufen und dieses Geld zum Nachkaufen nutzen.

Ich weiß, dass das ein sehr komplexes Thema ist und falls ihr noch Fragen, Verbesserungsvorschläge oder auch andere Ansätze zur Absicherung habt, dann hinterlasst einen Kommentar.

Viel Erfolg beim Traden,

PS wir sind ein junger Blog und freuen uns riesig über jeden Like und Kommentar.

Der Cost-Average-Effekt: investieren für jedermann

Im heutigen Artikel/ Video geht es um den Cost-Average-Effekt und das Nachkaufen. Passend zum ETF-Artikel gibt euch dieses Video eine Art Anleitung, die Tipps von Warren Buffet in die Tat umzusetzen.
Neben diesem Basisartikel, haben wir auch noch erweiterte Formen von ETF Sparplänen getestet und entwickelt.
Cost Average 2.0 ; sowie die Anwendung
Cost Average 3.0 – ETF-Rotation

Was ist der Cost-Average-Effekt?

Der Cost-Average-Effekt oder auch Durchschnittskosteneffekt beschreibt eine Art des Investierens, bei der in regelmäßigen Abständen gleich viel Geld in ein Finanzprodukt investiert wird. In diesem Fall werden bei fallenden Kursen mehr Anteile und bei steigenden Kursen weniger Anteile erworben, sodass die Anteile zu einem Durchschnittspreis erworben werden, der zwar über dem günstigsten Preis der Betrachtungsperiode, aber auch unter dem ungünstigsten Preis liegt.

Mehr dazu im Video:

Falls ich mein Ziel erreicht habe und ihr etwas unternommen habt, lasst es mich wissen und hinterlasst ein Kommentar.

ETFs: Warren Buffetts Investment-Tipp

Der “Kult-InvestorWarren Edward Buffett hat seine Hinterbleibenden angewiesen, nach seinem Tod 90 Prozent seines Barvermögens in einen S&P500 Indexfond und 10 Prozent in kurzfristige Staatsanleihen zu investieren.

Warren Buffett gilt als einer der erfolgreichsten Investoren aller Zeiten. Das “Oracle von Omaha”, wie er auch oft genannt wird, ist mit einem geschätzten Privatvermögen von 72,7 Milliarden US-Dollar (Stand März 2015) der drittreichste Mensch der Welt, wenn man der Forbesliste von 2015 Glauben schenken darf. Buffett leitet das Investment-Unternehmen Berkshire Hathaway, das er selbst aufgebaut hat und dessen größter Aktionär er selbst ist. Eine Aktie seines Unternehmens kostet so viel wie keine andere Aktie der Welt (sie hatte am 6. Mai 2015 einen Wert von 218.000,00 US-Dollar). Warum das so ist? Nun, Buffett hat geschafft, wovon viele Investmentprofis nur träumen können: Er steigerte den Wert seines Unternehmens pro Jahr um mehr als 19%. Er übertrifft damit deutlich den S&P500! Das ist eine wirklich beeindruckende Leistung.

Die Aktivitäten der Holdingsgesellschaft Berkshire Hathaway Inc. reichen von Erst- und Rückversicherung über Schienengüterverkehr, Energieversorgung, Finanzdienstleistungen und dem produzierenden Gewerbe bis hin zum Groß- und Einzelhandel. Anders als viele Hedgefonds oder Private-Equity-Unternehmen übernimmt Berkshire nicht das operative Geschäft ihrer 80 Tochtergesellschaften. Zukäufe werden auch nicht durch die Aufnahme neuer Schulden oder durch die Neuemissionen von Aktien erworben, sondern durch cleveres Investieren des zuvor erwirtschafteten Vermögens.

Berkshire Hathaway Geschäftsbericht

Christen, Kinder und Männer feiern jedes Jahr Weihnachten, Ostern und Christi Himmelfahrt. Aktienanalysten und Valueinvestoren feiern den Tag im Jahr, an dem Warren Buffett den Geschäftsbericht seiner Berhshire Hathaway Holding veröffentlicht. Mit dem Schreiben richtet er sich an seine Aktionäre und erläutert seine aktuellen Einschätzungen im Bezug auf Berhshire, die aktuelle Wirtschaft und vieles mehr.

Im Geschäftsbericht 2013 gab der heute 85-jährige, der sich aktuell bester Gesundheit erfreut, zusätzlich Auskunft über einige Anweisungen, die seine Hinterbleibenden nach seinem Tod in die Tat umsetzen sollen:

“My money, I should add, is where my mouth is: What I advise here is essentially identical to certain instructions I’ve laid out in my will. One bequest provides that cash will be delivered to a trustee for my wife’s benefit. (I have to use cash for individual bequests, because all of my Berkshire shares will be fully distributed to certain philanthropic organizations over the ten years following the closing of my estate.) My advice to the trustee could not be more simple: Put 10% of the cash in short-term government bonds and 90% in a very low-cost S&P 500 index fund. (I suggest Vanguard’s.) I believe the trust’s long-term results from this policy will be superior to those attained by most investors – whether pension funds, institutions or individuals – who employ high-fee managers.”

Warren Buffett -Geschäftsbericht 2013

Mit der Empfehlung, 10% des Bargeldvermögens in kurzfristige Staatsanleihen und 90% in günstige S&P500 Indexfonds zu investieren, hält Buffett einen überraschenden Tipp für Investoren weltweit bereit.

Der Großmeister des Aufspürens interessanter Investments rät zu einem passiven Investment und erwähnt mit keiner Silbe das Investieren in Einzelaktien???

Warum der S&P500?

Der S&P500 ist ein Aktienindex, wobei S&P für Standard & Poor’s steht und die 500 für die Anzahl der im Index enthaltenden Unternehmen. Die 500 größten börsennotierten US-amerikanischen Unternehmen werden so wie auch der DAX30 mit Hilfe der Marktkapitalisierung gewichtet. Im Gegensatz zu dem DAX30 ist aber der S&P500 ein Kursindex und kein Performanceindex.

Berechnungsgrundlage und Begriffsdefinitionen

Mit seiner Empfehlung tritt Buffett vielen Investoren und Fondsmanagern auf die Füße, denn er sagt indirekt, dass sie den S&P500 trotz aller Uniabschlüsse und Computerprogramme auf lange Sicht nicht übertreffen können. Wenn man also direkt und selbst auf den S&P500 setzt, spart man sich die Kosten für die Investmentprofis. Der S&P500 gilt dabei als eine sichere Sache (wenn man einen entsprechend langen Anlagehorizont wählt), da ständig die 500 größten amerikanischen Aktien enthalten sind. Die Einordnung erfolgt, ähnlich wie beim DAX30, voll automatisch nach transparenten Regeln. Emotionen oder Interessen einzelner Marktteilnehmer spielen dabei keine Rolle. Im Gegensatz zu dem Stock-Picking, bei dem einzelne Aktien ausgewählt werden, um von deren Performance zu profitieren, bietet eine Investition in einen Index zwei große Vorteile:

  1. Entsprechend der Eigenschaft eines Fonds wird das Risiko breit gestreut
  2. ETFs sind eine entspannte Art und Weise der Investition, da man nicht ständig den Gewinnen der einzelnen Aktien hinterherjagen muss.

S&P500


Was ist ein ETF und wie funktioniert dieser?

ETF steht für Exchange Traded Fund. Im Deutschen wird es auch als Indexfond bezeichnet. Das Prinzip ist denkbar einfach: Ein ETFs spiegelt die Wertentwicklung eines Börsenindex wider, d.h., wenn beispielsweise der Dow Jones um 5% steigt, gewinnt auch der Indexfond 5%. Dasselbe gilt natürlich auch, wenn der Dow Jones fällt.

EFTs sind im Grunde passiv verwaltete Indexfond. Das bedeutet, dass sie nicht von Fondgesellschaften gemanagt werden, sondern sind eine exakte Abbildung eines Index. Im Vergleich zu aktiv gemanagten Fonds sind ETFs viel günstiger, da die Ausgaben für die Verwaltung wegfallen. Wie Aktien sind ETFs Anteile ohne Laufzeitbegrenzung, die am Sekundärmarkt permanent erworben und gehandelt werden. Als Sondervermögen gehen ETFs im Falle eines Falles nicht in die Insovenzmasse ein, sodass der Einsatz nicht verloren wäre.

EFTs erfreuen sich immer größerer Beliebtheit (weltweit sind fast 2500 Milliarden Dollar in ETFs investiert). Der Grund ist einleuchtend: Nicht zuletzt die Studie des Nobelpreisträgers Eugene Fama zeigen, dass kaum ein Fondmanager auf lange Sicht eine bessere Performance verzeichnen kann als die großen Indices. ETFs können so flexibel gehandelt werden wie Aktien, haben eine ähnlich günstige Kostenstruktur wie Zertifikate und bieten durch ihre Zusammensetzung eine breite Risikostreuung. Sie gelten als relativ sichere Anlage und sind daher auch für Privatanleger geeignet.

Der passende Index

Okay, das Grundprinzip des ETFs haben wir beleuchtet. Doch wie wählt man den richtigen Index aus? Indexfonds gibt es auf alles Mögliche. Aber ob es richtig erscheint, auf den thailändischen Index MSCI zu setzten, muss man wohl selbst entscheiden. Einfach den S&P500 wählen, so wie Buffet es rät, wäre natürlich auch eine Möglichkeit.

Als Anfänger macht es zunächst Sinn, einen vertrauten Index wie den DAX oder den Euro Stoxx 500 zu wählen, da deren aktueller Stand einfach und ständig abrufbar ist. Trotzdem ist man auch als Anfänger nicht auf diese Indices beschränkt. So kann man beispielsweise sein Geld weltweit streuen und sich für den MSCI World (ein Mischfonds von Aktien aus Schwellen- und Industrieländern) entscheiden.

Unabhängig vom gewählten Index sollte man als Anleger verstehen, wie sich der gewählte Index zusammensetzt und wie die einzelnen Bestandteile, die den Index ausmachen, für die Bewertung gewichtet werden. Die nötigen Informationen dazu befinden sich in der Regel auf den Internetseiten der Emittenten.

Kennzahlen, Wertentwicklung, Auswahlkriterien

Obwohl jeder ETF die Wertentwicklung des jeweiligen Index widerspiegeln soll, gibt es immer mal wieder geringfügige Abweichungen. Wie groß diese Abweichungen sind, gibt der Tracking-Error an. Je höher der Tracking Error ist, umso größer ist auch die Abweichung. Ein Tracking-Error von null bedeutet, dass es keine Abweichung gibt. Werte von 0,5% gelten hierbei bereits als hoch. In diesem Falle sollte der Kauf zumindest noch einmal überdacht werden. Eine weitere wichtige Kennzahl ist die Tracking Difference. Sie gibt Auskunft über die Differenz der Rendite des ETFs und der Rendite des zugrundeliegenden Index. Fällt die Kennzahl positiv aus, hat der ETF die Wertentwicklung des Index übertroffen. Das kann beispielsweise passieren, wenn Fonds ihre Aktien kurzfristig verleihen oder Steuerrückerstattungen vom Anbieter an die Kunden weitergereicht wurden.

Was darf ein ETF kosten?

Wie bei allen anderen Finanzprodukten auch spielen die Kosten auch bei den ETFs eine große Rolle. Auch wenn diese im Vergleich zu aktiv gemanagten Fonds deutlich geringer ausfallen, sollte auch hier auf jeden Euro geachtet werden. Oftmals finden sich die Gesamtkosten auf der Anbieterseite unter “TER” (englische Abkürzung für Gesamtkostenquote) wieder. Zudem sollte darauf geachtet werden, wie groß der Spread (Unterschied zwischen Kauf- und Verkaufskurs) ist.

Da ETFs am Markt gehandelt werden, entstehen zusätzliche Odergebühren, die vom jeweiligen Broker abhängen.

Das soll an dieser Stelle als Einstieg in das Thema „ETFs“ reichen. Wie ihr den Denkansatz in die Tat umsetzten könnt? Darüber werde ich in der nächsten Woche schreiben. Außerdem werde ich euch zeigen, wie ich durch einen mehr oder weniger automatischen Spar- und Investionsplan die Werteentwicklung meines Portfolios nicht nur von einem einzigen Einstiegszeitpunkt abhängig mache und so das Risiko vermindern kann. Aber dazu mehr in der nächsten Woche.

Bis dahin eine erfolgreiche Zeit.

 

PS so setzt man einen ETF-Sparplan richtig um und schlägt auch den Markt: ETF-Sparpläne richtig kombinieren

 

Der Stop Loss – risikobegrenztes Traden

Hallo Insiders, heute soll es um ein Thema gehen, das für viele Trading-Einsteiger oft ein Buch mit sieben Siegel ist für Fortgeschrittene aber ein routinemäßiges Vorgehen darstellt! Und, könnt ihr euch schon denken, worum es in diesem Artikel gehen soll? Richtig, wir reden über Stop Loss!

Der Orderzusatz Stop-Loss wird verwendet, um Verluste zu begrenzen und Gewinne zu realisieren! Diese Order ruht solange, bis die vorher festgesetzte Notierung, welche bei Kaufaufträgen unterhalb des aktuellen Kurses liegt, erreicht wurde. Sie wird bei Erreichen des Kurses automatisch zu bestens ausgeführt; der Verkaufskurs kann also auch etwas unter dem Stop-Kurs liegen.

Videoskript
Folie0:
Hey Insider, willkommen auf unserem YouTube Kanal.
Das heutige Thema ist der Stop Loss: Vor-und Nachteile vom risikobegrenzten Traden.

Folie1: Was ist ein Stop Loss?
Mit einem SL habt ihr die Möglichkeit, euer Risiko zu begrenzen, indem ihr nach dem Kauf einer Aktie eine Verkaufsorder zu einem bestimmten, niedrigeren Preis aufgebt.

Diese Verkaufsorder wird dann automatisch ausgeführt falls der Preis der Aktie das SL-Niveau erreicht. Somit könnt ihr im Vorfeld festlegen, wie viel ihr maximal breit seid zu verlieren.

Folie 2: Screenshot
Hier sehen wir jetzt einen Chartausschnitt der Lufthansa Aktie. Zu dem aktuellen Preis kaufen wir diese Aktie und gleich nach dem Kauf setzen wir einen SL. Jetzt bewegt sich die Aktie erst seitlich, bevor diese sehr stark fällt.

Bildschirmfoto 2015-11-12 um 23.17.53

In diesem Fall verlieren wir nur 1 Euro pro Aktie und nicht 3 oder 4 Euro, die wir eventuell ohne einen SL verloren hätten.

Folie 3:
Auch bei diesem Beispiel setzten wir einen SL und begrenzen unser Risiko dadurch auf 1 Euro pro Aktie.
In diesem Fall erzielen wir einen Gewinn von 5 Euro pro Aktie. Somit war das Chance:Risiko-Verhältnis 5 zu 1.

Bildschirmfoto 2015-11-12 um 23.18.01

Folie 4:
Es gibt viele Trader, die sich von ihren Positionen nicht trennen können, solange diese im Minus sind. Erst wenn die Wertpapiere dann wieder im Plus sind, verkaufen sie diese und rühmen sich damit, dass sie immer richtig liegen. Diese Trader schauen oft mehrmals täglich ins Portfolie, sitzen ständig betend vor dem PC und arbeiten wirklich hart für ihren Gewinn von 3,50€.

Wie die Grafik zeigt, kann diese Strategie auf lange Sicht nicht funktioniert, da jeder Trade wieder ins Plus läuft und oft schon ein Verlusttrade reicht, um 9 oder mehr Gewinntrades zunichte zu machen.

Folie 5:
Mit dem Wissen, dass die Verluste begrenzt sind, ist es oft auch leichter Gewinne einfach mal laufen zu lassen. Das führt in der Regel dazu, dass der erwartete Gewinn viel, viel größer ist, als der erwartete, begrenzte Verlust.

Das Beispiel zeigt eine vereinfachte Strategie, bei dem der SL greift, wenn der Verlust je Trade 50€ erreicht. Und obwohl nur 3 der 10 Trades mit einem Gewinn geschlossen wurden, hat der Trader einen Gewinn von 460€ erzielt, da er seine Verluste begrenzte und die Gewinne laufen lies.

Bildschirmfoto 2015-11-12 um 23.18.21

Der SL ist unter den Tradern sehr umstritten, da man oft ausgestoppt wird, kurz bevor sich der Markt dann doch in die erwartete Richtung bewegt.

Ich hoffe die beiden Beispiele haben dennoch deutlich gemacht, wie wichtig ein SL ist.

Folie 6:
Wenn euch dieses Video gefallen hat, dann schaut euch an, woran wir sonst noch basteln.

Wo muss der Stop Loss hin?

So weit, so gut! Doch ganz so einfach ist es dann doch nicht immer! Es stellt sich die Frage, wie groß der Abstand zwischen aktueller Notierung und dem Stop-Loss-Kurs gewählt werden soll. Wählt man den Stop-Kurs zu nah am aktuellen Kurs, wird man bei einer kleinen Korrektur ausgestoppt und kann nur noch teilnahmslos zusehen, wenn der Kurs sich in die ursprünglich gedachte Richtung entwickelt. Auf der anderen Seite will man das Risiko des Kapitalverlustes möglichst gering halten und kann darf den Abstand daher nicht zu groß wählen. Bildschirmfoto 2015-11-12 um 23.17.53Deshalb hat wahrscheinlich jeder Trader seine eigene Philosophie über dieses Thema. Auch wenn es keine goldene Regel gibt, wird für Standardwerte oftmals ein Abstand von 10% empfohlen. Sind Schwankungen auf dem gehandelten Markt größer, sollte auch der Stop-Loss entsprechend angepasst werden. Beim Festlegen der Stopp-Marke orientieren sich viele Trader am Chart. Würde sich das Gesamtbild beim Unterschreiten eines bestimmten Kurses signifikant ändern? In diesem Fall wird diese Marke, die manchmal einfach ein kürzlicher Tiefpunkt manchmal aber auch eine längerfristig gebildete Handelsspanne ist, oft als Grenze gewählt und der Stop-Kurs kurz unter diese Kursunterstützung platziert. Auch die Volatilität des gehandelten Finanzproduktes sollte beachtet werden, da die Order bei Erreichen des Stop-Loss ausgeführt wird, also auch nach einer Kurslücke oder ähnlichem. Dies birgt bei hoch volatilen Märkten natürlich ein kleines Risiko als bei nicht sehr volatilen Märkten, da auf diesen Kurssprünge häufiger vorkommen können.

Den größten Einfluss bei der Wahl des Abstandes hat jedoch in jedem Fall die Risikobereitschaft des einzelnen Traders. Am Ende muss also jeder Trader seine eigene Strategie finden.

Gewinne absichern mit dem Stop Loss!

Wir haben nun lange diskutiert, wie groß der Abstand zu wählen ist. Es ging bisher also eher um die Minimierung des Risikos. Der Stop-Loss dient aber auch der Absicherung von Gewinnen. Stellen wir uns also vor, wir haben Aktien von der Inside-Trading AG zu einem Kurs von 40 Euro gekauft und uns für einen Stop-Loss von 36 Euro entschieden – wir haben uns also ganz konservativ für den 10%igen Abstand entschieden. Spätestens nach der Veröffentlichung des Geschäftsberichtes der Inside-Trading AG sind eine Menge Leute auf die außerordentliche gute Performance der Unternehmung aufmerksam geworden sodass die Nachfrage der Aktien stetig gestiegen ist. Der Kurs steht also 2 Monate nach unserem Kauf bei 50 Euro. Wollen wir unseren Stop-Loss jetzt tatsächlich bei 36 Euro belassen? Nicht wirklich! Verkaufen wollen wir aber auch noch nicht. Der positive Trend ist nämlich noch immer aktiv. Es gäbe daher die Möglichkeit, den Stop-Loss auf 45 Euro anzupassen. Leider verlangen viele Broker Gebühren für solche Transaktionen. Eine andere Möglichkeit, die von immer mehr Brokern angeboten wird, ist der Trailing-Stop-Loss. Wie der Name schon vermuten lässt, verfolgt dieser Stop den aktuellen Kurs im vom Trader festgelegten Abstand, wobei auch hier der Abstand relativ oder absolut angegeben werden kann. In diesem Fall würde unser Stop-Loss also kontinuierlich angepasst werden und wir müssten uns nicht ständig neu entscheiden. Würde der Kurs nun unter 45 Euro fallen, würde wir automatisch ausgestoppt und könnten einen Gewinn von 5 Euro pro Aktie verbuchen (anstelle eines Verlustes von 4 Euro pro Aktie, falls wir den Stop-Loss nicht angepasst hätten).

Fassen wir noch einmal zusammen:

Stop-Loss-Ordern werden von vielen Tradern routinemäßig eingesetzt, um:

  • Gewinne zu realisieren
  • Verluste zu begrenzen
  • Trades zu automatisieren, ohne ständig die Kursentwicklung verfolgen zu müssen.

Soviel nun aber zur grauen Theorie! Falls ihr aber auch zum visuellen Lerntyp zählt (aber auch falls nicht), schaut euch doch unser Video zum Thema an.

Viel Spaß beim Traden,

Erik

DAX 30-Leitindex des deutschen Aktienmarktes

Der DAX 30 spiegelt als deutscher Leitindex  die tendenzielle Entwicklung an den Börsen wider.  Im DAX 30 sind bezogen auf die Marktkapitalisierung und den Börsenumsatz die 30 größten deutschen Unternehmen zusammengefasst und wird auch als Blue-Chip-Index bezeichnet. Da diese Unternehmen den verschiedensten Marktsektoren entspringen und rund 80 Prozent des in Deutschland zugelassenen Börsenkapitals ausmachen,  gilt der DAX 30 als Indikator für die Entwicklung der deutschen Volkswirtschaft. Außerdem ist er Basiswert für derivate Finanzinstrumente und strukturierten Produkten.

Geschichte des DAX 30

Der Dax startete im Juli 1988 bei einem Stand von 1.000 Punkten. Zu diesem Zeitpunkt galt dieser Index nur als Ergänzung zur den schon existierenden Indizes und entwickelte sich nach und nach zum international anerkannten Hauptindex der deutschen Börsenwelt.

Bereits im Jahre 1871 entwicklte der Ökonom Ernst Louis Étienne Laspeyres eine kommplexe Formel, mit der aus einer Vielzahl von Einzelwerten ein Index berechnet werden konnte und legte damit den Grundstein des DAX 30. Der Deutsche mit französichen Wurzeln gewichtete die Einzelwerte dabei unterschiedlich, sodass der Einfluss auf den Index variierte.

Wer wird in den DAX aufgenommen?

Im DAX befinden sich die 30 größten deutschen Unternehmen in Bezug auf die Marktkapitalisierung und den Börsenumsatz. In den Leitindex werden aber nur Unternehmen aufgenommen, die zudem noch die folgenden Kriterien erfüllen:

  •         im Prime Standard der Deutschen Börse gelistet
  •         einen Streubesitz (Freefloat) von mindestens zehn Prozent aufweisen
  •         juristischen Sitz in Deutschland

Eine Veränderung der DAX-Zusammensetzung findet nach folgenden vier Regeln statt:

Fast-Exit (45/45) (sofortiger Rauswurf)

Wenn ein Unternehmen, in Bezug auf den Börsenumsatz oder die Marktkapitalisierung nicht mehr zu den größten 45 gehört, wird dieses aus dem DAX genommen, sofern ein Nicht-Index-Wert beim Börsenumsatz mindestens Rang 45 und bei der Marktkapitalisierung mindestens Rang 35 erreicht.

Fast-Entry (25/25) (sofortige Aufnahme)

Neu in den DAX aufgenommen wird ein Unternehmen, sofern es in beiden Kriterien mindestens den 25. Rang erreicht. In diesem Fall scheidet das Unternehmen aus dem DAX 30 aus, welches in mindestens einem der beiden Kriterien schlechter als Rang 35 ist und die geringste Marktkapitalisierung aufweist.

Regular-Exit (40/40) (regulärer Rauswurf)

Aus dem DAX30 wird ein Unternehmen genommen, sobald es in einem der beiden Kriterien nicht mehr zu den 40 besten zählt und es einen Nicht-Index-Wert gibt, der nach beiden Kriterien mindestens zu den besten 35 gehört.

Regular-Entry (30/30) (regulärer Aufnahme)

Neu in den DAX aufgenommen wird ein Unternehmen, dass nach Definition der beiden Kriterien zu den 30 größten gehört, falls es ein Unternehmen gibt, dass in einem der beiden Kriterien nicht mehr zu den Top 35 gehört.

Alle 4 Regeln kommen zum ordentlichen Anpassungstermin im September zur Anwendung.  Zusätzlich gibt es aber noch außerordentliche Anpassungstermine im März, Juni und Dezember, an denen es zu einem “sofortigen Rauswurf” oder einer “sofortigen Aufnahme” kommen kann. Außerdem kommt es zu einer außerordentlichen Anpassung im Fall von Insolvenzen und wenn ein Unternehmen die oben genannten Voraussetzungen nicht mehr erfüllt. Weiterhin kann es zu Abweichungen von diesen Regeln kommen, falls es zu Übernahmen kommt oder signifikante Veränderungen im Freefloat auftreten — darauf  müssen sich aber der Vorstand der Deutschen Börse AG und der Arbeitskreis Aktienindizes einigen.

Aktuelle Zusammensetzung (Stand 31. März 2015)

Der Kurs des DAX30 setzt sich aus den Aktienkursen der einzelnen in ihm enthaltenden Unternehmen zusammen. Am 31. März 2015 waren dieses die folgenden 30 deutschen Unternehmen:

Volkswagen, ThyssenKrupp, Siemens, SAP, RWE, Münchener Rück, Merck, Lufthansa, Linde, Infineon, LANXESS, K+S, Henkel vz, HeidelbergCement, Fresenius Medical Care, Fresenius, E.ON, Deutsche Telekom, Deutsche Post, Deutsche Börse, Deutsche Bank, Daimler, Continental, Commerzbank, BMW, Beiersdorf, Bayer, BASF, Allianz, adidas

Anteile der Unternehmen im DAX nach Marktsegment (Stand 31. März 2015).

Anteile der Unternehmen im DAX — aufgeteilt nach Marktsegment (Stand 31. März 2015).

Gewichtung des DAX 30

Es werden aber nicht alle Kurse der 30 Unternehmen gleich stark gewichtet. DAX-30-Unternehmen mit einer höheren Marktkapitalisierung (des Streubesitzes) beeinflussen den Kurs des Leitindex stärker als Unternehmen mit einer geringeren Marktkapitalisierung (des Streubesitzes). Bei der Gewichtung spielt der Börsenwert oder das Gesamtkapital des Unternehmens keine Rolle. Die Marktkapitalisierung ist das Produkt des Aktienkurses eines Unternehmens und der Anzahl aller vom Unternehmen ausgegebenen Aktien.

Beispiel: Der Kurs der InsideTrading AG beträgt 3,00€ und beim Börsengang wurden 1.000.000 Aktien ausgegeben. Demnach ist die Marktkapitalisierung 3.000.000,00€.

Aktien, die sich im Festbesitz oder im Besitz des herausgebenden Unternehmens befinden, sind für die Gewichtung nicht relevant, wobei Festbesitz bedeutet, dass ein Großaktionär 5% oder mehr der Aktien hält.

Grundsätzlich lässt sich sagen, je höher der Streubesitz einer Aktie ist, desto höher ist auch das Gewicht im Index. Kein DAX-Unternehmen darf jedoch ein höheres Indexgewicht als zehn Prozent aufweisen.

Kursveränderungen der DAX-30-Aktien werden sekündlich in die Neubewertung des Dax-Kurses mit einbezogen, wobei Änderungen im Streubesitz nur quartalsweise von der Deutschen Börse erfasst werden und daher die Gewichtung der Einzelaktien im DAX nur vierteljährlich angepasst wird.

 

Dax Gewichte

Die fünf einflussreichsten DAX-Unternehmen (Stand 31. März 2015).

 

Berechnung des DAX

Die Berechnung des DAX unterscheidet sich von der Berechnung vieler anderer Leitindizes (Dow Jones, EURO STOXX 50,…) dahingehend, dass der uns bekannte DAX ein Performanz-Index ist und nicht, wie viele andere Indizes ein Kursindex. Ein Performanz-Index unterscheidet sich von einem Kursindex diesbezüglich, dass bei einem Performanz-Index alle Dividenden und sonstigen Zahlungen in den Index reinvestiert werden und bei einem Kursindex Kapitalveränderungen und Dividendenzahlungen nicht enthalten sind. Natürlich gibt es den Dax auch als Kursindex, dieser ist aber eher unbekannt.

DAX-Performanz-Index: DE0008469008
DAX-Kursindex: DE0008467440

Als Grundlage der Aktienkurse werden die Kurse des elektronischen Handelssystems Xetra verwendet. Die Berechnung startet börsentäglich ab 9:00 Uhr. Die erste Notation kommt zustande, sobald es für alle 30 Unternehmen eine Kurstellung gibt, spätestens jedoch um 9:03 Uhr. Wenn es bis zu diesem Zeitpunkt keinen Eröffnungskurs einzelner Aktien gibt, wird der Schlusskurs des Vortages (Xetra 17:30 Uhr) zur Berechnung verwendet.

Wer mehr Informationen zur genauen Berechnung wünscht, der googelt bitte nach der statistischen Index-Formel von Laspeyres.

Handelszeiten

Die Haupthandelszeit des Dax ist werktags von 9:00- 17:30 Uhr, welches auch der Xetra-Handelszeit entspricht.

Von der Deutschen Börse werden aber auch vor Handelsbeginn und nach Handelsschluss (17:30 Uhr) Kurse des L/E-DAX (Late/Early DAX) berechnet. In der Zusammensetzung entspricht der L/E-DAX dem DAX. Berechnet wird dieser Kurs börsentäglich von 8:00 – 9:00 Uhr und von 17:45 – 20:00 Uhr. Als noch wichtigerer Indikator für die Entwicklung des DAX 30 wird hingegen der X-DAX bezeichnet, welcher börsentäglich von 8:00 – 9:00 Uhr sowie von 17:45 – 22:00 Uhr berechnet wird. Grundlage für die Berechnung des X-DAX sind die Preise des an der Terminbörse gehandelten DAX-Futures mit der kleinsten Restlaufzeit und die Euribor-Zinssätze der Europäischen Zentralbank.

Soviel zunächst als Einstieg in das wirklich komplexe Thema. Es wird zu diesem Artikel in der nächsten Woche einen zweiten Teil geben, in dem es um verschiedene Notationen (Future, Deutsche Bank, Xetra, usw.) gehen wird. Hier geht es zum zweiten Teil.

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Wie entstehen Preise?

Alle arbeiten mit ihnen, reden darüber, nehmen sie als Fundament für Handelsentscheidungen oder betrachten sie als Buch mit sieben Siegeln: Börsenkurse, deren Bewegungen und die Gründe für eben diese.
Aber fangen wir einmal ganz vorne an und fragen uns, wie sie entstehen? – im Orderbuch:

Durch die treibenden Kräfte des Marktes: Angebot und Nachfrage.

Prinzipiell kannst Du dir den Börsenhandel wie den Handel auf einem orientalischen Markt vorstellen, viele Menschen treffen aufeinander. Angebot und Nachfrage werden durch Verhandlungen auf einen Nenner gebracht.
Früher geschah eben dies an den Parkettbörsen, heute, da alles zunehmend elektronisch abgearbeitet wird, vergessen viele, was im Hintergrund eigentlich passiert.
Der Mechanismus ist überall derselbe, sei es an einer Parkettbörse oder an der Xetra (einem elektronischen “Marktplatz”). Angebot und Nachfrage (ich weiß, ich wiederhole mich, doch es ist einfach essenziell, dass Du dir das verinnerlichst) werden im Orderbuch zur Übereinstimmung gebracht. Dabei entsteht die Times and Sales Liste (T&S) von der dann später die Charts abgeleitet werden.
Hierbei gelten 4 fundamentale Prinzipien:

  1. Preiskontinuität
  2. Widerspiegelung der Marktsituation
  3. Gleichbehandlung der eingehenden Aufträge
  4. Umsatzbetrachtung bei der Ausführung

 

Zu 1. (Preiskontinuität): Hierbei soll gewährleistet werden, dass der neue Kurs nicht zu weit vom vorherigen entsteht, sprich, dass keine übermäßigen Kurslücken (Gaps) entstehen (dieser Punkt ist bei Computer-/elektronischen- Börsen nicht immer gewährleistet, vor allem bei geringem Volumen im entsprechenden Finanzprodukt).

 

Zu 2. (Widerspiegelung der Marktsituation): Dieser Punkt ist weitgehend selbst erklärend und kann mit  Punkt 1 verglichen werden. Es soll schlicht verhindert werden, dass einzelne Aufträge den Markt irrational weit von seinem aktuellen Preis wegbewegen, wobei hier die Marktsituation einbezogen wird. So kann es nach einem raschen Anstieg durchaus zu einem finalen Gap kommen, wenn ausreichend viel Volumen diese Sprünge trägt oder bei abfallendem Volumen entsprechende Orders im Markt liegen. Jedoch gilt auch hier, dass dieses im Rahmen einer “rationalen” Kursstellung erfolgen muss,der Kurs darf also nicht gestellt werden. Daher ist hier nicht mit einem Sprung von sagen wir 100 % zu rechnen.

Zu 3 (Gleichbehandlung der eingehenden Aufträge): Alle Orders werden unabhängig ihres Volumens abgerechnet. Die determinante Größe für die Ausführung ist der Eingang (Zeit) der Order.

Zu 4 (Umsatzbetrachtung bei der Ausführung): Dieses Prinzip besagt, dass immer der Kurs mit dem höchstmöglichen Umsatz zu stellen ist.
Hierbei können wir wieder zu unserem anfangs genannten Beispiel, dem orientalischen Basar, zurück kommen. Es macht Sinn, dass der Händler seine Waren zu den Preisen anbietet, zu welchen er die meisten Abnehmer findet.
Jeder, der vielleicht bereits die Chance hatte, einen orientalischen Markt zu erleben, kann sich jetzt bereits etwas mehr unter der Kursstellung der Börse vorstellen.
Jedoch nur etwas…
Denn wie funktioniert das denn nun genau mit der Stellung von Kursen?

 

Quotes für wie entstehen Preise



Die Tabelle zeigt ein Beispiel für Orders in einem Orderbuch, sowie das zum genannten Preis akkumulierte Volumen der Angebots- und Nachfrageseite. Die rechte Spalte gibt den möglichen Umsatz an.

Angenommen der Preis stand bei 52, was ist bei aktueller Orderbuchlage der neue Preis?
Nach dem Prinzip des Umsatzes muss nun der Kurs gerechnet werden, der bei gleichzeitiger Preiskontinuität den höchsten Umsatz generiert. Dies wäre in unserem Fall genau 53, denn auch zu anderen Preisen ließe sich nicht einmal mit einem gehörigen Sprung ein größerer Umsatz generieren.

Gleichfalls ist es wichtig, dass Du die Form der Börse beachtest. Sprich ob es sich um eine Parkettbörse mit Makler oder um eine elektronische Börse wie der Xetra handelt.

In elektronischen Börsen wie der Xetra oder auch der Eurex sind oftmals starke Kursschwankungen zu Newszeiten oder Zeiten geringen Volumens zu sehen.
Solche Bewegungen entstehen durch ein Ausdünnen des Orderbuches, da Limits vor den News aus dem Markt genommen werden um von den Sprüngen des lückenhaften Orderbuches nicht überrascht und abgefischt zu werden.

Ein absolutes Bilderbuchbeispiel, welches ich selbst erleben durfte: mit Lücken, Sprüngen, Handelsaussetzungen und, in den extremsten Ausführungen, Kursschwankungen von über 30 %.

Black Swan EUR/CHF.
Dieses Event war hauptsächlich deswegen so drastisch, da es an einem rein elektronischen Börsenplatz und noch dazu OTC stattgefunden hat. An einer Parkettbörse wäre es nicht ganz so dramatisch ausgefallen, da hier neben dem Umsatz auch noch die drei anderen Prinzipien in die Kursstellung Einzug erhalten hätten. Dadurch hätte sich der Overshoot nicht ganz so drastisch ausgewirkt.

Ich hoffe, ich konnte Dir mit diesem Beitrag die Prinzipien der Kursstellung etwas näher bringen und auch die Relevanz über eben dieses Wissen durch ein nicht allzu altes Beispiel verdeutlichen.
Ich selbst erachtete dieses Wissen lange für nicht übermäßig relevant, aber unter dem Strich galt für mich besser spät als nie…

Wenn ihr mehr zum Thema Markt-Technik erfahren wollt, kann ich euch dieses Buch wärmstens empfehlen.

 

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